Entscheidungshilfe Spielplatz-Kletterei

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  • Hallo,


    ich würde gerne mal eure Meinungen hören...


    Unser Sohn ist 3,5 Jahre und immer am Klettern. Er macht das auch wirklich gut und sehr gern.


    Nun haben wir einen neuen Spielplatz- mit zwei Turmelementen, die durch eine Hangelbrücke verbunden sind. Beide Türme haben ein schräges Dach. Mein Sohn klettert mit Vorliebe auf das niedrigere, aber dennoch extrem hohe Dach von den Hangelseilen aus.


    Würde er fallen, würde er nicht in den Fallschutzbereich, sondern wohl auf den Treppenteil des Gerüst fallen...


    Ich gehe nicht davon aus, dass er fällt- ausschließen kann ich es nicht.


    Meine Meinung ist: ein Klettergerüst ist zum Klettern da und wenn nicht dort, wo soll er unreglementiert klettern dürfen.


    So, nun bekomme ich aber ziemlich Gegenwind von anderen Müttern, meiner eigenen Mama...


    Alle sind der Meinung wir sollten es verbieten. Es werden verschiedene Argumente gebracht:
    Er könnte fallen, andere dürfen es nicht- die könnten es aber nachmachen, unsere Tochter könnte es bald nachmachen und das wäre dann ja gefährlich (sie ist grade 1 Jahr!)...


    Massiv Druck empfinde ich durch andere Mamas, die fast Herzanfälle erleiden und mich schockiert ansprechen, dass ja sogar ihre 6 Jährigen das nicht dürften usw...hm....dafür darf meiner nicht am Bach spielen- das dürfen die meisten anderen recht kleinen schon- teilweise ohne Aufsicht...in der Beziehung bin ich eben vorsichtiger...


    Die größeren Schulkinder (2./3. Klasse), die alleine am Spielplatz sind ohne Eltern habe ich schon auf dem Dach gesehen- begleitete Kinder dagegen außer unseren noch kein Kind.



    Was meint ihr nun....soll ich ihm das erlauben oder nicht?


    Hach....


    LG Ludo mit ihrem Kletteraffen

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Ich muss sagen, dass ich da auch immer eher entspannt war, in den Augen anderer Mütter oft auch zu entspannt, aber wenn gefährlich gefallen werden kann, wäre ich auch skeptisch. Ist das neue Gerüst denn vom TÜV freigegeben? Für mich liest es sich nämlich jetzt eher wirklich gefährlich, wenn das Dach so leicht (sogar für ein 1jähriges???) zugänglich, aber nicht mit einer sandbefüllten Fallgrube versehen ist. Eventuell habe ich es aber auch nicht richtig verstanden.


    Unter "hoch" stelle ich mir jetzt 2 bis 2,5m vor und von dort aus kann auf eine feste "kantige" Eisenleiter gefallen werden?


    Edit sagt noch: wenn vom TÜV freigegeben, nehme ich mir auch für uns raus, dass alles erlaubt ist (sein sollte), was möglich ist.

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga

    2 Mal editiert, zuletzt von Sosh ()

  • Ich würde das von den Kletterkünsten deines Kindes und deinem Gefühl abhängig machen. Nicht von dem, was andere gerne hätten.


    Ich kenne das auch, dass mich wildfremde Menschen getadelt haben, weil meine 1-Jährige allein eine vier Meter hohe Leiter zu einer Rutsche hochklettern durfte. Ich stand halt nicht daneben, sondern lag abseits im Gras.
    Hat mich da schon nicht gestört. :p


    Etwas anderes war, bzw ist es, wenn woanders (zB im Kiga) Regeln gelten, die es bei uns nicht gibt. Meine Kinder liefen zB bei uns immer barfuß, im Kiga durften sie das nur, wenn es sehr warm und frisch gemäht war. Es könnte ja sonst ein Kind von einer Biene gestochen werden. Finde ich persönlich übertrieben, die große Masse hat da aber Angst. Also gabs diese Regel, die dann aber nicht ich durchsetzen muss, und schon gar nicht Zuhause. Das können Kinder auch schnell gut unterscheiden, dass es an verschiedenen Orten unterschiedliche Regeln gibt.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

    Einmal editiert, zuletzt von mary69 ()

  • Findest DU!! Es gefährlich? Kannst DU es deinem Sohn zutrauen?


    Dann geh mit ihm dorthin, wenn der Spielplatz leer ist und lass ihn klettern. Oder frei nach den Ärzten "lasse reden" und lass ihn klettern, auch wenn Publikum da ist....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Das Argument "dann machen andere das aber nach" würde ich nicht gelten lassen. Du stellst die Regeln auf für dein Kind, nicht für die anderen.
    Wenn du ihm das zutraust, dann lass ihn klettern. Du hast es jetzt -auch dank der freundlichen Hinweisen der Mit-Mamis #pfeif - alles genau überlegt und durchdacht. Wenn du immer noch glaubst er kann das, dann wird das so sein. Glaub an dein Kind und steh dazu! :P

    #idee1 Ich leuchte, doch ich brenne nicht! #sonne

  • Das Argument "dann machen andere das aber nach" würde ich nicht gelten lassen.


    Ich auch nicht.
    Kanns mir nicht genau vorstellen, weiß nicht ob ich es als gefährlich einstufen würde aber ich gehe bei solche Fragen rein nach meinem Gefühl und es ist anscheinend genauso wie bei dir - es gibt Bereiche bei denen ich lockerer bin als andere und welche in denen andere mehr probieren lassen.
    Ich kann mein Kind am besten einschätzen ich pfeif diesbezüglich auf Schimpfende #nägel

  • ich finde das kommt drauf an...


    es gibt einfach klettergerüste, die nicht konsequent durchdacht oder nicht mehr komplett sind. bei solchen gilt auch die grundregel "er darf was er hinbekommt" aber! ich klettere mit und erkläre ihm die kritischen stellen. wenn ich mitbekomme, dass er an den entsprechenden stellen mit vorsicht rangeht, ziehe ich mich zurück.


    allerdings erlebe ich teilweise auch, dass bei manchen (überfüllten) spielplätzen kindereinander anrempeln - da bleibe ich dichter dran, aber ich traue mir halt auch zu einen sturz aus 2 meter höhe sinnvoll abfangen zu können (nicht auffangen sondern so lenken, dass der sturz glimpflich abgeht)

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Meiner Erfahrung nach erklettern Kinder die Gerüste, die sie auch bewältigen können. Ich habe bislang noch nicht erlebt, dass Kinder selbständig hinauf, dann aber nicht mehr herab kamen.


    Klar gibt es bei unsanften Abstiegen auch hin und wieder einen Unfall, allerdings war ein Armbruch bislang das Schlimmste, was ich mitbekam.


    Ich würd ihn machen lassen!

  • ICH würde es MEINEN Kindern verbieten, weil es MIR zu gefährlich wäre. Wenn andere Kinder es dürfen, muß ich dann halt diskussionen mit meinen Kindern aushalten.
    Wenn andere Mütter am Spielplatz einen Herzkasper nach dem anderen bekommen ist das NICHT mein Problem.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Bei uns ist das Dach ca 4m hoch. Das erlaube ich Vorschulkindern nicht und bin auch bei älteren ängstlich, weil das schon sehr hochbist und man schnell abrutschen kann. Man kann sich auch nicht gut festhalten. Bei Bäumen in derselben Höhe bin ich da viel entspannter.

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Ich habe bislang noch nicht erlebt, dass Kinder selbständig hinauf, dann aber nicht mehr herab kamen.


    *seuftz*
    ich hab das bei meinem schon erlebt
    *seuftz*
    mehrfach
    *seuftz*
    an denselben klettergerüsten
    *seuftz*
    im 2-minuten-takt

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  • ICH würde es MEINEN Kindern verbieten, weil es MIR zu gefährlich wäre. Wenn andere Kinder es dürfen, muß ich dann halt diskussionen mit meinen Kindern aushalten.
    Wenn andere Mütter am Spielplatz einen Herzkasper nach dem anderen bekommen ist das NICHT mein Problem.

    Sehe ich auch so. Ich habe Höhenangst, kann schon schlecht Filme mit Hochhäusern oder anderen Höhen gucken und tue mich ganz schwer damit meine Kinder in Höhen klettern zu sehen. Ist ein Sicherheitsnetz drunter gegeben, kann ich mich zurückhalten, sonst pfeif ich die auch da weg.
    Aber das Gefrage und ggf. gemotze muss ich aushalten, dafür kann ich nicht andere Mütter lang machen, wenn die kein Problem bei ihren Kindern haben.

  • bei uns gilt "was sie alleine kann, darf sie" -- und das schon seit Anfang an. Erfolg mit jetzt sechs Jahren (naja, eigenltlich schon seit einigen Jahren): Sie weiß ganz genau, was sie kann und was nicht, es ist noch nie was schlimmeres passiert.


    Und wenn die anderen Kinder das nicht dürfen, ist das ein klarer Fall von "andere Familien, andere Spielregeln".

  • Ich habe auch so ein kletterwütiges Kind :D Die ist schon geklettert, bevor sie laufen konnte und danach habe ich sie meist einfach machen, weil sie dabei immer vorsichtig war und ich das Gefühl hatte, dass sie immer nur gemacht hat, was sie auch wirklich konnte. Eine Eigenschaft, die sie schon immer und auch in anderen Bereichen hat. Passiert ist tatsächlich bisher nie etwas.


    Das Problem mit anderen Eltern kenne ich nicht wirklich, hier gibt es kaum Spielplätze und wenn, sind sie kaum besucht, weil sehr ländlich bei uns. Ich gestehe, dass ich nichtmal weiß, was eine Fallschutzzone sein soll, habe ich hier noch nie gesehen. Liegen da dann Matten unter oder so?
    Meist klettern sie hier im Garten am Schaukelgerüst, auf dem Kletterturm oder hier und vor allem im Kindergarten auch gern auf Bäume. Da sprinegen die Kinder auch gern von den Bäumen oder Baumstümpfen runter, was ich ebenfalls nicht schlecht finde, weil sie so nach und nach, wenn sie mutiger werden, lernen, welche Höhe geht und wie sie das geschickt anstellen. Ich kann mich auch im Kindergarten an kein Kind erinnern, was sich beim Klettern je verletzt hätte und zumindest da sind alle Mama sehr entspannt, auch wenn das Kind 5 m über ihnen sitzt beim abholen :D

  • Ich versuche mir das gerade vorzustellen , aber selbst wenn er abrutschen würde, würde er ja nicht 4m frei fallen, sondern über die Dachkante in "nur" noch 3m (oder so) rutschen und dann (also wenn er rutscht) eher nicht kopfüber fallen oder?


    Ich würde ihn wahrscheinlich machen lassen.
    Ich hab das als Kind mal getestet :D Auf einem ähnlich hohen zeltförmigen Klettergerüst. AUf dem Dach gesessen, irgendwie abgerutscht und dann hing ich mit den Fingern am First und kam nicht wieder hoch. Mein Plan war mich runterrutschen zu lassen und dann mit den Füßen den Balken unter dem Durchstieg zu erwischen #augen Äh, das klappt nicht. ich bin natürlich durch das Loch gesegelt und hab mit dem Kopf den Balken geküsst. (kein bleibender Schaden, aber sehr einprägsam ;) )


    Bei einem kleineren Kind würde ich das Klettern da oben aber durchaus verbieten. Ich hab Madame auch von so einem Seilturm gepflückt, weil ich sie da nicht halten/anfangen oder so kann, wenn sie von oben druchfällt. #weissnicht


    Jedem (Kind) das seine.

  • Hör auf dein bauchgefühl. Das zählt.
    Wir haben unseren Sohn auch immer machen lassen;ausser es war zu gefährlich. Die blicke und Sprüche der anderen kenne ich....aber dafür habe ich schon früh ein kind gehabt was selbst wusste was es kann und seinen Körper gut einschätzen konnte. Und fallen muss man ja auch lernen.

  • :D meine klettern überall rum. jetzt nicht mehr so..die grosse ist 11, die hängt mehr rum wie das sie klettert!!! :D . ich habe nie was verboten. meine sind auch am liebsten auf die Dächer geklettert. und andere Mamas und Papas haben die Augen verdreht oder sie zurechtgewiesen dass sie das nicht dürfen. lustig wars wenn sie verbündete gefunden haben und dann eine Gruppe aufs Dach geklettert ist.
    natürlich können sie mal runterfallen aber sie werden es überleben.


    ja genau beide können ihren Körper sehr gut einschätzen, haben wenig Unfälle und sind kerngesund. der 7 jährige ist zudem körperlich 2-3 Jahre seinen alterkollegen voraus. ich glaube das hat auch damit zu tun dass er ein gutes körpergefühl hatte und sich in den kleinkindjahren ohne ende ausprobieren konnte.

  • Meine Tochter ist auch so ein "Kletterfritze", die ist schon bevor sie laufen konnte, diese schrägen Bretter (mit Seil) auf dem Spielplatz hochgeklettert. Diese Türmchen kenne ich, stehen bei uns auch oft auf dem Spielplatz, eben auch mit diesen "Hängebrücken" dazwischen.


    Ich habe schon oft Kinder oben auf den Dächern dieser Türme sitzen sehen, auch mein eigenens Kind. Ich hatte dabei nie Angst. Ich weiß, dass meine Tochter gut klettern und sich selbst auch einschätzen kann. Ein "Mama, hilf mir, ich komme nicht mehr runter" habe ich von ihr nie gehört.


    Höre auf Dein Bauchgefühl. Wenn Du siehst, er kann es gut einschätzen, lass ihn klettern.


    Die anderen Mütter können Dir da nichts "verbieten", sondern müssen ihre Kinder dann eben am Klettern hindern, wenn sie nicht wollen, dass sie klettern.


    Vergleichbar ist es doch mit Lebensmittelunverträglichkeiten, Beispiel Gluten. Wenn mein Kind das nicht essen darf, sehe ich zu, dass ich zum Spielplatz eben andere Knabbersachen mitnehme und meinem Kind erkläre, dass nicht alles, was andere Kinder essen, gut für es selbst ist. Aber ich kann doch nicht zu den anderen Müttern/Kindern hingehen und denen verbieten, glutenhaltige Lebensmittel auf den Spielplatz mitzubringen, weil es sein könnte, dass das mein Kind auch haben will, wenn es die Kekse bei anderen sieht.

  • Danke für die vielen Antworten - ich sehe, ihr seht es ähnlich wie ich.


    Als Reaktion auf einige Fragen hier:


    Klar, es ist ein ganz neues Gerüst mit Tüv- nicht marode.
    Und eine Eisentreppe gibt es nicht auf die er fallen könnte, sondern einen Holzaufstieg.


    Und ja, ich traue es ihm zu, habe aber dennoch immer etwas Sorge- ich denke das ist normal. Ich freue mich auch nicht riesig, wenn er mal wieder hoch oben im Kirschbaum klettert- dennoch erlaube ich es, weil er es kann und ich das auch ganz normal finde und wichtig...


    Und ja, klar müssen die anderen Eltern eigene Regeln aufstellen, aber die geballte Reaktion hier, hat mich doch nachdenklich gemacht- da es ein winziger Ort ist, werde ich da sicher noch einiges zu hören bekommen. Nunja.


    Und nein. Einjährige kommen da nicht hoch- es ging nur um die Sorge, dass sie es bald versucht nachzumachen, es aber eigentlich noch nicht kann- aber das ist ja mit allem so. Sie klettert auch überall rum- oft überschätzt sie sich noch, eben weil ihr Bruder die Dinge ja auch tut - aber auch das wird sie lernen.


    Nun fahren wir erstmal in den Urlaub- auf fremde Spielplätze, da fällt es mir leichter meine Regeln gelten zu lassen. Man steht dann ja unter keinem sozialen Druck im Dorf nicht total verschrien zu sein *zwinker*

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande