Waren eure Männer alle bei der Geburt dabei?

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  • Anwesend war mein Mann bei beiden Geburten. Wenn auch sehr unterschiedlich, aber beide Male hat es gut gepasst.


    Die erste Geburt war im Krankenhaus mit Beleghebamme. Da hat er unser Zeug mit hingetragen, ich habe mich bei den Wehen auf dem Hinweg an ihm angelehnt. Wir haben kein Auto und mußten den Bus nehmen. Im Krankenhaus war dann noch irgendein Papierkrams auszufüllen, da für hätte ich gar keinen Nerv gehabt. Das war so sein aktivster Part. Den Rest hat er abwartend neben mir verbracht. Festgehalten habe ich mich dann an der Hebamme. Da war ich nicht mehr auf ihn angewiesen, aber er hat mich auch nicht gestört. Für ihn war es auch okay. Er hätte es wohl auch komisch gefunden draußen zu warten. Die Hebamme war mal für fünf Minuten draußen, da war es mir wichtig, dass er da war.


    Die zweite Geburt fand geplant zu Hause statt. Es war mitten in der Nacht und ging sehr schnell. Er war wach und hat mir ein paar Dinge angereicht und das Wohnzimmer vorbereitet. Als das Baby da war noch mal die Hebamme angerufen. Im selben Zimmer war er nicht, was mir auch ganz recht war. Aber ohne ihn hätte ich auch nicht sein wollen. Ich hatte dann nur vergessen ihn reinzurufen, als das Baby da war ;) das findet er ein bißchen schade.


    Mein Mann ist bei Geburten sehr unaufgeregt und noch vernünftig handlungsfähig. Das gab mir beide Mal einen guten Rückhalt.


    Für das nächste Mal ist es mir wohl wichtig, dass er solange da ist, bis die Hebamme kommt und sich dann um die anderen Kinder kümmert. Aktiv zum Gebären brauche ich ihn nicht.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Mein Mann dachte erst, die Väter laufen bei der Geburt auf dem Krankenhausgang auf und ab, während die Frauen das Kind bekommen. Ich glaube, so wäre ihm das Ganze nicht unrecht gewesen :D


    Wir hatten nun aber eine Hausgeburt und es gab keinen Krankenhausgang... Mein Mann hat klar gesagt, dass er raus geht, wenn ihm das zu viel wird. Die Geburt war fix und mein Mann an meiner Seite, was für MICH ganz gervorragend war. Wie das Ganze für IHN war, weiß ich gar nicht so richtig. Wir haben bis heute noch nicht darüber gesprochen. #schäm

    Die Kosmonautin, der Bartträger, bald vier Kinder und eine Flüchtlingsunterkunft im Nebenhaus.
    wir berichten

  • Mein Mann war bei beiden Geburten dabei.


    Beim ersten habe ich ihn dabei dringend gebraucht - erst mal nicht, später war er Wasserreicher, Handtuchrollen-in-den-Nacken-schieber, Stirnkühler, Kreuzbeinmassierer, Gebärhocker, Handhalter, Press-Festhalter, und später dann derjenige, der mich auffing, als das Kind weg musste :( ich hätte die Geburt ohne ihn mit deutlich mehr "Schäden" überstanden.


    Bei der zweiten Geburt war er dabei. Er stand daneben, wurde zwischendrin mal angepflaumt, und als das Kind kam, staunte er, und schnitt die Nabelschnur durch ;)


    Mein Mann gehört zur Sorte "klar bin ich dabei, geburt gehört zum Leben dazu". Für ihn ist das totale Selbstverständlichkeit. Aber tatsächlich hätte ich ihn beim 2. Kind nicht gebraucht im Kreißsaal ;)

  • Mein Freund und ich sprachen in der Schwangerschaft drüber und es war klar, dass er dabei sein wird. War er dann auch, allerdings habe ich es dann gar nicht mehr wirklich wahrgenommen- er konnte mir in den Wehenpausen Wasser bringen, das wars, mich anfassen ging gar nicht, ich war so mir mir selbst und den Schmerzen beschäftigt ... aber im Moment wo Wuschel raus kam war er nicht im Raum (wollten eigentlich im GH entbinden, musste dann aber doch ins KH), da dann alles voller Leute war und für ihn kein Platz :(. Aber sonst war er die ganze Zeit bei mir und ich fande das gut so, auch wenn er aktiv nichts zu konnte.

  • Ich weiß gar nicht an wen ich mich während den wehen so lange und vor allem sooo fest festhalten und vor schmerzen reinkrallen könnte wenn nicht an meinem Mann. Weder an eine vertraute Hebamme noch an ein hänge Tuch könnte ich körperlich so nahe kommen.
    Einfach als Statement.

  • Ich habe vor der ersten Geburt gesagt, dass ich ihn nicht zwingen werde, wei er das selbst wollen muß. Er hat viele Väter gefragt - alle sagten ihm "Laß dir das nicht entgehen. Es ist DEIN Kind, das da auf die Welt kommt!"
    Dann haben wir gemeinsam einen Kreissaal besichtigt... Danach hab ich ihm ganz deutlich gesagt: "Es ist mir scheißegal, ob du willst oder nicht - ich geh da nicht alleine hin!!!"


    Diese Geburt war nicht schön. Am Schluß wurde die Zange eingesetzt und ich habe mit meinem Leben abgeschlossen. Ich dachte, die bringen mich um. und ich habe gebrüllt vor lauter Schmerzen.


    2/ 3 Monate später wurde mein Mann gefragt, ob er dabei war und obs schön war. Da hat er ein wenig erzählt und als er gefragt wurde, wie es ihm dabei gegangen ist, meinte er, dass erja im Kuhstall schon so manche schwierige Geburt gesehen hätte.
    Eine Bekannte fand diese Aussage so unmöglich, dass wir seit dem keinen Kontakt mehr haben. Ich habe nach dem ersten Anfall von Schnappatmung schnell verstanden, dass das seine Art ist, mit dem erlebten fertig zu werden. Und dass er sehr wohl froh ist, das es "Kuh und Kälbchen" gut geht, dass beide die Geburt überlebt haben...


    Bei der zweiten Geburt war es gar keine Frage, dass er mitging. Er war einfach da, hat mich gestreichelt, wenn ich es zugelassen habe und hat mich einfach nicht allein gelassen. Die Geburt war aber ein Spaziergang gegen die erste.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Bei der ersten Geburt habe ich anfangs noch gesagt, er könne sich entscheiden ob er dabei sein möchte oder nicht. Er war sic unsicher. Kurz vorm Ende, ich glaube nach dem 3. Kreissaal und den dazugehörigen Kaiserschnittraten wollte ich das definitiv nicht ohne ihn machen! Es war auch für ihn extrem anstrengend, aber seine Anwesenheit tat mir gut, vorallem weil die genug zu tun hatten an dem Tag und ich sonst 90% der Zeit alleine gewesen wäre.
    Bei der Hausgeburt wäre es bis auf die letzten 5 Minuten völlig ok gewesen für mich wenn er nicht da bzw. bei der Tocter gewesen wäre. Für ihn nicht, diesmal wollte er unbedingt dabei sein, auch wenn er Angst vor der HG hatte. Aber das Spazierengehen zu Zweit bei Sonnenuntergang und das ruhige Warten, vorallem aber die entspannte Austreibungsphase haben unsere 2.Geburt für ihn zum schönsten Tag seines Lebens gemacht #love ..er erzählt heute noch oft und sogar nur flüchtig Bekannten begeistert davon #augen

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Mein Freund war dabei und ich fand das gut so. Für mich, aber auch für ihn. Denn immerhin ist es die Geburt auch seines Kindes gewesen und er sollte doch von Anfang an dabei sein. Ich konnte mir ja auch nicht aussuchen, ob ich dabei sein wollte - und ganz ehrlich, zwischendrin wäre ich gerne gegangen und hätte jemand anders die Geburt zu Ende bringen lassen;-). Keine Ahnung, ob es einen Unterschied macht, aber für meinen Freund hätte es sich ganz klar falsch angefühlt, das Bärchen erst später, vielleicht sogar schon gewaschen und angezogen, präsentiert zu bekommen. So war er halt direkt da und konnte auch sofort "Vaterhormone" bilden. Für uns war das Bonding für alle wichtig, also auch für den Vater (und ich war so froh, dass ich ihm irgendwann nach der Geburt das Kind geben und mich auf's Klo schleppen konnte - einer Hebamme oder Krankenschwester hätte ich das Bärchen nie überlassen;-)).

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Hi Mali!
    Ich war dabei und wollte es mir auch um nichts auf der Welt nehmen lassen. Wenn es Dich interessiert - einen Geburtsbericht habe ich auch geschrieben.


    Aber:
    Ich finde, es gibt Situationen im Leben, in denen sich jeder von uns die Frage stellen muss, ob er bereit/reif/fit genug/distanziert genug ist. Die Begleitung von sterbenden, die Begegnung mit kranken und auch die Geburt eines Menschen gehören m.E. Dazu. Hier finde ich persönlich es gut, richtig und wichtig, dass jeder seine jeweilige Grenze erkennt und dann auch konsequent danach handelt.
    "nein" zu sagen ist nicht halb so schlimm, wie mitten drin auszusteigen, falsch zu reagieren oder gar nichts (authentisches) zu tun. Oder massiv seine eigenen Grenzen zu überschreiten.


    Anders herum ist es natürlich auch total nachvollziehbar, daß Du seine Ablehnung nicht gut findest. Vielleicht könnt ihr nochmal drüber reden und seiner Ablehnung auf den Grund gehen. Wichtig ist (finde ich), dass ihr beide eine Rolle annehmt (Deine ist schon fest belegt ;-)), in der ihr das Euch mögliche für den anderen/Euch selbst/den Nachwuchs tun könnt.

  • Frankmann, das Knifflige dabei ist ja, dass kaum einer vorher schon in solch einer Situation war.


    Ich habe mir vor der ersten Geburt Videos angeschaut...und trotzdem hat es mich umgehauen. Und meinen Mann auch, obwohl er nicht zimperlich ist.


    Einen Sterbenden habe ich einmal gesehen und auch das war eine Erfahrung, die ich mir vorher nicht ausmalen konnte.


    Meine Mutter arbeitete in der Altenpflege....doch auch sie hat das kaum verkraftet.


    Daher ist man ja auch so nervös vor der Geburt; letztendlich weiß man nie, was passieren wird. ;)

  • Septemberglück - ja, in der Tat, das ist das Problem.


    Deswegen finde ich es so wichtig, in sich hinein zu horchen und nachzufühlen. Wenn einem bei dem Gedanken nur Panik oder #kreischen kommt, dann ist das zumindest keine schlecht Grundlage, sich selbst zurück zu nehmen bzw. Das offen anzusprechen (auch extrem schwer, übrigens).


    Das jede Situation für sich nicht planbar, vorherseh- und empfindbar ist steht auf einem anderen Blatt.
    Ich finde es aber schon angenehmer, mit festen Stand in eine Extremsituation zu kommen.


    Übrigens - ich habe die Pflege an den Nagel gehängt, weil mir die Sterbebegleitung meines Vaters den Rest gegeben hat (war nicht meine erste, aber Familie ist definitiv was anderes...). Ich bin aber auch heute noch davon überzeugt, die richtige Entscheidung für mich getroffen zu haben - wie bei der Geburt auch - und das ist schon ein riesen Pfund in meinem Inneren Fundament.

  • Mein Mann war bei beiden Geburten dabei - direkt gebraucht hätte ich ihn nicht. Er hat von beiden Geburten einen ordentlichen Schaden weggekriegt - blaue Flecke, Bisswunde und noch nach 24 Stunden son nettes Fietschen im Ohr. Äh ja. #schäm Ich gehe unter der Geburt nicht fein mit meiner Umgebung und meinen Mitmenschen um - entweder Mann hält das aus oder man geht lieber. Beim ersten Kind war er noch geschockt über die Urgewalt und hat alles brav über sich ergehen lassen, beim zweiten hat er weniger Blessuren davongetragen, weil er wusste was ihn erwartet und er besser für sich gesorgt hat. Sprichwort Ohropax und Handtuchrolle zum Reinbeißen und Festkrallen.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Mein Mann war beim zweiten Kaiserschnitt dabei. Beim ersten nicht, da Notkaiserschnitt.
    Vor dem zweiten KS, da geplant, hat er sich vorher mit dem Gedanken anfreunden können und er hat bis so ziemlich kurz vor knapp nicht genau gewusst, ober er da mit rein geht.


    Als es dann soweit war, war er ziemlich cool und hat sogar über den grünen Vorhang geguckt, als sie die Kleine rausholten. #top


    Ich war sehr froh, dass er dabei war. Er sah auch richtig, richtig gut in den OP-Klamotten aus :D
    Er hat die Kleine dann auch im Kreisssaal in den Armen gehalten, bis ich vom wieder Zusammennähen zurückkam.

    Jedes Kind ist mein Einziges
    Miriam Gillis-Carlebach

  • Mein Mann war bei unserer Hausgeburt dabei und war ganz wichtig für mich. Er hat mich massiert, mir Essen und Trinken gegeben und wurde dann ja auch zum direkten Geburtshelfer, weil es eine Alleingeburt wurde und die Hebamme erst nach unserer Tochter da war. Es hat mit uns als Paar eine Menge gemacht, dass gemeinsam erlebt zu haben.

    Viele Grüße SonnenLotte #sonne
    mit Groß (4/12) #love und Klein (3/16) #herzen

  • Zitat

    Es hat mit uns als Paar eine Menge gemacht, dass gemeinsam erlebt zu haben.


    Das kann ich unterschreiben. Nach der letzten Geburt war es irgendwie anders zwischen uns, besser.


    Mein Lieblingsmoment, an den ich noch oft denke, ist, als man unsere Tochter das erste mal hört und mein Mann vor lauter Freude weint. #herzen

  • Ich hab meinen Mann bei beiden Geburten gebraucht, gerade auch weil es Komplikationen gab. Ich hätte ihn nicht missen wollen...

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Bei der ersten Geburt war mein damaliger Freund und Vater des Babys mit dabei. War auch gut so, hat sehr geholfen beim Pressen auf seinen Daumennagel zu beissen. :D


    Meine Kleinen haben einen anderen Vater, meinen Mann. ;)
    Bei der Geburt unseres ersten gemeinsamen Kindes war er mit dabei und ich habe seinen Daumen gequetscht, hat auch sehr geholfen.

    Bei der dritten war ich mit meiner Mutter im Geburtshaus zur Vorsorge, daraus entwickelte sich die Geburt. Mein Mann konnte leider nicht nachkommen - hat den Babysitter nicht erreicht. (Er findet es ok so, auch weil er die andere Geburt schon miterlebt hatte.)

    Hätte es mir vorher nicht vorstellen können, aber hab dann mit meiner Mutter als Begleitperson entbunden und auch ihr Daumen war super zum quetschen. :D

    Fazit: Ob Mann oder eine andere Vertrauensperson, hauptsache man hat jemanden zur seelischen Unterstützung dabei.

    Wichtig ist natürlich auch, ob der Vater gerne dabei sein will finde ich. :)

  • Mein Mann war bei der ersten Geburt nicht dabei (Zwillingsschwangerschaft, Kaiserschnittgeburt). Er hat auch immer verkündet, er könne nicht bei der Geburt dabei sein und ich fand das bei der ersten Geburt okay. In dieser letzten Schwangerschaft wollte er wieder nicht dabei sein (Zitat: "Du weißt, ich kann das einfach nicht."), da dache ich in meiner Naivität auch noch, das wäre okay. War das erste Mal ja auch in Ordnung für mich. Tja und dann kam doch alles ganz anders.


    Die Kleine habe ich ja spontan bekommen. Und er war natürlich auch da, um mich zu unterstützen, wollte aber gehen, sobald es los geht. Nur ging diese Geburt wahnsinnig schnell und ich habe ihn nicht gehen lassen.Habe ihn gebeten, mich nicht alleine zu lassen. Also ist er geblieben, obwohl er sich das hätte nie nicht vorstellen können. Und im Nachhinein ist er froh (und bestimmt auch ein wenig stolz ;) ), dass er sich überwunden hat, mich nicht alleine zu lassen. Dafür, dass er Immer gemeint und gedacht hat, dass er bei einer Geburt nicht dabei sein könne, war er mir eine ganz, ganz große Stütze. Einfach nur, weil mir da jemand vertautes die Hand gehalten hat.

    Liebe Grüße,


    Eva und die beiden "Frösche" 04/2006 und Nachzüglerfrosch 06/2014

  • Er war bei beiden natürlichen der drei geburten dabei. Mir hat er beim ungeplanten quasi-not-ks gefehlt, vor allem, weil er meine erlebnisse nicht geteilt hat. Vielleicht hätte ich die geburt zu zweit besser verarbeiten können.


    Bei den anderen beiden war er recht ruhig am kopfende. Hat am ende mitgelitten und mitgefiebert und musste bei der letzen geburt am ende mein bein halten. War mir alles recht so.