Bitte einmal trösten. Abschiede sind nicht mein Ding.

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  • Hallo ihr Lieben,


    hab dick verheulte Augen und fühle mich trotz 2 stunden Mittagsschlaf, als hätte man mir die Haut abgezogen.


    Ich musste mich heute von meiner Schule verabschieden. Da keine Stelle ausgeschrieben durfte, musste ich sie verlassen.


    Es war der reine Horror. Hab um 9 Uhr angefangen zu heulen und das durchgehend bis halb 12.


    Meine Oberstufenschüler haben ein wunderschönes Abschiedfrühstück gestaltet, mit Gedichten und selbst umgedichteten Liedern (da wars dann bereits mit der Selbstbeherrschung vorbei).


    Als Abschiedgeschenk gabs eine Litfaßsäule mit Abschiedbriefen, weil wir lange am Thema Werbung gearbeitet haben (noch mehr Tränen, zwei Schüler haben gleich mitgeheult...)


    Immer wenn ich mich gerade gefangen hatte, hat meine Mentorin angefangen zu weinen. Es war echt nicht mehr zum aushalten.


    Irgendwann wollte ich nur noch flüchten. Aber dann muss man ja noch durch die Arme sämtlicher Kollegen, (wo dann drei auch noch heulten, was dann dazu führte, dass ich garnicht mehr aufhören konnte) sein Fach leerräumen und den Schlüssel abgeben.


    Nee, ich kann nicht mehr.


    Ich will da nicht weg!


    Ich fühle mich so wohl in dem Kollegium, gehöre eigentlich seit Beginn fest dazu. Ich habe zwei tolle klassen, die den ganzen Prüfungstress mit mir gemeistert haben.


    Ich habe eine tolle Mentorin, mit der über die zwei Jahre eine tiefe Beziehung entstanden ist, die nur durch "nebeneinander her unterrichten" vermutlich nur schwer zu erreichen ist.


    Sie bräuchten dringend eine Klassenlehrerin, ich könnte weiter in meinem Oberstufenteam bleiben, der Fahrtweg ist mit den Kindern ideal.


    Wäre alles perfekt.




    Scheiß Bezirksregierung!

  • #weinglas *Glas Wein oder wahlweise Schoki rüberschieb*


    Mir fällt nicht Schlaues ein, aber wegklicken wollte ich auch nicht.
    Das hört sich echt hart an. :(

    • Offizieller Beitrag

    ich heul gleich mit. #knuddel was für ein mist! gibt es wohl keine hoffnung? und was ist jetzt? wo gehst du hin?

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Ach ja, die Wege der Schulbehörden sind unergründlich... Leider hilft dir das nicht weiter.


    Es hört sich an als ob du ein tolles Kollegium hast / hattest. Vielleicht kannst du, wenn der schlimmste Schmerz vorüber ist, das als positiven Anker festhalten.


    Ich wäre auch gerne in meiner Referendariatsschule geblieben. Auch dort gab es liebe Menschen, und zu einer Exkollegin habe ich heute noch Kontakt (und zu einem Exreferendar von dort). Wenn ich aber auf den Abschied zurückblicke, macht es mich traurig, dass ich es so empfand, dass wir nach zwei Jahren, in denen wir teilweise wirklich viel geleistet hatten (ich meine jetzt auch für die Schule), im Prinzip mit einem feuchten Händedruck entlassen wurden. Einen tränenreichen Abschied wie deinen (von seiten der KollegInnen) hätte ich im Nachhinein sehr tröstlich gefunden. :)


    Auch wenn es sich nach Phrasendrescherei anhört: so schwer wie der Abschied jetzt ist, es gibt auch andere tolle Schulen und Kollegien. Vielleicht gehört deine neue Schule dazu! #knuddel

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • ich heul gleich mit. #knuddel was für ein mist! gibt es wohl keine hoffnung? und was ist jetzt? wo gehst du hin?


    Ich gehe an eine andere kleine Förderschule. Da sie aber in einer anderen Bezirksregierung liegt, ist die wahrscheinlichkeit mich abordnen zu lassen verschwindent gering.


    Da sie wohl auch bald schließen wird, habe ich mit meinem Schulleiter ausgemacht, dass ich in dem Moment wo es offiziell wird, versuchen werde mich zurück versetzen zu lassen (wenn sie bis dahin eine Stelle ausschreiben dürfen). Aber das wird vermutlich nicht klappen.


    Die neue Schule soll vom Kollegium toll sein, sie waren auch bei den Hospitationstagen sehr nett.


    ABER, das sind nicht meine Kollegen, das sind nicht meine Schüler....


    Ich bin die Neue, gehöre nirgends dazu, hab erstmal eine Co-Klassenleitung mit jemanden den ich noch garnicht kenne. Werde in Familienklassen unterrichten (was ein völlig anderes Konzept darstellt). Es wird werden. Wie geht dieser duselige Spruch mit den schließenden Türen?



    Aber jetzt gehts mir einfach nur beschissen. Für viele ist das Referendariat die schlimmste Zeit des Lebens. Für mich war es durch den Rückhalt im Kollegium eben nicht so. Für mich war es zum ersten mal, dass Arbeit auch Lebenraum geworden ist und ich nicht mit dem Klingeln schnellstmöglich das Gebäude verlassen habe.


    Fühle mich gerade echt entwurzelt. Boden unter den Füßen ist weg.

  • Ach je #knuddel


    Mein Abschied aus meiner Referendariatsschule war ähnlich schön gestaltet und ähnlich schwer. Tollerweise sehe ich die ehemaligen Kollegen noch regelmäßig, da wir durch die Zusammenlegung zweier Förderschulen nun ein großes Kollegium sind.


    Mit einem Kollegen unterhielt ich mich neulich just über das Thema "an der Refschule bleiben". Bei ihm war das so, und im Nachhinein meint er, dass er bei einigen Kollegen unbewusst immer noch "der Referendar" war, auch als er Konrektor war.


    Ich wünsche dir erstmal erholsame Ferien! Und dann einen guten Start an der neuen Schule, mit netten Kollegen, interessanten Klassen und einem tollen Start in das Berufsleben als Lehrerin :)

    Das wunderbare an Wundern ist, dass sie tatsächlich geschehen. #love

    Septembermädchen H., 01.09.2019


  • Mit einem Kollegen unterhielt ich mich neulich just über das Thema "an der Refschule bleiben". Bei ihm war das so, und im Nachhinein meint er, dass er bei einigen Kollegen unbewusst immer noch "der Referendar" war, auch als er Konrektor war.


    Das Problem sehe ich bei meiner Schule eher nicht. Dadurch das wir ein sehr kleines Kollegium sind und viel Kranheitsausfall hatten, war ich nicht wirklich in der Rolle der Azubine.


    Selbst bei den älteren Kollegen, werde (oder wurde? *heul*) ich mit zu Geburtstagen etc. eingeladen. Das war vielleicht das Nette. Sie haben zwar alle bei den Prüfungen imens mitgefiebert, mich aber nie spüren lassen, dass ich noch nicht fertig bin. Trotzdem konnte ich bei jedem um Unterstützung bitten.


    Natürlich werde ich mit relativ vielen noch Kontakt halten. Aber ich gehöre jetzt einfach nicht mehr dazu. Und damit muss ich mich jetzt wohl abfinden...

  • Och Leonora, dieser Schritt steht mir noch bevor.


    Tröstet es dich, wenn ich dir sage, dass ich mich sowas von schnell am letzten Schultag verabschiedet hab, weil mir die Tränen schon in den Augen standen? Jetzt ist es auch ganz nett, aber irgendwie nicht so ganz ...


    Ich finde es so schön, dass sich deine Schüler so mühe gegeben haben. Dan der Realschule wird man sowas selten finden. Die sind den ständigen Ref-Wechsel gewohnt.


    Einen ganz tollen Start wünsche ich dir an deiner neuen Schule!

  • Ich kann dich so gut verstehen #knuddel. Bei mir war es nicht die Schule an der ich Ref gemacht habe, aber die erste richtige Stelle. Dann hat sich eine Versetzung an den Wohnort angeboten und natürlich wollte ich weg, die Pendelei war schrecklich usw. Es ging mir aber alles zu schnell und ich wollte mein Zuhause (meine damalige Schule) nicht verlassen. Jetzt nach mehr als 5 Jahren ist meine neue Schule mein Zuhause, aber es dauerte ziemlich lange. Ich fühle mich mit der alten Schule immer noch verbunden, ich trauere nicht mehr (die Phasen der Trauer habe ich alle durch).
    Es wird schon, auch wenn es dauert. Und du weisst nicht, was das Leben für dich bereit hält.


    LG

  • Veränderungen sind schwierig und grad wenn du dich dort so wohl gefühlt hast, ist dein Abschiedsschmerz nur zu verständlich. Das "nicht mehr dazugehören"-Gefühl kenne ich auch nur zu gut. Ich hoffe das aufschreiben hier hilft dir ein bisschen.


    Ich wünsche dir alles Gute für den Neuanfang!

  • Ach Mensch, das versteh ich. Ich bin 2002 von meiner Ref-schule weg und hab immer noch Kontakt zu meiner Mentorin und einem sehr netten Kollegen. Erst kürzlich hatte ich die CD in den Händen, die ich zum Abschied geschenkt bekommen habe (da wollte meine Kollegen im Vorfeld wissen ob ich Klassik mag - auf meine Ja-Antwort bekam ich dann einen ganz klassischen Jimi Hendrix :huh: ). Ich glaub ich habe den Kollegen/der Schule jahrelang nachgetrauert.


    Und vielleicht ist es ja wie beim ersten Freund: The first cut is the deepest (von wem auch immer das Lied ist)

  • Was sind denn Familienklassen?


    Habe ich das richtig verstanden, du wirst an eine Schule versetzt, die bald schließt? Wie doof ist das denn?


    Das mit dem Co-Klassenlehrertum würde ich erst einmal positiv sehen, bis der Kollege / die Kollegin bewiesen hat, dass er oder sie doof ist. In meinem ersten Jahr als "richtige" Lehrerin hatte ich keine Co-Klassenlehrerin und fand das richtig heftig. Einige Jahre später hatte ich einmal (!) eine Co-Klassenlehrerin und fand das enorm entlastend. Darüber hinaus ist das Co-Klassenlehrertum auch eine Möglichkeit, schnell in Kontakt zu kommen. Denn nach dem Referendariat wird es - je nachdem wie man selbst und die Kolleginnen drauf sind, u.U. schwieriger so schnell so eng in Kontakt zu kommen.


    Ich wünsche dir, dass du jetzt erst einmal trotz aller Trauer um deine alte Schule deine Ferien in vollen Zügen genießen kannst, nach dem Ref hast du sie dir redlich verdient!

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Da ist heute bei dir aber auch einiges zusammen gekommen: Sommerferienbeginn, Ende des Referendariats, Abschied von Schülerinnen und Schüler, sowie dem ganzen Kollegium.
    Nimm das Polster an tollen Erfahrungen mit an deine neue Schule und genieß erst einmal die Ferien.


    Bei mir steht in einem halben Jahr ein gewollter Schulwechsel an, aber da auch noch Mutterschutz in die Zeit bis dahin fällt, fühle ich mich auch schon etwas seltsam... Aber jedes Ende bringt auch die Chance eines tollen Neubeginns....


    Erhol dich gut!

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • Ich kann Dich gut verstehen. Sei traurig und lass es raus. Rede darüber, weine.
    Und dann schau nach vorne. #herz

    The way we talk to our children becomes their inner voice. ~ Peggy O'Mara ~

  • Ach, das tut mir sehr leid! Hoffentlich findest Du etwas anderes, das Du ebenso lieben lernen kannst.. Oder der Behördenhimmel hat ein Einsehen *daumendrück*


    Wir haben heute auch die Klassenlehrerin meiner Tochter mit einem Fest im Wald verabschiedet. Trotz allem war es fröhlich, das wollten wir auch so. An ihrer und Deiner Stelle hätte ich auch durchgeheult.

  • Oh, das kann ich absolut nachvollziehen, ich hab meine Referendariatsschule auch nur sehr sehr ungern verlassen. Ich hätte viel drum gegeben bleiben zu können, aber es ging einfach nicht.


    Naja, die neue Schule war im Endeffekt noch besser, dort fühl ich mich inzwischen wie in einer großen Familie - tolle Kollegen, enge Freundschaften...


    Als man mich nach der Elternzeit versetzen wollte, hab ich regelrecht Panik bekommen - das fühlt sich an wie eine Amputation. Ich hab alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass ich bleiben konnte, die blöde Kuh vom Personalreferat konnte das so gar nicht nachvollziehen, warum man nicht mal schnell die Schule wechseln möchte....


    Gönn dir ein paar Tage Trauerarbeit, aber versuche auch, der neuen Schule eine Chance zu geben. Wenn man mit einem schlechten oder wehmütigen Gefühl hingeht, ist das leider oft eine self-fulfilling prophecy...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Abschiede sind immer blöd! Da hilft in dem Moment auch nicht der Spruch mit der Tür - auch wenn er sicher stimmt. Ich weiß gar nicht, wieviele Abschiede ich schon feiern musste. Dazu kommt dann ja immer dieses blöde Gefühl mit dem Neuanfang. Wieder von vorne anfangen - sich auf Neues einlassen... das kostet halt auch wieder mehr Energie. Und trotzdem - so lernt man am Meisten. ;)


    Ich wünsche Dir tolle Ferien und einen guten Neustart!


    Und für heute: #baden + #weinglas Lass es Dir gut gehen...

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...