Wie Teufelskreislauf durchbrechen???

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  • Hallo ihr lieben Raben, ich brauche mal wieder einen Rat, diesmal geht es um den großen...


    Es ist zur Zeit echt schwierig mit ihm, er ist nur laut, grölt in einer Tour und haut, tritt und schubst ständig seine Schwester...ich weiß warum er das tut, die Motte wird mobil und dementsprechend hat man natürlich einen Blick mehr auf sie und wenn man mit ihm spielen möchte hat man keine ruhige Minute weil sie ständig dazwischen funkt. Wir versuchen Zeit mit ihm alleine zu verbringen aber da mein Mann immer lange unterwegs ist unter der Woche bleibt nicht soviel Zeit.


    Es stresst mich einfach, diese permanente Lautstärke und es tut mir auch sooo leid für ihn. Dadurch das er sich so benimmt gerate ich in Stressundich werde sauer obwohl ich es ja nachvollziehen kann. Ich versuche immer mit ihm zu reden aber er ist ja nunmal auch erst drei. Jetzt Warndienst Motte auch zweimal krank während die Kita zu war, das hat es für ihn nicht leichter gemacht das sie so an mir klebte...


    Habt ihr Tipps für mich wie ich damit am besten umgehen kann?? Irgendwie sind wir halt immer am schimpfen weil er Blödsinn macht dabei will er doch nur von uns gehört werden...aber zu treten und zu hauen etc. kann man ihm ja nunmal auch nicht durchgehen lassen...ach man.. ;(

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • hallo JoHa,
    ... du beschreibst exakt das, was bei uns auch täglich tobt, unsere Kinder sind fast gleich alt..... #freu
    Leider habe ich auch keine Lösung gefunden, aber ich lass mal ein #knuddel da und hoffe, "das ist alles eine Phase"
    Grüße von janana

  • Du sagst, dass die Schwester ständig dazwischen funkt. "Schimpfst" du denn dann auch mit ihr, also sagst ihr, dass sie das nicht kaputt machen/in den Mund stecken/was auch immer soll? Vielleicht hilft es ja, wenn du dich in solchen Fällen stärker auf seine Seite stellst, so dass er nicht das Gefühl hat, dass er sich alleine gegen sie durchsetzen muss. Und wenn er ihr wieder weh tut, würde ich auch erklären, dass er dich gleich zu Hilfe rufen soll, wenn sie ihn ärgert, statt zu hauen oder zu schubsen.

  • janana: ja, das hoffe ich auch. ;)


    Liese: ja, das mache ich schon, das ich zu ihr auch nein sage und auch " schimpfe" wenn sie was kaputt macht. Vielleicht legt es sich ja auch von selber wenn er wieder in die Kita geht, ich hab immer das Gefühl das er an freien Tagen erst merkt wieviel man sich zeitweise um die kleine kümmert. War auch echt blöd das wir drei von seinen Sachen absagen mussten weil sie krank war...mein süßer...

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ach Joha, ich setze mich hier nur traurig dazu, wenn ich darf, denn mir geht es mit meiner Großen genauso und sie hat ja gleich zwei Brüder bekommen, vor denen auch nix mehr sicher ist.
    Sie liebt sie, aber wenn sie schmust, rupft sie sich zur Zeit einfach so auf den Schoß, drückt schon recht dolle, hüpft viel zu nah an sie ran, erschreckt sie, äfft sie nach wenn sie weinen, tobt, ist laut, einfach nur extrem anstrengend. Und all dies sind nur Hilferufe nach meiner Aufmerksamkeit und Liebe, das weiß ich. Auch ich finde keinen Ausweg, denn ich muss ja auch die Kleinen "beschützen" wenn es zu Wild wird. Alles erklären hilft nicht. Zudem total auf Provokation aus, alles doof ;(  
    Ich drück dich mal und lese hier weiter mit, du bist nicht allein.
    Alle haben gesagt, es spielt sich ein und wird immer schöner. Ich finde aber, dass mir mit jedem Tag die Zeit mit meiner Tochter davonläuft ;( Ich kann ihr nur einzelne Momente schenken, wie zB mal anschaukeln, sie bettfertig machen, sie einschlafbegleiten, aber leider nie alles zusammen. Heute haben wir mal ne viertel Stunde allein auf dem Trampolin Spaß gehabt, aber dann kräht schon wieder einer, weil krank gerade und tut mir auch leid. Furchtbar schwer ist das alles für mich und sie #heul

  • Ich glaube ich habe das mal hier gelesen oder mit einer Freundin, die auch diese immer mal wieder schwierigen dreier Konstellation hat, besprochen: die erste oder das erste Kind zehrt für immer das es diese Thronzeit mal gab. Es gibt einen kleinen großen Verlust das einzige Kind zu sein, aber der Gewinn einer tollen Geschwisterzeit und auch die Zeit davor erlebt zu haben, bleiben für immer! Klar Kinder leben im Jetzt und Teilen an Aufmerksamkeit ist nicht immer schön, aber ihr seit doch da, gebt euer Bestes und liebt! Ich weiß Kinder lieben es zu wissen, wie war es als sie kleiner waren. Es hilft ihnen manchmal zu wissen, es gab für sie mal eine Zeit als sie in dem Alter ihres Geschwisterkindes waren, da gab es nur sie. Die Nachzügler erleben eine andere Welt und sind deswegen schneller inspiriert, was man denn alles so machen kann! ;) Und wie man um Aufmerksamkeit buhlt...ich weiß, dass ist viel leichter gesagt als getan, zerreißt euch nicht, das geht nicht, ihr seht eure Kinder und ihre Bedürfnisse und beide sind stark, sowohl die Kinder als auch die Bedürfnisse! Ist das nicht schön?

    Superkalifragelistickexpialigetisch...

  • Zitat

    Und wie man um Aufmerksamkeit buhlt...ich weiß, dass ist viel leichter gesagt als getan, zerreißt euch nicht, das geht nicht, ihr seht eure Kinder und ihre Bedürfnisse und beide sind stark, sowohl die Kinder als auch die Bedürfnisse! Ist das nicht schön?

    Nein, in den alltäglichen Auswirkungen ist das Buhlen starker Kinder um Aufmerksamkeit aufgrund starker Bedürfnisse leider nicht schön. Wenn so ein kleiner Kerl mir mit Anlauf den Kopf ins Kreuz rammt, während ich Fleisch anbrate, ist das so schmerzhaft wie gefährlich.


    JoHa, was bei uns immer wieder hilft, ist, den Großen zu knuddeln. Das muss gar nicht lange dauern. Wenn er körperlich aggressiv wird, dann braucht er eigentlich positiven Körperkontakt. Wir üben, dass er sagt "Mama, ich will knuddeln!" - dann nehme ich mir einen Augenblick Zeit für ihn und nehme ihn fest in die Arme. Machen wir das oft genug, dann wird er viel seltener laut oder grob.

  • Oh Silbermöwe, du hast recht, das ist nicht schön, also die Situation, die du beschreibst und auch allgemein das Buhlen kann unschöne Formen annehmen. Aber vielleicht wirst du mit deinem Sohn irgendwann darüber lachen?
    Aber wenn es darum geht, einen Teufelskreislauf zu durchbrechen, versuche ich mir immer vor Augen zu führen, dass das Schöne und Tragische manchmal ganz nah beieinander sind, dass wenn ich denke, ich genüge nicht, meine Kraft, meine Liebe was auch immer, das nur Momentaufnahme sind. Ihr investiert in Beziehungen, in die, die es im Augenblick sind und wie sie mal werden und habt ja auch schon ein Guthaben auch wenn sich das Kind gerade im Minus sieht. Was aus einem Samen wird, wann er blüht und wie, braucht Zeit und Geduld und eine liebevolle Haltung auch zu sich selbst. Das man nicht alles in der Hand hat, aber zuversichtlich bleibt, ist oder auch diese erstmal wiedergewinnen muss? Konkretes kann ich nicht raten, vielleicht weil ich eben selber nur ein Kind habe, aber ich hoffe wenn ich mal zwei habe, und solche Konflikte haben werde und ich eben bestimmt auch in diesen Teufelskreislauf gerate, dass mich jemand dann an so etwas erinnert, dass alles wieder gut wird, das Liebe gar nicht immer perfekt alles in dem Moment auffängt, sondern auch erst im Nachhinein, dass Verluste betrauert und im Ärger verarbeitet werden, dass es aus den einen einen Don Quichotte macht und man selber zum bekämpften Riesen wird. Das es zu Verzerrungen kommt. Vielleicht ist das gar nicht für jede/n so tröstlich? Aber so soll es hier zumindest gemeint sein.
    Das Aushalten von Emotionen wie Wut, Enttäuschung und Eifersucht ist das krass herausforderndste, es soll nur niemand an sich zweifeln. Wachsen, anpassen, verändern, loslassen, das alles kann weh tun und Kinder drücken dies unzensiert aus. Beachtliche Naturgewalten können das sein...ich wünsche euch ganz viel Kraft dabei!

    Superkalifragelistickexpialigetisch...

  • ;( Kiakay, danke für deine warmen, wunderbaren Worte, mich tröstet das ganz doll! Danke dafür! #herzen