Dry galla (Ruderin) und Nik itn (Sänger) - Gesinnungskontrollwahn oder echte Notwendigkeit?

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  • Ja, aber ich schrieb gleich. Also auf das "soll sie gehen oder nicht" bezogen. Sie hätt sich Positionieren können statt zu gehen, nicht erst Tage oder Wochen nachdem sie schon von sich aus freiwillig gegangen ist.

    Nachdem man sie hat rudern lassen: Nichts weiter.
    Ihr Freund ist in der NPD, nicht sie. Sie hat persönlich nichts getan.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Jo, und die Diskussion, warum sie dann trotzdem freiwillig gegangen ist, die führst du dann evtl lieber mit ihr. Da kann ich nämlich nichts zu sagen. Ihre beweg Gründe kenne ich nicht, und ehrlich gesagt: die sind mir auch egal. :)

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  • Ich finde aber schon, dass das ein wichtiger Punkt ist, wenn Du sie verurteilst, dass sie nicht gleich Stellung bezogen sondern gegangen ist. Dann spielen diese Gründe für das Gehen automatisch eine Rolle in einer Diskussion.


    Das Mädel ist jung, man hat ihr sicher nahegelegt, dass das die einfachste Lösung ist und sie hat es gemacht. Könnte ich mir gut vorstellen.


    Alles andere hat Luzy gut formuliert, wie ich finde.

  • Warum sollte ich mit ihr darüber diskutieren, warum sie nun gegangen ist?
    Das sehe ich wie Krebbel.


    Die Frage war doch, was ich meine, wie mit ihr hätte umgegangen werden sollen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Ich habe mir damals aus allem zusammen meine Meinung gebildet. Und dazu gehörte nun mal das sie sich totgeschwiegen hat.


    Was sie nun mit ihrem Privatleben anstellt, und ob sie nun im Herzen eine Nazibraut ist, oder nicht - das ist mir ganz ehrlich schnurz. Ihr Leben und ihre Beziehungen kann und darf sie führen wo, wie und mit wem sie will.


    Aber ich erlaube mir evtl mir meinen Teil zu denken, so wie zu allem anderen was mir im Alltag so begegnet auch.
    Das hat allerdings nichts mit verurteilen zu tun. Da ist sie aus mangel an Beweisen unschuldig, und der Fall für mich zu den Akten gelegt. :)

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  • Sie hat sich dazu geäußert und sie hat irgendwo auch gesagt, dass sie lieber gegangen ist, um ihren Teamkollegen durch dieses ganze Trara nicht zu schaden. Wurde ihr mit sicherheit auch so nahe gelegt und ich sehe darin nicht sofort einen Grund, dass als Schuldeingeständnis oder totschweigen zu werten.


    Das Mädel ist 23 (?) - da hat sie evtl noch nicht DIE Reife und den Weitblick, den vielleicht manch andere haben. Ich hatte in sehr jungen Jahren auch schon mal etwas seltsame Freunde (gut keine Nazis, sondern eher aus der anderen extremistischen Szene), deren Gedankengut ich nicht unbedingt absolut geteilt habe. Gefühle kann es nunmal auch geben, selbst wenn der Verstand sagt, dass es vielleicht nicht so gut für einen wäre. #augen


    Ich persönlich fände es eine gruselige Vorstellung, wenn Freundeskreis und Verwandte durchleuchtet werden auf ihre Gesinnung hin - schon vom Prinzip her, aber auch, weil es erstmal rein garnichts über die eigene Einstellung aussagt.


    Sie hat sich klar zum olympischen Gedanken bekannt, das finde ich wichtig. In Köpfe reinschauen kann man eh nicht.



    Und ja, ich sehe es schon in großen Teilen als Gutmenschentun, wenn sich darüber aufgeregt wird, mit Urteilen und Verurteilungen um sich geworfen wird, weil man sich dann einfach so viel besser fühlen kann - aber vor den wirklich krassen Dingen werden dann doch mal lieber die Augen verschlossen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Meinst du denn, man hätte sie rauswerfen sollen, wenn sie nicht freiwillig gegangen wäre, Manea?


    Ich meine, was denkst du, was man hätte tun sollen? Oder bist du der Meinung das Olympiakomitee hat alles richtig gemacht?

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  • Die Frage war doch, was ich meine, wie mit ihr hätte umgegangen werden sollen.


    Ah, ok.


    Ich für mich beantworte diese Frage so:
    Es war bekannt, mit wem sie zusammen ist. Also hätte für mich schon vor den Olympischen Spielen klar gestellt werden müßen, wie sie zu dem ganzen steht. Wobei ich ehrlich bin, und es in anbetracht des Mannes schon schwierig finde, glaubhaft darzustellen das man so gar nichts mit dieser Gesinnung am Hut hat. Aber wenn sie das gekonnt hätte, dann hätte sie teilnehmen sollen.
    Da das aber scheinbar versäumt wurde, und es erst bei den Spielen zur Sprache kam: Erklärungsmöglichkeit bieten und entscheiden. Sie hat sich für den freiwilligen, unkommentierten Abgang entschieden. Und zu dem durfte man sich in der Öffentlichkeit mMn absolut eine Meinung bilden.


    Für mich sagt ein schweigen manchmal einfach genug. Und mit "Zu jung und dumm und brauchte das Geld" konnte ich noch nie viel anfangen. *schulterzuck*

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  • Ne, nachdem man sie hat Rudern lassen, hätte mans einfach lassen sollen. Nu wirkts nur heuchlerisch.
    Dass sie freiwillig gegangen ist, sehe ich nicht so defintiv. Dazu gibts da zu viel Druck.

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  • Ich persönlich fände es eine gruselige Vorstellung, wenn Freundeskreis und Verwandte durchleuchtet werden auf ihre Gesinnung hin - schon vom Prinzip her, aber auch, weil es erstmal rein garnichts über die eigene Einstellung aussagt.


    Da gebe ich Dir recht, das macht ja gerade den Fall auch so kompliziert.


    Was ich nicht ganz verstehe ist, warum hier einige, z.B. Shevek, so extrem austeilen müssen (und meint ihr damit wirklich die Diskutanten aus dem Rabenforum, die sich kritischer geäußert haben?) von wegen Gutmenschentum / im Kern alle ausländerfeindlich etc. ?? Nur weil jemand nicht einhellig exakt der gleichen Meinung ist? Ich finde es sehr anmaßend, denen, die sich kritisch geäußert haben, derartige Dinge zu unterstellen. Warum so polarisierend? (falls ihr nun die Diskussion außerhalb des Rabenforums gemeint haben solltet, nehm ich alles zurück)


  • Zitat aus dem Artikel der Frankfurter Rundschau:
    "Sie hat ja nichts getan, lautet eines der beliebtesten Argumente ihrer zahlreichen Verteidiger. „Alles, was für den Triumph des Bösen notwendig ist, ist dass gute Menschen nichts tun“. Das Zitat das Edmund Burke zugeschrieben wird, trifft den Kern. Als Michael Fischer Anfang des Jahres auf einer Trauerkundgebung für eines der NSU-Opfer seine Hassparolen grölte. Als er versuchte die trauernden Familienmitglieder einzuschüchtern und von der Kundgebung Videos drehte. Als er von dieser Veranstaltung als einer „Ausländerlobby“ in den Foren der Nazis schrieb – wo war Drygalla da? Saß sie in Ruhe zu Hause, bei Kaffee und Kuchen? Hatte sie wirklich keine Ahnung was der Mann mit dem sie lebt da tat? "

  • Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich mein "Gutmenschen" nicht explizit auf Diskutierende hier im Forum bezogen habe, sondern auf Verantwortliche und Berichterstatter.


    Es sind skandalöse Dinge passiert in diesem Land, auch was den Umgang mit der rechten Szene anbelangt. Aber das wird möglichst vertuscht/vernichtet/totgeschwiegen. Aber so ein Mädel ist natürlich ein gefundenes Bauernopfer, an dem man demonstrieren kann, wie toll man doch eigentlich ist. Das ärgert mich.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Was mich mal interessiert beim Thema Sippenhaft: Was macht man, wenn die Eltern Nazis sind? Ist dann für die Kinder jegliche Karriere beim Staat oder beim Sport von Anfang an ausgeschlossen? Oder muss man sich ein Schild um den Hals hängen "Ich verkehre nicht mit Nazis" so wie im Dritten Reich das parallel zu Juden geschah... Unseren Nachbarn hatten sie im Dritten Reich abgeholt, weil er Kommunist war, samt Familie, Sippenhaft halt. Mir gruselt es deswegen etwas, wenn von einem Familienmitglied gleich auf die ganze Familie geschlossen wird. Es ist eigentlich das gleiche Verfahren, was die Nazis auch gemacht haben, die Oma war Jüdin, also die ganze Familie nicht mehr gesellschaftsfähig und vom Tode bedroht. Klar, hier wir niemand getötet, aber gesellschaftlich so denunziert, dass man gesellschaftlich nichts mehr werden kann, vor allem, da der Name ja öffentlich gemacht wurde. Wenn die sich irgendwo bewirbt, ob die dann noch mal einen Job kriegt?


    Ich weiß nicht, ob ich mit so einer "Demokratie" klar komme... #gruebel


    Naja, also erstens ist es für mich ein Riesenunterschied, ob wir von Familie oder Partner/Freundeskreis reden.
    Die Familie sucht man sich nicht aus. Jemand, der versucht, sich von einer rechten Sippe zu distanzieren und klarzukommen, hat meinen Respekt und vielleicht etwas Mitleid.
    Den Freund hat sie sich selber ausgesucht.
    Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass jemand, der solches Gedankengut nicht mal ansatzweise teilt, Tisch und Bett mit einem NPDler teilen kann.
    Bei so ziemlich allen anderen Ecken kann ich es mir vorstellen. Dass ein Grüner und ne CDUlerin sich vertragen können usw. Aber da kann ich es einfach nicht.
    Und bei jemandem, der kurz vorher nicht nur ein passives Mitglied der NPD war, sondern noch vor kurzem aktiv in Erscheinung trat, fällt es mir auch schwer zu glauben, dass das nicht ein rein formeller Austritt war, um der Karriere der Freundin keinen Ärger zu machen. Wer vor kurzem noch solche Aktionen gemacht hat, ist doch nicht jetzt plötzlich "geheilt"!

  • Irgendjemand fragte doch, warum sie dann nicht im Polizeidienst verbleiben konnte (sie hat tatsächlich wohl 4 Monate vor Abschluss den Dienst quittiert). Was wäre, wenn sie eben in einem Ermittlungsfall zwischen die Fronten geriete, sich zwischen ihrer Loyalität zum Freund und ihrer Loyalität zum Staat hin- und hergerissen fühlten würde? Das stellt zumindest für mich ein ernsthaftes Argument gegen eine Übernahme in den Beamtendienst dar.

  • Ne, nachdem man sie hat Rudern lassen, hätte mans einfach lassen sollen. Nu wirkts nur heuchlerisch.
    Dass sie freiwillig gegangen ist, sehe ich nicht so defintiv. Dazu gibts da zu viel Druck.


    An dem Punkt geb ich Dir allerdings recht.

  • Was ich nicht ganz verstehe ist, warum hier einige, z.B. Shevek, so extrem austeilen müssen (und meint ihr damit wirklich die Diskutanten aus dem Rabenforum, die sich kritischer geäußert haben?) von wegen Gutmenschentum / im Kern alle ausländerfeindlich etc. ?? Nur weil jemand nicht einhellig exakt der gleichen Meinung ist? Ich finde es sehr anmaßend, denen, die sich kritisch geäußert haben, derartige Dinge zu unterstellen. Warum so polarisierend? (falls ihr nun die Diskussion außerhalb des Rabenforums gemeint haben solltet, nehm ich alles zurück)

    Ne, ich meine da die Diskussion außerhalb des Forum, bzw. die allgemeine Gesamtbevölkerung in Deutschland. Und auch nicht alle.


    Also, ich meine nicht, dass alle Deutschen eigentlich politisch rechts stehen, sondern dass es da einen deutlichen Anteil gibt, und das rechtes Denken sehr weit in die Bevölkerung reingeht und das man das angehen soll. Dieses Forum halte ich im Schnitt für polistisch eher links vom Bundedurchschnitt.


    Ich denke aber auch insgesamt, das es keinen Sinn macht die Menschen zu verteufeln. Es ist besser sie dazu zu bringen solche Ansichten zu überdenken und so abzubauen. Aber das ist schwierig, da musst du erst mal an sie rankommen und die Leute müssen so etwas zu lassen. Das verteufeln ist da nicht wirklich sinnvoll, damit erreichst du nur, dass alle die Möglichkeit rechtes Gedankengut zu haben von sich wegschieben.


    Kenne ich aus der Linken Szene dann auch, dass man eben nicht davon ausgeht selbst PC zu sein, sondern eher im Gegenteil auch den eigenen Rassismus bekämpft.


    Auf andere zu zeigen ist dafür aber eher Contraproduktiv.

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  • mh o.k. ich meine das Foto im spiegel gesehen zu haben #weissnicht


    aber: eine Ruderin die zu den Olympischen Spiele
    n fährt bekommt z.B. Sportförderung, fährt ein auto mit entsprechenden Aufklebern usw., sie erhält geld auch aus steuergeldern, von sponsoren....
    und dann steht z.B. das auto vor dem Treff der Kameradschaft??
    Glaubt ihr wirklich man kann mit einem menschen tisch und bett teilen, ohne mit seiner gesinnung irgendwas zu tun zu haben?? #gruebel

  • Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass jemand, der solches Gedankengut nicht mal ansatzweise teilt, Tisch und Bett mit einem NPDler teilen kann.
    Bei so ziemlich allen anderen Ecken kann ich es mir vorstellen. Dass ein Grüner und ne CDUlerin sich vertragen können usw. Aber da kann ich es einfach nicht.
    Und bei jemandem, der kurz vorher nicht nur ein passives Mitglied der NPD war, sondern noch vor kurzem aktiv in Erscheinung trat, fällt es mir auch schwer zu glauben, dass das nicht ein rein formeller Austritt war, um der Karriere der Freundin keinen Ärger zu machen. Wer vor kurzem noch solche Aktionen gemacht hat, ist doch nicht jetzt plötzlich "geheilt"!

    Kennst du den Film: http://de.wikipedia.org/wiki/Verraten_%281988%29
    Nazis können privat echt nett sein.

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  • aber: eine Ruderin die zu den Olympischen Spiele
    n fährt bekommt z.B. Sportförderung, fährt ein auto mit entsprechenden Aufklebern usw., sie erhält geld auch aus steuergeldern, von sponsoren....
    und dann steht z.B. das auto vor dem Treff der Kameradschaft??

    War sie auf solchen Treffen?
    Dann hätte sie gar nicht erst antreten dürfen. Wie es gelaufe ist, ists verlogen.


    Glaubt ihr wirklich man kann mit einem menschen tisch und bett teilen, ohne mit seiner gesinnung irgendwas zu tun zu haben?? #gruebel

    Ja, kann man.
    Als sie ihn kennenlernte war er noch Sportler und nicht aktiv in der rechte Szene.


    Wie gesagt: Ne Linke wird sie nicht gerade sein, aber sie muss kein Nazi sein, kann einfach normal bürgerlich etwas konservativ unpolitisch sein, da geht das.
    Menschen können auch unglaublich naiv sein, wenns um ihren Partner geht, habe ich auch schon erlebt.

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  • Danke, dies finde ich wesentlich differenzierter formuliert.
    Sollte aber nicht trotzdem - jetzt mal unabhängig vom Fall Drygalla - rechtes Gedankengut auch "geächtet" werden um die Gesellschaft deutlich zu positionieren? Was passiert, wenn man hier ein bißchen und da ein bißchen toleriert, als nicht weltbewegend, als noch nicht kriminell einstuft? Dadurch wird es auch salonfähiger in Kreisen, die nun nicht unbedingt der rechten Szene zuzuordnen sind. Und das ist nunmal auch der Status quo: es wird weggesehen, verharmlost usw. das finde ich bedenklich