Abtreibung oder Adoption - was käme für euch eher und Frage?

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  • liliom, darf ich mal nachfragen warum? Ich habe 2 Paar Pflegeeltern im Bekanntenkreis und mein Eindruck ist eher der dass je mehr Besuchskontakte da von den leiblichen Eltern erfolgen desto zerissener sind die Kinder. :( Also gesund ist so ein, ich seh Dich dauernd und hab Dich aber nicht, ja für keinen der Beteiligten.


    Zum Topic, für mich persönlich würde keines von beidem in Betracht kommen, und wenn meine Umstände sich mal ändern dann eher Abtreibung, ich will primär nicht nochmal schwanger sein.

  • Also wenn ich mich entscheiden müsste.. ich würde eher abtreiben, was aber daran liegt, dass ich die Adoptionsgesetze in DE ganz arg schlimm finde.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.
    (Franz Kafka)

  • ich glaube nicht, dass ich nach der Geburt mein Kind aus den Händen geben könnte, ich kann mir auch nicht vorstellen, abzutreiben. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann Abtreibung.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Für mich käme nur eine Abtreibung infrage.


    Niemals könnte ich das Kind austragen und dann nach der Geburt weggeben. Deshalb kann ich auch nicht verstehen, wie eine Frau es schafft, Leihmutter zu sein. Ich meine das völlig wertfrei, ich kann es mir nur überhaupt nicht vorstellen, wie Frau das emotional hinbekommt. #weissnicht

  • Zitat

    Also wenn ich mich entscheiden müsste.. ich würde eher abtreiben, was aber daran liegt, dass ich die Adoptionsgesetze in DE ganz arg schlimm finde.



    Was meinst du denn damit?

  • Das ist nur meine ganz persönlich Meinung, aber ich finde es z.B. nicht gut, dass Paare verheiratet sein müssen, um ein Kind adoptieren zu können, dass sie so und so viel verdienen müssen, dass der Altersabstand zum Kind nicht mehr als 40 Jahre betragen darf, wobei die Chance auf Adoption ab 35 schon rapide sinkt, dass homosexuelle Paare nicht als Paar adoptieren können, sondern nur einzeln und Einzeladoption fast unmöglich ist... Ich kenne einige Paare die versucht haben zu adoptieren, allein dieser ganze Prozess, wie die sich da vor den Behörden ausziehen müssen. Mir gefällt es auch nicht, dass die leiblichen Eltern nicht mitentscheiden können zu welcher Familie das Kind kommt.


    Um es mal auf den Punkt zu bringen - ich sage nicht, dass die Ämter in DE Kinder wie Gratiskugelschreiber verteilen sollen, aber ich ganz persönlich halte das Adoptionsrecht- und Verfahren in DE für sehr veraltet, überholt und dringend reformationsbedürftig.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.
    (Franz Kafka)

  • Eine Abtreibung kann ich mir viel eher vorstellen, obwohl eine Adoption mir auch "moralischer" erscheint. Aber ich wüßte auch nicht, wie ich das den bereits vorhandenden Kinder, den Freunden und Verwandten erklären und mich zusätzlich zu meinen inneren Kämpfen auch noch deren Urteil aussetzen könnte. Und die Plagen einer Schwangerschaft auf mich zu nehmen und anschließend ein Kind, zu dem ich möglicherweise doch eine Bindung aufgebaut habe, abzugeben, kann ich mir auch nur schwer vorstellen.
    Als ich mit meinem ersten Kind ungeplant schwanger wurde, waren die äußeren Umstände nicht prickelnd, trotzdem hat mein Herz sofort ja zu einem Kind gesagt. Jetzt, in völlig anderer Situation, verheiratet, finanziell halbwegs abgesichert und zehn Jahre älter - von außen betrachtet in passenderen Umständen - würde mein Herz sehr wahrscheiblich nein sagen, weswegen ich verhüte und hoffe, dass die Verhütung funktioniert....

  • Hätte ich nur die Wahl zwischen Adoptionsfreigabe und Abtreibung, würde ich mich für Letzteres entscheiden.

  • Das käme doch auf die Umstände an:


    Einen frühen Sst-Abbruch (medikamentös) könnte ich mir eher vorstellen, als eine Adoption.
    Eine Adoption wiederum eher als einen späten Sst-Abbruch (z.B. nach der 20. SSW)


    Und dann weiter, was wäre der Grund für einen Sst-Abbruch? Wenn das Problem bei mir und meiner Gesundheit läge, dann wäre eine Adoption ja keine Lösung.


    Also, ich kann das nicht pauschal beantworten.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Wenn das Kind behalten keine Option wäre, würde ich mich definitiv auch für die Abtreibung entscheiden. Ich hätte auch Angst vor dem Urteil von Freunden und Bekannten. Zumal durch den dicken Bauch ja wirklich alle im Umfeld mitkriegen, dass man schwanger ist, und dann auch nachfragen würden, wo das Kind ist (wenn man nicht rechtzeitig in einen ausgedehnten Auslandsurlaub flüchtet).

  • Abtreibung. Meine schwangershaften waren komplikationsreich (viel KH) und das gesundheitliche Risiko einer weiteren schwangerschaft würde ich nur eingehen, wenn das Kind "für mich" ist

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

  • Ich sehe es in etwas so wie Bryn, das käme auf die Umstände an.


    Ich denke mal, dass alle, die hier geschrieben haben, dass sie ihr Kind niemals zur Adoption freigeben könnten, es dann doch täten, wenn sie nur damit das Leben des Kindes retten könnten wie z.B. in der biblischen Geschichte über Moses. Wisst ihr, was ich meine?


    Und wenn eine weiter Schwangerschaft/ Geburt bedeuten würde, dass unsere schon vorhandenen kleinen Kinder ihre Mama mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verlieren würden, dann wäre eine Abtreibung evtl. auch für Frauen, die sich eigentlich ganz klar gegen Abtreibung positionieren, ein Weg, den sie gehen würden.


    Was ich damit sagen will ist, ich könne mir beides unter ganz bestimmten schlimmen Umständen vorstellen, aber beides würde mir unendlich schwer fallen. Und trotzdem könnte es sein, dass ich es in der Situation richtig fände und tun würde.


    Ansonsten schließe ich mich vielen hier an. Eine frühe Abtreibung würde mir wahrscheinlich leichter fallen als eine späte oder eine Adoption, wenn die Situation z.B. so ist, dass ich mich mit einem weiteren Kind überlastet fühle, weil ich vielleicht schwer psychisch erkrankt bin oder in sonst einer Notlage, die ein weiteres Kind sehr problematisch erscheinen lassen.

  • Ich würde hoffen, dass es eine Fehlgeburt gibt. Und wenn es diese nicht gäbe, dann würde ich...ja, was würde ich. Weder noch. Ich kann mir beides beim besten willen nicht vorstellen. Abtreibung käme für mich NUR dann in Frage, wenn es medizinischer Wahnsinn wäre, das Kind in meinem Bauch zu behalten. Medizinischer Wahnsinn wäre für mich bedeuten, dass das Kind nicht lebensfähig wäre, und die Schwangerschaft zusätzlich für mich gefährlich. Wenn das Kind absolut gesund ist, und für mich die Schwangerschaft gefährlich, würde ich versuchen, das Kind zu bekommen, mit der Option, dass es früher geholt wird oder so....


    (Ich spreche nur für mich, ich sag das nur zur Sicherheit....).


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich dabei untergehe.


    Eine Adoption finde ich eigentlich ne feine Sache. Nur selber zur Adoption frei geben würde ich nicht. Da würde eher mein ganzes familiäres Umfeld aufspringen und rufen "gib es mir, gib es uns, bevor du es weggibst". Und ich kann es mir nicht vorstellen, ein Baby im Bauch zu haben, es zu spüren, mit ihm zu kommunizieren, es zu gebären...und dann ist es weg. Nein.


    edit: annielus Antwort gelesen. Ja, da hat sie Recht. Würde eine Freigabe zur Adoption das Leben meines Kindes retten, würde ich das tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Das kann man so pauschal nicht beantworten. Wie andere hier schon geschrieben haben, sind die äußeren Umstände enorm wichtig bei so einer Entscheidung.


    Ich persönlich glaube das für mich, eine frühe Abtreibung einfacher währe, auch weil für mich ein enormer Unterscheid zwischen Embryo und Baby besteht und ich nach einer Abtreibung absolute Gewissheit hätte und mich nicht dauernd fragen könnte/würde was "mein" Kind jetzt macht, wie es dem Kind geht, ob es mich sucht/vermisst bzw. welche Konsequenzen diese Entscheidung für das Leben des Kindes haben wird.


    Leihmutterschaft auf der anderen Seite sehe ich ganz anders und könnte mir das sogar vorstellen - einfach weil es dann biologisch nicht mein Kind ist, ich die Eltern wahrscheinlich kennen würde und das eher auf die "selbstlose" Schiene gehört und ich das bewusst herbei führen würde. Anders als eine Schwangerschaft bei der sich die Frage nach Adoption/Abtreibung stellt. Eine Adoption/Abtreibung kommen ja nur aus absolut persönlichen Gründen in Frage (nicht das da etwas falsch dran ist, ich bin froh um diese Möglichkeiten!)


    Das ist aber alles theoretisch, ich glaube auch das jede Situation in der so eine Entscheidung getroffen werden muss sehr speziell ist, und sich niemand dahinein versetzten kann.



    Ich habe oft das Gefühl das in der Gesellschaft Abtreibungen als "schlimmer Akt" gegen ein "Leben" gesehen werden und die Freigabe zur Adoption als Aufopferung bzw. absolut selbstlose Entscheidung. Ich hoffe das sich das noch ändert, denn ich wage mich nicht darüber zu Urteilen was wie schwer für jemanden war bzw. aus welchen inneren Überzeugungen/Gründen das eine oder das andere entschieden wurde.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

    Einmal editiert, zuletzt von AlexaL ()

  • Leihmutterschaft auf der anderen Seite sehe ich ganz anders und könnte mir das sogar vorstellen - einfach weil es dann biologisch nicht mein Kind ist, ich die Eltern wahrscheinlich kennen würde und das eher auf die "selbstlose" Schiene gehört und ich das bewusst herbei führen würde. Anders als eine Schwangerschaft bei der sich die Frage nach Adoption/Abtreibung stellt.


    Scheinbar bin ich nicht die einzige, die das so sieht.
    Mir ging es in der Schwangerschaft so gut und die Geburt war schnell und problemlos. Ich könnte auch Leihmutter sein.
    Bei mir hat sich die Bindung zum Kleinen erst nach ein paar Tagen aufgebaut. Davor war es eher meine "Aufgabe" schwanger zu sein bzw. zu gebären. Ich kann unmöglich sagen warum, aber ich war da nicht besonders emotional. Vielleicht ist das beim zweiten Kind auch anders, weil ich ja weiß, worauf ich hinarbeite. #weissnicht


    Trotzdem, die Komponente, dass es nicht das eigene ist, macht die ganze Schwangerschaft und Geburt ja noch mehr zur "Aufgabe". Also das würde für mich glaube ich funktionieren.
    Anders ist es eben, wenn man da was eigenes in sich heran wachsen hat. Dann würde ich mich wohl auch eher für die Abtreibung entscheiden. Eben weil man sich noch nicht so identifizieren kann, mit dem Zellhäufchen.


    Es ist schon interessant so eine Frage in einem Forum wie diesem (viele Eltern mit meist überdurchschnittlich vielen Kindern) zu stellen.


    Ebura, der Artikel hat mir gefallen, er war sehr interessant, danke :)

  • abtreibung = 100% ausgeschlossen, es sei denn, ich würde ansonsten auf jeden fall sterben (was ja unwahrscheinlich ist). ich finde abtreibung ganz furchtbar schlimm. auch adoption könnte ich sicher nicht über mich bringen. müsste ich mich nun aber entscheiden, würde ich adoption wählen und wahrscheinlich hinterher zu den stärksten verfügbaren drogen greifen, um nie wieder klar sein zu müssen.

  • Ich finde das auch ein Dilemma. Bei Adoption kann ich aber kategorisch nein sagen.


    Wenn, dann eine Pflegschaft. Dann könnte ich Kontakt zu dem Kind haben und vielleicht doch noch zu mir nehmen.


    Abtreibung ist etwas furchtbares. Und ich meine das nicht, weil ich es für "Mord" halte. Da ist in meinen Augen noch kein empfindungsfähiges Leben. Ich finde es für den Körper einer Frau grausam und nachdem ich ein Kind habe, würde mich selbst die Vorstellung eines potentiellen Lebens in dieser kleinen Menschengestalt, die ein Fötus bis zur 12. Woche hat, quälen.


    Nun ist es aber mal so, dass eine wirklich (!) ungewollte Schwangerschaft, egal, wofür man sich entscheidet, wenn man das Kind _nicht_ behält, Verletzungen hinterlassen wird bzw. irgendwie prekär ist. Es wird also keine Lösung geben, die irgendwie "angenehm" ist. Da wäre für mich der Abbruch noch der "bessere" Weg, da leide dann nur ich darunter (den hypothetischen Vater klammere ich hier aus, das würde jetzt zu viele andere Möglichkeiten auftun.)

  • Sollte ich ungeplant schwanger werden und mir eine weitere Schwangerschaft und das Leben mit einem weiteren Kind absolut nicht zutrauen, würde ich mich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

  • Abtreibung, wenn möglich noch ganz früh und medikamentös.


    Ich bin so froh, dass wir uns durch eine Vasektomie meines Mannes dieser Frage nur noch rein hypothetisch stellen brauchen. Unser 2. Kind war ein "Stillunfall", wir haben uns bewusst für ihn entschieden aber doch eine Weile mit dem Gedanken gehadert, JETZT noch ein weiteres Kind zu bekommen. Diese paar Wochen waren so furchtbar - nie wieder würde ich sowas emotional aushalten müssen.


    LG,
    Anne, mit 45 Jahren jetzt eh am Ende der Fruchtbarkeitsphase angelangt

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe