Spielende Krabbelkinder - wann greift ihr ein oder "moderiert" das Spiel?

Hallo,
also, ich habe zwar noch kein Krabbelkind, aber ich bin Erzieherin und habe in meiner Gruppe auch Kinder miteinem Jahr.
Ich kann dir das raten, was du selbst schon beschrieben hast. Lass die Kinder so viele Situationen wie möglich selbst regeln. Denn alles was Kinder alleine schaffen, fördert ihr Selbstvertrauen. Klar gibt es immer auch Situationen in die man eingreifen muss, zum Beispiel wenn eine Gefahr besteht. Auch muss man Kinder wenn sie zum Beispiel ein anderes Kind hauen schon beibringen, dass sie das nicht machen dürfen und das is immer eine andere Methode als das Hauen gibt.
Aber grundsetzlich ist es besser, die Kinder selber und allein spielen zu lassen. Ich erkläre dann meinen Eltern immer, das man sich selber als Tankstelle betrachten soll. Wenn das Kind nicht mehr weiter weiß, oder Hilfe braucht ist man immer da um gegebenenfalls zu trösten oder zu helfen.

Schon Maria Montessori sagte einmal:" Hilf mir es selbst zu tun".

Hmm, ich kann das so pauschal gar nicht sagen, es kommt da auf die Kinder an.

Wir haben eine MuKi-Gruppe (von Pumbaa) alle Kinder sind ungefähr gleich alt. Wir sind 8 Mütter und eins der Kinder mag es überhaupt nicht, wenn ein anderes Kind seinem Kopf nahe kommt. Und es ist hier egal, ob mit Spielzeug oder Körperteilen. Das Kind wurde per Zange geboren, kann also davon noch ein Trauma haben. Deswegen nehme ich hier Pumbaa dann weg oder sage nein. Er kann die Begründung ja nicht verstehen, daher muss ich moderieren.

Dann ist ein Kind dabei, was wunderbar in Kontakt mit max. 2 Kindern gehen kann. Kommt ein drittes dazu, ist dieses Kind völlig überfordert. Und deswegen nehmen wir unsere dritten (vierten...) Kinder dann immer weg.

Und so hat jedes Kind seine Besonderheit und deshalb moderieren wir schon mal. Wir versuchen aber alle das Spiel zwischen den Kinder so offen und frei wie möglich zu halten. Allerdings weiß ich nicht, wie unsere Gruppe für Außenstehende aussehen. Weil wir ja reagieren, bevor eine Überforderung oder Überreizung stattfindet. Also könnte man meinen, dass wir zuviel eingreifen.

ich habe kein krabbelkind mehr, aber ich hab von anfang an lieber beobachtet als mich einzumischen. ich find die situation "Kind nimmt anderem kind was weg/bekommt was weggenommen" immer doof. ich hab mich da oft auch nur drum gekümmert, ob mein kind da jetzt ein problem hat..ihn aber schon erst mal machen lassen. klar, wenns handgreiflich wird, nehm ich ihn auch lieber aus der situation und erkläre in ruhe. wenn das andere kind bzw seine mutter ;), da klärungsbedarf sieht, soll sie doch bitte selbst eingreifen. jeder hat da andere vorstellungen glaub ich. (ich sag nur: spielzeug im sandkasten..)
inzwischen denk ich mir, is er wirklich "alt genug", um das alleine zu klären. gestern hat er mit einem gleichalten mädchen im pool gespielt..und ihren eimer weggenommen. der papa, der mit im pool stand (was ich bei wasser gar nicht so doof finde) sagte wörtlich "a. lass dir nicht immer alles wegnehmen, schubs den max doch mal" da dachte ich echt, ich spinn. ich ahne, er hat es nur im spaß gesagt..aber..EY!

unter Gleichaltrigen hab ich es genauso gehändelt und mach es heute noch so. D.h. alles was die Kinder nicht stört ist eh egal, wenn nötig lenke ich um auf was anderes und wenn jemand umgeschubst wird, an den Haaren gezogen oder (beim Pimpf beliebt) gebissen/gekniffen wird gehe ich dazwischen.
D.h. ausschlaggebend ist für mich ob es einen der Beteiligten Stört und wenn ja in welchem Maße. Wenn ein Kind z.b. dem Pimpf den Ball wegnimmt kann ich ihm problemlos einen anderen geben und er spielt weiter oder er sucht sich selber was neues.

Schwierig finde ich es wenn ältere Kinder dabei sind, insbesondere wenn sie in der "alles meins" Phase sind.

Bei Wegnehmgeschichten habe ich extrem selten eingegriffen. Aber wenn die Kinder sich gegenseitig bekrabbelt haben und ich gesehen habe, dass einem Kind das nicht gefält, dann bin ich dazwischengegangen, sonst nicht.
Leider kam es nur sehr selten und wenn, dann nur im gute-Freunde-Kreis dazu, weil vorher die anderen Mütter eingreifen.

mupfel oh ja. max fängt jetzt aber auch langsam an. neulich aufm spielplattz hat er fröhlich mit nem jüngeren mädchen und ihrem spielzeug gespielt. dann isser kurz weg und sie hatte seinen eimer. als er das gesehen hat, kam er sofort an. da hab ich dann auch was gesgat. keine ahnung, ob er das verstanden hat. aber allgemein, diese "alles meins" phase. ich versuch mich auch, in die kinder reinzuversetzen. situation: du(4) fährst mit deiner mama zug, hast matchboxautos dabei. dann kommt das kleinkind vom nachbarsitz und schnappt sich deine autos, wirft sie runter etc. und DANn sagt deine mama auch noch "nun teil doch mal, du bauchst doch gar nicht alle"..ich hab dann lieber mit dem kleinkind ne runde durchn zug gedreht..:)

Es kommt drauf an wie gut ich Kinder und Eltern kenne. Je besser ich abschätzen kann ob die Kinder sich ebenbürtig sind und was die Eltern ertragen können desto weniger greife ich ein. Bei fremden Kindern bin ich viel mehr auf dem Sprung.

ich bring manchmal, wenn die kinder sich gegenseitig bekrabbeln und die anderen mütter so aufm sprung sind den spruch "keine sorge, ich hab ihm heute morgen erst die nägel geschnitten." naja, manchmal hilft es, manchmal haben die anderen eltern aber auch nen stock im a....

ansonsten bremse ich bissel, wenn bambam sehr rabiat vorgeht. oder wenn er von deutlich größeren kindern sehr rabiat angegangen wird. aber meistens warte ich ab, erfahrungsgemäß ist er nämlich ganz schön hart im nehmen, wenn sein gegenüber auch ein kleines kind ist.

die sache mit dem spielzeug wegnehmen fängt hier grad an und da bin ich manchmal noch etwas unsicher in meinen reaktionen. im gegensatz zu bambam! der motzt sofort richtig lautstark los wenn ihm jemand was wegnimmt oder nur wegnehmen will. und er geht auch schnurstraks auf andere kinder zu und reißt ihnen die schippe aus der hand. vor allem, wenn es nicht seine eigene schippe ist. 8I hauen oder zwicken tut er zum glück nicht, aber erfolgreich ist er trotzdem, weil er meist der stärkere ist. da geh ich dann dazwischen und je nachdem, wer wem was geklaut hat, erkläre ich, gebe zurück und lenke ab.

Also ich lasse sie auch möglichst viel selbst machen, gerade wenn es um Spielzeug etc geht. Meist arrangieren sie sich gut, nehmen sich was anderes oder so...

Wo ich schneller eingreife ist, wenn sie sich gegenseitig ins Gesicht patschen oder so, da zeige ich dann doch erst einmal dass es auch sanfter geht, geht es danach trotzdem weiter nehme ich meinen Sonnenschein auch durchaus mal weg. Er mag es nämlich auch nicht wenn man ihm ins Gesicht patscht, ist aber ansonsten auch eher einer von der robusten Sorte der durchaus auch mal über andere drüberkrabbelt.

Ansonsten gilt auch hier: so lange alle zufrieden sind ist alles ok, wenn nicht wird eingegriffen.

Ich finde es gut, die Kinder möglichst viel selbst machen lassen. Ich geh nur dazwischen, wenn Verletzungsgefahr droht.

Zitat von Talpa

Ein Auge drauf haben und nur eingreifen, wenn ich merke, eines der Kinder beginnt sich unwohl zu fühlen.

Talpita und ihr Krippenkollege haben gerade entdeckt, dass Gesichter spannend sind - und lernen dabei gerade auch, dass es irgendwie doof ist, wenn einem jemand im Gesicht rumgrabbelt...

Liebe Grüsse

Talpa

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So ist es hier auch, ein Mädel aus der Krabbelgruppe wuselt dem Knirpschen auch sooo gerne im Gesicht rum , ihm ist das aber ab einem gewissen Punkt nicht mehr so recht und da er jetzt erst anfängt mobil zu werden, greife ich dann auch ein und nehme ihn dann zu mir. So ist er auf Augenhöhe mit dem Mädel, kann sich aber auch gut wegdrehen und sich an mich kuscheln, wenn er keine Lust auf die Berührung hat.

Genau mein Thema!
Jeden Tag gehn wir auf den Spielplatz. Jeden Tag treffen wir S und seine Mutter. Und jeden Tag nimmt Madame ihm irgendwas weg und er bricht in Jammergeheul aus. Und fast jeden Tag fragen seine Mutter und ich uns: "Sollen wir uns einmischen?" Er ist ca. ein Monat älter als mein Mädel. Aber er ist von der zartbesaiteten Sorte und sie ist ne kleine Rabaukin.
S. Mutter macht viel mittlerweile (weil wir gelernt haben, dass nichteinmischen nicht wirklich funktioniert):
a) anspornen: Hols dir doch zurück!
b) ihn beruhigen
c) ihm Alternativen anbieten
und wenn gar nichts anderes geht kriegt mein Mädel eine Alternative und er sein Zeug wieder...
aber eigentlich wollen wir uns ja so wenig wie möglich einmischen....tja...

Liebe Kalliope,
ich will den Thread hier nicht hijacken und hier darüber diskutieren was "sinnvoller" ist. Ich schreib dir einfach eine PN...denn für neue Ideen bin ich jederzeit dankbar.