Genderkacke - erklärts mir jemand??

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  • Das Beispiel von der technischen Begabung kenne ich ähnlich ... als Kinderkrankenschwester mit dem Computer umgehen zu können macht mich manchmal zum Alien ... ob "ui" oder "wow" oder Irritation - kenn ich alles ... aber das ist doch nicht schlimm??


    Das findest DU nicht schlimm. Das ist auch okay so :).
    Mich würde/nervt es massiv. Und als ich noch unsicherer war, hat es dazu geführt, daß ich mich in großen Gruppen nicht nach vorne gedrängt habe. Obwohl offensichtlich war, daß ich es genauso gut/besser hingekriegt hätte, als die Herren, die sich ohne Zögern nach vorne geschoben haben. Das ist Benachteiligung, die ihre Ursache in solchen Sprüchen und Genderbildern hat. Und das muß nicht sein, meine Meinung!


    Klar, kann man sagen: Selbst Schuld, wenn Du nicht das Selbstbewußtsein hast. Habe ich mir aber nicht ausgesucht. Es ändert sich vielleicht auch nix daran. Aber in diesem Punkt ist das Ah und Oh sowas von unnötig.

  • Wieso mich starre Rollenbilder stören: Es zementiert in den Köpfen der Leute ein Korsett für Verhalten. Was geht und was nicht geht. Dies hindert Leute, die nicht den Zuschreibungen entsprechen, ihr Potenzial zu entwickeln. Und wer entspricht schon genau allen Rollenbildern oder Klischées?


    Konkretes Beispiel: Es stört mich, wenn es z.B. heisst: "Mädchen sind schlecht in Mathe." Einige Kinder sind schlecht in Mathe, oder Sprache, Auswendiglernen, was auch immer. stimmt. Andere mögen das Fach. Was passiert jetzt, wenn ein Mächen eigentlich Spass an Mathe hätte? Ihr wird (wenn heftige Gender-Kacke) vermittelt, wenn sie gut sei in Mathe, sei sie kein richtiges Mädchen. Sie solle lieber anstreben, hübsch zu sein (... "sonst kriegst du keinen Typen." Wie gesagt, das wäre heftige Gender-Kacke, gibts aber. Meist ist es viel subtiler).


    Das tut mir weh. Ich trauere um das verlorene Potential, um einen Weg, der so blockiert wird. Die Einschränkung auf "passende" Farben, Berufe, Fertigkeiten, Emotionen... nimmt aus meiner Sicht den Menschen etwas weg.


    Ich finde längst nicht alles gleich schlimm. Einiges stört mich als Einzelfall gar nicht, oder ich kann drüber lachen. Die Masse machts aus. Wir formen unsere Erwartung an Geschlechterrollen aus dem, was wir wahrnehmen. Was macht einen Mann aus, was eine Frau? Wie erleben wir das, was wird uns vermittelt? Und wenn dann halt auf einem Stundenplan steht: Jungs: 'Startklar für die Schule', Mädchen: 'Schick für die Schule', bleibt was davon in den Köpfen hängen.

  • Erstmal auch von mir: Ich find's toll, dass du dich getraut hast zu fragen. Und ich kann sogar halbwegs verstehen, dass die Diskussion um Genderfragen ab und an nervig rüberkommt. Dennoch ist sie meines Erachtens unabdingbar. Über folgendes z.B. bin ich gestolpert:

    Wobei ich auch gefährliche Tendenzen sehe ... um dein Beispiel aufzugreifen Alexy ... wenn das Mädchen plötzlich auch genauso stark wie der Indianer sein muss, weil es sonst ja schwach ist ... anstatt einfach jedem seine Schwächen zuzugestehen. Und wenn ich da in die Erwachsenenwelt schaue ist das ja ganz oft so, dass Frauen plötzlich meinen unglaublich viel leisten zu müssen um mithalten zu können.


    Oder wenn ein Artikel darauf hinweist bitte etwas mehr auf die Bedürfnisse von (wähle Junge/Mädchen) werden gleich Stimmen laut von Menschen die gegen dieses Schubladendenken sind ... anstatt auch mal zu sagen - ja ok ... heute achte ich mal im Besonderen darauf, wo ich da an mir arbeiten kann ... nur so als abstraktes Beispiel...

    "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" ist ein absolut zu vermeidendes Klischee - aber das ist doch bei Jungs genauso schlimm wie bei Mädchen? Warum dürfen die nicht gleichermaßen schwach sein? Und dass erwachsene Frauen oft stark belastet sind, sehe ich auch; aber das hat dann m.E. eher damit zu tun, dass die Gleichberechtigung (vor allem der Männer) noch nicht weit genug fortgeschritten ist, d.h. sich auch berufstätige Frauen mehr für die Familienorganisation zuständig fühlen bzw. auch faktisch sind - und damit, dass in vielen Fällen Frauen tatsächlich mehr leisten müssen, um als eben so gut wie Männer wahrgenommen zu werden.



    Dass jede Reflexion auch dazu benutzt werden kann, eigene Verhaltensänderungen von sich wegzuschieben - auch geschenkt. Aber in dem Artikelbeispiel - warum kann es nicht einfach darum gehen, die Bedürfnisse von bewegungsfreudigen/ stillen / whatever Kindern mehr zu würdigen? Warum muss das gleich mit Geschlechterzuschreibungen verbunden werden?

  • Das findest DU nicht schlimm. Das ist auch okay so :).


    Das ist massiv nervig, wenn ich den Kundern oder die Kundin erstmal von meiner Kompetenz überzeugen muss und rumdiskutieren muss, anstatt sofort mit meiner Arbeit anfangen zu können.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Ich bin sehr froh, dass ich in diesem Forum auf das Thema "Genderkacke" gestoßen bin und mein Mann und ich setzen uns gerne damit auseinander. Erst neulich konnte ich aus diesem Hintergrund eine Situation entschärfen. Mein Neffe (5) führte stolz seinen neuen (übrigens blauen ;) ) Nagellack vor und mein Vater gab den entsprechenden Kommentar dazu ... So in der Art: Nagellack ist doch für Mädchen usw. ... Der Junge wurde total traurig und da fragte ich meinen Vater, was er denn damit bezweckt und erklärte ihm, dass er damit dem Kind einen ungewollten Stempel verpasst. Schön war, dass er die Kritik angenommen hat. Auch wenn er selbst als Mann Nagellack unpassend findet, so gilt das eben nicht für alle Männer.


    Das ist ein sensibles Thema und seit ich mich näher damit beschäftige, bin ich geschockt, wie groß die Ausmaße sind und wie "normal" das alles schon geworden ist.

  • Das mit dem Nagellack für Jungs finde ich ein schönes Beispiel dafür, dass auch nicht alle auf Genderkacke sensibilisierten Leute alles gleich sehen.
    Wenn ich einen Sohn hätte, der sich die Nägel farbig lackieren, einen Rock oder ein rosa Glitzer-Tshirt tragen wollte, würd ich ihn wohl drauf hinweisen, dass ziemlich sicher Kommentare kommen werden. Das es Leute gibt, die denken/sagen, das sei nur für Mädchen. Und ob er es trotzdem machen wolle. Jetzt hinterfrage ich mich, ob ich damit Rollenklischees zementiere, aber ich würd ihn nicht einfach in den Hammer laufen lassen wollen.

  • Wow - ich danke euch nochmals für eure Ausführungen.


    Nein Talpa ... ich werde deine Frage nicht beantworten - zumindest nicht mehr als oben getan ... der herausfordernde Unterton wär aber unnötig gewesen.


    Offenbar bin ich in die Richtung sehr "behütet" (in einem sehr verqueren Sinn) aufgewachsen und mir werden sich einige eurer Beispiele erst erschließen wenn ich damit konfrontiert werde.
    In Mathe war ich in unserer Klasse immer diejenige die es als erste verstanden hatte und wenn sie fertig war den anderen die Rechenwege erklärte. Mädchentypische Klamotten hatte ich nie ... Barbie auch nicht ... alles zu teuer - lieber gebrauchtes und Puppen "von früher". Es blieb mir gar nichts anderes übrig als mir immer den eigenen Weg zu suchen.


    Aber ich bin mir sicher dass auch in meinem Kopf gewisse Vorurteile und Stereotypen sind ... bin gespannt wo ich beim denken darüber irgendwann lande.


    Wie gesagt ... danke euch für die Erklärungen und anschaulichen Beispiele. Jetzt ist mir das Thema schlüssiger.

  • Das ist massiv nervig, wenn ich den Kundern oder die Kundin erstmal von meiner Kompetenz überzeugen muss und rumdiskutieren muss, anstatt sofort mit meiner Arbeit anfangen zu können.


    Das ist massiv nervig, wenn ich den Kundern oder die Kundin erstmal von meiner Kompetenz überzeugen muss und rumdiskutieren muss, anstatt sofort mit meiner Arbeit anfangen zu können.


    DAS glaube ich dir sofort ... aber das wär es sicher auch wenn du männlich wärst und nicht den typischen Spezifikationen eines Berufes entsprichst ... a la (plakativ!!) ein schmächtiger Nerd bei einer Umzugsfirma.


    Sehr blöd sowas - ja. #ja #ja

  • Ich lebe in vielen Punkten nicht nach der Rolle, die mir die Tradition zuweisen würde.
    Das war auch schon früher so und ja es hat mich (nicht unbedingt positiv) beeinflusst, immer und immer wieder Sätze zu hören wie "Dein Zimmer ist so unordentlich, du bist doch ein Mädchen." "Du hast ja eine schlimme Handschrift, sieht ja aus wie von nem Jungen. " "Dir macht Mathe Spaß?! Als Mädchen?!" "Du studierst Physik? Als Frau? Du willst doch mal Familie!"
    Ich könnte noch unzählige mehr aufzählen.
    Es ist einfach richtig blöd, immer wieder vermittelt zu bekommen, dass "richtige" Frauen anders sind. Ich bin eine richtige Frau! Das sehe ich beim Toilettengang, beim Duschen und noch bei einigen anderen Gelegenheiten, aber nicht beim Spielen mit meinen Kindern, beim Haarekämmen, beim Arbeiten oder oder...


    Mir tut es weh, wenn mein rosaliebender Sohn vom KiGa kommt und meint einer von den großen Jungs hätte gesagt, er sei ein Mädchen, weil er eine Pinke Haarspange im Haar hat oder wenn die Grau am Flohmarktstand ganz irritiert fragt, ob er sich sicher sei, dass er die rosa Jeans haben will, er sei doch ein Junge.
    Warum muss ein knapp 4-jährigen Kind schon Sätze wie "Farben sind für alle da. " und "rosa können auch Jungs tragen. " fast mantraartig sagen?
    Da geht es sogar nur um Farben, das wird ja noch viel schlimmer, wenn es um Hobbies und Interessen geht (wie? Er hat ne Puppe??).
    Gerade weil es nicht so einfach ist, zu einer Minderheit zu gehören und gerade weil mein Geschlecht (für mich) untrennbar zu meiner Identität gehört, will ich niemandem vorgeben, was "eigentlich" zu seinem Geschlecht gehören würde, eben selbst dann, wenn es eine statistische Signifikanz für eine allgemeine Aussage gibt.
    Und da gehört mMn schon erstauntes Nachfragen dazu.


    Jetzt war ich so langsam mit Tippen, dass ihr bestimmt schon weiter seid... Sorry, falls es jetzt nicht mehr passt.

    • Offizieller Beitrag

    Nein Talpa ... ich werde deine Frage nicht beantworten - zumindest nicht mehr als oben getan ... der herausfordernde Unterton wär aber unnötig gewesen.


    Es tut mir leid, wenn Dir das Herausfordernde negativ aufstösst - es war als eine positive Herausforderung gedacht, zum "Klingen kreuzen", Argumente einwerfen und beleuchten und angeregt diskutieren etc...
    Falls Du darüber hinwegsehen kannst: ich würde mich freuen, wenn ich sie beantwortet bekommen würde, die Frage - denn eben, bis jetzt passierte immer genau das, was jetzt auch passiert: es kommt eine ausweichende, schwammige Antwort.


    Und da bin ich zugegebenermassen stur: solange es nicht bewiesen ist dass "Stursein" nur bei Doppel-X-Trägerinnen vorkommt, halte ich es für menschlich, nicht weiblich. Und genau da setzt für mich die Genderkacke ein: wenn irgendwelche Attribute nicht dem Menschen, sondern ausschliesslich dem biologischen Geschlecht zugeordnet werden - das glaube ich eben erst, wenn es mir jemand beweist


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Gerade weil es nicht so einfach ist, zu einer Minderheit zu gehören und gerade weil mein Geschlecht (für mich) untrennbar zu meiner Identität gehört, will ich niemandem vorgeben, was "eigentlich" zu seinem Geschlecht gehören würde, eben selbst dann, wenn es eine statistische Signifikanz für eine allgemeine Aussage gibt.


    #herzen

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    ja es ist werbung, aber tolle:


    like a girl

  • Ich bin da zwiegespalten. Einerseits finde ich es richtig, dass man gegen dumpfes Schubladendenken deutlich vorgeht und hinterfragt. Andererseits ist das Schubladendenken im Menschen einfach drin, hilft auch in vielen Situationen (ich denke, das hat seine Gründe im Verlauf der Evolution). Also versuche ich, es nicht zu hoch zu hängen im Alltag und mir genau zu überlegen, wo ich meine Energie reinhänge, um etwas zu ändern. Aber solche Threads tun vielleicht auch einfach mal gut, man kann sich auskotzen und Frust ablassen. Danach findet man leichter "Lösungen" bzw. man fühlt sich wenigstens etwas besser...

  • darüber hinaus ist ja gar nicht geklärt, ob gewisse eigenschaften statistisch häufiger bei geschlecht x oder y vorkommen weil angeboren oder anerzogen...!das geht schon so früh los und andere kinder spielen da ja auch früh eine rolle...

  • DAS glaube ich dir sofort ... aber das wär es sicher auch wenn du männlich wärst und nicht den typischen Spezifikationen eines Berufes entsprichst ... a la (plakativ!!) ein schmächtiger Nerd bei einer Umzugsfirma.


    Sehr blöd sowas - ja. #ja #ja



    Genau darum geht es ja, das beiden Geschlechtern Rollen und Attribute zugewiesen werden die man aufbrechen muss.


    In meinem persönlichen Umfeld ist es deutlich "einfacher" für ein Mädchen nicht in die typische Rollenverteilung gepresst zu werden als für Jungs. Wenn die nicht groß und stark sind, Autos lieben und Fussball spielen dann sind sie "keine echten Jungs& Weicheier/zu emotional".


    Das finde ich eigentlich am wichtigsten bei dem Thema - das es eben um Individuen geht, egal ob mit XX oder XY Chromosomen.



    Um bei dem Mathe Beispiel zu bleiben. Viele finden das total erwähnenswert wenn sie ein Mädchen kennen was gut in Mathe ist. Bei Jungen ist das quasi eine Voraussetzung. Diese Dinge werden oft nicht bemerkt und sind "normal" einfach weil die Gesellschaft so sehr daran gewöhnt ist und jeden Tag damit konfrontiert wird. Das Problem ist das es nur wenige als ein Problem sehen....



    Ich wünsche jedem das es im Alltag kein Thema mehr ist, aber dafür liegt noch ein weiter Weg vor uns und der verlangt die Aufmerksamkeit von allen beteiligten (und das sind nun mal alle Menschen ;))





    Regebnogenstraße, das hast du schön geschrieben! :)

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • wenn irgendwelche Attribute nicht dem Menschen, sondern ausschliesslich dem biologischen Geschlecht zugeordnet werden


    mal abgesehen davon, dass es biologisch auch mehr als 2 geschlechter gibt, sind soziologische geschlechter konstruiert, das erschließt sich bereits im direkten vergleich verschiedener kulturkreise. konstruierte geschlechterrollen führen zwangsweise zu ab- und ausgrenzung, daher sind derartige bilder abzulehnen.


    edit: sorry, ich hab vergessen, warum ich dieses zitat gewählt hab *grübel (scheiss stilldemenz)

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()

  • Miss T, mich nervt es auch unsäglich, dass viele, auch meine Mutter, so verwundert sind, dass ich als Frau einen Kleinbus (Viano) fahren könne... Und dann auch noch rückwärts einparken. Diese Kommentare kommen so oft von Frauen, verstehe ich nicht. Wieso machen Frauen sich so klein?

  • uaaah, genau, ich kotze in die ecke!


    wer nicht einparken kann, sollte ggf. besser nicht auto fahren. sehr viel hängt wirklich vom zutrauen ab. und was bis zum alter von 17 jahren da verbockt werden kann durch dämliche kacksprüche... oder umgekehrt, wie manche männchen im verkehr rumharken, ohne irgendwas zu können, sich dabei aber immer noch doll fühlen, weil sies ja "im blut" liegen haben.


    ich parke übrigens besoffen raumschiff enterprise auf 3x5 m ein und fahre nichts, was kleiner wäre als ein kleinbus. schon aus prinzip.




    noch mal grundsätzlich:
    ich finde es IMMER SEHR ANSTRENGEND und zum abkotzen, wenn mir vorgeschrieben werden soll, worüber ich mich aufregen darf und worüber nicht.


    natürlich mag es sein, dass sich andere nicht gestört fühlen davon, wenn berufsbezeichnungen grundsätzlich "zur einfacheren lesbarkeit" männlich genannt werden (...von der "sekretärin" mal abgesehen, strahlkotz). mich stört es extremst und ich sehe nicht ein, deshalb in die "verspannt-und-untervögelt"-ecke gestellt werde.


    lg, patrick

    • Offizieller Beitrag

    #herzen


    Das trifft es auf den Punkt!


    Natürlich gehört mein Geschlecht zu mir, genauso wie meine Sturheit, meine Fürsorglichkeit, meine Stärke, mein Durchhaltewillen... Aber genau diese mannigfaltigen Facetten, die jedeR von uns in sich trägt, sind meiner Meinung nach das "Ich", nicht das "Frau".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wobei ich auch gefährliche Tendenzen sehe ... um dein Beispiel aufzugreifen Alexy ... wenn das Mädchen plötzlich auch genauso stark wie der Indianer sein muss, weil es sonst ja schwach ist ... anstatt einfach jedem seine Schwächen zuzugestehen. Und wenn ich da in die Erwachsenenwelt schaue ist das ja ganz oft so, dass Frauen plötzlich meinen unglaublich viel leisten zu müssen um mithalten zu können.


    Und genau da seh ich eher umgekehrt die "gefährlichen Tendenzen". Wie oft hab ich, auch von modernen Eltern schon so Sätze gehört wie "Du bist doch ein ganzer Kerl", wenn der 4jährige weint. Oder bei dem kleinen Jungen, der beim Skifahren anfängt zu weinen, weil er sich den Berg nicht runtertraut "Du bist doch kein Mädchen". Wieso muss ein Junge so stark wie ein Indianer sein, dass Mädchen darf weinen? Umgekehrt, gestern auf dem Spielplatz. 2 6jährige raufen im Spiel, werden geschimpft mit den Worten "ihr verhaltet Euch wie Jungs".


    Ich versteh es einfach nicht. Für mich darf es ängstliche, schüchterne, vorsichtige, mutige, wilde, draufgängerische,.... Kinder geben. Jeder soll so sein wie er ist, egal ob Mädchen oder Junge.
    Die Kinder sollen durch ihr Geschlecht doch nicht limitiert werden, sondern sich nach Ihren Fähigkeiten und Begabungen entwickeln dürfen.