Genderkacke - erklärts mir jemand??

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  • Und wie stehts mit der Aussage, Frauen können sich (hoemonbedingt) schlechter vom Baby trennen, um arbeiten zu gehen, als Männer? Es ist quasi von Natur aus ihre Aufgabe beim Baby zu bleiben... #angst


    Dazu würde ich jetzt sagen, dass Frauen geburtsbedingt meistens die ersten Tage nichts anders tun können als Babykuscheln und davon einen guten Vorsprung an Kuschelhormonen kriegen.


    Persönlich finde ich noch, dass Stillen weniger Stress ist als Pumpstillen. Aber naturgegeben ist es sicher nicht, dass der Mann dann ins Auto steigt und in einem zwanzig Kilometer Autobahn entfernten Bürohochhaus an seinem Computer und mit seinem Telefon arbeitet, während daheim .... undsoweiter

  • Und ein Vater im Familienbett wird innert kürzester Zeit beim Kuscheln, Schnüffeln und Baby schmusen genügend Prolaktin und Oxyti-dingsbums ausschütten, um ebenfalls nicht übers Baby zu rollen.


    Mein Mann bekam immer sofort eine warme Brust und ein dringendes Kuschelbedürfnis, wenn eins unserer Babys weinte. Bei mir hielt sich das in Grenzen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett


  • Wenn man den biologischen Aspekt außen vor lässt und nur auf die gesellschaftliche Rollenverteilung guckt, dann merkt man ja das nur wenige Menschen gibt die 100% in die Schemata rein passen (und das auch nur wenn sich alle anderen auf die genauen Definition einigen können).



    Vereinfacht als Beispiel. Jungs mögen blau, Autos und köpfen gerne. Mädchen mögen Puppe, pink und sind eher ruhig. Was ist dann ein Junge der blau mag, mit Puppen spielt und sich gut konzentrieren kann und Judo macht? Der passt ja dann in keine der beiden Schubladen. Also erweitern wir diese Schubladen und schon sind wir bei sehr flexiblen Kategorien, die eigentlich gar nicht mehr als solche gesehen werden können - weil sie so groß sind.


    Die Gesellschaft alleine definiert unsere Schubladen und agiert da oftmals so wie es gerade passt. Es gibt die stereotypischen Rollenverteilungen und eine generelle Einordnung in die beiden Kategorien der Geschlechter, aber sobald ein Mensch nicht in eine von beiden Schubladen passt haben viele Menschen mit dieser Person ein Problem. Sie sind "anders" als die von der Gesellschaft vermittelte Norm und das ist "schlimm/falsch/unpassend" in den Augen von vielen.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Im Falle des gemeinsamen aufs Klo gehen: die Mädels gehen zusammen, weil sie Mädels sind? Nicht, weil sie es so gelernt haben, dass das Klo ein wunderbarer geschlossener Rahmen ist, in dem frau ungestraft seine "Neueroberungen" besprechen kann?


    ihre


    es ist btw eine sehr archaische Vorstellung, Jungen seien gut darin zu köpfen. #pfeif

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • alles zu kurz gegriffen
    in weiter konsequenz geht es bei der kritik an gender-zuschreibungen
    um
    gewalt


    noch heute werden menschen hier in deutschland bei abweichungen von der rolle, die in den köpfen der menschen mit dem biologischen geschlecht verbunden und gefordert wird, wzb
    homosexuelle und transsexuelle verprügelt und beleidigt
    mehrgeschlechtlich geborene menschen ohne deren einwilligung als kleinkind verstümmelt


    mit morden an diesen menschen in etlichen anderen ländern und in noch nicht so entfernter vergangenheit auch hier will ich mal nicht anfangen


    und diese taten werden von menschen begangen, die die gender-zuordnungen verinnerlicht haben und den abweichlern mit haß begegnen. das sind nicht nur religionsfanatiker und nazis, das sind zuweilen ganz gewöhnliche leute, die sonst kaum auffallen würden.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble ()

  • Tja - egal was ich jetzt sage ... und wenn es zu 98% stimmen würde ... wenn hier nur einer einen kennt der wen kennt der wen kennt werde ich eh zerlegt - darauf mag ich mich gar nicht einlassen, wär schade wenn der bisher echt interessante Thread deshalb zerschossen würde


    Ich wollte an der Stelle noch kurz darauf hinweisen, dass es eben ganz oft um die Recht von genau diesen 2% geht, die nicht den Genderrollen entsprechen. Wenn es "zufällig" (ich glaube da ja eher an nurture als an nature aber das sei mal dahingestellt) für jemanden gut passt und man als Mädchen gerne rosa mag und bastelt und später mit Freude und Begeisterung Hebamme wird, dann ist es vielleicht wirklich nicht so ein Problem, dass das alles weiblich zugeordnet ist.


    Das Problem haben eben diejenigen, bei denen das nicht so ist, die Frauen in der Offizierslaufbahn, die Männer als Geburtshelfer etc. Und das sind vielleicht nur Minderheiten - aber für mich ist es in einem pluralistischen System ein absolut wichtiges Gebot die Rechte von Minderheiten zu schützen. Also selbst wenn es Eigenschaften oder Berufe gäbe, die weiblich bzw. männlich sind, dann ist es nicht gut genug ein Beispiel zu finden, das 98% stimmt. Für die zwei Jungs von 100, die rosa Glitzer-Nagellack toll finden.

  • Ich finde das spannend, wo gerade die Genderforschung, bzw. -medizin ganz groß auf dem Vormarsch ist, weil man dort tatsächlich erkannt hat, dass uns weit mehr unterscheidet als nur Vagina und Penis.


    So weiß man ja mittlerweile, dass es in Kindergärten und Grundschulen zu wenig Männer gibt, die vor allem Jungs brauchen, unter anderem auch deshalb, weil sie anders lernen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist eben die Frage - es gibt ForscherInnen, die das bereits wieder ziemlich in Zweifel ziehen (das geschlechtsspezifische Lernen, nicht die Notwendigkeit von guten role models).
    Ich denke, gerade das Lernen ist so individuell, dass man mit Geschlechtsunterscheidung viel zu wenig weit kommt.


    Ich bin da einfach zu "zoologisch" geprägt: die Unterschiede zwischen den Gruppen müssen grösser sein als innerhalb der einzelnen Gruppe - nur das rechtfertigt die Bildung einer eigenen Art.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Talpa - da bin ich im Wissen über Arten nicht gut genug - kannst du ein Beispiel nennen?


    Büchertrine - interessant ... kannst du Beispiele bringen oder einen Link für mich zum weiterlesen? Komme grad kaum zum recherchieren da bin ich über nen guten Link immer dankbar :)


    edit: über dieses rosa-blau-Buch denke ich tatsächlich nach ... allerdings muss ich das hier rumliegende erstmal lesen #hammer in den Amazon-Warenkorb kommt es allerdings schon für den näcshten Einkauf

  • Ich lese so ziemlich jeden Artikel, der fordert, dass mehr Männer in kitas müssen, aber das Argument ist mir neu. Hast du eine Quelle? auf der Schulform mit der höchsten männerquote bleiben übrigens die meisten jungen sitzen (Gymnasium) während an den Schulformen mit den meisten Frauen, das Verhältnis zwischen jungen und Mädchen ausgewogen ist (haupt- und Grundschule).

    • Offizieller Beitrag

    Sagen wir mal, wir nehmen das Merkmal Grösse: da ist bei Gruppe A die Bandbreite zwischen 1.55 und 1.95 - bei Gruppe B zwischen 1.60 und 2.00. Da ist der statistische Unterschied zu klein (5 cm), um eine Unterscheidung zu treffen, die gehören zur selben Art.
    Es gibt natürlich noch andere Merkmale, die eine Art rechtfertigen (fortpflanzungsfähige Nachkommen sind eines ;) ), aber der mit den Unterschieden innerhalb und zwischen ist einer der wichtigsten.
    Ein gutes Beispiel sind Füchse: der Unterschied in Fellfarbe, Ohrengrösse und einiges mehr ist zwischen Fenek und Polarfuchs (und zwar zwischen jedem zufällig ausgewählten Exemplar) so gross, dass es klar ist, welcher Art er angehört. Die Ohren des Feneks mit den kleinsten Ohren seiner Art sind auf jeden Fall grösser als die desjenigen Polarfuchses mit den grössten seiner Art.


    Wenn man das nun auf Merkmale der zwei Gruppen xx und xy bei Menschen anwendet: denk Dir irgendein Merkmal, das für Dich typisch für eine der Gruppen ist (ich nehm mal: Empathievermögen). Nimm den xy mit dem höchsten ermittelten Wert bei diesem Punkt und vergleiche ihn mit den Werten der Gruppe xx - ich würde jetzt frech behaupten, der Wert würde auch da im obersten Feld liegen.
    Und das geht meiner Meinung nach mit eigentlich allen "Merkmalen", inkl den meisten körperlichen.
    Weshalb ich Männer und Frauen derselben Art zurechne :D
    Oder anders ausgedrückt: ich traue jedem Individuum erstmal Alles zu.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und nicht zu vergessen: Mädchen erzielen durchschnittlich bessere Ergebnisse am Gymnasium, aber diesen Vorsprung brauchen sie auch dringend, denn schon an der Uni erhalten sie bei gleicher Leistung weniger Förderung. Und sie werden mit gleichen noten zu einem niedrigeren einstiegsgehalt eingestellt. Wie es bei ausbildungsplätzen aussieht, weiß ich nicht.


    Nicht vergessen sollte man allerdings auch, dass deutlich mehr jungen die schule ohne abschluß verlassen.