Berufliche Neuorientierung mit 40+ und zwei Kindern

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  • Mich treibt seit Längerem das Problem um, dass ich in meinem Beruf nicht so richtig glücklich bin und jetzt allmählich wird es so akut, dass ich das Gefühl habe, ich muss handeln. Dabei gibt es auch handfeste Vorteile, die ich nur ungern aufgebe: ich arbeite in einer tollen Firma, in der das Klima extrem von gegenseitigem Respekt geprägt ist. Meine Arbeit wird positiv anerkannt. Und nicht zuletzt verdiene ich so gut, dass ich im Fall des Falles meine beiden Kinder und mich mit einer Teilzeitstelle durchbringen könnte.


    Trotzdem bin ich nicht glücklich und habe das Gefühl, etwas tun zu müssen, damit das Leben nicht so weiterläuft, ich fühle mich wie in einem Hamsterrad. Im Moment arbeite ich 20 Stunden, dazu bin ich bei den Kids für fast alles zuständig. Mein Mann beteiligt sich zwar an der Abendroutine und ist am Wochenende da, aber alles, was mit Planung und Organisation zusammenhängt, bleibt an mir hängen. Die Kinder schlafen nie vor 21:30h, da bin ich dann so platt, dass nicht mehr viel geht. Dazu haben wir ein Jahr mit mehreren schweren Krankheiten des Großen hinter uns, das scheint ausgestanden, kann aber jederzeit nochmal aktuell werden. Jetzt ist der Große (10J.) ins Gymnasium gewechselt, hat sich da noch nicht eingelebt und braucht massive moralische Unterstützung, für die mir im Moment einfach die Kraft fehlt. Der Kleine (gerade 5 geworden) kommt durch diese ganzen Dinge chronisch zu kurz. Und weil bei den ersten Versuchen, dass er mal alleine bei einem Freund bleibt, einiges schief gelaufen ist, muss ich bei solchen Besuchen immer dabei sein. Das schränkt die Möglichkeiten massiv ein und er hat eigentlich keinen richtigen Freund. Mein soziales Netz ist sehr dünn, wenn Not ist, reist mal eine Oma für ein paar Tage an (die wohnen beide 500 km entfernt) und wir haben endlich wieder einen Babysitter, aber das ist schon alles.


    So und in dieser Situation habe ich das Gefühl, mich beruflich umorientieren zu müssen. Dabei habe ich nichtmal die Ruhe, mir klar zu werden, was denn nun das Richtige für mich wäre. Soll ich in meinem Beruf ein attraktiveres Teilgebiet angehen? Das müsste ich aber in meiner Firma schaffen, denn mangels Erfahrung sehe ich keine guten Chancen, mich auf so eine Stelle zu bewerben, da gibt es jüngere besser qualifizierte Leute. Soll ich was ganz anderes machen? Wie soll ich in dieser Situation mit einer beschissenen klassischen Rollenverteilung noch eine Ausbildung / Umschulung schaffen? Soll ich meinem Mann das Messer auf die Brust setzen in Sachen Rollenverteilung? Das sind natürlich keine Fragen, die mir von außen jemand beantworten kann, sondern die ich mir gerade stelle.


    Gibt es hier Frauen, die "in dem Alter" noch einen Neuanfang gewagt haben? Wie habt Ihr herausgefunden, was Ihr wirklich wollt? Wie habt Ihr den Umstieg geschafft? Hat es sich gelohnt? Könnt Ihr mir Mut machen? Ich freue mich über alle Geschichten und Beispiele, ich hoffe, das hilft mir beim Gedanken sortieren.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Hm, also so, wie du schreibst, würde ich mal herauslesen, dass die berufliche Neuorientierung jetzt etwas ist, was du angehen möchtest, weil du es da im Griff hast, an Stellschrauben zu drehen. Ich lese da viel Ohnmacht in der Situation mit den Kindern und deinem Mann heraus, An der Situation etwas zu ändern, würde zwar anfangs mehr Kraft erfordern, würde sich aber insgesamt mehr lohnen, denke ich.


    Ich weiß das, weil ich da selber etwas ändern müsste und das schon seit Monaten oder Jahren vor mir herschiebe. :D


    Versuch doch, einen Babysitter vor Ort zu finden :D - leichter gesagt als getan, genau das schiebe ich schon eeeewig lange. #schäm


    Und wenn du eh die Organisation machen musst, dann organisiere doch mal, deinen Mann mit den Kindern regelmäßig etwas unternehmen zu lassen. Dann hast du mehr Ruhe für dich und kannst dir mal klar werden, was du machen möchtest. Das können wir ja beide mal angehen und uns die Fortschritte mitteilen. #pfeif

    Sätze, die ich nie mehr hören möchte: "Mama, mach deine Musik leiser!!!"

  • Ich schreibe mal nur ein paar unsortierte Gedanken dazu, vielleicht liege ich dabei auch total falsch, dann ignoriere es einfach.


    Wie du es beschreibst, habt ihr eine schwierige Zeit hinter euch. Ich hoffe, dass euer Großer gesundheitlich seine Probleme überwunden hat.


    Insgesamt hört sich anstrengend an, dass die Kinder so spät einschlafen. Ich kenne das, ist bei uns ähnlich, und danach muss ich oft noch an den Schreibtisch. Aber auch so, das zehrt.


    Mir ist nicht klar, wie viel sich dein Mann beteiligt. Abendroutine und Wochenende - was heißt das?


    In deinem Posting wird mir nicht klar, was es genau ist, was dich in deinem Beruf nicht glücklich sein lässt, denn was du konkret beschreibst, klingt für mich durchweg positiv: Arbeitsklima, Anerkennung, offenbar wirklich guter Verdienst. Negativ klingt für mich eher das Drumherum - Rollenverteilung, Überlastung durch Krankheiten, Einschlafgewohnheiten, dünnes soziales Netz, Zu-Kurz-Kommen des Kleinen und damit evtl. zusammenhängendes Klammern etc.


    Kann es sein, dass der Hund gar nicht im Beruf begraben ist sondern in den anderen Punkten? Wäre es eine Möglichkeit, die Rollenverteilung mit deinem Mann zu besprechen und anzupassen? Auch für den Fall, dass er voll arbeiten sollte - dass du Teilzeit machst heißt nicht, dass du ein lockeres Leben hast und deshalb die ganze organisatorische Last tragen musst. Für den Fall dass das nicht anders geht, ist es möglich, dass dein Mann dir dafür z.B. am Wochenende Auszeiten ermöglicht, damit du Kraft tanken kannst?


    Ich kenne übrigens die Unzufriedenheit. Ich bin in einem ähnlichen Alter wie du und hatte vor einiger Zeit beruflich eine Krise. Ich hätte am liebsten alles hingeschmissen. Gut, dafür gab es auch konkrete Gründe. Aber eine Freundin von mir sagte, dass es wohl Statistiken gibt, die besagen, dass Frauen im Alter von 42 am unzufriedensten sind. Ich finde das so abwegig nicht. Es ist so viel im Umbruch in diesem Alter, und kleine Kinder kosten einfach Kraft.


    Gibt es Möglichkeiten für dich, dich in deinem Beruf weiterzuqualifizieren, innerhalb der Firma?


    Solltest du dich für eine Umschulung etc. entscheiden, glaube ich allerdings, dass dein Mann und du die Rollenverteilung tatsächlich überdenken solltet, zum Wohle der ganzen Familie.


    Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Hier! Zumindest versuche ich es gerade. Ich bin 45, habe auch 2 Kinder (14 und 3 Jahre) und seit der Ausbildung gefühlt den falschen Job. Das Stressproblem kenne ich nur zu gut, habe aber auch festgestellt, das der "falsche" (wenn auch gute, sichere Job) einen Großteil dessen ausmacht. Weil er einfach nicht "passt". Ich habe dort schon div Bereiche durchprobiert, komme aber immer wieder an den gleichen Punkt: Es ist nicht "meins" (Verwaltung). Durch verschiedene, schwierige Lebensumstände konnte ich mich erst jetzt dazu durchringen einen Neustart ins Auge zu fassen.
    Mein Wunschziel ist der Bereich Psychologie. Ein Studium steht und stand nie zur Debatte, dafür ist es definitiv auch zu spät. Der Weg über eine Umschulung im pädagogischen Bereich kommt auch nicht in Frage. Meine gefunde Möglichkeit dennoch in diesen Bereich zu rutschen fand ich dann im Berufsbild des Heilpraktikers für Psychotherapie. Ich hatte großes Glück das ich eine Abendkurs an der VHS gefunden habe, bei dem alles passte. Das Risiko ist relativ gering; ich bin dort an einem Abend in der Woche um mich auf die Prüfung vorzubereiten. Sollte ich diese schaffen werde ich entsprechend weitermachen mit der praktischen Ausbildung.
    Es ist anstrengend, aber es gibt mir jetzt schon soviel! Selbst wenn ich es nicht schaffe, ich habe es versucht und damit schon viel für mein inneres Wohlbefinden getan.


    Hast Du Dir schonmal überlegt, was für Dich in Frage kommen könnte? Gibt es Berufe, bei denen Du denkst "Die haben es gut mit dem was sie täglich tun"? Was macht Dir Spaß, woraus ziehst Du Kraft, Lebensfreude? Womit würdest Du den Tag verbringen wenn Du entscheiden dürftest was Du tust?


    Eins ist klar; Stress ist so eine Umorientierung. Aber der Stress ist soviel positiver und gibt Dir Kraft anstelle sie Dir zu nehmen. Das wird sich auch auf Deine Kinder auswirken und für sie vermutlich einfacher zu händeln sein alls eine dauerhaft im Job frustrierte Mutter. Nur Mut!

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

    2 Mal editiert, zuletzt von lottemax ()

  • Hm, also so, wie du schreibst, würde ich mal herauslesen, dass die berufliche Neuorientierung jetzt etwas ist, was du angehen möchtest, weil du es da im Griff hast, an Stellschrauben zu drehen.


    Interessanter Gedanke. Ich frage mich tatsächlich, ob es denn wirklich besser wird, wenn ich jetzt einfach was ganz anderes mache. Andererseits: wenn ich auf der Arbeit mal Aufgaben aus dem Teilgebiet habe, in das ich mich ggf. umorientieren möchte, bin ich sofort viel entspannter - auch zuhause. Das sagt doch auch was, oder? Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch ein bisschen so, dass ich zuhause so viel Verantwortung trage, dass die Verantwortung im Job dann vielleicht einfach zu viel des Guten ist.



    Ich lese da viel Ohnmacht in der Situation mit den Kindern und deinem Mann heraus, An der Situation etwas zu ändern, würde zwar anfangs mehr Kraft erfordern, würde sich aber insgesamt mehr lohnen, denke ich.


    Verstehe ich Dich richtig, dass Du meinst, es wäre besser, erstmal an meiner privaten Überforderung zu arbeiten? Kann sein, aber wie? Ich bin schon am Überlegen, ob ich da vielleicht professionelle Hilfe brauche. Wenn ich mich so umschaue, ist ein 20h-Job neben zwei Kindern echt nicht viel. Das sollte doch "zu schaffen" sein? Manchmal denke ich, das ist ein Teufelskreis, weil mir dieses Überforderungsgefühl auch einfach so viel Kraft raubt.



    Ich weiß das, weil ich da selber etwas ändern müsste und das schon seit Monaten oder Jahren vor mir herschiebe. :D


    Das klingt ja wie bei mir, lass uns zusammen heulen #heul Darf ich fragen, was Du gerne ändern würdest? Bist Du auch berufstätig und wie viel?



    Versuch doch, einen Babysitter vor Ort zu finden :D - leichter gesagt als getan, genau das schiebe ich schon eeeewig lange. #schäm


    Das hast Du vielleicht überlesen: wir haben (endlich) wieder einen Babysitter. Der Junge wohnt direkt unter uns und macht das soo klasse. Und da er in zwei Jahren sein Abi macht, bleibt er uns bis dahin hoffentlich erhalten. Vorher war das allerdings auch bei uns eine ewige Arie. Ich weiß nicht, wieviele Babysitter wir hatten, die immer nach wenigen Monaten ausfielen: Ausbildung, Wegzug, Auslandsjahr, ... und dann wieder jemanden finden, den die Kinder auch mögen.



    Und wenn du eh die Organisation machen musst, dann organisiere doch mal, deinen Mann mit den Kindern regelmäßig etwas unternehmen zu lassen. Dann hast du mehr Ruhe für dich und kannst dir mal klar werden, was du machen möchtest. Das können wir ja beide mal angehen und uns die Fortschritte mitteilen. #pfeif


    Ja, das muss ich wohl mal versuchen. Das fällt so schwer, weil mein Mann halt auch an der Grenze seiner Belastbarkeit ist. Und zwei Kinder überfordern ihn dann oft einfach ... Wenn ich beispielsweise abends alleine ausgehe, kann ich anschließend noch die Küche aufräumen (wenn er frei hat, räume auch ich die Küche auf #pfeif). Er hat auch so Kommunikationsprobleme mit den Kindern, die dann in Machtkämpfe ausarten (auch so ein Ohnmachtsthema ;) ). Der Große liest abends im Bett bis Ultimo, wenn man ihn nicht stoppt. Mein Mann geht fünfmal rein und redet mit ihm ohne dass er was erreicht. Dann verliere ich die Geduld und gehe einmal hin, rede mit ihm und das Licht ist aus. Wenn ich nicht da bin, löst mein Mann das Problem mit Hilfe des Sicherungskastens #kreischen Nur so als Beispiel, wie wir meine Zuständigkeit für Alles zementieren ... aber wie soll ich meinem Mann da helfen?


    Gegenseitige Motivation ist immer gut, da bin ich gerne dabei #super

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Ich würde wohl auch an der familiären Situation feilen. Den Mann das Messer auf dei Brust setzen udn mehr Mithilfe einfordern und vor allem mir Nischen schaffen, dass ich auch mal Luftholen kann und mal was für mich machen kann.


    Ich hab mich in der Elternzeit mit beiden Kindern auch gefragt, was mache ich jetzt. In meinen Beruf wollte ich nie wieder zurück, weil die Pflegesituation immer schlimmer wird, ich mir den Streß in der normalen Pflege mit 2 kleinen Kindern nicht mehr antun wollte, dazu Schichten oftmals 3 WoE arbeiten im Monat, wenn du Pech hast sogar 4 WoE. Neee.
    Ich hab dann versucht umzusteigen, dass sah auch erts hoffnungsvoll aus, aber das menschliche hat da arg zu wünschen übrig gelassen.


    Irgendwann kam der Durchbruch. Ich arbeite heute wieder in meinen Beruf aber sehr zu meinen Konditionen und in einen Bereich von dem ich dachte, das will ich nie machen, weil noch mehr unter Druck. Das Pflege auch wirklich Spaß machen, nicht überlasten kann, war mir so gar nicht klar. Heute arbeite ich fast unter und zu Idealbedingungen und bin froh, dass ich nichts überstürzt habe sondern immer geglaubt habe, dass der richtige Job mich schon finden wird. Und so wars. Ich hab mich mal wieder auf ne Stellenanzeige beworben, die eigentlich so gar nicht dem entsprach, was ich mir vorstellte, aber da war ein kleines Glöckchen dran, was bimmelte und schrie: Hier! Ich!

  • Hallo,


    ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob Du schon genau weißt, in welche Richtung Du gehen möchtest. Falls ja: erfordert das eine zusätzliche Ausbildung und falls da auch ja, wie umfangreich wäre das? Oder willst Du Dich einfach nur woanders bewerben und dann in den neuen Job hineinwachsen? Gibt es denn Unternehmen bei Euch in der Nähe (ggf sogar Dein jetziges, der Rahmen klingt ja ganz gut) wo Du Dich mit Deinem neuen Fachgebiet hinbewerben könntest und wie stehen da die Chancen als Frau in Teilzeit aufgenommen zu werden? Erfahrungsgemäß sind teilzeitarbeitende Mütter ja leider auf der Liste der Wunschkandidaten nicht so besonders weit oben.


    Ich war in einer ähnlichen Situation wie Du, nach meiner Elternzeit wurde ich auf eine Stelle gesetzt, die mir so gar nicht entsprach und ich war mega-unglücklich. Mein Unternehmen selbst ist aber top und ich würde hier wohl niemals freiwillig weggehen, zumal andere Unternehmen eben nicht so entgegenkommend bei der Teilzeit und so großzügig beim Gehalt sind. Bei mir war es dann so, dass ich mich innerhalb der Firma weiterentwickelt habe. Jetzt bin ich in einem ganz anderen Unternehmenszweig und mache da auch ganz was anderes, aber es ist etwas, was ich mir zugetraut habe und es klappt auch super. Und ich bin ausgewogener und viel zufriedener, was sich auch in meinem privaten Umfeld SEHR äußert. Insofern, wenn Du eine Möglichkeit findest, ohne zusätzlich noch Zeit zB für eine Ausbildung aufbringen zu müssen, kann ich Dir nur dazu raten, zu wechseln.


    Außerdem ist es bei uns besser, seit wir eine Leihoma/Patin haben, die das Kind einmal wöchtentlich nimmt. Unsere macht das meist abends, damit wir ausgehen können, aber da gibt es ja verschieden Modelle. Und für uns was das die Rettung (beide Omas auch 400km weg). Wir haben unsere über das Jugendamt bekommen und die macht das sogar ehrenamtlich.

  • Wenn ich mich so umschaue, ist ein 20h-Job neben zwei Kindern echt nicht viel. Das sollte doch "zu schaffen" sein? Manchmal denke ich, das ist ein Teufelskreis, weil mir dieses Überforderungsgefühl auch einfach so viel Kraft raubt


    Naja, jeder Mensch ist anders. Ich arbeite auch nur 24h/ Woche und habe 2 kleine Kinder plus den ganzen Orgakram usw. Anderen mögen das super wuppen und arbeiten mehr. Aber für mich ist das ein Pensum was mir sehr dtl. reicht. Sobald was au0er der Reihe kommt, brauche ich ja auch noch Kraft das zu wuppen und ich möchte einfach nicht jeden Tag 100% geben müssen, da bin ich ganz schnell wieder in ner Situation die mich ins Burn-out katapultiert.

  • Und zwei Kinder überfordern ihn dann oft einfach ... Wenn ich beispielsweise abends alleine ausgehe, kann ich anschließend noch die Küche aufräumen (wenn er frei hat, räume auch ich die Küche auf #pfeif). Er hat auch so Kommunikationsprobleme mit den Kindern, die dann in Machtkämpfe ausarten (auch so ein Ohnmachtsthema ;) ). Der Große liest abends im Bett bis Ultimo, wenn man ihn nicht stoppt. Mein Mann geht fünfmal rein und redet mit ihm ohne dass er was erreicht. Dann verliere ich die Geduld und gehe einmal hin, rede mit ihm und das Licht ist aus. Wenn ich nicht da bin, löst mein Mann das Problem mit Hilfe des Sicherungskastens #kreischen Nur so als Beispiel, wie wir meine Zuständigkeit für Alles zementieren ... aber wie soll ich meinem Mann da helfen?



    Wie hast du das denn gelernt?


    (Speziell bei dem beispiel mit dem Licht würde ich ja das Kind einfach lesen lassen...)

  • Ich schreibe mal nur ein paar unsortierte Gedanken dazu, vielleicht liege ich dabei auch total falsch, dann ignoriere es einfach.


    Nee, Deine Gedanken sind hilfreich, da wird nix ignoriert :)



    Wie du es beschreibst, habt ihr eine schwierige Zeit hinter euch. Ich hoffe, dass euer Großer gesundheitlich seine Probleme überwunden hat.


    Insgesamt hört sich anstrengend an, dass die Kinder so spät einschlafen. Ich kenne das, ist bei uns ähnlich, und danach muss ich oft noch an den Schreibtisch. Aber auch so, das zehrt.


    Mir ist nicht klar, wie viel sich dein Mann beteiligt. Abendroutine und Wochenende - was heißt das?


    Das heißt, dass er abends und am Wochenende sich zu fast 50% am Doing beteiligt. Wochenendeinkäufe, Kochen, ... alles kein Problem. Aber das ganze Organisatorische, Emotionale etc. bleibt an mir hängen. Er macht es dann, wenn ich ihn beauftrage, aber ich muss alles im Kopf haben und die Ideen kommen auch überwiegend von mir. Wenn wir Familienthemen besprechen, bin ich es, die sie auf den Tisch bringt.



    Danke :)

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • hallo undine,


    ich verstehe dich gut.


    erst mal: was "zu schaffen sein muss", bestimmst DU und NIEMAND SONST. 20 stunden im falschen job können die hölle sein, 40 im richtigen können beflügeln.


    mir stellen sich auch einige fragen.


    a) warum bist du JETZT unzufrieden im job? für mich klingt das eigentlich alles gut. was du NICHT willst, würde ich mal isolieren und dann ggf. eliminieren.


    b) was ist deine EIGENTLICHE vorstellung? du schreibst, du würdest dich sofort wohl fühlen, wenn du aufgaben aus dem "richtigen teilbereich" übernehmen könntest. das ist doch schon ein ansatz! es gibt den teilbereich also, und sogar in deinem unternehmen! das kann man ggf. weiter entwickeln.



    wovon reden wir KONKRET, also was für einen job hast du jetzt und wo willst du hin? was müsstest du tun, um in deinen richtigen bereich zu kommen? studium stelle ich mir nicht realisierbar vor. wenn du "aufstocken" kannst (weiterbilden etc.), ist das sicher einfacher.


    nun zum rest.


    ich glaube, dass du sehr unzufrieden und unglücklich mit der klassischen rollenverteilung bist.
    und der hinweis darauf, dass du ggf. deine kinder und dich alleine durchbringen kannst, spricht bände.


    da ich selber immer alleine bin, bin ich mittlerweile keine gute ratgeberin bei sowas und SEHR kompromisslos, wenn ich sowas höre und denke in den fällen immer "hätte ich keinen bock drauf, mir das zu geben". tatsächlich kann man aber schon an beziehungen arbeiten... wobei ich ehrlich sagen muss, dass die meisten, die das tun, von wenig erfolg berichten. übrigens war ich auch immer verzweifelt, dass ICH ALLES MACHEN musste, obwohl ich noch dazu allein verdient habe IN der beziehung. nach der beziehung musste ich wirklich ABSOLUT alles allein machen und natürlich war ich damit verflucht und verdammt, lifetime allein zu verdienen. was aber der vorteil war: ich war nicht dauernd zerrieben zwischen erwartung an den mann und enttäuschung, dass er mich wieder hängen lässt und trotz allem gelaber und gelatscher nichts ändert. ich wusste, woran ich war. ich kann nichts erwarten und brauche von nichts enttäuscht zu sein. und ich quersubventioniere nicht mit meiner leistung das familienleben für jemanden, der kontinuierlich erheblich weniger dazu beiträgt. einen versuch ist es aber mit sicherheit immer erst mal wert, IN der beziehung was zu lösen.




    nochmal zum jobmäßigen. frauen, die kinder haben, neigen leider oft dazu, in jobs zu wechseln, die
    - geringer bezahlt
    - geringer qualifiziert
    - geringfügiger angelegt (selbständigkeit trageberaterin, mini-ebay-shop etc.) sind.


    aus "härteren", "wirtschaftsorientierteren" jobs wird gerne umgestiegen in sozialere, mit "weicherem" profil. meine interpretation ist, dass das sehr viel mit sinnsuche und sinn-umwandlung durch kinder zu tun hat und auch mit den anforderungen, bei denen man MEINT, sie decken sich im sozialen bereich eher mit denen, die man zu hause hat.


    das halte ich für sehr gefährlich und schwierig, vor allem aus wirtschaftlichen aspekten.




    ich selber würde mich auch am liebsten beruflich umorientieren. ich weiß 100%, dass ich NICHT richtig aufgehoben bin in meinem job. habe hin und her überlegt, was ich tun könnte. aber: ich MUSS ein gewisses einkommen ins haus bringen, jetzt noch mehr als vor ein paar monaten (kredit aufgenommen UND teurere wohnung, argh).


    nun ist das problem, dass ich nicht "aufstocken" kann. selbst wenn ich nochmal studieren würde, wäre das ein BA-studium, erheblich geringer qualifiziert als mein (alter!) Magister, zu dem ich noch 21 jahre einschlägige berufserfahrung vorzuweisen habe. mein ziel ist daher erst mal, zwar im beruf zu bleiben, aber eine annehmbare stelle mit wertschätzung etc. zu finden und zu hoffen, dass es dann besser wird.


    lg, patrick

  • Irgendwann kam der Durchbruch. Ich arbeite heute wieder in meinen Beruf aber sehr zu meinen Konditionen und in einen Bereich von dem ich dachte, das will ich nie machen, weil noch mehr unter Druck. Das Pflege auch wirklich Spaß machen, nicht überlasten kann, war mir so gar nicht klar. Heute arbeite ich fast unter und zu Idealbedingungen und bin froh, dass ich nichts überstürzt habe sondern immer geglaubt habe, dass der richtige Job mich schon finden wird. Und so wars. Ich hab mich mal wieder auf ne Stellenanzeige beworben, die eigentlich so gar nicht dem entsprach, was ich mir vorstellte, aber da war ein kleines Glöckchen dran, was bimmelte und schrie: Hier! Ich!


    Das klingt ja richtig super! Ja, das könnte auch mein Weg sein: erstmal das Private ordnen und dann hoffen, dass der Bauch sich besser bemerkbar machen kann und mir den Weg zeigt.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • lottemax
    Solche Geschichten wie Deine wollte ich lesen:) Schön, dass Du auf einem Weg bist, der sich richtig anfühlt. Du triffst auch mein Sortier-Problem auf den Punkt: wahrscheinlich haben Beruf und private Organisation beide ihren Anteil an dem Dilemma und lassen sich nicht völlig getrennt lösen ...

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob Du schon genau weißt, in welche Richtung Du gehen möchtest.


    Ich habe vage Ideen, aber mir fehlt die Muße, das durchzudenken ...


    Wie hast Du denn Dein Ziel gefunden, war das gleich total klar? Ich habe mich eigentlich schon innerberuflich umorientiert in den letzten Jahren, aber das war ein Missverständnis meiner eigenen Interessen und ich müsste das jetzt nochmal tun. Ist machbar, aber ich würde sicher sein wollen, dass es das diesmal ist.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • ich würde meinem mann die pistole auf die brust setzen und verlangen, dass er entweder von alleine seinen Umgang mit den kindern ändert (das kann nämlich auch eine prima masche sein, nicht zuständig zu werden - sich dämlich anstellen) oder einen kurs macht, z. b starke eltern, starke kinder.


    oder ihr macht eine paarberatung und besprecht dort, warum ihr nicht die aufgabenverteilung hinbekommt, die du dir wünschst.

  • Wie hast du das denn gelernt?


    (Speziell bei dem beispiel mit dem Licht würde ich ja das Kind einfach lesen lassen...)


    Meinst Du, weil er den Weg dann auch beschreiten könnte? Ich habe mich mit Kommunikationsmethoden auseinandergesetzt. Das ist aber nicht sein Weg.


    Und das Kind schafft es leider nicht, seinen Schlafbedarf selbst zu regeln. Wenn wir Lesen beliebig zulassen, ist er jeden zweiten Tag übermüdet (den nächsten ist er dann so müde, dass er gar nicht anfängt zu lesen). Das finden wir beim Start in eine neue Schule jetzt nicht so ideal.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius


  • Ich habe vage Ideen, aber mir fehlt die Muße, das durchzudenken ...


    Wie hast Du denn Dein Ziel gefunden, war das gleich total klar? Ich habe mich eigentlich schon innerberuflich umorientiert in den letzten Jahren, aber das war ein Missverständnis meiner eigenen Interessen und ich müsste das jetzt nochmal tun. Ist machbar, aber ich würde sicher sein wollen, dass es das diesmal ist.


    Bei mir war die Stelle unternehmensintern ausgeschrieben und zwar in Teilzeit. Und ich las sie mir durch und es war zwar etwas komplett anderes als vorher, wo drauf ich auch nie von selbst gekommen wäre (statt Entwicklung Vertrieb, statt Euros Stückzahlen, statt operativ eher zentralistisch, ...) aber ich dachte mir bei jedem genannten Anforderungspunkt: ja, das kann ich!


    Es hat aber auch eine Weile gedauert, bis eine Stelle ausgeschrieben war, bei der es mir so ging und ich habe zwischenzeitlich einige andere Stellen schweren Herzens abgelehnt, wo ich mir dachte: vielleicht ist das jetzt meine einzige Chance da weg zu kommen aber so 100% stimmen tut es auch nicht.

  • ich würde meinem mann die pistole auf die brust setzen und verlangen, dass er entweder von alleine seinen Umgang mit den kindern ändert (das kann nämlich auch eine prima masche sein, nicht zuständig zu werden - sich dämlich anstellen) oder einen kurs macht, z. b starke eltern, starke kinder.


    oder ihr macht eine paarberatung und besprecht dort, warum ihr nicht die aufgabenverteilung hinbekommt, die du dir wünschst.


    Hm, Paarberatung habe ich sogar schon vorgeschlagen. Das hält mein Mann nicht für nötig. Bei ihm fruchten meine Kommunikationsmethoden irgendwie nicht so wie bei den Kindern :) Was sicher auch daran liegt, dass ich mir genauer klar werden muss, was ich von ihm erwarte. Ich würde das so gerne gemeinsam mit ihm überlegen und da kommen wir nicht weiter. Vielleicht muss ich wirklich mal einen ganz konkreten Vorschlag ins Rennen bringen?

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Ihr seid echt super, so viele hilfreiche Gedanken, DANKE!


    Jetzt habe ich allerdings noch einiges anderes zu tun, kann 'ne Weile dauern bis ich wieder antworte.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Ich häng mich mal dran weil bei mir spätestens in 3 Jahren die Neuorientierung beruflich ansteht da mein Vertrag ausläuft. Ich bin aber alleine und ernähre die Familie komplett. Arbeite Vollzeit und habe noch keine wirkliche Idee was ich machen könnte.


    Meine jetzige Arbeit gefällt mir sehr gut, aber läuft halt aus.


    Ich lese einfach mal mit. #laola


    Ach ja, bin 40 #super

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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