Bußgeld für Eltern von Schulschwänzern

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  • Da reicht die Androhung bzw. die erste Meldung (übrigens erst nach 21 Fehltagen...) und die Schülerinnen dürfen wieder in die Schule.



    Leonora, aus Bayern kenne ich das so, dass schon ein Tag Ferienverlängerung vom Gymnasium ausreicht, um ein saftiges Bußgeld aufgebrumt zu bekommen. (Und das, obwohl an dem letzten Tag vor den Ferien nichts mehr passiert und das Kind auch nicht unmittelbar gefährdet ist, den Anschluss zu verlieren.)


    Ich weiß das auch aus einem anderen Bundesland, wo ein Wissenschaftler seinen Sohn mit ins Ausland genommen hatte und das Bußgeld auch vorher miteinkalkuliert hatte. (Da ging es um 5 Tage Schulabwesenheit.) Da hat es aber der Klassenlehrer gedeckt.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es keine "Jokertage" in D?
    Das sind hier zwei Tage pro Schuljahr, die man frei nehmen kann ohne Begründung. Zusätzlich gibt es dann noch "begründete Absenzen" (wichtige Familienfeierlichkeiten, Geburt eines Geschwisterchens, Sport- oder Musikwettbewerbe...) und die Möglichkeit der Dispens (das wäre dann das Thema Wissenschaftler auf Forschungsreise, da ist in Absprache mit der Lehrperson eine Menge möglich).


    Ich finde, bei sovielen Möglichkeiten kann man an den restlichen Zeiten durchaus Anwesenheit verlangen ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier in Deutschland kriegt man Instrumentenunterricht, Sportkurse und Urlaub bezahlt, wenn man arm ist.
    Das ist alles Luxus. Dieser Luxus wird vom Staat bezahlt damit die Kinder dieser Familien am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
    Und dazu gehört auch, mal aus seiner Stadt rauszukommen und neue Erfahrungen zu machen.


    Das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen erwähnte ich auch nur, weil Sarsaparille fragte warum kinderlose Paare keinen Urlaub bezahlt bekommen.


    Eigentlich wollte ich auch nur erzählen, dass ich diese Urlaubssubventionen noch von meiner Kindheit mit Sozialhilfe kenne. Und ja, mir tat es gut.

    ich weiß es nicht, abr ich behaupte mal, auch in dtl. kann man viel absprechen.


    und eltern die beruflich ins ausland müssen werden hier für diese zeit entschuldigt (wurde uns gesagt als dies bei uns aktuell war).
    die klassenlehrerin sagte uns am anfang, sie könne bis zu drei tage in eigenem ermessen entschuldigen, darüber hinaus muss die schulleitung dabei sein.
    klingt schon vernünftig.

  • Ich finde das auch durchaus sinnvoll.


    Wenn eine Schule eingeführt werden würde, wo jeder kommen und gehen kann wie er will und sich mit Themen beschäftigen kann, bzw. den Unterricht selbst wählen kann, dann hätten wir auf dem Arbeitsmarkt echt Probleme. Ich finde die Idee von Nez Perce mit der verbalen Benotung super. So kann ein Kind sich in der Grundschule super eingewöhnen. Aber irgendwann beginnt nunmal der Ernst des Lebens und da muss man nunmal Sachen machen die man nicht will.


    Nicht jeder kann den Beruf ausüben den er will und selbst wenn gibt es in jedem Beruf blöde Aufgaben. Die müssen nunmal auch gemacht werden...In der Schule wird nunmal neben den Fächern, auch Anwesenheitspflicht gelehrt. Wie sollen denn die Schüler das lernen und vor allem später umsetzen? In der Schule haben sie geschwänzt und im Arbeitsleben? Was machen sie da? Sich krankschreiben lassen?


    Ich kenne beruflich wie auch privat einige, die von dem Busgeld profitiert hätten. Und wie andere schon schrieben, es trifft ja nicht den der gemobbt wird oder der mal seine Familie besuchen will.

  • ich mag luzy nicht zitieren, zu faul.
    aber sie ist ein schönes beispiel dafür, dass man manchmal alle wege die einem zustehen ausgeschöpft hat und trotzdem keiner dem kind helfen will/kann.

  • Ich finde das auch durchaus sinnvoll.


    Wenn eine Schule eingeführt werden würde, wo jeder kommen und gehen kann wie er will und sich mit Themen beschäftigen kann, bzw. den Unterricht selbst wählen kann, dann hätten wir auf dem Arbeitsmarkt echt Probleme. Ich finde die Idee von Nez Perce mit der verbalen Benotung super. So kann ein Kind sich in der Grundschule super eingewöhnen. Aber irgendwann beginnt nunmal der Ernst des Lebens und da muss man nunmal Sachen machen die man nicht will.


    wieso gehst du davon aus? Wo entstehen im Arbeitsmarkt Probleme, wenn das Kind eine freie Schule (die es ja durchaus schon gibt) besucht?


    Ich kann mir durchaus Modelle vorstellen, von denen letztlich ALLE profitieren würden: Lehrer, Schüler, Arbeitgeber und auch der Arbeitsmarkt an sich.



    Und dieses Argument: Wenn man in der Schule nicht gezwungen wird, wie soll man dann später...
    Das halt ich für nicht stichhaltig. Den Beruf wählt man in der Regel später aus und geht daher auch mit einer anderen Motivation da ran. Außerdem denke ich, dass ein erwachsener Mensch durchaus in der Lage ist, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen.
    Das hört man doch schon von Kleinkindalter an "Wenn das Kind nicht regelmäßig in den Kiga geht, wie soll es dann später in der Schule Fuß fassen" etc. Aber ich lebe halt nicht nur im später, sondern auch im jetzt...



    By the way: ich habe eine zeitlang wirklich viel geschwänzt, weil ich es einfach furchtbar fand.
    Im beruflichen Umfeld habe ich mich bislang kein einziges MAl grundlos krankgemeldet.
    Meinem Mann geht es ähnlich.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Huhu!


    Zitat

    Aber irgendwann beginnt nunmal der Ernst des Lebens und da muss man nunmal Sachen machen die man nicht will.


    Aber dann muss man da halt durch, dafür muss man doch nicht üben??? Ich weiß auch, dass ich am Ende meines Lebens sterben muss, find ich auch ziemlich blöd, aber ich üb doch dafür nicht schon jetzt! Was ist das für ein trauriges Leben, wenn man ständig übt, den größten Mist auszuhalten, nur weil man es später mal brauchen könnte. By the way: Ich mache schon seit vielen Jahren nicht mehr das, was ich nicht will. Das geht schon. Wenn man will :)


    Außerdem ist der Mensch an sich ziemlich lernfähig und Übung ist nur ein ganz kleiner Bereich aller möglichen Lernwege. Von daher hab ich vollstes Vertrauen, dass nicht jeder der schwänzt später ein notorischer Blaumacher wird.


    lg - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • In Hamburg wird diese ganze Regelung noch verschärft. Auch Beugehaft wird zukünftig schneller und häufiger verhängt, wenn Bußgelder nichts nützen oder nicht gezahlt werden. 15jährige, aus schwierigem Umfeld, und dann noch ab in den Knast... honi soit qui mal y pense.


    Das betrifft dann Fälle, wo Schulen und zuständige Ämter konsequent ab Klasse 1 weggeguckt haben und Eltern von vornherein keine Unterstützung für ihre Kinder waren. Und noch die Brachialmethode draufsatteln. Ich wette, der Schuss geht komplett nach hinten los.


    Mir geht es mittlerweile tierisch auf den Geist, dass eine erfolgreiche Schulbildung und eine darauf aufbauende erfolgreiche Karriere mittlerweile allgemein als das höchste im Leben anzustrebende Gut kommuniziert wird. Echt mal #sauer

    Das Fundament des Rechts ist die Humanität. (Albert Schweitzer)

  • Ich weiß das auch aus einem anderen Bundesland, wo ein Wissenschaftler seinen Sohn mit ins Ausland genommen hatte und das Bußgeld auch vorher miteinkalkuliert hatte. (Da ging es um 5 Tage Schulabwesenheit.) Da hat es aber der Klassenlehrer gedeckt.


    Bei uns läuft es so:


    Bei Abwesenheit "aus wichtigen Gründen" (nicht näher definiert, aber Urlaubsverlängerung aus Kostengründen ist irgendwo in einer Verwaltungsvorschrift ausgenommen - allerdings haben wir zwei Wochen Pfingstferien zur Vorsaison-Zeit :-)) kann die Klassenlehrerin die Schülerin bis zu einem Tag lang beurlauben (bis zu zwei Unterrichtsstunden kann sogar der Fachlehrer, wenn ich recht informiert bin).
    Darüber hinaus kann die Schulleitung auf Antrag auch längere Unterrichtsbefreiungen einräumen (und an unserer Schule ist es so, dass der Tag unmittelbar im Anchluss an die Ferien auch nur vom Schulleiter genehmigt werden kann). Wird meist aber sehr unbürokratisch gehandhabt.
    An meiner alten Schule war es so, dass der Schulleiter in einem solchen Fall (Ferienverlängerung aus Kostengründen) beim ersten Antrag eine Ausnahme gemacht hat - aber dann ein Post-It in die Schülerakte geklebt hat. In den nächsten zwei, drei Jahren wurden dieser Schülerin dann keine Ferienverlängerungen mehr genehmigt. Wobei andererseits auch nicht nachgeprüft wird, wenn ein Kind telefonisch und schriftlich krank gemeldet wird...


    In dem Wissenschaftler-Beispiel wäre die Befreiung in keiner der Schulen, die ich kenne ein Problem gewesen; eine Kollegin nimmt nächstens ihr Kind mit zum Schüleraustausch - auch das wird dann nach Absprache genehmigt.


    Bußgelder gibt es hier prinzipiell auch, aber das ist das letzte Mittel, wenn alle Vermittlungsversuche und Kontaktaufnahmen scheitern und Eltern sich nicht drum kümmern, dass das Kind in die Schule geht.

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]
  • [quote='Reisetomate','index.php?page=Thread&postID=71002#post71002']
    Ferienunterstützung: ich gebe zu, der Gedanke befremdet mich etwas. Wenn ich mir keine Ferien leisten kann, dann ist das meine Sache, nicht die des Staates, finde ich. Der ist ja auch für anderen Luxus in meinem Leben nicht zuständig.


    als luxus würde ich einen urlaub jetzt nicht unbedingt bezeichnen, bzw. der luxusfaktor hängt sicherlich von der art des urlaubes ab. ich habe noch ein bischen weiter gesucht, es gibt in D auch eine kirchliche stiftung, die familien beim urlaub machen finanziell unterstützt, vorrausgesetzt mindestens der hauptverdiener ist mitglied in einer christlichen kirche und das einkommen der familie pro kopf gerechnet liegt nicht über 650€. und es gibt eben auch diese förderungen von verschiedenen bundesländern (leider eben nicht in allen), würde urlaub allgmeinhin als luxus gelten, bräuchte man solche förderungen nicht. nein urlaub wird auch als wichtig für die gesundheit und den zusammenhalt der familien gesehen. und diese unterstützungen gibt es ja extra, damit auch einkommensschwache familien urlaub machen können.