Bußgeld für Eltern von Schulschwänzern

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  • @ talpa: ich sehe nicht, was es bringt. bzw. kann ich aus eigener erfahrung sagen, dass man beim schuleschwänzen nach den ursachen schauen muss statt zu strafen. dass ich als 11 jährige von der polizei zu hause abgeholt wurde hat mich (und die nachbarn) zwar sehr beeindruckt, es änderte aber nichts am schwänzen.

    • Offizieller Beitrag

    Mhmhm, hier scheint es relativ gut zu funktionieren - wobei man sagen muss, dass es wahrscheinlich auf die Umsetzung drauf ankommt.


    Gebüsst werden zum Beispiel Eltern, die notorisch mit ihren Kindern zu spät aus dem Urlaub kommen oder sich nicht drum kümmern, wo das Kind ist. (Das kann ziemlich empfindlich teuer werden, weil einkommensabhängig) Also für Familien, in denen die Eltern ihre Pflicht nicht wahrnehmen.
    Liegen die Probleme an einem anderen Ort, greifen andere Massnahmen (schulpsychologischer Dienst etc).


    So viel ich weiss, sind die Erfahrungen recht gut damit.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier gibt es das schon länger.


    Funktioniert es?


    Mir war sowas jedenfalls nicht bekannt.
    Ich denke auch, dass aus bestimmten Gründen geschwänzt wird, und Ausübung von Macht (Belohnen/Strafen) führt doch besonders bei älteren Kindern einfach nur dazu, dass sich die Beziehung zu den Machtausübenden verschlechtert und die Kinder versuchen sich bestmöglich zu entziehen. Ich vermute einfach mal, dass Schwänzen auch besonders in Familien / Schulen vorkommt, in denen das meiste machtbasiert gehandhabt wird, was ja auch zu schlechten Beziehungen führt. Wenn dann noch zusätzlicher Druck von den Eltern vor allem kommt, führt das doch einfach nur zum Verschärfen der Situation.


    Edit: Bei zu-spät-aus-dem-Urlaub kommen sehe ich das auch ein. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass das die "Zielgruppe" ist.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

    Einmal editiert, zuletzt von sitopanaki ()

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, in der Summe der Massnahmen denke ich, funktioniert es - aber eben nicht als einziges Mittel.


    Die Bussen sind für Eltern gedacht, die es nicht "so wichtig" finden, ob ihre Kinder in die Schule gehen oder nicht - und bei denen greift so eine Strafe durchaus (die auch recht hoch sein kann, ich erinnere mich an einen Fall von rund 8000 Franken).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Die Bussen sind für Eltern gedacht, die es nicht "so wichtig" finden, ob ihre Kinder in die Schule gehen oder nicht

    wie wird das festgestellt?

  • Erbärmlich, wirklich. Hätte ich ein Schulverweigererkind, wär das für mich ein Grund das Land zu wechseln. Aber das ist ja nichts Neues ... *augenroll* Tellerrand ist meilenweit entfernt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, hierzulande ist noch deutlich mehr Geld pro SchülerIn vorhanden - und dementsprechend der Kontakt auch noch enger. Dann wird relativ früh die Integrativlehrperson, die Schulpsychologin, die Schulpflege/das Schulpräsidium (beides jeweils Laiengremien bzw. gewählte Leute, die quasi die Schule "überwachen" und führen) eingeschaltet.
    Das macht das Reagieren und Einschätzen sicher einfacher, denke ich.


    Ein Beispiel:
    Die hohe Busse bekam eine Frau, die mit ihrer Tochter im Grundschulalter nach Schulbeginn aus dem Ägyptenurlaub kam - mit der Begründung, der Flug sei sooooo viel billiger gewesen, zwei Tage später.
    Ein Teenager mit sehr vielen Fehlstunden muss erstmal zum Schulpsychologen und es wird versucht, ihn wieder "ins Boot zu holen", mit diversen Massnahmen... Dabei versucht man natürlich auch die Eltern miteinzubeziehen. Aber sie würden wohl eher nicht gebüsst werden.


    edit: MMC: zeitweiliges Schulverweigern kann man hier auch mit zeitweiligen Heimunterricht, Schulwechsel etc... "behandeln". Aber ich glaube, es ist für viele von uns sich gar nicht vorstellen können, wie egal manchen Eltern die Ausbildung ihrer Kinder ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • entscheidet dann irgendein beamter in der behörde darüber, wer zahlen muss und wer nicht?

  • talpa: ich will ja nciht nerven, nur wissen :D
    von wem werden die denn gewählt?
    und ist das schweizweit oder so ein kantondings?

  • Gibt es hier auch. Manchmal bringt es was (weil die Kids dann die Strafe in Form von Sozialstunden bekommen), oft sind die Probleme (wie hier schon gesagt) durch Druck nicht zu lösen!
    Wenn ich eh in einer Familie bin, ergänzt es sich manchmal ganz gut...

    • Offizieller Beitrag

    Schon okay, hatte ich auch so verstanden - entschuldige die Knappheit, Krabbelkind schreibt mit...


    Das ist noch schlimmer: schulkreisweit! :D Zürich ist zum Beispiel in 7 Schulkreise eingeteilt, auf dem Land ist es meistens pro Gemeinde.
    Sprich: man kennt seine Pappenheimer ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das ist doch schon lange Usus. Mein Großer ist in der 5. Klasse mal ein halbes Jahr nicht zur Schule gegangen weil er massiv gemobbt wurde und die Schule rein garnichts unternommen hat und sich dann auch noch lange gegen einen Schulwechsel gewehrt hat.
    Gekostet hat es mich 300 €, machen würde ich es jederzeit wieder so.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns in der Nachbargemeinde wurden Eltern gebüsst, weil ihr Kind regelmässig keine Hausaufgaben machten und die Eltern da nicht mit der Schule kooperierten. Sprich, sie hielten Aufgaben für nicht nötig und sahen keine Veranlassung ihr Kind zu solchen anzuhalten.


    Da gab es eine Geldbusse.


    Eben und wie Talpa schrieb haben die Geldbussen auch der immer mehr einreissenden Sitte einen Riegel geschoben, die Kinder vor den Schulferien oder nachher nicht mehr in die Schule zu schicken, weil man da günstigere Flüge bekommt.


    Aber ich kenne es auch so, dass vor einer Busse meist viele Gespräche stattfinden. Und gerade bei schwierigen Situationen versucht man vorher etwas aufzugleisen, bevor man mit einer Busse "reinfährt". Aber es "menschelet" halt auch überall ;)

  • was mich ärgert in D gibt es keine alternative, du bist gezwungen dein kind in die schule zu schicken, völlig egal ob es gut oder schlecht für das kind ist und oft hat man ja noch nichtmal eine alternativschule zu der man wechseln könnte.


    in der schweiz ist doch auch homeschooling möglich (keine ahnung ob überall, aber freunde von uns sind deshalb in die schweiz ausgewandert und praktizieren das dort) und ich habe gehört das es dort auch mehr alternativen zum regelschulsystem gibt, so das man das richtige für sein kind finden und in anspruch nehmen kann. hier bei uns in D ist das leider oft nicht möglich.


    natürlich mag die ministerin recht haben, ohne schulabschluss und mit einer scheißegal einstellung der eltern zum thema schule, wird das kind später kaum chancen haben, aber einfach eine geldbuße zu fordern wird glaube ich keinen erfolg bringen, vorallem wovon sollen alg2-empfänger diese buße bezahlen? aber so wie sich das da liest, scheint es ja so, als wollte sie mehr als nur bußgelder einfordern oder?


    *edit* ich fänd es aber neben diesem bußgeld für eltern die sich nicht kümmern, wichtig, das man auch in D alternativen ermöglicht und eltern die sich wirklich bemühen und sich kümmern ermöglicht ihr kind zu hause oder in elternintiativen zu unterrichten. statt eltern zu bestrafen die ihr kind nicht in die schule schicken, ihm aber trotzdem eine bildung zu kommen lassen. denn geldstrafen für schulverweigerung ist ja nicht neu, eltern die ihre kinder zu hause unterrichten werden doch jetzt auch schon mit geldstrafen belegt.