Zitat von »nez perce«
Elistra, du meinst, der Staat soll sich an den Urlaubskosten beteiligen? 8I
ja, denn der staat ist doch der verursacher der hohen urlaubskosten für familien,
ja,aber es sucht sich auch jeder seine familiengröße selber aus. wir können auch mit 3 kinder nicht mehr urlaub machen wie mit einem kind. aber so ist das eben 
die forderung das der staat gefälligst den urlaub bezahlen soll , halte ich für dekadent..
dann lieber für bessere lernbedingungen an den schulen!!!!
wie schon gesagt, gibt es ja entsprechende unterstützungen in vielen bundesländern, aber eben nicht in allen. soll man diese förderung dann eurer meinung nach völlig einstellen, statt sie auf ganz deutschland zu erweitern?
ich sag doch nicht das der komplette urlaub finanziert werden soll, aber eine deutschlandweit einheitliche regelung für die unterstützung von familien wäre schon schön.
und natürlich sucht man sich zu weiten teilen die familiengröße selbst aus, aber es liegt ja nicht an der familiengröße das der urlaub in den ferien teurer ist, sondern an dem zwang das kind in die schule zu schicken.
Das mit der Urlaubsunterstützung habe ich noch nie gehört. Wie sieht das denn aus? Und in welchem Bundesland wird das praktiziert? Ich kenne nur Unterstützung für Schulausflüge von Kindern, deren Eltern sich das sonst nicht leisten können.
Was hat eigentlich die olle von der Leyen mit dem Bildungsresort zu schaffen? Das ist doch nur ein Sommerlochthema.
Auch ihre Behauptung, dass die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen keinen Schulabschluss hätten ist wohl leicht übertrieben. Eigentlich ist die ganze kausalkette ihrer Argumentation viel zu polemisch.
Naja, es gibt schon einen Zusammenhang, je höher dein Bildungsabschluss desto besser die Jobchancen. Gibt natürlich auch ne Menge arbeitslose Akademiker und wer praktisch veranlagt ist und ne gute Lehre macht, hat bisweilen bessere Chancen als irgendein Geisteswissenschaftler..
aber davon abgesehn ist ja die Frage, warum es soviele Leute ohne Schulabschluss gibt, warum soviele Leute die Schule als Analphabeten verlassen...bestimmt nicht, weil die Eltern alle zu spät aus den Ferien kamen...
Sehe das wie die meisten hier, man will einfach nicht in ein wirklich gutes Schulsystem investieren, was eine große Umgestaltung der Schullandschaft zur Folge hätte und will den Anschein erwecken irgendwas zu machen.
Zum Ferienthema fände ich es klasse, so als meine Utopie von einer wirklich freien Bildungsstätte, die allen offensteht ( freie Schulen sind ja auch beitragspflichtig uns insofern schon mal exclusiv für Leute mit Geld oder mit sehr idealistischen Ansprüchen)
Und an dieser Bildungsstätte können die Lehrer oder Betreuer oder wie auch immer sie heißen am Jahresanfang ihren Urlaub individuell planen, genauso wie die Schüler, zusätzlich gäbe es noch ein paar Extratage, die spontan freigenommen werden können. Es gäbe sowieso mehr Freiarbeit und auch PC unterstütze Arbeit, so dass es gar nicht so wichtig wäre, dass alle zusammen ihre Zeit in einem Raum verbringen...
Schüler dürften auch mehr verreisen, da Reisen ja bekanntlich bildet 
und so ihre "Ferien" auch als Bildungszeit geltend machen.
Wäre entspannter für alle Beteiligten, und Kurse kämen trotzdem zustande, da ja die Leute wissen, wer wann da ist und entsprechend ihre Kurse und die Teilnahme planen können.
Ich bin mir sehr sicher, dass es der von der Leyen und der Polizeigewerkschaft nicht um Ferienverlänger geht. Selbst wenn ein Kind jedes Jahr 3 Wochen wegen der Toskana versäumt, würde das doch nicht ernsthaft den Schulabschluss vermasseln.
Es geht um jugendliches Rebellentum und deren Gefahren der Kriminalität und Perspektivlosigkeit.
Leslie
Ich melde mich ab. Der Thread ist zwar spannend, aber wir fahren nachher in Urlaub und ich habe keinen Internetanschlusss.
Das mit der Urlaubsunterstützung habe ich noch nie gehört. Wie sieht das denn aus? Und in welchem Bundesland wird das praktiziert? Ich kenne nur Unterstützung für Schulausflüge von Kindern, deren Eltern sich das sonst nicht leisten können.
eine seite vorher hatte ich doch entsprechenden link gesetzt.
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was die freien schulen angeht, in D gibt es nur dann eine genehmigung für eine alternative schule, wenn diese allen gesellschaftlichen schichten offen steht. in der freien schule meiner tochter (die es hier zum glück seit letztem jahr gibt) zahlt zwar auch jeder einen beitrag der seinem einkommen angemessen ist, aber ist das einkommen so gering das man selbst den niedrigsten beitrag nicht aufbringen kann, ist auch hier eine regelung möglich. bei der waldorfschule wo der sohn einer freundin bald hingehen wird, ist das genauso. ich war bisher davon ausgegangen das das überall so ist.nur leider gibt es ja gar nicht genug alternative schulen.
Ich schmeiß mal eine Idee dazu:
Wie wärs denn, wenn das ganze Jahr Schule ist und die Lehrer und Schüler eben Urlaub beantragen - 1 Jahr im Voraus, wie bei anderen Arbeitnehmern...
Sommerferien gab es ja ursprünglich, wofür?... Ist die Situation heute noch so?... Muss man vielleicht für einzelne Regionen anders differenzieren?...
Und schon wären einige Probleme gelöst und - ganz klar - andere aufgeworfen.
Meine Familie hat, als ich ein Kind war, Zuschüsse zum Familienurlaub bekommen. Sonst hätten wir nie verreisen können. So konnten wir alle 2 Jahre im Herbst in ein Feriendorf in der Nähe fahren.
Es geht da doch nicht um 3 Wochen Luxushotel in der Hochsaison.
und es gibt ja schon zuschüsse für den urlaub laut dieser seite hier:
Das hat aber mit Familien zu tun, nicht mit Familien mit Schulkindern und Hauptsaison.
Anid-Yonja, die Frage ist doch: warum ist es ein so großer Verlust, wenn man nicht in den Urlaub fährt? Klar geht es nicht um den Luxusurlaub.
Aber woher kommt diese Anspruchshaltung, dass man Urlaub = Wegfahren von zuhause haben "muss"?
Meine Eltern konnten sich keinen Urlaub leisten, also gab es keinen. Zudem kam das Problem mit den vielen Ferien und da meine Eltern beide berufstätig waren, gab es in einigen Jahren keine Woche, wo beide gemeinsam Urlaub hatten.
So war ich ein mal mit meinen Eltern eine Woche mit den Nachbarn in Österreich auf einer Hütte.
Und was ist mit den Paaren, die kein Kind haben und sich auch in der Nebensaison keinen Urlaub leisten können? Haben die nicht auch gleichermaßen dann ein Recht auf Unterstützung? Die müssen vielleicht auch wegen der Betriebsferien im Hochsommer oder im Winter ihren Urlaub nehmen, ob sie wollen oder nicht ...
ich finde das urlaubsargument auch ein arges luxusding.
das kann man doch nicht allen ernstes als argument gegen die schulanwesenheitspflicht in feld führen!
Das Bußgeld scheint ja einigen hier schwer aufzustoßen.
aber vielleicht mal aus Lehrerperspektive für Schüler mit Lern-und Verhaltensproblemen:
Das Bußgeld halte ich tatsächlich für sinnvoll. Man hat sonst als Lehrer keine handhabe mehr, um massives Schulschwänzen zu unterbinden. Natürlich bekommt man damit nicht massiv schulabsente Schüler in die Schule, bei denen die Hauptursache im psychologischen Bereich liegt. Hier würde aber auch das Bußgeld nicht verhängt, wenn die Eltern sich kooperativ zeigen. Wenn der Schüler trotzdem wieder zur Hintertür rausläuft, dann ist das so.
Man bekommt aber die Schülerinnen in die Schule, die häufig mal zuhause bleiben müssen, weil sie den Eltern übersetzen müssen, weil sie auf ihre Geschwister aufpassen müssen oder sonstige Haushaltpflichten übernehmen sollen.
Da reicht die Androhung bzw. die erste Meldung (übrigens erst nach 21 Fehltagen...) und die Schülerinnen dürfen wieder in die Schule.
Auch bekommt man so Schüler wieder in die Schule (das gilt dann gerade für die jüngeren), wo Mama gerade keine Lust hat morgens mit aufzustehen und das Kind zu wecken.
Und ja, in der Gymnasial/Realschulwelt mag das die Ausnahme sein. In meinem Arbeitsfeld aber eher die Regel.
Und gerade für diese Schüler ist ein kontinuierlicher Schulbesuch auf ganz vielen Ebenen wichtig. Sie haben es so schon schwer genug!
Wie es in der Schweiz ist, weiß ich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die "religiösen" Fundamentalisten gerne- genauso wie in Deutschland- als Vorwand genommen werden, Homeschooling abzuschaffen, denn das passt in Nationen, in denen so ein Kontrollwahn herrscht, wie eben in CH und D, nicht so gut rein.
Dieses Fundamentalisten Ding ist dann auch immer ein Toschlagargument, weil sowas will man dann ja doch nicht unterstützen- ...
Ansonsten versteh ich auch nicht, welch großartige Bildung einem Kind entgehen kann, wenn es 2 Tage später nach den Ferien in die Schule kommt- hier geht es wohl eher um Gruppendisziplinierung ala: Wenn das alle machen würden...
Äh, meinst Du das jetzt ernst? (Auf den oberen Absatz bezogen...) Erstens, der Kontrollwahn in der Schweiz erschliesst sich mir jetzt nicht wirklich, aber egal... Aber ich kann Dir versichern, dass die Fundamentalisten mitnichten ein Totschlagargument sind, sondern ein echtes und tatsächliches Problem (zufälligerweise bin ich in dem Thema halbwegs drin und kenne auch Leute, die sich beruflich enger damit befassen). Leider wird es zur Folge haben, dass es bald für andere Kinder auch nicht mehr möglich ist, zuhause unterrichtet zu werden.
Gruppendisziplinierung: ich hatte es ja oben geschrieben: JA, es geht um "wenn das alle machen würden" - wie gesagt, in Klein-Talpos Klasse haben praktisch alle Kinder ausländische Verwandte, die gerne mal besucht werden... Da wäre ganz schön was los.
Katrin: die Lehrerin meines Sohnes sieht auch die ersten und letzten Tage des Schuljahres als wichtig an. Das scheint hierzulande doch verbreitet zu sein.
Ich gebe Dir recht, wenn man das Schulsystem allgemein komplett umkrempeln würde, wäre so eine "Ganzjahresschule mit Kernzeiten" sicher was Tolles. Im jetzigen Zusatnd aber sind die Lehrpersonen einfach auf eine gewisse "Anwesenheitskonstanz" angewiesen.
Ferienunterstützung: ich gebe zu, der Gedanke befremdet mich etwas. Wenn ich mir keine Ferien leisten kann, dann ist das meine Sache, nicht die des Staates, finde ich. Der ist ja auch für anderen Luxus in meinem Leben nicht zuständig.
Liebe Grüsse
Talpa
Weil es den Kinder guttut.
Ein Musikinstrument lernen ist auch Luxus. Im Sportverein sein auch. Es reicht doch auch der Ball auf dem Bolzplatz.
Warum wird das denn vom Staat bezahlt?
Natürlich täte es auch Paaren ohne Kindern gut, darum wäre ich auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen mit dem sich jeder mal eine Woche Ferienhaus o.Ä. leisten könnte.
Anid-Yonja...hier bezahlen die Eltern den Instrumentaluntericht, oder den Sportverein selber.
Zwischen Urlaub (irgendwo anders, im Ferienhaus oder wo auch immer) und Sportverein, Musikunterricht etc. sehe ich jetzt persönlich aber schon noch einen deutlichen Unterschied.
Ein Anrecht auf Freizeit, ja. Aber ich sehe tatsächlich nicht ein, warum Urlaub gesponsort werden soll. Wenn ich das Geld nicht habe, zu verreisen, kann ich auch wunderbar zuhause was tun mit den Kids und die gemeinsame Freizeit geniessen - überhaupt Urlaub zu haben, DAS finde ich Luxus.
(Bedingungsloses Grundeinkommen ist ein anderes Thema - aber mit staatlicher Urlaubsunterstützung hat das wenig zu tun).
Sportvereine und Musikschule sind zwar etwas subventioniert - im Gegensatz zu Daroans Wohnort - aber wir zahlen durchaus noch genügend dazu. Der Staat zahlt die "Grundausbildung" - das würde sich dann "Schule" nennen - den Rest, die "Luxusausbildung", sieht man hier als Privatsache an. Wie Urlaub eben auch.
Liebe Grüsse
Talpa
Hier in Deutschland kriegt man Instrumentenunterricht, Sportkurse und Urlaub bezahlt, wenn man arm ist.
Das ist alles Luxus. Dieser Luxus wird vom Staat bezahlt damit die Kinder dieser Familien am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Und dazu gehört auch, mal aus seiner Stadt rauszukommen und neue Erfahrungen zu machen.
Das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen erwähnte ich auch nur, weil Sarsaparille fragte warum kinderlose Paare keinen Urlaub bezahlt bekommen.
Eigentlich wollte ich auch nur erzählen, dass ich diese Urlaubssubventionen noch von meiner Kindheit mit Sozialhilfe kenne. Und ja, mir tat es gut.
Hier kann man auch Subvetionen bekommen - aber der Fokus scheint ein anderer zu sein.
Evtl muss man dazu auch noch sagen, dass ich die Sozialhilfesätze hier fairer einschätze als das, was ich von D höre. Urlaub mag nicht drin sein, aber durchaus mal ein Ausflug und auch ein Sportverein. Dann gibt es noch Angebote von der Stadt, Ferienkurse für Kinder. Die sind toll und ebenfalls sehr bezahlbar (und werden im Bedarfsfall auch noch subventioniert).
Mir ist es lieber, solche Angebote und so Sachen wie Kinderzirkus werden staatlich gefördert.
Liebe Grüsse
Talpa
