Was spricht gegen die Sterilisation bei der Frau? (Ich frage nur die Frauen :-). )

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  • Und bei der Tubenligatur kann es nciht zu Spätfolgen kommen? Z.B. zu Verwachsungen im Bauchraum? Endometriose?
    Alles problemlos, wenn frau sich im der Bauchhöhle rumschnippeln lässt? Ich hatte 2 KS, ich weiss, wovon ich schreibe.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Grad kam bei uns im Radio:

    Es wurde eine Schadenersatzklage eines Ehepaars abgewiesen, weil trotz Sterilisation der Frau diese schwanger wurde.
    Eine Sterilisation ist auch keine 100% Sicherheit nicht mehr schwanger zu werden, 1:1000 Fällen kommts wohl doch vor. :huh:

    Ich habe es auch im Zuge eines KS machen lassen und gekostet es hat es 300,- Euro.

  • Ich nochmal. Ich finde ja, dass ich mit Schwangerschaft, Geburt und Co einfach schon genug geleistet habe und es völlig legitim ist, wenn jetzt mal der Mann dran ist.

    Mein Freund hat zwar Schiss davor, aber er würde das höhere Risiko durch OP usw für mich auch nicht wollen.

    Coundrum, hast du echt das Gefühl, Vasektomien seien nicht anerkannt? Vielleicht eine Frage des Umfelds? Ich kenne insgesamt vier Männer, die das haben machen lassen, aber keine Frau.

  • Mal ein paar Randinfos ;)

    Monatlich reift im einem der zwei Eierstöcke idR eine Eizelle heran. Sie befindet sich in einem Eibläschen, das kurz vor dem Eisprung einen Durchmesser von 1-2 cm hat, gefüllt mit einer Flüssigkeit. Dieses Eibläschen platzt zum Eisprung auf, die Flüssigkeit hilft dabei, dass darin befindliche die Eizelle zum Eileiter gelangt. Eine reife Eizelle ist 0,11 bis 0,13 mm (!) groß. Die Hülle des Eibläschens bleibt am Eierstock zurück und bildet den sogenannten Gelbkörper, dessen Hormon die Länge der 2. Zyklushälfte steuert.
    Nicht jede reife Eizelle landet im Eileiter, manche bleiben einfach im Bauchraum und werden vom Körper dann resorbiert oder im ungünstigsten Fall dort befruchtet (Bauchhöhlenschwangerschaft). Bei Frauen mit undurchlässigen Eileitern werden die Eizellen dann im Eileiter vom Körper aufgelöst.
    Flüssigkeit im Bauchraum ist nichts ungewöhnliches und wird vom Körper kurzerhand resorbiert. Man gibt bei gewissen Bauch-OPs sogar bewusst Flüssigkeit nach der OP in den Bauchraum, z.B. um zu verhindern, dass die Wände sich berühren und beim Verheilen verkleben (Endometriose-OPs z.B.). Die Mengen von denen wir da reden, können bis zu 1/2 Liter betragen.... da sind die paar ml vom Eibläschen Kleinkram dagegen #freu Und so eine noch nichtmal 1/5 Millimeter große Eizelle wird da kurzerhand mit resorbiert.
    Soweit zum Thema "was passiert mit der Eizelle".

    Und dann kam noch die Frage, warum ein KS mit Spinaler Anästhesie gemacht werden kann, für eine separate Steri aber'ne Vollnarkose erforderlich ist.
    Beim KS ist ja der Bauch offen, der Chirurg sieht direkt die Eileiter und kann sie dann einfach durchtrennen, veröden oder was auch immer.
    Bei einer Laparoskopie (die einem Bauchschnitt auf jeden Fall vorzuziehen ist), z.B für Steri, Blinddarm-OP, Endometriose-OP u.a., werden nur 3 kleine, ca 1/2 bis 1 cm lange Schnitte gemacht. Da werden die Instrumente dann eingeführt. Damit der Chirurg was sehen kann, wird der Bauchraum mit Gas aufgeblasen. Außerdem wird man noch etwas Kopf-abwärts gelagert. Beides kein Zustand, den man bei Bewußtsein mitkriegen will...deshalb Vollnarkose. Das Gas wird am Ende soweit möglich wieder abgelassen, den Rest erledigt der Körper... ein Teil diffundiert in Magen/Darm, ein Teil diffundiert durchs Zwerchfell in den Oberkörper und verursacht ein leichtes Muskelkater-Gefühl in den Schultern.

    So, ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen...

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Warum keine Vasektomie beim Mann?
    .

    Wie gesagt, ich muss sowieso einen Eingriff vornehmen, das stand eigentlich schon vor 3 Jahren an. (Bin dann nicht mehr zum Arzt #schäm )
    Wenn ich richtig verstanden habe, ist dieser Eingriff nur unter Vollnarkose durchführbar, das bietet sich dann an.
    Ich habe meinen Termin auf morgen vorverlegt, das finde ich klasse. Bin mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass es eine gute Idee ist - mein Mann allerdings nicht. Heute kam wieder der Einwand mit der Narkose...

    Ich sehe es halt so, dass ich bei eventuellem Partnerwechsel wieder vor dem Verhütungsproblem stünde, würde mein Mann für die Verhütung sorgen. (Nicht, dass ich einen Partnerwechsel in Betracht ziehe...)

    Die Kosten scheuen mich nicht.
    Und WÜRDE ich dennoch schwanger werden, wäre es von Gott gewollt und geschickt und fertig.
    Wenn man da jetzt immer noch schwanger wird, soll es so sein.

    Wobei ich noch keine ungeplante Schwangerschaft hatte, ich bin da Otto Normalvebraucher in der Beziehung.


    Mensch Latie, tausendmal danke für deine ausführliche Beschreibung!!!

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)


    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    Einmal editiert, zuletzt von Alexy (17. September 2014 um 13:24)

  • Viele Kliniken und Ärzte raten mittlerweile davon ab sich beim Kaiserschnitt sterilisieren zu lassen, da die Wundheilung nach einer Geburt so stark ist, dass es wohl sehr häufig zur Wiederherstellung kommt. Die zwei Kliniken in denen ich Geburtsplanung hatte, machen beide beim KS keine Sterilisation mehr.

  • Esche, warum so vehement?

    Es ist doch jedem selber überlassen ob man sich sterilisieren lassen will. Ich mache das nicht abhängig davon wer mehr in der Vergangenheit geleistet hat. Ich mche das davon abhängig, das ich kein Kind mehr möchte und das ich weniger Angst vor dem Eingriff habe.

    Mir ist auch klar, das ich den größeren Eingriff mit mehr Risiko habe, ist mir aber egal. Schief gehen kann bei beiden etwas. OP ist OP.


    Exon, die Uniklinik Gießen macht das auch nicht mehr beim KS, da wirst du nachträglich im Wochenbett operiert. Gleiches Argument wie bei dir.

  • @maxi, das steht aber auch in dem Aufklärungsbogen zur OP (hab den auch gerade hier liegen, weil gerade Thema). Also das der Eileiter wieder durchgängig werden kann und das es ein Risiko besonders bei jungen Frauen gibt. Da steht: "Je nach Lebensalter und Methode kann die Schwangerschaftsrate (=Versagerquote) über einen 10 Jahreszeitraum zwischen 0,1% und 5,4% betragen. Etwa 30% dieser Schwangerschaften sind Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaften. Sie bedürfen in der Regel einer operativen Behandlung." (Quelle: Info Gyn 25 Sterilisation der Frau)

  • Den hab ich wohl nur überflogen :|
    Ich durfte bereits 2 Zyklen erleben die über meine normale Zykluslänge gingen und
    ich so eine schei** Angst hatte schwanger zu sein.
    Aber ich gehöre zu den Ü40 und ich denke ich steh wohl eher vor der Menopause als schwanger zu sein....

  • Der Unterschied zwischen den Narkosen bei Steri beim KS und Steri über Laparoskopie liegt schlicht und ergreifend im OP-Gebiet. Beim KS wird ja häufig ne PDA gelegt und der Bauch ja knapp oberhalb des Schamhügels eröffnet. Der Bauch MUSS da so oder so AUF. Also kommt man da eben einfach über den offenen Bauch an die Eileiter und verödet die oder klippt die zu.

    Will man ausserhalb des KS ne Steri haben, dann wird das minimalinvasiv mittels Laparoskopie gemacht. Da bekommt man einen Einschnitt in den Bauchnabel, über den wird das Laparoskop eingeführt und 2 kleine Einschnitte im oberen Schamhaarbereich, über den die Geräte eingeführt werden. DAS kann nur in Vollnarkose durchgeführt werden.

    So ist zumindest mein Kenntnisstand und meine persönlichen beruflichen Erfahrungen. Bin allerdings jetzt 5 Jahre da raus.

    LG Ditta

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)


    • Offizieller Beitrag

    Also ist der Grund fuer die Vollnarkose jetzt Gas im Bauchraum und kopfabwaerts Lagerung? Ne oder? Dann spraechen sozusagen nur psychische Gruende gegen eine Spinale o.ae.?
    Das wuerde ich jetzt doch noch gerne wissen.

    Myrte: Ja, Vasektomien haben in meinem ganzen Bekanntenkreis absoluten Seltenheitswert. Und viele Maenner haben da eine ganz starke Angst davor, nicht nur wie vor einem anderen koerperlichen Eingriff, nein, das scheint denen absolut an ihre maennliche Identitaet zu gehen. Viele empfinden das als entmaennlichend. Mein Exemplar hat da auch keine guten Gefuehle dazu. (Mal sehen ,bei uns ist ja noch Zeit bis das Thema ansteht.)

  • . Viele empfinden das als entmaennlichend. Mein Exemplar hat da auch keine guten Gefuehle dazu.)


    Selbst ich habe da keine guten Gefühle dazu. Und ich habe keine Ahnung, woran das liegt. #weissnicht

    Rein gefühlsmäßig will ich nicht, daß mein Mann sterilisiert ist. Witzig.

    Würde er jetzt drauf bestehen, wäre es natürlich sein Körper und seine Entscheidung, da ich aber die Wahl habe, lasse ich es lieber bei mir machen.

    Edit: Ich weiss vielleicht doch, wie das Gefühl zustande kommt.

    Es gibt bei uns jemanden, der sich "geoutet" hat.
    5 Kinder mit 5 Frauen aus losen Beziehungen, daraufhin hat er sich sterilisieren lassen. Ich kenne den Menschen gar nicht, aber seine Geschichte belustigt die Bevölkerung, es wird gewitzelt sowohl über die Kinder, als auch seine Entscheidung, selbst zu verhüten. Und wie.

    Ich finde das ziemlich tragisch und würde es nicht wollen, dass über meinen Mann so dermassen respektlos geredet werden würde.
    Blöder Beigeschmack einfach.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)


    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    Einmal editiert, zuletzt von Alexy (17. September 2014 um 18:39)

  • Ich weiß auch von einigen Männern, dass sie sterilisiert sind oder dies vorhaben. Auch einige, die darüber offen reden. Und ich habe noch nie jemanden schlecht darüber reden hören.
    Sind alles ganz normale Familienväter.
    Abgesehen davon muss man damit ja nicht hausieren gehen, wenn es einem peinlich ist.

  • Coundrum, warte mal noch ein paar Jahre, bis in eurem Bekanntenkreis die Familienplanung abgeschlossen ist, vielleicht ändert es sich dann?! So war es hier. Entmännlichend finde ich das gar nicht, es ist ja nicht so, dass der Mann dadurch impotent wird oder so.

  • Ich sehe es halt so, dass ich bei eventuellem Partnerwechsel wieder vor dem Verhütungsproblem stünde, würde mein Mann für die Verhütung sorgen. (Nicht, dass ich einen Partnerwechsel in Betracht ziehe...)


    Das könnte natürlich ein Grund für die Bedenken deines Mannes sein ;)

    Mensch Latie, tausendmal danke für deine ausführliche Beschreibung!!!


    *anschließ* - Das war deutlich und gut verständlich.

    Zur Frage, warum manche (Männer) die Vasektomie als No-Go oder Grund für Spott ansehen, kann ich nix beitragen. Außer, dass ich das zum Kotzen finde und dass mir das aber auch im Bekanntenkreis noch nicht untergekommen ist. (Falls doch, bekäme der Spötter eins aufs Maul. Könnte natürlich sein, die Erwartung dieser Reaktion wird sie auch nachhaltig unterdrücken...)

    Alexy, dir morgen alles Gute!

  • Ich kann mir vorstellen, dass sich in der Denke mittlerweile was getan hat.

    Die Geschichte ist schon so alt, da war ich mit meinem Mann noch gar nicht zusammen - und trotzdem, wenn die Rede auf den Menschen fällt ist er ohne Namen, einfach der, der sich wegen der vielen Kinder sterilisieren (manch einer sagte gar "kastrieren") hat lassen.

    Ja keine Ahnung.

    Danke Aoide, für deine guten Wünsche!
    Jedenfalls brauche ich morgen schon mal nicht die Spirale rausnehmen lassen, das wird dann wohl auch während der Narkose geschehen. Davor hatte ich auch Bammel.

    Kann also morgen eigentlich nichts schief gehen.


    OT: Ich find's ja so witzig, in 4 Wochen kriegen wir einen Welpen. Und plötzlich muss alles davor geschehen, weil ich ja nachher keine Zeit haben werde.
    So machen wir Freundschaftsbesuche, Kurzurlaube und ich möchte davor noch ins Krankenhaus, obwohl ich das schon so lange aufschiebe... was ein Hund nicht alles bewirken kann. #freu

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)


    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Monatlich reift im einem der zwei Eierstöcke idR eine Eizelle heran.


    Ich wollte nur mal erwähnen, dass dem nicht immer so ist => zweieiige Zwillinge ;)

    Es können durchaus 2 Eier im Zyklus mit einem Abstand bis zu 24 Stunden springen.

    LG Ditta

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)


  • conundrum:
    Zum einen ist das richtig, was Ditta schrieb: für eine Bauchspiegelung braucht man einen Schnitt im oder direkt unter dem Nabel, beim Kaiserschnitt direkt oberhalb des Schamhügels. Und der Bauchnabel kann bei einer Spinalanästhesie mit betäubt sein, es kann aber sein, dass die Betäubung nur bis knapp unter der Stelle reicht, wo der Schnitt hinkommt.

    Zum anderen ist bei einer Bauchspiegelung das Gas im Bauch und die Kopftieflagerung keineswegs ein rein psychisches Problem oder etwas, was einfach ein bisschen unangenehm ist. Beides behindert die Atmung deutlich. Insbesondere das Gas im Bauch drückt von unten gegen das Zwerchfell, das sich bei jedem Atemzug nach unten bewegt (verkürzt dargestellt). Wäre man bei einer Bauchspiegelung wach, hätte man zum einen starke Atemnot und zum anderen würde das Zwerchfell sich krampfartig zusammenziehen, was einem massive Schmerzen bereiten würde. Auch die Muskeln der Bauchwand würden gegen den Druck anspannen, was die OP behindern würde. Von daher muss bei einer Bauchspiegelung die Skelettmuskulatur einschließlich des Zwerchfells ruhiggestellt werden und es muss beatmet werden. Das geht nur in Vollnarkose.