Was beachten bei der Wahl der Grundschule

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  • Hallo Pixxie!
    Dass alle Kinder aus der Kita geschlossen in die gleiche Schule überwechseln, kenne ich hier gar nicht - meine Kinder kannten jeweils nur wenige Kinder aus ihrer Kita an ihrer Grundschule, da wurde nochmal alles "neu gemischt". Etwas Neues lernen sie in der Schule auf jeden Fall kennen, auch sehr viele neue Kinder, auch wenn es die nächstliegende Schule ist.
    Für Grundschüler finde ich es o.k., wenn sie sich erstmal selbstständig in ihrem eigenen Stadtviertel bewegen können - über den Tellerrand hinausschauen kommt dann doch auf jeden Fall noch, wenn sie in der 5. Klasse und älter sind. Mein Sohn ist in der 5. Kl., nachdem er vier Schuljahre überwiegend in unserem Stadtviertel unterwegs war, wird er jetzt mutiger und besucht auch Kinder, die viel weiter entfernt wohnen - fährt also auch alleine Bus, Straßenbahn usw. Das hätte er als Erstklässler nicht gepackt oder gewollt. Aber nun findet er das richtig klasse.
    Hagendeel


  • Laut Hattie wird das Kriterium Klassengröße überbewertet. Aus eigener Lehrerinnenerfahrung kann ich sagen: Für den Unterricht ist mir eine große Klasse allemal lieber (so der Raum groß genug ist und die Klasse nicht "überfüllt" im wörtlichen Sinne)


    Und warum? Bei diesem Kriterium hätte ich z.B. gar nicht daran gedacht, dass große Klassen auch Vorteile haben können. Da sieht man mal, ich stehe noch gaanz am Anfang #augen ... (wo wir gerade dabei sind: wer oder was ist denn Hattie?)


    John Hattie ist der im Moment am intensivsten diskutierte Bildungsforscher, dabei besteht sein revolutiönärer Beitrag "nur" darin, als Sisyphos-Aufgabe eine riesige Metastudie zur Unterrichtsforschung zu publizieren: Visible Learning. Darüber ist eine Menge Quatsch geschrieben worden, Vieles daraus lässt sich vll. auch nur bedingt auf ein nicht anglophones Schulsystem übertragen. Die Klassengröße jedenfalls hat sich in allen zugrundeliegenden Studien als erstaunlich wenig relevant für guten Unterricht erwiesen. Was ich im kompletten Zitat, aus dem du einen Auszug gepostet hast, gesagt habe, bezieht sich IMHO so auf die Grundschule. Ein Gymnasiallehrer, der 25,5 Stunden unterrichtet und daneben nochmal 60 Stunden korrigiert, wird sehr wohl merken, wenn er nicht die Klausuren von 7 Lerngruppen à 30 Schülerinnen und Schüler, sondern "nur" die von 7x20 korrigiert. Und das wirkt sich bestimmt auf die Qualität des Unterrichts aus.


    Warum ich lieber in großen Klassen unterrichte, hat mehrere Gründe, ich stelle mal den Hauptgrund für die jüngeren Kinder dar:


    Bei jüngeren S'uS - um die geht es hier ja, ich muss aber drauf hinweisen, dass meine jüngsten Schüler 10 Jahre alt sind - bilden sich in großen Klassen erheblich variablere Cliquen. Es ist nahezu immer möglich, alle S'uS einzubinden und niemanden zu isolieren, und das bei allen Sozialformen des Lernens. Wenn die S'uS aber in Gruppen oder in Partnerarbeit versiert sind (und letztere ist die zum Lernen effektivste nach meinem Dafürhalten), kann ich mich gezielt mit individueller Förderung einzelner (wechselnder Kandidaten) beschäftigen. In den fast immer stark polarisierenden kleineren Klassen muss ich viel Zeit auf Lenken und Führen verwenden und es gehen mir viel leichter Kinder durch die Maschen. Sehenden Auges, aber ich kann mich eben nicht aufteilen.

  • Etwas Neues lernen sie in der Schule auf jeden Fall kennen, auch sehr viele neue Kinder, auch wenn es die nächstliegende Schule ist.
    Für Grundschüler finde ich es o.k., wenn sie sich erstmal selbstständig in ihrem eigenen Stadtviertel bewegen können - über den Tellerrand hinausschauen kommt dann doch auf jeden Fall noch, wenn sie in der 5. Klasse und älter sind.

    Ja, das denke ich auch.


    John Hattie ist der im Moment am intensivsten diskutierte Bildungsforscher, dabei besteht sein revolutiönärer Beitrag "nur" darin, als Sisyphos-Aufgabe eine riesige Metastudie zur Unterrichtsforschung zu publizieren: Visible Learning. Darüber ist eine Menge Quatsch geschrieben worden, Vieles daraus lässt sich vll. auch nur bedingt auf ein nicht anglophones Schulsystem übertragen. Die Klassengröße jedenfalls hat sich in allen zugrundeliegenden Studien als erstaunlich wenig relevant für guten Unterricht erwiesen. Was ich im kompletten Zitat, aus dem du einen Auszug gepostet hast, gesagt habe, bezieht sich IMHO so auf die Grundschule. Ein Gymnasiallehrer, der 25,5 Stunden unterrichtet und daneben nochmal 60 Stunden korrigiert, wird sehr wohl merken, wenn er nicht die Klausuren von 7 Lerngruppen à 30 Schülerinnen und Schüler, sondern "nur" die von 7x20 korrigiert. Und das wirkt sich bestimmt auf die Qualität des Unterrichts aus.


    Warum ich lieber in großen Klassen unterrichte, hat mehrere Gründe, ich stelle mal den Hauptgrund für die jüngeren Kinder dar:


    Bei jüngeren S'uS - um die geht es hier ja, ich muss aber drauf hinweisen, dass meine jüngsten Schüler 10 Jahre alt sind - bilden sich in großen Klassen erheblich variablere Cliquen. Es ist nahezu immer möglich, alle S'uS einzubinden und niemanden zu isolieren, und das bei allen Sozialformen des Lernens. Wenn die S'uS aber in Gruppen oder in Partnerarbeit versiert sind (und letztere ist die zum Lernen effektivste nach meinem Dafürhalten), kann ich mich gezielt mit individueller Förderung einzelner (wechselnder Kandidaten) beschäftigen. In den fast immer stark polarisierenden kleineren Klassen muss ich viel Zeit auf Lenken und Führen verwenden und es gehen mir viel leichter Kinder durch die Maschen. Sehenden Auges, aber ich kann mich eben nicht aufteilen.

    Puh! Ich merke, mit dem Thema kann man sich abendfüllend beschäftigend ^^ . Aber ich bin echt froh, dass du nochmal so ausführlich zu dem Punkt geschrieben hast. Wir hatten nämlich eine der Schulen, die ansonsten eher in die engere Wahl gekommen wäre, fast schon aussortiert wegen der großen Klassen (ca. 30 Schüler). Jetzt werden wir darüber nochmal nachdenken!


    Edit: ... und im ZDF (ZDFzeit Wie gut sind unsere Lehrer?) sagt gerade ein ehemaliger Grundschullehrer "Klassengrößen halbieren, Lehreranzahl verdoppeln". Leider ohne Begründung #weissnicht . Mal sehen, was der Beitrag noch so bringt ...

    Naja … vielleicht schon ... aber … ^^

    Einmal editiert, zuletzt von pixxi ()

  • Eine der in Frage kommenden Schulen wäre 5-zügig :S . Was siehst du da für Probleme bei großen Schulgebäuden?


    Ich sehe so kleine Kinder einfach geborgener in kleineren Schulen, es ist persönlicher, jeder kennt jeden - fühlt sich für mich einfach besser an.