Breikind mit Milch oder ohne ernähren?

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  • Hallo,


    mich beschäftigt irgendwie die Frage der Ernährungszusammenstellung meiner kleinen Tochter (14 Monate). Seit sie abgestillt ist isst sie viel bei uns mit, also Dinge wie gematschte Kartoffeln, ein bischen Gemüse, Ei, oder was es eben gerade gibt, auch ein bischen Brot oder Brötchen (typischer Belagesser...) und natürlich Banane und Apfel. Und fast täglich Naturjoghurt, weil sie den so gerne mag. Zum Sattwerden bekommt sie meistens Brei, den ich immer für ein paar Tage vorkoche. Da ich selber aufgehört habe Kuhmilch zu trinken und mir das sehr gut bekommt und ich mittlerweile dem massiven Kuhmilchkonsum in unserer Gesellschaft sehr kritisch gegenüber stehe, möchte ich ihr eigentlich wenig Kuhmilchprodukte geben. Gemüsebreie mag sie nicht so, deswegen hab ich das aufgegeben und koche Brei aus Dinkel- oder Hafermilch, Dinkelgries, Mandelmus, Banane und Apfel. Mittlerweise ist sie eh viel Gemüse bei uns mit.


    Nun frage ich mich, ob sie mehr Eiweissprodukte oder auch irgendwelche Nährstoffe braucht, weil sie so wenig Milchprodukte und nur wenig Fleisch und Fisch zu sich nimmt. Gleichzeitig hat sie auffällig viel Hunger auf eiweissreiche Kost, z.B. Joghurt, Ei oder Fisch. Brei aus Haferflocken und Kuhmilch findet sie auch toll. Hat da jemand irgendwie eine Idee zu? Ich bin irgendwie unschlüssig ihr den Brei aus Kuhmilch zu kochen, weil ich mir nicht vorstellen kann das das gut ist bei fast jeder Mahlzeit Milch zu sich zu nehmen, gleichzeitig ist die Dinkel-oder Hafermilch schweineteuer und auch irgendwie keine Dauerlösung. Und das Kind ist gesund und munter und zeigt auch keine Mängel....Vielleicht einfach so weitermachen?


    Grüße schnuppe

    There is no way home, home is the way.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich braucht das Kind Eiweiss - und ja, so ein Jogurt-hiper würde ich als Anzeichen dafür sehen, dass es dies noch nötig hat.


    Mit 14 Monaten würde sie gestillt noch einige Milchmahlzeiten bekommen - die meisten Kids, die ich in dem Alter gestillt kenne, trinken noch 3-5-8mal ( ;) je nach Befinden). Das heisst, diese Milchmahlzeiten fehlen Deinem Kind. Abgestillte Kinder in dem Alter, die ich kenne, trinken dann halt einfach so Milch (mein Sohn zum Beispiel jeweils zum Frühstück und zum Abendessen, noch bis ca. 4 Jahre, danach nur noch zum Frühstück).


    Milchverzicht in allen Ehren - bei einem Kleinkind muss man halt schon etwas Kompromisse eingehen (besonders einem nicht mehr gestillten Kleinkind). Hier wird in dem Alter 300-500 ml Milch/Milchprodukte empfohlen. Dann sind Kinder noch unterschiedlich, manche brauchen mehr Eiweiss, andere sind eher die Kohlenhydratvernichterchen...
    Ein Jogurt und ein Stück Käse am Tag sind also durchaus in der Norm.
    Du bist erwachsen - das Kind muss noch wachsen und dabei eine Menge Eiweiss verbauen.


    Du kannst höchstens versuchen, die pflanzliche Eiweissversorgung (und Kalzium = grünes Gemüse) zu erhöhen. Hülsenfrüchte, zum Beispiel Gelberbsen, mögen viele Kinder.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Unserer kriegt Schaf- und Ziegenmilch, weil ich auch kein grosser Fan von Kuhmilch bin. Ich bin allgemein fuer Abwechslung bei der Ernaehrung, seien es jetzt verschiedene Getreide- oder Milchsorten.

    • Offizieller Beitrag

    Milch ist ein Nahrungsmittel wie andere: mit Verstand gebraucht, ist es gesund, sonst nicht.


    Enaira: kannst Du erzählen, warum Du lieber Schaf- oder Ziegenmilch hast? Mal abgesehen davon, dass die nicht aus Grossproduktionen kommt, aber das kann man bei Kuhmilch ja auch etwas beeinflussen.
    Fände ich nämlich noch spannend, die Beweggründe zu wissen. (Ich weiss, ich bin neugierig)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hm, ja, vom Gefühl her denke ich auch sie braucht mehr Milchprodukte, sonst würde es mich wahrscheinlich nicht so beschäftigen. Kennt sich jemand damit aus, wie weit es zum Beispiel sinnvoller ist Sahne oder Joghurt statt Milch zu geben? Das mit der Ziegenmilch interessiert mich auch.


    Grüße schnuppe

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  • Hm, ja, also ich trinke selber keine Milch mehr und seitdem sind meine Nebenhöhlenprobleme verschwunden,damit fängt es schon mal an. Ich hätte gerne einen möglichst tauglichen "Grundbrei", den ich auch selber mag und mitessen kann, weil ständig etwas überbleibt und es sich nicht bewährt hat, wenn es uns nicht auch schmeckt. Insofern ist das schon mal problematisch. Ansonsten halte ich es wie Enaira, ich denke Abwechslung ist gut und der massenhafte Verzehr von Kuhmilch, wie er bei vielen Leuten üblich ist, kann nicht gut sein. Bei jeder Mahlzeit durch den Brei Kuhmilch mitzufüttern fühlt sich eindeutig nicht richtig an. Kuhmilch ist ja eigentlich nicht für die Ernährung von Menschen sondern von Kälbchen vorgesehen. Insofern kann man auch nicht sagen, dass Kuhmilch Stillmahlzeiten ersetzt,die Zusammensetzung ist ja völlig anders. Meine Freundin, die Heilpraktikerin ist, sagt, Kuhmilch ist schwer verdaulich und mit Hormonen versetzt.


    Insofern hätte ich da eigentlich gerne mehr Infos von Leuten, die das ähnlich sehen, wie man das machen kann, als jetzt Tips von jemandem,der das ganz anders sieht. Trotzdem danke für deine Antwort, Talpa, ich fand esjetzt trotzdem sehr nützlich.


    Grüße schnuppe

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    Einmal editiert, zuletzt von schnuppe ()

  • also, ich habe brei immer mit wasser gemacht, bzw die getreidemilch mindestens 1:1 mit wasser verdünnt (da tiermilch bei uns wegen allergie gar nicht in frage kam). das mach ich eigentlich nach wie vor so und es schmeckt uns allen so.
    mit mandelmus sowieso, da reicht wirklich wasser.
    ich finde, daß der brei viel besser schmeckt, wenn man frisch gemahlenes getreide nimmt. dadurch, daß das nicht gesiebt ist, wird auch die konsistenz besser.


    allerdings habe ich auch 2 3/4 jahre gestillt. einem 14 monate alten kind würde ich wohl schon milch in irgendeiner form geben wollen. wenn sie aber doch joghurt ißt, bekommt sie doch milch #weissnicht ich würde denken, daß das dann schon in ordnung ist.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Aber getreidemilch ist doch auch nicht votgesehen das einzihe richtige waere folglich zu stillen oder als mM nach adäquaten ersatz premilch anzubieten...

    • Offizieller Beitrag

    Hm, ja, Kuhmilch ist für Kälbchen, aber nur, wenn das Kleinkind noch adäquate Milch bekommt. Es ist ja noch im Säugealter. Die Kuhmilch dem Kälbchen zu lassen geht eigentlich nur, wenn das Kind in dem Alter noch Menschenmilch bekommt. Wenn Du keine tierische Milch geben magst, wäre wohl Säuglingsmilch das Nahrungsmittel der Wahl.
    Oder Du fragst nochmal Denise hier im Stillberatungsforum, sie beantwortet auch solche Fragen. :)

  • Also die Schaf- und Ziegenmilch hat verschiedene Gruende: 1. vertraegt (oder vertrug, wir habens schon laenger nicht mehr probiert) mein Sohn keine reine Kuhmilch, die erbricht er oder er wird wund (wenn er sie verduennt trinkt). 2. wie Talpa schon angedeutet hat, werden Ziegen und Schafe doch weniger industriell gehalten, d.h. ich hoffe sie enthaelt weniger Hormone, weil die Tiere nicht die ganze Zeit traechtig sind.
    Da ich selber leicht allergisch auf v.a. Kuh-Milchprodukte reagiere und viel weniger Probleme mit alternativen Milchsorten habe, sind wir deshalb nach dem Abstillen (mit ca. 15 Monaten) auf Holle-Ziegenmilch umgestiegen und ergaenzen dass mit Schaf- und Ziegenmilch aus dem Supermarkt (weil das Holle-Zeugs hier schwer zu kriegen ist). Die Saeuglingsnahrung geb ich, weil ich finde, dass Kinder unter 2 Jahren noch Saeuglinge sind und artfremde Milch halt nicht optimal auf sie eingestellt ist.
    Ich hab aber kein Breikind, d.h. er trinkt die Milch aus der Flasche vor dem Zubettgehen, waehrend der Nacht und am Morgen. Ich achte darauf, dass es 5dl nicht permanent uebersteigt (weil ich zuviel Milch nicht fuer gesund halte), ausserdem moechte ich die Milch irgendwann auch abschaffen (weil ich reine Milch nicht als gutes Nahrungsmittel fuer aeltere Kinder / Erwachsene Halte).
    Zusaetzlich kriegt er noch Kaese (oft Ziege oder Schaf), selten Joghurt (auch Schaf) oder Quark. In der Krippe habe ich die Regel 1 Milchprodukt pro Tag durchgesetzt (weil er halt auf Kuhmilch reagiert hat), er kriegt also auch normale Mahlzeiten mit Milchbestandteilen. Zuhause wird praktisch ohne Milch gekocht (Ausnahmen: Lasagne, Omelette, u.a., vielleicht 1-2 Mal im Monat), abgesehen vom Reibkaese auf den Nudeln. Ich denke also in unserem Haushalt, wuerde er ohne zusaetzliche Milch nicht auf die ungefaehr 5dl Milch pro Tag kommen, die Ernaehrungswissenschaftler vorschlagen.
    Milch oder Joghurt: ich kann nur sagen, dass ich am wenigsten auf moeglichst verarbeitete Milchprodukte reagiere. D.h. also ich vertrage Kaese am besten und Milch gar nicht (hab ich schon als Kind Muehe gehabt). Quark und Joghurt ein paar Loeffel, Schafjoghurt geht besser (aber die Becher sind auch kleiner). Zumindest in der Schweiz krieg ich Schaf- und Ziegenmilchjoghurt im Supermarkt (Migros), da kannst du auch etwas Abwechslung schaffen. Das gleiche gilt auch fuer Kaese.

  • Enaira


    Danke, das war sehr informativ für mich. Ich schau mich mal nach Ziegenmilch um, das ist vielleicht eine gute Lösung.


    Grüße schnuppe

    There is no way home, home is the way.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Enaira, das kann ich nachvollziehen.


    Schnuppe, mir ist das jetzt gestern noch etwas "auf dem Magen gelegen" - ich habe das Gefühl, wir sind da auf einem falschen Fuss gelandet.
    Also, ich probier es nochmal:
    Ich kann verstehen, dass Du für Dich Deinen Milchkonsum einschränken möchtest - (Nebensatz: ich habe bemerkt, dass viele Leute, die so massive Verbesserungen "ohne Milch" bemerken, vorher echte Milchjunkies waren. Dagegen nutze ich so "mittelviel" Milch und empfinde es deshalb für mich wie ein normales Nahrungsmittel und kenne auch keine Veränderungen, wenn ich mal eine Weile gar keine Milchprodukte habe) - die Gründe dafür können vielfältig sein und jedeR hat da ihr eigene "Wohlfühlmenge", denke ich.


    Worum es mir - und einigen anderen - aber geht: Du schreibst, Kuhmilch ist für Kälber. Das stimmt - aber im Alter Deiner Tochter ist sie einfach noch ein "Menschenkälbchen", das heisst, sie würde idealerweise noch eine ziemliche Menge Muttermilch trinken. Wenn sie das nicht hat, braucht sie eine andere Quelle.
    (Das ist überhaupt kein Vorwurf, mein Sohn war in dem Alter auch abgestillt)
    Jetzt kann man da verschiedenen Philosophien anhängen.
    - Rein "biologisch", also von der Angepasstheit an den kindlichen Körper ist sicherlich Pre-Milch die ideale Lösung - sie kommt von der Zusammensetzung her der Muttermilch am nächsten.
    - Ich selbst bin jetzt eher die, die auf möglichst unverarbeitete Lebensmittel setzen möchte. Daher hat mein Kind in dem Alter Kuhmilch bekommen (ich persönlich finde frische Ziegenmilch sowas von bäh...), weil ich kein industriell gefertigtes Pulver mehr geben mochte. Je grösser das Kind wurde, desto höher wurde der Anteil verarbeiteter Milch (= Jogurt, Käse) und kleiner wurde der Frischmilchanteil, ganz automatisch. Ich als Erwachsene trinke praktisch nie Milch einfach so.
    Mein Sohn vertrug Kuhmilch ohne Probleme, wäre das nicht so gewesen, hätten wir wohl was anderes probiert.
    Es geht also nicht zwingend darum, dass Du "Stillmahlzeiten" ersetzen sollst - ich denke nur, ein Kind in dem Alter braucht tatsächlich noch mehr Milch, als Du als Erwachsene - in welcher Form ist ja auch Dir selbst überlassen.


    - und dann gibt es noch die Philosophie (oder lieber Trend), dass Milch unnötig ist und problemlos zu ersetzen ist mit pflanzlichen Mitteln. Ganz ehrlich, das mag für Erwachsene gut gehen (bzw. da bin ich überzeugt, dass es ohne Probleme geht). Aber bei Kleinkindern ist es eine ziemliche Herausforderung und die würde ich mir nicht zutrauen.


    Ob Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch ist - jetzt mal rein von der Zusammensetzung her - eigentlich eher egal. Die sind alle nicht wie Menschenmilch zusammengesetzt. Das macht in dem Alter aber auch nicht mehr soooo viel aus, finde ich. Getreide ist nun auch nicht gerade die leichtverdaulichste Nahrung, aber der Mensch wird damit fertig, schon als Kleinkind.
    Im Sinne von Einaras Idee, möglichst abwechslungsreich zu essen, ist es sicher eine gute Idee, da verschiedene Arten zu nehmen. Aber - ausser bei einer bekannten Unverträglichkeit - gibt es kein "besser" oder "schlechter" für den menschlichen Organismus. Es ist immer eine artfremde Milch. Artfremd sind uns Äpfel aber auch, nur so nebenbei.
    Dann kommt noch der Aspekt dazu, dass die meisten Erwachsenen vergorene Milchprodukte besser vertragen - für Kleinkinder, die ja noch auf die stark laktosehaltige Muttermilch geeicht sind, ist der Laktosegehalt in Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch aber meist überhaupt kein Problem. Dennoch ist es natürlich völlig egal und nur Geschmackssache, ob das Kind lieber Jogurt oder lieber Milch mag.


    Ich hoffe, das war jetzt etwas verständlicher und ich rufe damit nicht nur einen Abwehrreflex bei Dir hervor?
    Und ansonsten kann ich mich nur Henrietta anschliessen - DIE Expertin in Sachen Babyernährung ist für mich Denise.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Babys/Kinder die noch keine andere Nahrung zu sich nehmen können aussser Flüssiger, können wunderbar milchlos ernährt werden. Mein Großer hat eine Milch auf Pflanzenbsis bekommen seit er ein halbes Jahr alt war, nämlich Sinlac, das ist aus Reis- und Johannisbrotkernmehl.


    Dein Kind ist nicht mehr so klein und Eiweißbedarf kann mit Gemüse und z.B Sojaprodukten, Sinlacbrei etc. durchaus gedeckt werden. Wenn du keine Kuhmilch geben willst, dann lass es sein. Es ist keinesfalls ein Muss für gesunde Babys und Kinder. Und dass das Kind so gerne Milchprodukte isst muss ja nicht sofort heissen, dass es einen EIeißmangel hat.

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

    Einmal editiert, zuletzt von Basia ()

  • um meine Meinung nochmal mit etwas "Futter" zu unterlegen:


    ADA Studie:
    Das zentrale Statement dieses 18 Seiten umfassenden Papiers, das sich auf 256 Quellen abstützt und von 30 WissenschaftlerInnen überprüft und freigegeben wurde, ist: "Es ist die Position der ADA, dass eine entsprechend geplante vegetarische Ernährung gesund und ernährungsmäßig ausreichend ist und gesundheitliche Vorteile bei der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten bietet." Außerdem spricht sich die ADA sogar positiv für die vegane Ernährung aus:


    "Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung ist für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Pubertät ..."


    http://www.vegan.at/newsundinf…f_deutsch_verfuegbar.html

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Schnuppe,
    wie etliche meiner Vorschreiberinnen schon bemerkten: In dem Alter deines Kindes gehört Milch einfach dazu. idealerweise wäre das natürlich Muttermilch.


    Denise Both, unsere Stillberaterin hat im Archiv schon etwas zur vegetarischen und veganen Ernährung geschrieben:


  • danke fürs zitieren von denise. hatte das auch nicht mehr so present.


    allerdings sehe ich kuhmilch immer noch nicht als den besten liefernten von sowohl b12 und schon gar nicht für kalzium. das sinlac, was mein großer getrunken hat, war formula und enthielt ausreichend b12, kalzium und diverses andere. er hat es erst als flasche bekommen, später als brei mit obst etc. er lebte vom 6 lebensmonat bis zum 3 lebensjahr quasi vegan und hatte top blutwerte.


    wenn ich also mit kuhmilch probleme habe (ob nun aus gesundheitlichen und/oder moralischen gründen) gibt es genügend alternativen zu kuhmilch, die auch bei stillender, baby, kleinkind und kind zu genügend b12 und kalzium führen: besagtes sinlac und ähnliche produkte für babys, die nur trinken, ab kleinkindalter z.B. sojamilchprodukte und gemüse- und nüsse (mandelmus ist super!) und spätestens ab kindergartenalter wird mich niemand überzeugen können, dass es nötig ist die muttermilch einer anderen spezies zu trinken.


    Es ein weit verbreiteter irrglaube, das milch so ein toller kalziumlieferant sei. das stimmt einfach nicht. Die Milch enthält nämlich große mengen an phosphaten, die zusammen mit der menschlichen magensäure 50-70%des Kalziums binden und somit unbrauchbar machen. Dazu kommt noch das der hohe eiweißanteil dazu führt, das Kalzium über den urin ausgeschieden wird. Also entzieht dei milch den knochen sogar das kalzium. Das erklärt auch warum die osteoporoserate in den "Milchländern" viel höher ist als beispielsweise in asien, wo sogut wie keine milch getrunken wird.


    Jeder geht davon aus das milch notwendig ist, dabei kann man sein kalizumbedarf viel besser durch pflanzen decken. Hier mal ein paar beispiele:
    Kalzium enthalten (in 100g)


    Milch ->115-200mg (und davon geht ja sogar noch was flöten!)
    Rindfleisch -> 16mg


    Seamsamen-> 1 100-1 500 mg
    Mandeln -> 245mg
    Petersilie ->240mg
    Haselnüsse -> 209mg
    Zwiebeln ->136 mg
    Sonnenblumenkerne -> 126mg
    Brokkoli -> 123mg
    Spinat -> 101mg


    Also wer braucht dann bitte kuhmilch?!?

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

  • ja, schon. aber worüber wir uns schon einig sind ist doch, daß ein so kleines kind nicht "einfach" aufs stillen verzichten und von ganz normaler "erwachsenen"kost gut gedeihen kann. normalerweise, man kann natürlich glück haben. aber darum geht es ja nicht.


    formula auf pflanzlicher basis ist ja eine säuglingsmilch. ob ich finde, daß so ein hochverarbeitetes produkt oder ein tierisches produkt besser als ersatz für muttermilch ist, kann man ja endlos diskutieren :) (ich persönlich bin noch immer zu keinem schluß gelangt.)


    nur ganz ohne was geht halt nicht so gut.
    ab 2 3/4 hat meine tochter überhaupt gar keine milch oder ei (produkte) mehr zu sich genommen und es geht ihr sehr gut. und der verzicht wird auch von ärzten nicht mehr beanstandet.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Dann sind wir uns doch einig, Basia: im Alter des besagten Kindes braucht ein Kind eine andere "Grundernährung" als ein Erwachsener - ob man da lieber auf etwas sinlac oder etwas wie Tiermilch zurückgreifen möchte, ist dann Geschmackssache, finde ich.
    Ich persönlich würde einem gesunden Kind, dass offenbar Kuhmilch/produkte mag und verträgt lieber möglichst unverarbeitete, regional-biologisch produzierte Milchprodukte geben, ich bin um jedes Nahrungsmittel froh, dass nicht industriell gefertigt ist in unserem Speiseplan.
    Wem der Kuhmilchverzicht wichtiger ist, der kann mit Sinlac füttern.


    Enthalten eigentlich grüne Gemüse keine Phosphate? Irgendwie hatte ich das auch im Kopf.
    Eindeutig am Besten nimmt der menschliche Körper das Kalzium aus der Muttermilch auf, daher ist es ja für reichlich gestillte Kinder tatsächlich völlig unnötig, noch Milchprodukte zuzufüttern. Aber die sind ja auch nicht vegan - die kriegen ihre benötigten tierischen Lebensmittel "ab Muttern direkt". ;)


    Das in Asien so gut wie keine Milch getrunken wird, ist übrigens eine Mär. Tatsächlich eher milcharm bis milchfrei ist die Ernährung nur in wenigen Regionen, wie Japan. Aber in Indien zum Beispiel, oder im ganzen Himalayagebiet ist Milch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Dennoch ist die Osteoporosedichte geringer - ich würde mal behaupten, es liegt nicht an der Milch alleine, sondern an der gesamten Zusammensetzung der Kost.
    Und ja, wenn ich von Erwachsenen höre, die sagen: "Seit ich keine Milch mehr trinke, geht es mir viel besser" und dann kommt raus, die haben vorher täglich mehr als einen Liter Milch getrunken, wundert mich nichts... Ich kann auch nicht täglich 1 Kilo Bohnen essen, ohne dass mein Körper rebelliert... Milch (ob Kuh, Ziege, Yak oder Kamel...) ist ein Nahrungsmittel und eines mit relativ "dicht" gepackter Energie. Das muss mit Verstand eingesetzt werden, dann ist es genauso gesund wie jedes andere Lebensmittel.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke für die ganzen vielseitigen Informationen. So langsam bekomme ich einen Überblick und werde selbst auch klarer.


    Mir war zum Beispiel nicht klar, dass die bessere Verträglichkeit von Sahne, Joghurt und Käse anstatt Milch nur für Erwachsene gilt, das ist schon mal nützlich.
    Weiter nehme ich mit, dass mein Kind ja "natürlicherweise" noch zumindest teilgestillt würde und dementsprechend - anders als bei Erwachsenen- die Ernährung substituiert werden muss, entweder mit tierischen Milchprodukten (natürlich oder insustriell verarbeitet) oder mit industriell produzierter Säuglingsnahrung auf pflanzlicher Basis.
    Ich bin überhaupt kein Fan von industriell produzierten Lebensmitteln ähnlich wie Talpa, insofern scheidet das für mich auch aus (wobei es interessant ist das es solche pflanzlichen Produkte für Säuglinge gibt und es ja gut zu funktionieren scheint).
    Also bleibt für mich Ziegen- oder Kuhmilch, und ich probiere es jetzt erst mal mit Ziegenmilch aus. Ansonsten lieber Demeterkuhmilch als Nestle, es muss ja vielleicht auch nicht sooo viel Kuhmilch am Tag sein. Ich bin jetzt auch nicht der Typ, der superstraight versucht eine vegane Ernährung anzustreben, mir gehts eher um ein ausgewogenes Mischkonzept.


    Es ist übrigens nicht so, dass ich vorher besonders viel Milch getrunken hätte, eigentlich nur ein bis zwei Milchkaffee am Tag. Trotzdem geht es mir deutlich besser ohne Kuhmilch.


    Grüße schnuppe

    There is no way home, home is the way.