Ich brauche kurze Entspannungstipps für Alltagsstresssituationen

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  • Hallo liebe Raben,
    Ich habe gemerkt dass ich im Alltag viel zu oft auf 180 bin und Probleme habe runterzukommen. Z.B. morgens, Zeitruck, Kind trödelt, Brotdose ist noch nicht gepackt, Mann verschläft etc. und ich werde nervös und angespannt, ich merke dass ich die Zähne zusammenpresse, dass abends der Nacken verspannt ist, ich bekomme Kopfschmerzen und Magenschmerzen. Dabei sind wir noch die zu spät zu Kiga/Schule gekommen. Ich kenne durchaus Entspannungsmethoden wie Yoga oder Progressive Muskelentspannung, aber ich brauche etwas für sofort, für den Moment, damit mein Magen während der Situation nicht durchdreht, damit ich nicht laut werde und rumschreie oder so. Damit ich gelassener durch den Tag komme. Oder auch wenn ich schlimme Nachrichten höre/lese, man kann ja nicht allem aus dem Weg gehen, oder wenn ich wegen eines Termins aufgeregt bin. Wisst ihr was ich meine? Ich bin leider nicht sehr stressresistent, brauche viel Ruhe und werde sehr schnell nervös und ungeduldig. Zu Hause habe ich auch einen Mann der mich alle 3 Minuten anspricht und vollquatscht, klar dem sage ich natürlich wenn er mal die Klappe halten soll aber wie macht man es dass man da resistenter wird gegen die "Ruhestörung". Ich würde gerne so eine "Grundgelassenheit", so eine Art innere Ruhe haben, klingt das komisch oder ist das vielleicht gar nicht möglich?? Ich möchte ja nicht nur zu Hause sitzen damit ich keinen Stress habe, ich möchte trotzdem am Leben teilnehmen können aber so vieles (auch Freunde treffen z.B.) ist für mich so "aufregend/anstrengend".
    Versteht mich jemand?

  • Ich kann dich sehr gut verstehen. Das sind auch genau die Situationen in denen ich ungemütlich werde.


    Den ultimativen Tipp hab ich leider auch nicht. Ich versuche Stress zu vermeiden (das geht hier auf dem Dorf ganz gut). Aber die Kinder müssen auch erst 9:30 im KiGa sein.... Das ist leicht reden. Wenn ich dann mal wieder hochfahre hilft langfristig immer wieder bewusst werden. Es gelingt mir dadurch immer besser ruhiger zu bleiben. Und im Notfall Schokolade. Keine optimale Lösung aber besser als kollern. #weissnicht


    Ich lese gespannt mit!

  • Aloha,


    ich denke es gibt einfach solche Typen und andere. Ich bin auch sehr ungeduldig, brauche meine eigene Zeit etc. seid unser Kleiner da ist, ist das nicht mehr möglich. Ich muss Morgens um 8 Uhr auf der Arbeit sein und vorher den Kleinen wegbringen zur Kita..manchmal könnte ich echt aus der Haut fahren, wenn z.b. Luki sich beim Frühstück das Marmelade brot in die Haare schmiert, wenn wir eh spät dran sind etc.


    Worauf ich hinaus will...leider kenne ich kein Sofortmittel, aber ich habe angefangen eigene Projekte aufzuziehen, wo die Familie was von hat. Ich abe kochen und backen gelernt und dabei Musik gehört und konnte dabei abschalten nach einer Weile oder fange an Nähen zu lernen als nächstes...dadurch konnte ich mein inneres Gleichgewicht wieder finden. Nicht weil ich kochen und backen so toll finde, sondern wweil da was alleine gemacht hab mit mir selber. Dadurch bin ich mesitens insgesamt entspannter und komme viel besser zurecht im Alltag mit Vollzeitjob, kleinem Kind und Ehekram #yoga Klappt auch nicht immer, aber sehr oft! Das hat meiner Ehe auch gut getan, da ich weniger in die Luft gehe..


    Es tut mir leid ich kann das schwer erklären. Aber vorher hätte ich nie gedacht das so einfache dinge mir helfen würden...obwohl ich es immer gehasst hatte. Es geht ja auch nicht um die Tätigkeit ansich sondern um die Zeit mit sich.


    Lange Rede, gar kein Sinn, ich drück die Daumen dass du was findest um die negative Energien umzuleiten

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

  • aber ich brauche etwas für sofort,

    darf ich ehrlich sein? Ich glaube das geht schwer, wenn Du nicht was am Drumherum aenderst. In Deiner Situation wuerde ich wohl anfangen mehr Sport (Schwimmen, Aerobic, Zumba, Laufen, Spaziergaenge,...) zu machen oder etwas anderes fuer mich, einfach mal regelmaessig eine Stunde ganz fuer mich alleine (Kochen, Handarbeiten, malen, Musik,...). Das braucht aber glaube ich Zeit um die Grundgelassenheit wiederzuerlangen. Kann gut verstehen, dass Du jetzt auf der Stelle eine Runde Gelassenheit tanken willst, aber das geht m.E. so einfach nicht. (und wenn, dann lindert das vielleicht die Symptome, aber nicht die Ursache wie zB zu wenig Zeit fuer Dich oder zu wenig Raum um mal Energie loszuwerden...).


    Viel Erfolg! #sonne Und melde Dich doch mal, wenn Du etwas Schoenes gefunden hast.

  • In manchen hektischen Momenten hilft singen, finde ich. Ich glaube weil man gezwungen ist tief auszuatmen. Aber es lenkt auch ein bisschen ab und gibt dem Ganzen eine komische Note. (Also ich singe dann oft so Sachen wie "jetzt ziehen wir die Schuhe an, Schuhe an, Schuhe an; wir ziehen jetzt die Schuhe AAAAAANNN" oder so zu erfundenen Melodien oder auf irgendwelche Kinderlieder.)

  • Hallo,


    genau mein Problem :)


    Für den Moment: Achtsamkeit. Also ganz kurz innehalten und sich auf das konzentrieren, was gerade ist: Welche Geräusche höre ich, was rieche, fühle, sehe ich? Wie geht es mir? Einfach ganz kurz mal weg vom Großen Ganzen und so richtig ins Kleine gehen. Auf den Atem achten (wo geht er hin, wie schnell geht er).


    Manchmal hilft es mir auch - das war vor Jahren mal ein toller Rat aus dem Forum hier -, für Momente durch die Augen meiner Kinder zu gucken. Dann sehe ich plötzlich nicht mehr das unabgewaschene Geschirr, den vorrückenden Uhrzeiger etc., sondern eine erstaunliche Welt voller interessanter Dinge. Und ich komme weg von Äußerlichkeiten und wenden mich wieder der Frage nach den Bedürfnissen zu.


    Methode 3, die bei mir hilft, wenn ich kurz davor bin auszurasten (also gelegentlich hilft sie, meistens nicht #schäm  ): Mit mir selber in gewaltfreier Kommunikation sprechen, also mir selber erzählen, welches Bedürfnis ich gerade habe, das nicht befriedigt ist, und mir versprechen, dass ich mich bei nächster Gelegenheit um dieses Bedürfnis kümmern werde.


    Gruß,
    F (die gerade geguckt hat, ob die örtliche Volkshochschule Meditationskurse anbietet, weil ihr die Grundgelassenheit abhanden gekommen ist ...)


    P.S. Peppersweet: Singen ist klasse. Ich glaube auch, dass es besonders über die Atmung wirkt. Und das Töne-Produzieren ist ja auch eine durchaus übliche Methode beim Entspannen ("ommmm"). Danke für den Tipp. Muss wieder viel öfter singen.

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Huhu,
    aber grade die PMR ist doch was für zwischendrin, und im alltag..
    Kurz Luft holen, am Küchentisch vor dem Brote streichen einmal kurz entspannen und dann weiter gehts.
    Mir hilft das in der Sbahn, morgens/abends im Bett bei Panik, wenn ich mit meiner Ma telefoniere und ich #kreischen denke und #ja sage...
    Oder Autogenes Training, da reicht dann mit "etwas" üben "ich bin ganz entspannt und fühle mich wohl" oder so und alles ist gut..


    Dazu Sport, dass der Adrenalinspiegel wieder nach ganz unten kommt und nicht auf halber Höhe stecken bleibt..
    (Ich hab leicht reden, mir gehts doch genau so, und das ohne Kinder..)

  • ich hab mir ja irgendwie dutzende mini-meditationen für sowas entwickelt, die meisten, um meine gedanken von weiterwuseln abzuhalten.


    - kurz aber bewusst augen zumachen. ist sehr hilfreich wenn einen das kind anmotzt oder gerade zwei schränke auf einmal zusammenbrechen. machen ich meist für genau einen atemzug und fühlt sich wie ein ganz leichtes 'auf nullpunkt gehen' an. beim wiederaugenaufschlagen bin ich meist mutiger und fröhlicher.


    - minimelodie brummen. 2-5 töne, gerne im aha-klang. mache ich oft, um eine situation anzunehmen oder um aufmerksamkeit zu bündeln.


    - fixieren wo gerade das auge hingerichtet ist: ein schrankgriff, der rand einer lampe, eine ecke der zimmerdecke, eine kacheln-kreuzung, egal. und nur dies für einen moment tun, völlig naiv die form betrachten, nichts hineininterpretieren. nutze ich gerne um mich abzulenken, um trubel auszublenden und auch um eigene aggressionen oder schmerzen auszuschalten.


    mehr fallen mir gerade nicht ein, aber ich weiß, dass ich mir da nen haufen angewöhnt habe, der mir mittlerweile kaum noch auffällt (eher meinen mitmenschen, wenn ich mal wieder abwesend oder sehr langsam zu sein scheine). wenn du magst, kann ich mich ja mal nen tag lang beobachten (kein versprechen)

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • So, ich komme gerade von einem anstrengenden Eltern/Kind-Treff der Schule. Da hätte ich eure Tipps schon mal gut gebrauchen können.
    Ich versuche mal zu antworten und auf alle Ratschläge einzugehen. Danke schonmal jedem von euch.


    aaalso, singen, ja, da habe ich auch schon gemerkt dass das hilft aber das geht absolut nicht wenn mein Sohn in der Nähe ist, er rastet aus wenn ich singe.Was ich übrigens gut verstehen kann, ich kann es auch absolut nicht ertragen wenn jemand neben mir summt,brummt, singt, wahh, da bekomme ich Aggressionen, keine Ahnung warum, war schon immer so.
    Aber wenn ich allein bin, ja da steht singen auch auf meiner Liste.


    Sport, mh, ich bewege mich viel, gehe fast täglich spazieren, hilft mir in besagten Situationen aber leider nicht. Hilft höchstens wenn ich Stress zu Hause habe, dass ich mal kurz rauskomme, dann gehe ich eine Runde um den Block. Aber wenn ich ein Gespräch mit dem Chef habe kann ich schlecht anfangen rumzuhüpfen :D


    aber ich habe angefangen eigene Projekte aufzuziehen,


    doch,ich habe eigentlich schon so meine Sachen die ich mache, allein und für mich, lesen,sricken, spazieren gehen....


    barney rubble, mini-meditationen war glaube ich das Wort dass ich gesucht habe. bewusst Augen zu machen, fixieren...das werde ich mir mal ausdrucken und mal üben, vielleicht klappt das bei mir.

    wenn du magst, kann ich mich ja mal nen tag lang beobachten


    gerne, wenn du mal magst, ich kann jeden Tipp brauchen.



    Oder Autogenes Training, da reicht dann mit "etwas" üben "ich bin ganz entspannt und fühle mich wohl" oder so und alles ist gut.


    Wie geht autogenes Training? Ich habe das noch nicht ganz verstanden. Meinst dass man sich selbst sagt "Ich bin entspannt"?
    Ich glaube das ist gut, dass kann ich ja immer und überall machen.


    -PMR,ich weiß nicht warum aber damit konnte ich nie richtig was anfangen #weissnicht


    Frisch, Atmen und Achtsamkeit, Ok, das ist was was ich mal probieren/üben könnte, ich glaube ich habe sogar noch irgendwo ein Buch darüber rumfliegen. Ich habe aber manchmal das Gefühl dass ich auf zuviel achte,(korrigiert mich wenn ich Achtsamkeit falsch verstehe) mh, wie soll ich das erklären? Ich glaube ich muss lernen Dinge (z.B. nervige Geräusche,das jammern des Kindes, die Nachbargespräche im Bus) ausuzblenden (die ganze Welt macht mich manchmal wahnsinnig), kann man sowas auch durch Achtsamkeit?
    barney rubble, meinst du mit "fixieren wo das Auge hinreicht" vielleicht sowas wie Frisch mit Achtsamkeit?


    Mit mir selber in gewaltfreier Kommunikation sprechen


    Das hört sich gut an, wie kann man das lernen? Kann mir das helfen #gruebel ?


    Muss ich alles mal ausdrucken hier und ausprobieren. Das Wochenende ist unfreiwillig wieder voll mit Terminen, da werde ich genug Gelegenheiten haben.

  • Achtsamkeit heißt ja eigentlich, auf Dich selbst zu achten bzw. den Augenblick zu genießen. Wenn Du diese ganzen störenden Umgebungsgeräusche so stark wahrnimmst, das ist - glaube ich - nicht unbedingt Achtsamkeit.


    Atmen hast Du im gleichen Zusammenhang genannt, aber das bewirkt eigentlich, dass Du Dinge ausblenden kannst. Wobei es nicht darum geht, irgendwie "besser" zu atmen, sonden Du beobachtest einfach Deinen Atem. Wenn Du Dich wirklich darauf konzentrierst, denkst Du eigentlich an gar nichts mehr. Und das ist sehr entspannend.


    Was bei mir auch viel zu selten klappt, aber Wunder wirkt, ist Zeitpuffer einplanen. Denn sobald ich nicht so unter Strom stehe, flutscht es besser und ich komme gar nicht in diesen Stressmodus. Dafür hat sich unser Großer jetzt angewöhnt, jeden Minizeitpuffer auszunutzen, indem er anfängt zu lesen #kreischen

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Ich plane auch immer Zeitpuffer ein, so dass wir auch bei ein, zwei Wutanfällen unterwegs noch rechtzeitig ankommen, wobei ich was Pünktlichkeit angeht auch nicht so leicht gestresst bin (dafür bei anderen Sachen).


    Vielleicht hilft es dir, wenn du dir erstmal eine konkrete Situation vornimmst, die du verbessern willst. Also zum Beispiel früh zeitiger aufstehen und eventuell die Kinder auch eher wecken. Eine Zeit lang habe ich immer versucht, 10 Minuten vor dem Eigentlichen "Losgehtermin" fertig zu sein und wenn dann noch was dazwischen kam oder ein Kind getrödelt hat, dann konnte ich gelassen bleiben. Und im Zweifelsfall waren wir eben 10 Minuten früher da.


    Ich überlege mir oft im Nachhinein, wie ich eine besonders stressige Situation hätte verhindern können oder wie ich besser damit umgehen könnte. Und wenn ich Glück habe, erinnere ich mich das nächste Mal sogar daran. Bei neu auftretenden Stresssituationen, für die ich noch keine Strategie habe, bin ich auch oft überfordert und schaffe es nicht, mich mal kurz aus der Situation zu lösen und in Ruhe zu überlegen, wie ich jetzt am besten weiter vorgehe.

  • Frisch, Atmen und Achtsamkeit, Ok, das ist was was ich mal probieren/üben könnte, ich glaube ich habe sogar noch irgendwo ein Buch darüber rumfliegen. Ich habe aber manchmal das Gefühl dass ich auf zuviel achte,(korrigiert mich wenn ich Achtsamkeit falsch verstehe) mh, wie soll ich das erklären? Ich glaube ich muss lernen Dinge (z.B. nervige Geräusche,das jammern des Kindes, die Nachbargespräche im Bus) ausuzblenden (die ganze Welt macht mich manchmal wahnsinnig), kann man sowas auch durch Achtsamkeit?
    barney rubble, meinst du mit "fixieren wo das Auge hinreicht" vielleicht sowas wie Frisch mit Achtsamkeit?

    Letztlich meinte ich etwas Ähnliches wie Barney Rubble. Auch mit dieser Idee des "Kinderblicks". Dinge einfach wahrnehmen, nicht werten, dann verlieren sie oft ihren Stress-Gehalt.


    Das mit der Achtsamkeit finde ich auch mitunter schwierig. Ich habe mal gelesen, dass bei Leuten, die hochsensibel sind, Achtsamkeit, so wie sie manchmal verstanden wird, zu noch mehr Überforderung führen kann. Da könnte es helfen, wie Barney schrieb, sich nur einen bestimmten Ausschnitt vorzunehmen.


    Gewaltfreie Kommunikation kann man lernen, und ich halte extrem viel davon. Ist aber zunächst eine Menge Input. Aber man muss es ja auch nicht "professionell" betreiben. Mir reicht es, wie gesagt, oft einfach, mir zuzugestehen, dass ich gerade XY fühle und dazu den Grund benenne. Dann fühle ich mich schon verstanden und gesehen, und das ist bei mir die halbe Miete :) (So à la: "Frisch, du Arme, du bist gerade furchtbar erschöpft und gleichzeitig wütend. Du müsstest dringend eine Runde schlafen, hast noch nicht ordentlich gefrühstückt und außerdem ist es dir furchtbar peinlich, wenn du schon wieder zu spät kommst #taetschel . Das sind ganz schön viele Bedürfnisse auf einmal, die unbefriedigt sind: Schlafen, Essen, Gemocht werden. Kein Wunder, dass du dich gerade nicht wohl fühlst.")


    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Manchmal hilft es mir auch - das war vor Jahren mal ein toller Rat aus dem Forum hier -, für Momente durch die Augen meiner Kinder zu gucken. Dann sehe ich plötzlich nicht mehr das unabgewaschene Geschirr, den vorrückenden Uhrzeiger etc., sondern eine erstaunliche Welt voller interessanter Dinge. Und ich komme weg von Äußerlichkeiten und wenden mich wieder der Frage nach den Bedürfnissen zu.

    Was, was in die ähnliche Richtung geht:
    Wenn die Kinder durch irgendwas zum Stress beitragen, dann hilft evtl. sich ganz bewusst mit allen Sinnen an einen schönen Augenblick mit den Kindern zu erinnern (wie mich meine Kinder fest an sich drücken beim Kuscheln, wie sie beim Stillen ausgesehen und gerochen und geschmatzt haben, wie sie im Bett eingekuschelt liegen und schlafen und schnarchen und süßen Mundgeruch in mein Gesicht atmen, wie sie eifrig und konzentriert an einer Sache arbeiten, wie sie quietschend auf der Straße spielen). Dann ist der Fokus auch weg von der aktuellen Stressituation.


    Grundsätzlich glaube ich aber auch, dass man eigentlich das Drumherum ändern müsse, um wieder eine höhere Grundgelassenheit zu haben. Das geht aber halt manchmal nur sehr bedingt...

  • nee, mein Fixieren ist wirklich eine Reduzierung auf das Optische/Physische bei Vermeidung von Denken. Das hat nichts mit Reflektieren oder Annehmen einer anderen Perspektive zu tun. Mein Weg ist da wirklich darauf gerichtet, nur einen winzigen Ausschnitt der Umgebung zu betrachten und imgrunde alles andere dabei auszuschließen, auch meine eigenen Gedanken.


    Sowas wie "aus den Augen eines Kindes die Welt betrachten" mache ich aber durchaus gerne, oftmals dann, wenn irgendwelche Kindesaktionen mir Schwierigkeiten bereiten wie Aufräumen, Reinigen oder sonstige Mehrarbeit. Das fällt um ein Vielfaches leichter, wenn ich mir das Ganze aus der unbedarften Kindersicht anschaue, die noch nicht auf umfassende Weise die Folgen und Zusammenhänge absehen kann. Dann fallen der Unterhaltungswert und die sinnlichen Erfahrungen viel mehr ins Gewicht und ich kann besser auf die Handlungen eingehen und dann sachte Ratschläge oder Hinweise geben, wie Probleme vermieden werden können.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Wenn die Kinder durch irgendwas zum Stress beitragen, dann hilft evtl. sich ganz bewusst mit allen Sinnen an einen schönen Augenblick mit den Kindern zu erinnern


    Das habe ich in jetzt am WE mal versucht, ich werde ja schnell wütend auf meinen Sohn wenn er sich mal doof benimmt, und ja, wenn ich an eine schöne Situation mit ihm zusammen denke dann verbessert sich meine Stummung sofort und das überträgt sich auch auf ihn und hilft tatsächlich den Konflikt besser zu lösen.


    nee, mein Fixieren ist wirklich eine Reduzierung auf das Optische/Physische bei Vermeidung von Denken


    mal versucht als ich auf dem Balkon saß und habe eine Blüte fixiert. Habs noch nicht kapiert oder funktioniert bei mir nicht so, keine Ahnung.


    Was aber wirklich ganz gut geht, ist Augen schließen und auf den Atem konzentrieren. Dabei komme ich tatsächlich gut runter. Auch wenn ich mir dabei Sachen sage, wie z.B. "Heute ist ein schöner Tag" oder "Ich bin entspannt". Damit kam ich jetzt für zwischendurch zumindest ganz gut klar die letzten Tage.Das übe ich mal weiter.


    Grundsätzlich glaube ich aber auch, dass man eigentlich das Drumherum ändern müsse, um wieder eine höhere Grundgelassenheit zu haben


    Das ist zur Zeit einfach schwierig, weil gerade soviele Probleme gleichzeitig auf mich einprasseln. Da muss ich erstmal sortieren und schauen womit ich als erstes anfange.


    Ich habe jetzt erstmal vor, mehr Pausen im Tagesablauf einzuplanen, wo ich mich dann jeweils 5-10 Minuten an eine ruhigen Ort begebe und dort still für mich sitze und die Augen schließe.
    Außerdem will ich mir noch ein paar positive innere Bilder oder Sätze zurechtlegen für den Notfall.


    Mh, mal sehen was ich noch so alles anwenden kann in doofen Situationen, ich werde üben und euch berichten.


    Vielen Lieben Dank nochmal allen Ratgebenden, ihr habt mir schon sehr geholfen :)

  • Mir hilft in solchen Situationen manchmal, rauszugehen aus der Situation. Z.B. ins Bad und mir kaltes Wasser über die Hände laufen lassen, oder mal kurz auf den Balkon und ganz tief durchatmen. Und dann sozusagen einen Neustart machen, also mit verändertem Bewusstsein wieder in die Situation reingehen. Oft nehme ich mir auch morgens einfach ganz fest vor, heute mal überhaupt nicht laut zu werden. Und das schaffe ich dann oft auch.


    Eine andere Übung, die ich oft ganz hilfreich finde, ist, sich vorzustellen, was denn im schlimmsten Fall passieren kann. Also diesen Fall mal in Gedanken durchspielen. Oft merkt man dann, dass die Angst vor dem, was passieren könnte viel schlimmer ist als das, was tatsächlich passieren könnte. Versteht das jemand? #confused Also man ist z.B. auf 180, weil man zu spät in den Kiga kommt, wenn das Kind so weiter trödelt. Und was ist denn, wenn man zu spät in den Kiga kommt? Ist das eine Situation, die all das Geschreie und einen Fast-Nervenzusammenbruch rechtfertigt? Solche Gedankenspiele veranstalte ich oft und merke dann, dass ich total überreagiere. Oder man will nicht zu spät zum Arzt kommen, obwohl man genau weiß, dass man doch erstmal ewig im Wartezimmer sitzt und sich dann blöd vorkommt wegen des ganzen Theaters vorher. Das hilft mir, wieder runterzukommen.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"