Ebola-Epidemie

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    • Offizieller Beitrag

    Ich las gerade vom Hilfsaufruf, der Seitens des Roten Kreuzes und des Bundesgesundheitsministers an das medizinische Fachpersonal erging.
    Das ist schon echt krass und ich mach mir Gedanken, ob man diese Epidemie ueberhaupt in den Griff kriegen kann. Gibt es hier Experten-Raben, die ihre Einsätzung der Lage mal darlegen moechten?
    Unter welchen Umstaenden wuerdet ihr da zum helfen runtergehen, oder kennt ihr wen, der da runterfahren moechte um zu helfen?

  • Ich verfolge das schon seit Monaten, leider reagiert die Weltgemeinschaft ja erst jetzt...:(


    Ich bin nu kein Experte, aber wenn dich meine Meinung trotzdem interessiert;):


    Das scheint ja ein neuer Virustyp zu sein, denn bisher waren solche Ausbrüche ja sehr lokal begrenzt. Zusätzlich wütet das Virus in dichtbesiedelten Regionen UND: Es wurde eben so lange nicht geholfen! Das medizinische Personal dort war völlig überfordert, es gab Ärzte, die sich mit Klarsichtfolie einen Mundschutz gebastelt haben und Schwestern, die im Hinterhof infektiöse Bettwäsche schrubbten...
    Zusätzlich haben Pharmafirmen wenig Interesse an Impfstoffen oder Medikamenten. Denn wer soll die in Afrika denn bezahlen?


    Das ist große Scheisse und die Menschen tun mir sehr leid.


    Ich finde es toll, dass sich so viele Freiwillige gemeldet haben (ich glaube, allein bei der Bundeswehr schon über 1000)! Ich könnte das nicht! Ich breche ja schon bei normalen Magendarminfekten zusammen. Ich spende an Ärzte ohne Grenzen, die sind da unten auch aktiv.

  • Zitat


    Zusätzlich haben Pharmafirmen wenig Interesse an Impfstoffen oder Medikamenten. Denn wer soll die in Afrika denn bezahlen?


    So ein Blödsinn.
    Überall auf der Welt wird mit Hochdruck geforscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Sarabande ()

  • Ich faends schade,wenn die diskussion richtung pharmaindustrie-bashing ginge,aber ich gebe myrte recht: _bisher_ waren die fallzahlen fuer ebola zu gering, als dass sich forschung in dem bereich gelohnt haette und die potentiellen kunden waren/sind eben n besonders zahlungskraeftig, es sei denn,who und co springen ein . #weissnicht

  • Zu spät fürs Edit:


    Um bashing gehts mir doch nicht. Aber Pharmafirmen haben ein Interesse daran, Geld zu verdienen, wenn sie viel Geld in teure Forschung stecken.


    Hier nochmal ein link über die schwierige Behandlung mit Medikamenten und Impfstoffen bei Ebola: http://m.spiegel.de/gesundheit/diagnose/a-985829.html
    Da steht, die sind experimentell und nicht erprobt! Was für eine schwierige Entscheidung, sowas dann eh schon geschwächten Menschen zu verabreichen...

  • Es ist grausam und ich finde es tragisch das es so lange gedauert hat bis koordinierte Maßnahmen ergriffen wurden/werden.


    Ehemalige Studienkollegen von mir leben/arbeiten momentan in Liberia. Die Situation dort ist schlimm, sehr schlimm. Es gab wohl einige Wochen in denen die meisten glaubten das die Krise verhindert worden sei, danach ist es aber noch mal schlimmer geworden. Aus den persönlichen Berichten ist es wohl sehr schwer für die Menschen zu wissen ob die Symptome nun wirklich Ebola sind (viele passen auch auf andere Krankheiten wie Malaria etc.). Enorm wichtig scheint es zu sein das die Menschen ihr vertrauen in die Verantwortlichen nicht verlieren, mehr und vertrauenswürdigere Arten zu testen werden benötigt. Außerdem fehlt es oft an der Kommunikationsstruktur in die verschiedenen Netzwerke.


    Aus Angst werden viele der Toten nicht direkt begraben, was ein weiteres Problem darstellt. Der Ausnahmezustand wurde erklärt, da vor allem die dichtbesudelten Teile des Landes einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Dazu kommen Institutionen wie Gefängnisse oder auch Kinderheime in denen es noch mal schwieriger ist die Kontrolle zu behalten. Einige Teile des Landes werden vom Militär quasi in Quarantäne gehalten.


    Insgesamt gibt es viele Faktoren die eine Rolle spielen. Das Unwissen vieler Menschen wie genau Ebola überragen wird, gepaart mit der Schnelligkeit und Aggressivität mit der der Virus sich verbreitet und die Überforderung der lokalen medizinischen Systeme. Dazu kommt die psychologische und emotionale Ebene, die es noch mal erschwert die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen. Nicht zu vergessen sind aber auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft der betroffenen Regionen und die Existenzangst die in den Reaktionen der Menschen eine Rolle spielt.


    Ich kenne einige Menschen die sich bereit erklärt haben in betroffene Regionen zu fliegen und vor Ort zu helfen. Bei den internationalen Organisationen ist das aber gar nicht so "einfach", denn die Menschen werden über einen Roster rekrutiert und sollen natürlich relevante Erfahrungen mitbringen. Das bedeutet das auch nicht alle die wollen dort hin geschickt werden könne/dürfen/sollen. Eine Vielzahl von Trainings und Vorkehrungen werden benötigt um die Arbeit vor Ort halbwegs sicher zu gestalten. Ich finde es erschreckend wie oft in den Medien nur von den Verlusten/Erfolgen der internationalen Arbeiter berichtet wird - die lokalen medizinischen Fachkräfte werden oft nicht erwähnt und erfahren deutlich weniger Unterstützung. Diese Unterstützung wird aber auch nicht dadurch erfolgen das noch mehr Mitarbeiter in die betroffenen Regionen geschickt werden.


    Es wird aber ja auch nicht nur Personal gebraucht. Es mangelt an Medikamenten, Wasser, hygiene Artikeln und vielen anderen materiellen Dingen die die Arbeit vor Ort sowie die Situation der Betroffenen beeinflussen. Dafür braucht es Geld, die Spenden von Einzelpersonen sind wichtig. Noch wichtiger aber ist die Mithilfe von der internationalen Gemeinschaft, der Bereitstellung von Geldern für die humanitäre Hilfe vor Ort und die koordinierte Durchführung dieser.


    Die Koordination zwischen den Organisationen an sich und den Organisationen und den jeweiligen Regierungen ist oft schwer. Erst vor einer Woche hat die UN der Etablierung einer gesonderten Mission zugestimmt, die jetzt in Ghana ihre Zelten aufbaut. Bis dato waren die Reaktionen der einzelnen Organisationen noch einmal umkoordinierter. Bei so einer Katastrophe braucht es einen Plan, der vor allem Präventive Maßnahmen erstellt und koordiniert.


    Meiner Meinung ist die Verhinderung von neuen Infizierungen deutlich wichtiger als die Behandlung der infizierten, wenn es darum geht wobei internationale Akteure helfend tätig sein können. Besonders wichtig ist es die Kontakte von JEDEM infizierten Menschen nach zu verfolgen und zu überwachen ob Symptome auftreten. Dafür braucht es aber viele Mitarbeiter, denen die Menschen vertrauen, die die jeweilige Landessprache sprechen und somit keine Person "vergessen". Das ist ein Job den viele Menschen als nicht akut sehen - aber nur so kann die Verbreitung von Ebola hoffentlich schnellstmöglich gestoppt werden.


    MSF lässt ihre Mitarbeiter vor Ort alle 4-6 Wochen rotieren und holt sie aus den Risikogebieten heraus, um das Risiko der Ansteckung zu verringern. Anscheinend ist die Ansteckungsgefahr außerhalb des Arbeitsplatzes deutlich höher, was es enorm schwer macht für die Organisationen etwas dagegen zu tun. Es ist ein Teufelskreis und ich hoffe so sehr das die internationale Gemeinschaft endlich begriffen hat worum es hier geht und was für weitreichende Konsequenzen es haben kann und wird wenn nicht sofort etwas unternommen wird.




    Es geht, meiner Meinung nach, gerade nur zweitrangig um die Erforschung von Medikamenten und Impfstoffen. Die Pharmaindustrie wird AKUT gar nichts dazu beitragen die Verbreitung von Ebola zu stoppen. Dafür braucht es vertrauenswürdige Testung der Symptome, Einrichtung von Quarantäne Zentren und noch viel wichtiger eine vertrauenswürdige Informationskette für die Menschen in den betroffenen Regionen wie der Virus sich verbreitet und was ein Individuum tun kann um sich nicht zu infizieren. Testung an Flughäfen/Grenzen und in Fällen von Menschen die aus akut betroffenen Regionen ausreisen sogar die Beobachtung (in Quarantäne) über einen längeren Zeitraum (ich meine es kann bis zu 21 Tagen dauern bis sich erste Symptome zeigen....).

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Was an der Epidemie so tragisch ist (mM), ist dass sie eigentlich nicht passieren sollte .. im Sinne davon, dass Ebola zwar sehr hohe Todesraten hat, aber mit der geeigneten hygienischen Ausstattung kann die Ansteckung verhindert werden. Es ist eben nicht die Grippe oder Masern oder Keuchhusten .. sondern eher sowas wie HIV/HepB. Haette man von Anfang an massiv geholfen und nicht erst jetzt, dann waere ein solches Ausmass nicht erreicht worden.


    Der Unterschied liegt nicht im Virusstamm, sondern in der geographischen Verbreitung .. fruehere Epidemien (die es ja seit den 70ern und vermutlich schon viel viel eher alle paar Jahre gab) waren immer lokal auf abgelegene Doerfer beschraenkt. Diesmal liegt sie in dicht besiedelten Gegenden und wurde viel zu spaet erkannt (man geht von einem Ausbruch im Dezember 2013 aus .. gemeldet wurde es aber erst im Maerz). Eigentlich sind Filoviren-Erkrankungen dadurch, dass sie sich weder durch die Luft noch per Insekten verbreiten, leicht einzudaemmen. Zwar hochgradig ansteckend, aber eben nur per direktem Kontakt .. in einem westlichen Land mit Standard-Ausstattung kein Thema.


    Man geht uebrigens davon aus, dass es Filoviren schon seit tausenden von Jahren gibt. In Flughunden gibt es eine grosse Variation von diversen Viren dieser und anderer Arten. Dort mutieren sie auch in gewissen Rahmen .. innerhalb einer Epidemie (also im Menschen) aber zum Glueck quasi gar nicht.
    Jeder (oder fast jeder?) Ausbruch von Ebola wurde mW auf Verzehr von infiziertem Primatenfleisch zurueckgefuehrt.


    Verherrende Viren gab es schon lange lange vor Pharmafirmen, der CIA, den USA oder sonstwelchen Boesewichten. Viren gab es auch schon lange bevor es ueberhaupt Menschen gab .. bevor es Zellen gab. Nur Epidemien gibt es erst seit Menschen sich zusammenrotten und somit ideale Bedingungen dafuer schaffen.
    Und es gibt durchaus Stiftungen wie die von Gates, die sich fuer Impfungen in Entwicklungslaendern massiv einsetzen. Forschung findet nunmal nicht nur in der Industrie statt.


    Es gibt zwei Impfungen, die gerade beschleunigt in einen Phase I Test aufgenommen worden, d.h. einer geringen Anzahl von gesunden Freiwillingen (in den USA) wird die Impfung verabreicht .. und dann schaut man, wie die Impfung vertragen wird und ob Immunitaet aufgebaut wird. (Eine der Impfungen ist aber fuer den Zaire Stamm, nicht den Sudan .. k.A. wie cross-immunisierend die waeren). Sollte das einigermassen gut ausgehen, koennte ein Impfstoff produziert werden, der dann sicherlich erstmal ans medizinische Personal verabreicht wird. Ebola ist nur bei direktem Kontakt ansteckend (und auch dann idR erst, wenn schon Symptome da sind .. wirklich infektioes ist vor allem das Blut) .. die Gesamtbevoelkerung koennte man also durch Information, Kontrolle und hygienische Massnahmen sehr gut ohne Impfung schuetzen. Und bereits Erkrankten hilft die Impfung eh nix ..


    Von daher halte ich es fuer richtig und wichtig, dass jetzt hoffentlich schnell und massiv gehandelt wird. Meiner Meinung kann medizinisches Personal und Ausstattung nicht die einzige Hilfe sein .. das braucht vermutlich militaerische oder aehnliche Form der Unterstuetzung (gibt ja vor Ort auch unheimlich viel Misstrauen und Aberglauben, was sich in Gewalt oder mangelnder Kooperation zeigt). Blauhelme .. kA?


    Und was man in der Diskussion angesichts der Dramatik gerne vergisst .. es sterben jedes Jahr (!!) so 500000 - 1 Million Menschen an Malaria (der Grossteil davon Kinder unter 5). Ebola wird vorbeigehen .. auch diese Epidemie wird man in den Griff bekommen auch wenn sie noch viele Todesopfer kosten wird. Malaria wird bleiben, wenn man nicht endlich einen Impfstoff entwickelt, der dauerhaft wirksam ist. Auch Typhus, Gelbfieber, Shigellose, Masern, HIV usw. kosten wesentlich mehr Menschenleben .. nur leiser.


    Hilfe zur Eindaemmung dieser Epidemie ist wahnsinnig wichtig und sinnvoll waere auch eine umfassende Information der Bevoelkerung zur Praevention ... allerdings scheitert man da bei HIV ja auch. Der aktuelle Ausbruch wird auch garantiert bereits bestehende Forschung in dem Bereich (die es durchaus gibt) noch intensivieren. Mangelnde Fallbeobachtungen waren bisher auch immer ein limitierender Faktor.
    Aber ich finde es schon richtig und wichtig, dass weitaus mehr Forschungsaufwand in Richtung Malaria/HIV betrieben wird .. und das hat nichts mit finanziellen Erwaegungen zu tun.

  • Von daher halte ich es fuer richtig und wichtig, dass jetzt hoffentlich schnell und massiv gehandelt wird. Meiner Meinung kann medizinisches Personal und Ausstattung nicht die einzige Hilfe sein .. das braucht vermutlich militaerische oder aehnliche Form der Unterstuetzung (gibt ja vor Ort auch unheimlich viel Misstrauen und Aberglauben, was sich in Gewalt oder mangelnder Kooperation zeigt). Blauhelme .. kA?

    Ich denke auch, dass Militär oder so notwendig sind, um Quarantänemaßnahmen durchzusetzen, Leichen zu bergen usw. In Sierra Leone sind gerade über eine Million Menschen offiziell in Quarantäne- aber wie durchsetzen? Und es stimmt, dass westlichen Personen nur wenig vertraut wird, aber gleichzeitig sind die personellen Ressourcen der Gesundheitssysteme halt total überlastet ( was auch heißt, dass für behandelbare Dinge wie Malaria, Frau braucht Kaiserschnitt usw. keine Ressourcen da sind). Die Budgethilfe an die betroffenen Staaten war mE ineffektiv, weil man eben neben Gütern mehr und besser ausgebildeteres Personal braucht.


    Ich finde die momentane Entwicklung schrecklich, weil sie echt Abgründe hervorbringt (Nahrungsmittelknappheit, Zwangsquarantäne, Angehörige nicht pflegen dürfen, Angst, weswegen dann Helfer angegriffen werden usw.) und das in Ländern, die gerade erst aus dem Bürgerkrieg raus sind und in denen es deswegen kein Vertrauen in Staat, Militär usw. gibt. Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich die WHO- Arbeit nicht koordinieren muss, nämlich ich hab keine Ahnung, was man jetzt am besten machen sollte.


    Wenn ich medizinisch passend ausgebildet wäre, würde ich, wenn überhaupt (ist ja hypothetisch, daher will ich nicht sagen, klar, würde ich sofort...), dann nur mit massiver militärischer Unterstützung.

    Und was man in der Diskussion angesichts der Dramatik gerne vergisst .. es sterben jedes Jahr (!!) so 500000 - 1 Million Menschen an Malaria (der Grossteil davon Kinder unter 5). Ebola wird vorbeigehen .. auch diese Epidemie wird man in den Griff bekommen auch wenn sie noch viele Todesopfer kosten wird. Malaria wird bleiben, wenn man nicht endlich einen Impfstoff entwickelt, der dauerhaft wirksam ist. Auch Typhus, Gelbfieber, Shigellose, Masern, HIV usw. kosten wesentlich mehr Menschenleben .. nur leiser.

    Bei Ebola ist eben die Gefahr, dass sich das Virus exponentiell ausbreitet und dann schnell sehr viele Menschen infiziert, dann gibt es die Gefahr der Mutation und generell eben, dass Ebola in Westafrika endemisch wird. Man sollte die Krankheit daher mE nicht unterschätzen, auch, wenn es natürlich richtig ist, dass der Schwerpunkt der Forschung auf Malaria und co liegt.

    • Offizieller Beitrag

    ,, Da ich heute nacht mit drei Stunden Schlaflosigkeit gesegnet war, habe ich auch mal endlich etwas nachlesen koennen. Die Nilflughunde gelten immer noch als Erregerreservoir, allerdings las ich auch vom Fall des Zweijaehrigen, der im Dezember 13 bereits an Ebola gestorben sein soll, nach dem Verzehr von bush meat. (laberlaber, also wie Belleamie schon schrieb)
    Myrte: Klaro ,ich schaetze Deine Meinung :)


    @belleamie: Ja, sicher gibt es Krankheiten und weitverbreitete Umstaende ,die viel toedlicher sind und um die weniger Hype gemacht wird. Gerade fuer Malaria besteht ja z.B. fuer Touristen ein latent vorhandenes, viel groesseres Erkrankungsrisiko, dennoch erkundigen sich nur etwa die Haelfte vor Reiseantritt danach bzw treffeb Vorkehrungen.
    Dennoch fasziniert und aengstigt zugleich die enorm hohe Sterblichkeitsrate der an Ebola Erkrankten und die schnelle Ausbreitung, wie auch die Tatsache, dass das eigentliche Krankheitsgeschehen im Koerper noch so wenig bekannt ist.


    Abgesehen davon hoffe ich sehr, dass die Region davon nicht destabilisiert wird, sich daran keine Konflikte entzuenden.


    Wenn das stimmt, dass sich von Bundeswehrseite schon 1000(!) Freiwillige gemeldet haben, bin ich wirklich beeindruckt. Ganz zu schweigen von MSF, die eine Wahnsinnsarbeit leisten.
    Puh.

  • So ein Blödsinn.
    Überall auf der Welt wird mit Hochdruck geforscht.


    #ja


    Das amerikanische NIAID und Glaxo-Smith-Kline sind gerade in der Testung bis Januar -spätestens soll der Impfstoff zur Verfügung stehen, auch ein Medikament, das sog. MZapp steht gerade in der Testung...manchmal macht es mich irre das die böse Pahrmaindustrie ständig als Sündenbock herhalten muss...


    Kiwi

  • Kiwi, hast du mal in die links gelesen?


    Das sind ungetestete Medikamente, die teils schwere Nebenwirkungen haben. Die WHO schreibt ja auch, dass sie nur eingesetzt werden sollen, weil die Alternativen fehlen und das Virus so oft tödlich ist. Bis jetzt ist wohl auch nicht bewiesen, ob MZapp überhaupt hilft, denn manche Patienten starben trotz der Behandlung damit...und andere wurden wieder gesund, ohne dass sie Medikamente bekamen. Das ist keine glückliche Situation. Ich denke, mit Personal und Hygieneausstattung wäre viel mehr geholfen.


    Wie gesagt, ich hab nichts gegen die Pharmaindustrie, ich bin sehr froh, dass es Medikamente gibt. Aber man könnte doch auch z.b mal Desinfektionsmittel, Handschuhe und Mundschutz spenden an deren Stelle! Oder tun sie das und es wird nicht darüber berichtet? Ich weiss es ja nicht.


    Belleamie, du hast natürlich recht. Ganz abgesehen von den vielen Menschen, die wegen Unterernährung oder verunreinigtem Wasser sterben.


    Edit: Conundrum, es haben sich 4500 Freiwillige bei der BW gemeldet. Wahnsinn, oder?! Wobei noch nicht klar ist, wer dann letztlich hinfliegt.
    http://www.fr-online.de/panora…atz,1472782,28528222.html

  • Aber Myrte, deswegen werden die Medikamente ja getestet...du kannst doch nicht auf der einen Seite darüber schimpfen, dass die Pharma-Industrie nichts tut und auf der anderen Seite problem damit haben wenn Medikamente erst noch getestet werden sollen.


    Es gibt da ein vorgeschriebenes Procedere wie die Teststudien auszusehen haben, das bedeutet Ebolamedikamente müssen auch in einer bestimmten Phase der Studien an infizierten Menschen getestet werden, in sog. randomisierten Testverfahren und unter genormten und gleichen Bedingungen (zum gleichen Zeitpunkt im Verlauf der Infektion z.B.) und an einer ausreichend großen Stichprobe gegen die entsprechenden Kontrollgruppe.


    Ja, ich habe Deinen Links gelesen muss dir allerdings sagen, dass Focus und Zeit-online nicht gerade anerkannte Wissenschaftsportale sind.


    Das Problem ist dass immer wenn die Infektionsspitzen da sind nach der Pharmaindustrie geschrien wird, wenn die dann nicht stande pede ein potententes und sicheres Mittel aus der Tasche zaubert wird wütend mit dem Zeigefinger auf die böse Pharmaindustrie gezeigt und nicht selten sogar wird ihr auch noch die "Schuld" an der Epidemie in die Schuhe geschoben.
    Die Herstellung und Etablierung neuer Medikamente dauert nicht selten Jahrzente und kostet Milliarden, die darauf folgende Testung und Zulassung dauert und kostet nocheinmal ein absolut irres Geld und natürlich wird erstmal viel Geld in die Erforschung gewinnbringender neuer Medikamente gesteckt, am liebsten solche mit sog. "Long Lifetime Values" den nur mit den Gewinnen aus diesen Einnahmen lässt sich weitere Forschung finanzieren.
    Selbstverständlich steckt auch hinter der Pharmaindustrie ein Gewinnmaximierungsprinzip, aber wie naiv und vermessen wäre es anzunehmen, dass ein ganzer Industriezweig aus ausschliesslich altruistischen Gründen bestünde und die in ihm arbeintenden Menschen aus noblem Gesit und völlig unentgeldlich im Sinne der Menschheit arbeiten und forschen.


    Und wie Belleamie schon mal betonte...Ebola ist nicht das einzige massive Problem, sonder nur eines welches jetzt gerade in aller Minde ist, weil die Epidemie zu entgleisen droht. Die Forschungen für einen Impfstoff und Medikamente laufen aber schon seit Jahren...


    Zitat

    Aber man könnte doch auch z.b mal Desinfektionsmittel, Handschuhe und Mundschutz spenden an deren Stelle! Oder tun sie das und es wird nicht darüber berichtet? Ich weiss es ja nicht.


    das weiß ich auch nicht Myrte, nur warum geht dieser Aufruf von Dir nur und ausgerechnet an die Pharmaindustrie...die haben mit Mundschutz und Desinfektionsmittel genausoviel zu tun wie die Computerindustrie oder die Automobilindustrie oder jedwede andere Industriezweigen (vor allem sollche die für ihre Produktion Reinraumtechniken benötigen)...warum spenden die nicht, oder tun sie das vielleicht...warum spenden wir nicht...oder tun wir das vielleicht...




    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Wo bin ich denn bitte aggressiv #gruebel ?


    Tut mir leid wenn das bei dir so ankommt...ich habe doch nur auf Deine Anmerkungen geantwortet...


    Vielleicht magst du mir sagen was du in meinem Post aggressiv empfindest.


    Kiwi

  • Wie kommen einige hier drauf, die Verbreitung/Ansteckung wäre wie bei HIV und Hepatitis?
    Dann wäre das ganze kaum so problematisch. Eines dergrößten Probleme ist wohl das pflegen und anschließende Waschen der Leichen durch die angehörigen. Bisschen anders als HIV würde ich sagen.


    Edit: Ich vermute das einige meinen, weil es durch Körperflüssigkeiten übertragen wird? Nun, die Viruslast ist höher, man muss keinen Sex haben oder invasiven Kontakt. Normaler Körperkontakt reicht aus, das ist bei HIV und auch Hepatitis eeeetwas anders ;) Der Virus ist extrem überlebensfähig und eine Ansteckung LEICHT möglich.
    Anders als bei Malaria verläuft die Krankheit nicht nur bei Kindern, sondern bei Nahezu ALLEn betroffenden sehr drastisch und führt bei einem großteil schnell zum Tod. Nur wenige Überleben. Es ist keine behandlung möglich, man kann nur Flüssigkeit zuführen, um der Austrocknung entgegenzutreten und beten bisher.
    Ich bin etwas baff, das einige hier solche Vergleiche ziehen die eindeutig überhaupt nicht passend sind.


    ich enpfehle die Infoseite der Ärzte ohne Grenzen:
    https://www.aerzte-ohne-grenze…-ausbruch-westafrika-2014

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

    Einmal editiert, zuletzt von katilein ()