Ebola-Epidemie

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  • Ich habe zwar keine Befürchtung, dass sich Ebola auch bei uns "ungehindert schnell" ausbreiten wird, aber mit diesen Ansteckungen von Pflegepersonal zeigt sich halt, dass der menschliche Faktor keine vernachlässigenswerte Größe ist. Ich glaube irgendwie nicht, dass sich Ebola - wie bei den vorangegangenen lokalen Ausbrüchen - nach einer bestimmten Zeit und diesmal vielen Opfern wieder in den Busch verzieht, sondern dass es, auf lange Sicht gesehen, wenn auch eingedämmt, bleibt.


    Und ich als absoluter Laie frage mich: Was bedeutet es für die Entwicklung des Ebola-Virus, dass es jetzt in so vielen Menschen wütet? Wie schnell verändert es sich? Was macht uns so sicher, dass der an und für sich nicht sehr infektiöse Erreger diese Eigenschaft auch nach zigtausend Infektionen beibehält? Oder dass ihm eines Tages nicht doch ein echter Wirtssprung gelingt?

  • Das halte ich für besonders gefährlich: "Bei genesenen Patienten konnten Ebolaviren noch drei Monate nach Beginn der Symptomatik in der Samenflüssigkeit nachgewiesen werden." (Robert-Koch-Institut-Seite), gerade in Gebieten, wo die kath. Kirche immer noch Kondomlosigkeit propagiert... *seufz*

  • Gerade im Radio gehört, eine weitere Schwetser hat sich angesteckt.


    Ich glaube nicht, dass ich so Unrecht habe.


    Sicher nicht in der rasenden Schnelle wie in Afrika. Trotdem: EIN Patient und trotzdem Ansteckung.
    Wenn man das auf 10 Patienten hochrechnet, sieht das bei weitem schlimmer aus. Und funktioniert wie der Schneeballeffekt.


    Ich halte das nicht für Panikmache, sondern schlichtweg für Realismus.


    Ich bin auch nicht panisch. Nur dieses *kopfstreichel* "bei uns wird es doch niiiiie soweit kommen" halte ich für Massenberuhigung.
    Und empfinde ich durchaus als fragwürdig!

  • Und das trotz der strengen protokolle, auf isolierstationen eur. Standards wo das doch gar nicht so ansteckend ist - in den infektionsabteilungen hier dürfte nichtmal bei übertragung via tröpfcheninfektion was passieren - und trotzdem. Einmal mag ich an ungeschickte pfleger glauben...


    Lg
    Kati, aus der quarantäne im krankenhaus, besucht nur von froschgrünen menschlein....ich witzel ja manchmal das die hier so tun als hätt ich ebola...

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • So wie ich das verstehe, wurden in Dallas grundsaetzlich grobe Fehler gemacht. Z.B. hatten die Pfleger dort anfangs keine Schutzkleidung, die den Hals bedeckt. Es gab auch keine genauen Anweisungen, wie man mit der Schutzkleidung umgehen soll. Allein die Tatsache, dass dort wohl ueber 70 (!) verschiedene Pfleger/Aerzte Kontakt mit dem Patienten hatten, finde ich sehr ungewoehnlich.
    Der Patient wurde intubiert, was wohl Aerosole generiert und somit eine Troepfcheninfektion konstruiert usw.


    Sprich .. das Krankenhaus war offensichtlich in keinster Weise darauf vorbereitet mit dieser Krankheit umzugehen. Deshalb wird die CDC jetzt bei jedem erneuten Fall, ein Team von Spezialisten vor Ort schicken, die dafuer sorgen sollen, dass notwendige Schutzmassnamen durchgefuehrt werden und das Personal passend ausgebildet wird.


    Es wird in westlichen Laendern keine Ausbreitung wie in Afrika geben. Das Problem dort ist nicht der Virus, sondern die Traditionen wie das Waschen und Beruehren von Toten und die schlechte gesundheitliche Infrastruktur. Fuer Pflegepersonal ist Ebola eine sehr gefaehrliche Krankheit. Dieses Risiko laesst sich mit geeigneten Schutzmassnamen sehr stark reduzieren (wenn keine Fehler gemacht werden auch ausschliessen) .. aber eben auch nur damit. Es wird bei uns nicht soweit kommen!


    (Problematischer stelle ich mir die Situation da vor, wo aehnliche Bedingungen wie in Westafrika herrschen .. andere Laender in Afrika oder z.B. manche asiatische Laender .. aber da aktuell so ein grosser Augenmerk auf der Krankheit liegt, sollte auch jede Epidemie dort schnell eindaemmbar sein)

  • die Traditionen wie das Waschen und Beruehren von Toten



    Sorry, wenn das jetzt etwas spitzfindig klingt, aber: Das machen wir doch auch. In Europa.


    Ich habe meine tote Oma auch angefasst. Viele waschen Ihre Toten sogar zu Hause, bevor der Bestatter kommt. Ich kenne das so...
    Vielleicht reagiere ich da etwas zu empfindlich, aber für mich ist diese Betonung der "Totenrituale" in der Berichterstattung nur eine immer wiederkehrende Betonung einer - wie auch immer gearteten - "Rückständigkeit" oder, wie sage ich es, einer Kultur, der wir im Westen irgendwie schon "entstiegen sind".


    Das geht keinesfalls gegen Dich, belleamie. Du bist in der Diskussion ja ein wichtiger, sachlicher und fachlich gut informierter Part. Ich möchte nur mal den Aspekt herausgreifen, um ihn zu diskutieren.

  • Es geht aber doch darum, dass ein Ebola-Toter hier als solcher erkannt werden würde und Totenrituale (die wohl hier in Europa sehr selten geworden sind, meines Erachtens wohl vor allem aus Angst vor der Konfrontation mit dem Tod) wohl in so einem Fall nicht durchgeführt werden würden. Es steht wohl nicht zur Debatte, dass dies ein Übertragungweg wäre.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Ja, Gini, ganz meine Rede.


    Nur ist in der Berichterstattung der Ton oftmals ein anderer. Da heißt es dann, dass es sich um die dort üblichen Rituale handle und dass gerade diese Rituale es erschwerten. Ich kann da keinen Unterschied zu hier erkennen. #weissnicht


    Der einzige Unterschied besteht in der schlechten Gesundheitsversorgung und -aufklärung sowie der unzureichenden Bildung... Aber dafür kann niemand. Man sollte also vielmehr begründen mit unzureichendem Wissen in der Bevölkerung und nicht mit irgendwelchen rituellen Dingen. Das geht für mich so Hand in Hand mit "Schwarze haben das Tanzen im Blut". Das ist so Afrika-Berichterstattung wo ich mich frage, wer sowas eigentlich gedankenlos abschreibt... Otto Normalmensch nehme ich da nicht in die Pflicht, aber ein Berufsjournalist sollte feinere Antennen haben. Mir fällts nur auf, weil das so in die Diskussionen zu dem Thema diffundiert.


    Entschuldigt, ich möchte niemanden von Euch angreifen.

  • Vielleicht reagiere ich da etwas zu empfindlich, aber für mich ist diese Betonung der "Totenrituale" in der Berichterstattung nur eine immer wiederkehrende Betonung einer - wie auch immer gearteten - "Rückständigkeit" oder, wie sage ich es, einer Kultur, der wir im Westen irgendwie schon "entstiegen sind".


    Falls du mich meinst: Für mich hat das nichts mit Rückständigkeit zu tun. Das ist eben ein großer kultureller Unterschied, der in den Ländern erheblich zu der Verbreitung von Ebola beigetragen hat. #weissnicht

  • Meow Duck, nein, ich meinte niemanden im Speziellen. Ich meinte jetzt nur diese Betonung dieses Aspekts.


    Kennt sich hier jemand mit Totenritualen in den betreffenden Ländern aus? Was ist da der Unterschied zur Leichenwäsche bei uns? Zum Aufbahren in der Kirche? Hier wird auch berührt, geküsst, gestreichelt. Nur sind wir hier eben sehr viel besser gebildet und informiert. Aber das ist nicht unser Verdienst. Das fliegt uns hierzulande zu. Sicher unterscheiden wir uns kulturell, wenn man von der unterschiedlichen Wertigkeit bestimmter Dinge, Umstände und Bräuche ausgeht. Nur ist das in meinen Augen lediglich die Ausprägung nicht die Angewohnheit selbst. Denn auch wir verabschieden unsere Toten.


    Ich kenne ja nur unsere Bestattungskultur, müsste mich mal zu den Ritualen in Liberia belesen. Es gab vor Jahren mal eine sehr schöne Ausstellung im Hygienemuseum Dresden mit bunten Särgen etc. Da ist mir auch schon aufgefallen, dass wir hierzulande ggf. anders mit dem Tod umgehen. Aber dieses "die fassen ihre Leichen an" das erinnert mich an die Mär vom Leichengift. Als ob hierzulande jeder Angst vor Toten hätte...

  • Das ist ja jetzt für die USA wie ne Art Supergau, daß die infizierte Krankenschwester so kurz vor Ausbruch der Symptome in nem Flugzeug saß. Alle Mitfliegenden sollen sich melden (um die 130 Menschen), dabei kann das theoretisch ja der gesamte Flughafen sein, nein, beide Flughäfen zum Zeitpunkt ihres Aufenthaltes. Wenn sie tatsächlich Menschen angesteckt hat, sie unwissend, die möglicherweise angesteckten Menschen unwissend, dann wird´s nicht lange dauern, bis eine Kettenreaktion in Gang kommt. Das ist so unheimlich ... und dann ist es schon schwierig Ebola dort "einzudämmen".

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • Mit den genauen Ritualen (wieviele Leute fassen die Toten tatsächlich an usw.) kenne ich mich nicht aus, aber Beerdigungen sind in bestimmten Teilen Westafrikas (davon schließe ich mal die Moslems und bestimmte Animistische Gegenden aus) wirklich ein Kult. Das können Megaevents sein, man geht zu Beerdigungen von Personen, die man gar nicht kennt (lässt sich vorher natürlich extra was Passendes schneidern), die dann mehrere Tage dauern. Durch sowas hat sich Ebola ja auch ausgebreitet. Beerdigungen finden häufig erst Monate nach dem Tod statt, weil Geld gesammelt werden muss, Verwandte aus dem Ausland anreisen wollen usw. Und die Familie, die die Beerdigung ausrichtet, ruiniert sich u.U. Ich habe mal einen Toten bei einer Beerdigung gesehen, der an einen Schreibtisch gesetzt worden ist, weil er zu Lebzeiten einen Schreibtischjob hatte. Aber Achtung, das ist nur eine Praxis bei einner Teilgruppe einer Ethnie (von Hunderten in Westafrika), möchte ich also nicht verallgemeinern.


    Krötenmutti, ansonsten stimme ich dir übrigens zu, was grundsätzlich die "Afrika"-Berichterstattung (schon dieses Wort ist irgendwie ein Reizwort für mich) angeht. Arme, aber glückliche Schwarze, die alle das Trommeln und Tanzen im Blut haben und natürlich rückständig sind (dabei ist die Handydichte in vielen Ländern enorm hoch, mal so als Bsp). Aber das ist jetzt OT.

  • als historikerin zucke ich hier irgendwie mit den schultern. ich könnte auf anhieb dutzende lebensbeschreibungen aus dem 17. und 18. jahrhundert nennen, die seuchenzüge dokumentieren. futter für alle apokalypse-propheten. und daraus nährt sich doch die angst der gesamten abendländischen welt. sicherheit gibt es nicht. dennoch ist es sicher wesentlich schwieriger für ein virus, wie das ebola-virus, in unserer gesellschaft zu wüten, wie in einer gesellschaft, die kein funktionierendes gesundheitssystem hat?


    janima: wenn man erst ansteckend ist, wenn man symptome zeigt, wie kann dann die krankenschwester am tag davor jemanden angesteckt haben? das erkrankte pflegepersonal steckte sich bei einem bereits symptomzeigenden an, den sie pflegten, das sind doch zwei völlig andere szenarien?

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Aus Sicherheitsgründen, eben weil dieser Flug so kurz vor Auftreten der ersten Symptome stattfand, wollen die eben, daß die Mitreisenden sich melden. Und die Fachwelt ist sich ja wohl auch nicht 100% sicher, ab wann genau ein Infizierter ansteckend ist. Man geht davon aus, daß erst zu Beginn der ersten Symptome, aber ganz sicher scheint man sich da auch nicht zu sein. Überhaupt lese ich so viele unterschiedliche Aussagen: einmal kann man sich nicht über Schweiß anstecken, ein anderer Experte sagt dann wieder doch! Ich glaube (befürchte), daß dieses Virus noch nicht wirklich eingeschätzt werden konnte. Wer weiß, warum sich weitere Pflegekräfte anstecken konnten, obwohl sie (bis auf die spanische Krankenschwester wie ich meine) die Schutzmaßnahmen einhielten!?

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • Kroetenmutti: Fuer mich hat das nichts mit Rueckstaendigkeit oder Afrika oder sonstwas zu tun. Es ist einfach eine Tatsache, dass die Totenwaesche und Totenfeiern zur Ausbreitung von Ebola gefuehrt haben .. man leitet ja den kompletten Ausbruch der Epidemie aus einer kleinen lokalen Sache rueber zu den 3 Laendern auf die Totenfeier von einer Heilerin hin.
    Das hat nichts mit einer Bewertung zu tun. Es ist schlicht eine Tatsache.


    Hier im Westen besteht diese Gefahr aber nicht, weil jeder an Ebola Erkankte garantiert im KH landen wird und dann dort versterben wird. Das geschieht ja nicht still und unauffaellig. Und dann darf auch garantiert niemand den Leichnam mit nach Hause nehmen oder in der Kirche aufbahren oder gar beruehren. Das gilt mit Sicherheit auch fuer saemtliche Infektionskrankheiten an denen ein Mensch stirbt und die nach dem Tod noch ein solches Infektionsrisiko beherbergen (und da ist Ebola nicht die Einzige!). Bei uns gibt es da eben ein Kontrollorgan, das beurteilt, wann Traditionen gefaehrlich sein koennten und in gewissen Situation sind diese Traditionen eben eine Gefahr.


    Darin besteht der Unterschied .. der natuerlich im Endeffekt darin begruendet liegt, dass in Laendern ohne Gesundheitsvorsorge und mit starkem Misstrauen gegenueber Krankenhaeusern die Kranken daheim sterben und das keiner Aufsicht unterliegt.


    Es bleibt aber eine Tatsache, dass sich die Krankheit vor allem aufgrund dieser Traditionen so stark ausgebreitet hat. Und dass das bei uns nicht passieren koennte, weil niemand hier auf die Idee kaeme einen an einer solchen Infektion verstorbenen Menschen zu waschen/kuessen bzw. sich Behoerden einschalten wuerden, um das zu verhindern. #weissnicht



    Janima: In Dallas gab es massive Verstoesse gegen die Sicherheitsmassnamen. Die Krankenschwester hatte z.B. angeblich auch ein Verbot ein kommerzielles Flugzeug zu betreten .. ob sie das ignoriert hat oder nicht davon erfahren hat .. k.A.
    Aber solange sie auf diesem Flug nicht exzessive rumgeknutscht, jemandem ins Gesicht gespuckt oder Sex auf der Toilette hatte, besteht fuer die Mitreisenden keine Gefahr.
    Was den Schweiss betrifft, geht man davon aus, dass auch der uU Viren enthalten koennte .. es wurde aber mW bisher noch nie ein vollstaendiges Viruspartikel im Schweiss entdeckt.
    Es geht eben bei der Uebertragung um Koerperfluessigkeiten. Wenn da ein Ebolakranker massiv vor sich hin schwitzt in der UBahn, dann sollte man nicht hinterher mit der Hand durch den Schweiss gehen und am Finger lecken. Macht man idR aber auch nicht.


    Solange das Virus sich nicht zu einer deutlich leichter uebertragbaren Variante entwickelt, besteht in westlichen Laenden nur extrem geringe Gefahr fuer die Allgemeinbevoelkerung. Und fuer das medizinische Personal laesst sich die Gefahr definitiv auch reduzieren bzw. sogar im Grunde ausschliessen, wenn nicht wie in Dallas so fatale und massive Fehler gemacht werden. Ich denke aber, dass man aus diesen Fehlern lernen wird .. ich hoffe nur, es kostet nicht allzuvielen weiteren Angestellten das Leben.



    Hier ist uebrigens ein ganz interessanter Artikel zur "Mutation" von Ebola:
    Mutating Ebola Viruses

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  • Und hier ist auch noch einer ueber das KH in Dallas:
    Dallas hospital


    Ich finde die Berichterstattung in der Post wirklich relativ angenehm sachlich .. ich habe eigentlich oft das Gefuehl, dass es Journalisten selbst in serioesen Portalen mehr um Geschrei und Aufsehen geht als um die Sache. Und irgendwie wird das immer schlimmer. War es frueher nur die Bild, sind es heute die Spiegel-Deckseiten, die vor sich hin proleten (von den online Sachen ganz zu schweigen). Aber irgendwie scheint das auch erwartet/gewuenscht zu sein .. ein sachlicher Bericht wird eher als unehrlich angesehen, denn der sagt ja nicht, was wirklich los ist (so ganz ohne Drama) und aufgeheischtes Krams wird dann als wahr aufgefasst, weil es ja gar so schlimm und furchtbar ist. Also jetzt gar nicht unbedingt nur auf die Ebola-Geschichte bezogen, sondern egal was eben gerade so Top-Thema des Tages ist. Nachrichten gibt es kaum noch ohne Entertainmentfaktor ... wahrscheinlich gibt es irgendwann auch Animationspersonal im Hintergrund der Tagesschausprecher oder so ... oder bunte blinkende Flashdinger usw. Schlimm!
    (sorry OT, aber mich regt das so oft auf)

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Ich gehe davon aus, dass alle Körperflüssigkeiten ansteckend sind, da es so publiziert wird:


    Robert Koch-Institut
    Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung


    Du wirst nicht infiziert wenn du einen Viruspartikel abbekommst sondern du brauchst schon eine Menge. Und das Virus wird in fast allen (bis auf schweiss)Koerperfluessigkeiten nachgewiesen, aber richtig infektioes sind Blut, Kot und Erbrochenes. Siehe auch hier von der WHO (schon gelinkt von bellamie)
    Da steht:

    Zitat

    The Ebola virus is transmitted among humans through close and direct physical contact with infected bodily fluids, the most infectious being blood, faeces and vomit.

  • Danke noch mal für die weiteren Infos, belleamie, das erhellt mein Bild doch etwas.


    Es ändert aber nichts an der Sache. Denn in der laufenden Epidemie fehlt es dann schlicht an Wissen und Aufklärung, ansonsten müssten wir derzeit über diesen Übertragungsweg nichts sagen.


    Natürlich könnte auch in westlichen Ländern jemand unbemerkt an einer schlimmen Krankheit sterben. Es gäbe ja auch hier Menschen, die sich nicht in Krankenhäuser begeben würden. Sei es, weil sie das ablehnten oder weil sie nicht (mehr) könnten. Der Staat überwacht ja nun nicht jedes Schlafzimmer... Aber natürlich ist das hypothetisch.


    Zur Berichterstattung: Mit der Zeitungskrise sind hier auch alle in eine Aufmerksamkeitskrise gegangen. Da werden die Headlines natürlich deftiger. Aber verglichen mit der Sprache und der üblichen Form in, sagen wir, den 70ern hat sich da grundsätzlich wenig geändert. Es gab immer schon die Skandalberichte in den Medien und es wird sie immer geben. Heutzutage ist vieles expliziter als vor dreißig, vierzig Jahren. Daher lesen sich die Archive so dröge. Wenn man bedenkt, was das hier ausgelöst hat: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25673830.html Und damit ist nicht der Führer-Vergleich gleich zu Beginn gemeint, der heute wohl eher den Skandal ausmachte.