Ebola-Epidemie

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  • Zitat

    jede WOCHE 10.000 neue infizierte, so schätzt die who. das leid in diesen ländern - unvorstellbar. es kann gar nicht genug menschen geben, die pflegen, helfen, beerdigen... ich denke, ebola wird einen weg auch hierher finden. mir macht es angst. denn es wurde viel zulange verdrängt und weggeguckt. und die dimension wird immer unkontrollierbarer. allein die inkubationszeit - mrnschen können drei wochen infiziert sein, ohne dass es bemerkt wird.


    Aber ansteckend ist es wohl erst, wenn Symptome auftreten.

  • Es bestreitet auch niemand, dass die Situation in den betroffenen Laendern in Westafrika dramatisch ist und sich vermutlich auch noch eine ganze Weile verschlimmern wird (die Zahlen von 10000 Neuerkrankungen pro Woche sind mW die worst case Erwartungen fuer Dezember).
    Wer in diesen Laendern lebt, kann sich ganz zurecht Sorgen machen und Angst haben, insbesondere weil es dabei eben auch um staedtische Armengegenden geht, wo sich niemand isolieren kann oder es fuer uns so selbstverstaendliche Dinge wie private Badezimmer gibt. Wenn sich dort nicht extrem schnell massiv etwas aendert, wird man all die Leichensaecke brauchen ..


    Es ist mM aber in der Tat wahrscheinlicher, dass man diesen Winter in D oder den USA an der Grippe stirbt (insbesondere wenn man schwanger ist, stillt, alt ist oder sonstwie gesundheitlich angeschlagen) als dass man an Ebola stirbt. Nicht weil die Grippe aehnlich gefaehrlich ist .. das ist sie natuerlich nicht. Aber es werden sich ohne jeden Zweifel tausende von Menschen mit einem Influenza Stamm infizieren .. auch etliche in diesem Forum. Und einer von 1000 stirbt eben auch im Durchschnitt (wobei das von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist.).
    Es wird sich in D oder den USA kaum ein Mensch mit Ebola infizieren. Es wird eingeschleppte Faelle geben (gewollt oder ungewollt) und das betreuende Personal hat ein gewisses Risiko, aber eben nicht der normale Deutsche/Amerikaner, der jetzt polemisch nach der Schliessung von Grenzen schreit. Mich macht das wirklich wuetend dieses Gedankengut .. und dann noch mit der Erklaerung, dass man damit ja auch den Menschen in den betroffenen Laendern helfen wuerde, weil so die Ausbreitung minimiert wird.
    Es gibt eine Ausbreitungsgefahr .. in die Elfenbeinkueste rein, nach Mali, in den Senegal oder generell in Laender, die mit der Situation hoffnungslos ueberfordert waeren. Es waere eine Katastrophe, wenn z.B. Nigeria ihren Fall nicht in den Griff bekommen haette .. angesichts der Groesse von Lagos.


    Ich denke die Angst kommt vor allem von solchen Filmen wie Outbreak, wo ein aehnlicher Virus urploetzlich "airborne" wird .. so ganz aus dem Nichts .. und dann genauso schnell urploetzlich die Wunderheilung aus dem Aermel gezaubert wird. Man sieht Schutzanzuege und denkt, dass das nun Realitaet ist.


    Man braucht fuer Ebola keine Hochsicherheitsquarantaenestationen .. man braucht gut ausgebildetes Personal und Massnahmen um dieses zu schuetzen und kontaminiertes Material zu beseitigen. Das kann jedes Krankenhaus zur Verfuegung stellen .. man braucht keine weitere Spezialausstattung (ausser Schutzanzuegen), Luftschleusen oder sonstwas. Aber wenn man Spezialstationen hat, ist es natuerlich sinnvoll, diese auch zu nutzen. Ich halte es im Grunde fuer ausgeschlossen, dass man in D mehr als diese 50 Betten brauchen koennte .. es also Epidemien in dieser Groessenordnung geben koennte. Aber wenn dieser Fall auftreten sollte, dann kann jedes stinknormale Krankenhaus mit Vorlaufzeit eine Betreuung uebernehmen. Problematisch ist das nur, wenn es wie in Dallas/Madrid ohne passende Vorbereitung und Ausstattung uebernommen wird .. da hat man sich selbst glaube ich sehr ueberschaetzt. (Und dennoch bislang keine Epidemie vor Ort generiert).
    Die relativ lange und nicht infektioese Inkubationszeit ist in der Hinsicht ein riesen Vorteil .. man weiss, wer eine Gefahr darstellen koennte, weil ein Kontakt zur Krankheit vorhanden war, und kann diesen Menschen schon vorher ueberwachen und sich darauf vorbeireiten, den Menschen zu versorgen, sollte er wirklich erkranken. Genau deshalb besteht in unseren Breiten eben keine Epidemiegefahr, solange sich der Virus nicht aendert. Und das ist bei Ebola weitaus weniger wahrscheinlich als eine Anpassung von H5N1 auf den Menschen ..


    Und letztendlich tragen vor allem die Medien zur Angst bei .. schueren sie und verkaufen sie.
    Da gab es jetzt Schlagzeilen in die Richtung von 800 Menschen moeglicherweise infiziert .. weil besagte Krankenschwester geflogen ist und das Flugzeug nicht sofort aus dem Einsatz genommen wurde. Wie soll diese Krankenschwester denn all diese Menschen infiziert haben? Mit Koerperfluessigkeiten??? Ja, wenn sie die Grippe gehabt haette, haette sie mit Sicherheit einige Menschen an Board der Flugzeuge angesteckt ... aber Ebola uebertraegt sich eben nicht so leicht. Wenn ueberhaupt hat sich im schlimmsten Fall der Verlobte/Familienmitglieder oder der Passagier direkt daneben infiziert (nur wie? .. das muesste eben schon ein sehr eckeliges Szenario mit k.A. Spucke/Schleim oder schlimmeren sein). Zum Glueck! Sonst haetten wir wirklich ein riesen Problem! Da habe ich weitaus mehr Sorge davor, dass es irgendwann durch Kombinationen mit H5N1 oder aehnlichen hoch virulenten Varianten zu einer Grippeepidemie mit Todesraten von 10-20% kommt. Das wuerde schon voellig ausreichen, um global die Gesellschaft komplett zu erschuettern und ist realistischer als eine Ebola-Epidemie in Europa.


    Fearbola

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Ich kann nichts zum Thema beitragen, möchte mich an dieser Stelle aber mal bei Belleamie für die Aufklärung hier bedanken.


    Bei mir selbst habe ich festgestellt, dass mir immer mulmiger wurde, je mehr die Berichterstattung hier voran ging. Diese Berichte haben mich wieder zurecht gerückt. Danke dafür.


  • Danke. Auch Masern sind ein viel größeres Problem als ebola für uns.

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • So. Ich habe heute Nacht erstmal prompt geträumt, dass ich Ebola hatte und meinen Mann und meinen Babysohn für 5 Wochen nicht gesehen habe. Als ich dann wieder zu ihnen konnte, hat mein Sohn mich nicht mehr erkannt, wollte nicht mehr stillen und ich sah aus wie ein Skelett #heul .


    Ich lebe ja in Westafrika (natürlich nicht in den 3 betroffenen Ländern, aber dicht dran) und verfolge die Entwicklung der Epidemie daher sehr aufmerksam. Wenn sich Ebola in meinem Land ausbreiten würde, würde ich eh zur Ausreise aufgefordert werden, aber ich mache mir trotzdem so meine Gedanken, weil ich hier Freunde habe und mir das Land natürlich sehr am Herzen liegt....das wäre ein Disaster! "Mein" Land bereitet sich auf den Ernstfall vor und im Büro haben wir neuerdings Spender mit Desinfektionsmittel aufgehängt, die wir alle intensiv nutzen (auch, weil hier gerade noch die Cholera grassiert...), daher ist das Thema recht präsent. Ist doch irgendwie Mist alles, ich hoffe, die WHO bekommt die Epidemie bald in den Griff!

  • #knuddel

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema --> http://www.sein.de/koerper/hei…pe-ist-gefaehrlicher.html
    (Die Kommentare darunter nicht vergessen ;)


    lg, namo

    [align=center][size=10][font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']"Heute hab ich eher den Eindruck, in einem zukünftigen Geschichtsbuch zu leben, über das die Leute später verwundert die Köpfe schütteln werden: Wie konnten die Menschen damals nur so bescheuert sein?"

  • katilein so ein Artikel ist ein wunderbares Beispiel für die subtile Panikmache der Medien #flop

    Mäh! mit Pubertier (12/04) und kleinem Räuber (07/14)

  • was daran empfindest du als panikmache?
    Das die es wagen zu zeigen das wir hietkeinerlei strukturen und Pläne für epidemische Eventualitäten hätten?

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • hmmm, bei dem Artikel wird mir irgendwie ganz mulmig. Haben die noch andere Artikel geschrieben? Was war deren Motive dahin zu reisen? Ich empfinde diese Aktion ein bisschen wie "russisch Roulette". Und irgendwie ist es auch anmaßend und pietätlos den Opfern in den Epola-Gebieten gegenüber.

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • Ich finde es gut, wenn sich die Artikel mit dem echten Problem befassen: Ebola in Westafrika ... und nicht die Ebolagefahr fuer D/USA ... von daher ist so ein Artikel gar nicht verkehrt. Es ist ja nun auch eben nicht so, dass ein Betreten dieser Laender mit einer Infektionsgefahr einhergeht ... auch wenn das subjektive Empfinden dahingeht. Dort aus Jux und Dollerei rumzureisen waere natuerlich zweifelshaft, aber da steckt ja ein Sinn dahinter. Die Laender abzuschotten hilft nicht .. im Gegenteil.


    Hier findet man ein paar interessante VorOrtErzaehlungen:


    Living through Ebola

  • Gestern wurde eine interessante Dokumentation auf N24 ausgestrahlt: Ebola - Kampf gegen das Virus. Sie ist noch 6 Tage in der Mediathek verfügbar.


    Und eben kam in den Nachrichten, dass der Ebola-Patient in Hamburg als geheilt gilt und das ohne den Einsatz experimenteller Medikamente. Man hat neue Erkenntnisse darüber gewinnen können, wie das Ebolafieber beim Menschen abläuft. Zudem arbeitet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf auch an einem Impfstoff: Ebola-Impfstoff zum Greifen nah.

  • Janima: Das Ergebnis der Recherche ist als Dossier in der Zeit von heute veröffentlicht. Ich hab's noch nicht gelesen, finde es aber weder anmaßend noch pietätlos, mit den Betroffenen zu sprechen statt über sie. Die Motive werden dieselben gewesen sein wie bei allen Reisen von Journalisten in Krisengebiete: vor Ort recherchieren.


    Die spanische Krankenschwester ist übrigens auch geheilt.


    viele Grüße,


    Saloniki

  • In New York gibts jetzt einen Patienten. Ein Arzt der in Westafrika mit Ebola-Erkrankten gearbeitet hatte.
    Die scheinen aber gut vorbereitet zu sein (in NY) und klären auch schon ab mit wem er Kontakt hatte usw.
    Gestern Abend wurde das normale Fernsehprogramm von der Pressekonferenz unterbrochen, deshalb habe ich das versehentlich aufgezeichnet.

  • Soviel, wie ich da verstehe, ist, dass die USA ein Patent an einem Ebola-Stamm hält. Ist völlig frei googelbar. Ob das so korrekt ist, weiß ich nicht. Ich hatte neulich aufm Fratzenbuch bei nem Bekannten etwas flüchtig quer gelesen diesbezüglich und hatte dann mal danach gesucht.


    LG Ditta

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)