Ebola-Epidemie

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  • Ohne die Fälle im Detail zu kennen: als Pflegekraft hat man bei allen Sicherheitsvorkehrungen doch immer noch einen sehr innigen Kontakt zum Patienten.
    Einmal im Krankenzimmer unbewusst die halbe Haarsträhne mit dem Handrücken aus dem Gesicht gewischt. Später abgetakelt und mit selbstverständlich gewaschenen Händen das Gesicht in eben diese gelegt... Der weitere Weg ist klar...


    Danke für Deine fundierten und gut formulierten Posts @belleamie #herzen

  • Ich habe viel mehr Angst davor, das die WHO eine Pandemie ausruft und eine Zwangsimpfung bestimmt wird.
    Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber, was da gerade an Geld fließt und welche medikamente angeblich so toll wirken, das finde ich bedenklich.
    So nach dem Motto, ach, wir hatten schon lange keine Panik mehr in der Bevölkerung, da kommt Ebola gerade Recht.



    - wieso hast du Angst, es könnte eine Zwangsimpfung geben? Wann gab es die letzte zwangsimpfung in der Bundesrepublik? und wieso sollte eine so wenig ansteckende Krankheit zu einer Zwangsimpfung führen?


    - Welche Medikamente wirken angeblich toll?


    - welches Geld fließt wohin? Und wie viel? Wie viel Geld fließt bei anderen Krankheiten, hast du einen Vergleich?

  • Den Artikel hier (auf englisch) finde ich auch spannend. Da bekommt man noch mal in Illustrationen gezeigt wie verschoben die Aufmerksamkeit eigentlich ist die dem ganzen zukommt. Erst als der erste Patient in die USA kam hatten die Medien ein Interesse. Das derweilen über 3000 Menschen auf dem afrikanischen Kontinent daran gestorben sind wird eher nur im Nebensatz erwähnt.


    Das ist ja bei fast allem so und auch das trägt enorm zu der Angstmacherei bei die manchmal vorherrscht wenn man die Medien befragt. Eine Bekannte von mir hat ernsthaft überlegt ihren Urlaub in Madrid ab zu sagen. Natürlich muss man diese Ängste ernst nehmen aber ich finde es immer wieder krass hautnah zu erleben was für eine gewaltige Kraft zwei/drei Zeitungsartikel (und spezifisch die Wortwahl dieser) bzw. Einzelfälle haben.



    Es gibt im "Westen" eine Handvoll von Fällen, das ist nichts im Vergleich zu dem was in Sierra Leone oder Liberia los ist. Auch unsere Aufmerksamkeit und (angemessene) Hilfsmaßnahmen sollten sich auf diese Länder konzentrieren.

    Liebe Grüße #sonne


    "I travel a lot; I hate having my life disrupted by routine." (C.S)

  • Also dafür dass es heisst, es wäre ja bei entsprechender Hygiene nicht soo ansteckend, finde ich es erschreckend, dass sich in Dallas ebenfalls eine Pflegekraft angesteckt hat... :S


    Koerperfluessigkeiten von Erkrankten insbesondere in einem spaeteren Stadium der Erkrankung oder nach dem Tod sind extrem infektioes. Jeder Kontakt mit solchen Koerperfluessigkeiten der die Haut durchdringt (also ueber die Schleimhaeute, Augen, kleinste Wunden) fuehrt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Infektion.
    Aber es braucht eben diesen direkten Kontakt, der im normalen Alltag nicht gegeben ist.


    So wie ich das verstanden habe, sind sowohl die span. als auch die amerik. Krankenschwester ganz normale Krankenschwestern, die bisher keine Erfahrung mit Krankheiten wie Ebola haben. Kleine Fehler wie ein falscher Handgriff passieren wirklich sehr schnell, insbesondere wenn man nicht sehr genau trainiert wurde und Routine drin ist.



    Ich denke, wenn Ebola nicht automatisch an Filme wie Outbreak erinnern wuerde, wuerde es vermutlich immer noch niemanden interessieren, dass da Leute in Afrika an einem obskuren Virus sterben. Ich hoffe nur wirklich sehr, dass sich die Aufmerksamkeit nicht auf Faelle im Westen verschiebt, die es sicher auch in Zukunft immer wieder geben wird, solange man die Situation in Westafrika nicht in den Griff bekommt. Klar waere es aus westlicher Sicht am besten, man mauert die Laender ein und laesst nix mehr rein oder raus .. ist aber weder machbar noch in irgendeiner Form menschlich akzeptabel. Wobei das dann auch ein perfekter Versuchsaufbau waere um zu sehen, ob der Virus mit genug Zeit und Infizierten irgendwann tatsaechlich zu einer leichter uebertragbaren Variante mutiert.


    Und das Traurige ist ja, dass wenn diese Sache dort vor Ort bewaeltigt wurde (wovon ich eigentlich noch ausgehe, aber das haengt sicher sehr davon ab, wie reagiert wird .. ein Fokus auf "uns" waere fatal fuer alle) und wir hier alle wieder sicher sind und nicht jeden Schwarzen misstrauisch beaeugen muessen, da er ja ansteckend sein koennte ... dann wird sich vermutlich niemand mehr gross dafuer interessieren, was dann noch dort nachkommt in einer Gesellschaft, die mit Sicherheit nachhaltig belastet sein wird.

  • Danke für vielen tollen Infos!


    Ich habe mal eine (hmmm?? banale???)) Frage.


    Ich lese/höre von Patienten die nach Deutschland gebracht werden. Scheinbar gibt es hier 7 Krankenhäuser mit Seuchenstationen.
    Die Patienten werden in vers. Krankenhäuser gebracht. Es werden doch 50 Betten als "bereit" angepriesen.
    Warum werden nicht mehrere Patienten in ein Krankenhaus gebracht? Ist es nicht kostengünstiger an einem Standort 3 oder 4 Patienten zu behandeln, als sie aufzuteilen?
    Oder ist die Kostenfrage nebensächlich?
    Zudem frage ich mich, warum werden einzelne Patienten auf westliche Länder verteilt? Der Leipziger war Westafrikaner, der Hamburger aus dem Senegal.
    Das waren doch nicht alles WHO Mitarbeiter, oder? #weissnicht


    Edit: Achso und werden die betreuenden Ärzte und Pfleger komplett für diesen einen Patienten abgestellt? Kümmern die sich ausschließlich um den? Es wäre doch möglich, nach durchlaufen der Hygienebestimmungen.... oder nicht??

    Ich sende euch liebe Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von BolliM ()

  • Ich denke zu diesem Zeitpunkt geht es in D nicht um Kosten. Ich vermute eher, dass man diese Patienten auch ein wenig als Tranings/Erfahrungsobjekte ansieht (reine Vermutung!) .. fuer den Fall, dass eben auch in D mal ein kranker Patient irgendwo auftaucht. Ist schon sinnvoll, wenn es dann in geographischer Naehe Experten gibt, die bereits ganz kontrollierte Erfahrungen mit Ebola gemacht haben?


    Der Leipziger war UN-Mitarbeiter, der Hamburger von der WHO und der Frankfurter ist Arzt bei einer ital. Hilfsorganisation (?) .. mW waren alle ausgeflogenen Patienten entweder Landesangehoerige oder Angestellte von internationalen Organisationen. Auf verschiedene Laender verteilt vielleicht auch mit diesem Hintergedanken, dass man dadurch nicht nur den Patienten hilft, sondern eben auch aus ihrer Behandlung Erfahrungen ziehen kann? (Oder wie in Madrid sich eben zeigt, dass man dringend am Vorgehen arbeiten muss, damit solche Fehler nicht erneut passieren.). Hier in den USA wird aufgrund der Ansteckung in Dallas ueberlegt, ob man in Zukunft alle ev. Patienten in eins der 4 Spezialkrankenhaeuser verlegt .. und/oder wo eben Aenderungen am Vorgehen notwendig sind.


    Ob das Personal nur diesen einen Patienten betreut weiss ich nicht.

  • Ich denke auch, dass es einfacher ist, einen einzelnen Patienten zu betreuuen, als mehrere gleichzeitig. Allein vom logistischen Aufwand her.


    Leipzig hat die Tage erst ein Sterilisationsgerät für benutzte Schutzkleidung bekommen. Bislang stand das Zeug in Fässern auf der Seuchenstation herum. #weissnicht


    Das mit dem Trainings- und Erfahrungseffekt sehe ich auch so. Außerdem wird es für die Forschung sinnvoll sein, einzelne Krankheitsverläufe genau zu verfolgen und zu dokumentieren. Was unter den Bedingungen, wie sie tw. in Afrika herrschen, wohl kaum möglich sein wird!

  • Es wird immer wieder betont, wie ungefährlich für uns Europäer der Virus sei, denn mit unseren Hygienebestimmungen sei das alles kein Problem. In Dallas und gerade auch Madrid sieht man, dass das allerdings auch eher bullshit ist. Es wurde nicht geschafft, eine Ansteckung zu verhindern bei EINEM Patientienten, in EINEM Krankenhaus mit allem technischen schnickschnack.


    Sollte es zu vermehrten Fällen hier kommen, wird sich das Virus hier ebenfalls ungehindert schnell ausbreiten. Leute gehen nicht zum Arzt, das gibts auch hier. Bestimmungen werden nicht eingehalten bzw. können nicht eingehalten werden. menschliches Versagen halt.

  • Es wird immer wieder betont, wie ungefährlich für uns Europäer der Virus sei, denn mit unseren Hygienebestimmungen sei das alles kein Problem. In Dallas und gerade auch Madrid sieht man, dass das allerdings auch eher bullshit ist. Es wurde nicht geschafft, eine Ansteckung zu verhindern bei EINEM Patientienten, in EINEM Krankenhaus mit allem technischen schnickschnack.


    Sollte es zu vermehrten Fällen hier kommen, wird sich das Virus hier ebenfalls ungehindert schnell ausbreiten. Leute gehen nicht zum Arzt, das gibts auch hier. Bestimmungen werden nicht eingehalten bzw. können nicht eingehalten werden. menschliches Versagen halt.


    Ansteckungen lassen sich nicht vermeiden, solange Menschen im Spiel sind, aber die Ausbreitung von Ebola kann man in Industrienationen sehr wohl ausgezeichnet verhindern. Denn die Infrastruktur ist viel besser, der Bildungsstand der Bevölkerung viel höher und es gibt keinen derartigen Beerdigungskult.


    Ich empfinde dieses ungehindert-schnell-ausbreiten-können auch im "Westen" als unnötige Panikmache.

  • Ich glaube auch, dass sich das Ebolafieber in Europa schneller als angenommen ausbreiten könnte. Spontan fallen mir einige Dinge ein, die schief laufen können. Und bei längerem Nachdenken noch mehr. Was machen viele Leute, wenn sie merken, dass sie Fieber bekommen? Sie werfen sich einen Fiebersenker ein, gehen zur Arbeit und hoffen, dass sie am nächsten Tag wieder fit sind.

  • Ja sie gehen mit Fieber zur Arbeit. Richtig ansteckend sind aber Blut, Kot und erbrochenes 9Blut im Magen). Die Viren sind werde im Schweiss noch im Urin vorhanden. Also steckt man in der Anfangsphase kaum jemand an. Erst wenn es hämorrhagisch wird und Blut in viele Koerperfluessigkeiten kommt wird mann richtig infektoes.


    Das Zeig verbrietet sich NICHT wie Grippe,Masern oder Windpocken, man braucht direkten Koerperkontakt (kleine Hautverletzung oder schleimhaeute) mit infektioesem Material.


    D.H. Zungenkuesse (braucht wohl mehrere da Speichel die vieren "verdaut) oder Geschlechtsverkehr steckt an. Erbrochenes aufwischen mit eingerissenem Nagelbett steckt an.


    Im selben Raum ohne Schutzanzug wie ein Infizierter steckt NICHT an

  • Die Gruppenerzieherin meines Sohnes fliegt im November für 4 Wochen nach Burkina Faso. So richtig wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, aber eigentlich spricht ja nichts direkt dagegen, oder?

  • Kann das Ebolafieber auch durch Moskito- und Mückenstiche übertragen werden?


    nein.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Es wird immer wieder betont, wie ungefährlich für uns Europäer der Virus sei, denn mit unseren Hygienebestimmungen sei das alles kein Problem. In Dallas und gerade auch Madrid sieht man, dass das allerdings auch eher bullshit ist. Es wurde nicht geschafft, eine Ansteckung zu verhindern bei EINEM Patientienten, in EINEM Krankenhaus mit allem technischen schnickschnack.


    Sollte es zu vermehrten Fällen hier kommen, wird sich das Virus hier ebenfalls ungehindert schnell ausbreiten. Leute gehen nicht zum Arzt, das gibts auch hier. Bestimmungen werden nicht eingehalten bzw. können nicht eingehalten werden. menschliches Versagen halt.


    Es gibt auch in Afrika Kliniken, die nicht nur in der materiellen, sondern auch in der personellen Ausstattung deutlich unter europäischem Niveau arbeiten und es schaffen, dass sich keiner ansteckt. Entscheidend ist der menschliche Faktor. Ich hatte von einer Klinik gelesen, dass die grundsätzlich nur zu zweit arbeiten dürfen, wobei die sich gegenseitig überwachen müssen, dass die strengen Richtlinien wirklich eingehalten werden. Und diese gegenseitige Überwachung funktioniert wohl sehr gut.


    Aber wenn unsere Kliniken in D natürlich Profit für die Anteilseigener auswerfen müssen, dann spart man auch an der Hygiene, wie wir ja gerade wieder sehen.