Bio ist nicht bio - die große Lüge - Quellen

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  • Hallo Raben,


    es kommt immer wieder mal vor, dass "nicht-bio-Käufer" mir das Argument bringen, dass das ja auch ein großer Schwindel ist und bio nicht unbedingt drin ist, außer es kommt vom Hofladen / regional. Ähm ja.
    Mir ist klar, dass Discounterbio nicht vergleichbar ist mit demeter und Bioland ... aber ... ist es nicht dennoch so, dass Discounterbio besser ist als gar kein bio.


    Gibt es irgendeinen Artikel in dem die Vorteile von Bio dargestellt werden und auch die Probleme?


    DANKE

  • Eine Quelle hab ich jetzt nicht, aber auch hinter Discounter- bzw. Supermarktbio können die Anbauverbände stecken. Da hilft ein Blick auf die Packung ;)
    Rewe-bio ist z.B. vieles von Naturland.

  • Bei Discount Kleidung ist es so, das H&M und C&A zb auch eine Bio Cotton Serie hat, aber beides (konventionell + Bio) nebeneinander angebaut wird, im gleichen Vertrieb verarbeitet wird und beides mit den gleichen Konventionellen Farben gefärbt wird.


    Ebenso wird mehr Bio verkauft als hergestellt wird.

  • Bei Discount Kleidung ist es so, das H&M und C&A zb auch eine Bio Cotton Serie hat, aber beides (konventionell + Bio) nebeneinander angebaut wird, im gleichen Vertrieb verarbeitet wird und beides mit den gleichen Konventionellen Farben gefärbt wird.


    Ebenso wird mehr Bio verkauft als hergestellt wird.

    nee, oder?! 8I  #confused

    liebe grüße
    betty


    ja, ich weiß, dass das ganz schlechter stil ist, wenn man alles klein schreibt. na und? heul doch! :D
    das forum frisst mir grad zuviel zeit, deshalb bin ich eher sporadisch da.



    ich hab jetzt ein kleines gemuetliches notebook mit ner englischen tastatur. umlaute und sonderzeichen sind also luxus.

  • Ach ja, das Argument kenne ich...


    Natürlich ist Demeter, Naturland, Bioland und CO strenger kontrolliert, mit schärferen Richtlinien als EU-Bio.
    Auch Eu-Bio Fleisch kann Massenproduktion sein. Man darf nicht glauben, dass alle Bio-Schweine massig Auslauf haben und jeden Tag auf der Weide stehen... Das wäre zwar schön und wünschenswert, aber so ist es nicht.


    Hier mal der Unterschied


    Eu Bio:

    Bioland:
    http://www.bioland.de/fileadmi…_26_M%C3%A4rz_2012_01.pdf


    Grüße vom NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Spannendes Thema *abonnier*


    Ich bin überzeugter Bio-Käufer, darunter allerdings auch viel Discounter-Bio.


    Ich werde in meinem Umfeld auch oft belächelt. Mit dem o.g. Spruch.


    Bisher lebe ich schon in dem Glauben, dass die Bio-Siegel auch halten, was sie versprechen. (Wobei mir die Unterschiede sehr wohl bewusst sind, aber auch EU-Bio ist besser als gar kein Bio).
    Und ich glaube, dass sich kein größerer Discounter leisten kann, Siegel-gefälschte Ware zu verkaufen. Wenn so was rauskäme,wäre das doch ein Riesen-Skandal.


    Dass bei der Vergabe der Siegel manchmal etwas gepfuscht wird, ja, gut, damit muss man vermutlich rechnen. Ich gehe aber davon aus, und hoffe, dass das nur der allergeringste Teil ist.


    Bin gespannt auf weitere Infos hier.

    J. mit zwei Töchtern, Mann und Hund

    2 Mal editiert, zuletzt von _Jutta_ ()

  • ja meine mutter hat da gerade was im tv gesehen und mir das verkündet,das bio nicht immer bio ist..
    ich weiß nicht..ich kaufe bio,und hoffe eben dass es dann auch so stimmt...in einem bioladen vertraue ich aber wirkl.mehr darauf,als in einem discounter..mir ist es z.b wohler das bio gemüse im alnatura zu kaufen,anstatt im penny oder so..

  • Man kann sich doch die Anbaurichtlinien der einzelnen Verbände durchlesen und dann entscheiden, wieviel Bio es sein soll.
    Ich greife auch der Bequemlichkeit halber oft zu Supermarkt-Bio und denke auch, dass es immer noch besser ist als konventionell Hergestelltes.


    Es gab doch dieses Jahr (?) erst diesen Skandal in Italien, wo konventionelle Lebensmittel umdeklariert und nach Deutschland importiert wurden. Ich fürchte, Etikettenschwindel kommt vor und den kann man wahrscheinlich auch nicht zu 100% ausschließen. Aber deswegen gleich auf Bio zu verzichten finde ich nicht sinnvoll. Ein Bio-Lebensmittel, das ein Bio-Siegel trägt, ist in aller Regel auch Bio.
    Was man natürlich auch bedenken muss, ist die Tatsache, dass durch das Supermarkt-Bio die kleinen Naturkostläden ganz gewaltig Konkurrenz erhalten. Und wer kauft im Supermarkt ausschließlich Bio?


    Und es gibt unter den Supermarkt-Bioanbietern Unterschiede. REWE-Bio hat z.B. höhere Anforderungen als den EU-Standard, während Bio Wertkost von Edeka nur den EU-Standard erfüllt. Ich kann zu dem Thema das Buch "Die Öko Lüge" von Stefan Kreutzberger empfehlen. Sehr interessant und aufschlussreich.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Grade fällt mir ein, wo ich den "Bio ist doch eh nicht Bio"-Spruch das letzte mal gehört habe:


    Von meinem "Eismann". Kennt ihr Eismann? Den Lieferservice von gefrorenen Lebensmitteln ins Haus?


    Ich gebe zu, ich kaufe dort gerne und oft. Wenn man mal von den vielen Fertiggerichten absieht, gibts da echt tolle Sachen. Gerade die "puren" Sachen verkoche ich hier oft. Die Qualität ist toll, leider ist es recht teuer.
    Um zum Thema zurück zu kommen:


    Vor ein paar Monaten fragt mich der ansonsten sehr nette "Eismann", was ich denn als langjähriger Kunde für Verbesserungsvorschläge habe. Meine Antwort war gleich klar. Bio-Artikel!
    In dem recht hochwertigen Sortiment gibt es keinen einzigen Bio-Artikel. Ich verstehe das nicht. Gerade im hochwertigen Sortiment wäre ich zu gerne bereit, auch noch etwas mehr für Bio zu bezahlen.
    Der Eismann kam doch dann glatt mit diesem bescheuerten "Bio ist doch eh nicht Bio"-Argument. Dass das keinen interessiere, alles nur Schund usw. Dafür hätten sie aber das MFC-Zeichen bei den Fischen.
    Ja, bla bla bla.


    Ich habe mich echt geärgert, wollte aber an der Tür auch keine Diskussion mit ihm führen. Zumal er einerseits echt nett ist, und ich zum anderen ja auch keine wirklichen schlagkräftigen Gegenargumente hatte.
    Und hier schließt sich auch mein Kreis:


    Spannende Eingangsfrage!

    J. mit zwei Töchtern, Mann und Hund

  • Also Bofrost/Eismann (weiß nimmer) meinte auch mir erzählen zu müssen, dass ihr TK-Zeug 100 mal besser sei als wenn ich regional auf dem Markt oder im Bioladen einkaufe. Ja klar.


    Dann: Bio ist nicht gleich bio. Stimmt. Je nach Vertrieb und Siegel sind die Richtlinien streng oder lasch.


    Und: Bio ist nicht immer gleich gesund. Eine Bioschokolade ist genau so süß wie eine normale. Lediglich die Herstellung und die Rohstoffe sind vielleicht besser (Fair trade, Biozutaten)


    Das Argument: "Mit Bio wird so viel Schindluder getreiben, ich kauf keines." löst bei mir meist nur das hier aus: #augen
    Klar, wenn schon Schrott essen, dann doch gleich richtig, bloß nicht das schwarze Schaf riskieren aber in der Regel biologisches Essen essen.


    Desweiteren: Auch wenn Bio toll ist, es macht nicht immer Sinn.
    Was hilft mir eine Bio Zwiebel aus Israel oder eine Bio Kartoffel aus Ägypten, wenn ich beides regional einkaufen kann? Und mit regional meine ich wirklich regional, nicht "aus Deutschland". (Als Münchnerin wäre nämlich eine italienische Gurke genau so gut oder schlecht wie eine Ostfriesische)
    Sinn machen auch keine Bio-Fix-Produkte oder Fertigessen. Da bleibt von Bio nicht mehr viel über.
    Auch im Bioladen muss man also auf die Zutatenliste gucken (und ehrlich: manchmal gruseln mich die natürlichen Aromen mehr als die künstlichen, daher versuche ich eh auf beides zu verzichten)


    Bio will auch Geld machen, das ist klar. Das sind auch große Betriebe, teilweise auch gleichzeitig konventionell.


    Aber klar ist auch: Ein giftiges Bioei (das war doch mit dem importierten Futter v.a. für Supermarktbioeier, oder?) macht mehr Presse als die regelmäßigen Atibiotika-Messungen in 0815 Schweinefleisch oder die Gammelfleischskandale.


    Und: Man kann sich mit "ist eh nicht sicher", "wird eh viel geschummelt" sein Gewissen erleichtern, wenn man meint, man müsse sich rechtfertigen, warum man lieber egal was und woher Erdbeeren im Januar und Neuseeländische Äpfel im Juli ist.

  • Lasagne, die Kontrollen sind ziemlich streng. Es gibt ein paar Abweichungen je nach Land, es hängt auch am Siegel, wieviel man erwarten kann/darf und natürlich gibt es immer ein paar Leute, die versuchen zu tricksen. Aber genau dafür gibt es die Kontrollen, damit sowas auffliegt.


    Hofläden verkaufen eigene Sachen und manchmal auch Zugekauftes - hier würde ich nachfragen, wo es her kommt. (Wenn die Saison um ist, wird das manchmal durchaus aus der gleichen Quelle zugekauft, wo Aldi auch seine Biowaren her hat.)


    Dafür war ich mal recht erstaunt, als wir dringend noch Möhren brauchten und beim Aldi welche mitnahmen (Bio) und ich zu Hause am Geschmack feststellte, dass es eine ganz bestimmte Demeter-Neuzüchtung war, die in anderen Läden teurer war, als die "normalen" Möhren.


    Ansonsten finden wir die Aldi-Bioprodukte geschmacklich nicht so überzeugend (Butter, Joghurt). Umzugsbedingt hatten wir in letzter Zeit öfter Aldi-Bio.


    Bei Bananen scheint es nur "normal" Bio zu geben. Da schaue ich immer, dass es möglichst auch "fair trade" ist.


    Ich finde, dass viele Bioprodukte geschmacklich wirklich besser sind als konventionelle. #weissnicht
    (Ich schreibe "viele". Die spanischen Bio-Tomaten z.B. sind auch nicht so der Hit. Aber seit ich was über die dortigen Anbaumethoden gelesen habe, verstehe ich das auch.)


    Ein Problem in D ist, dass die Nachfrage nach Bio hier höher ist, als das Angebot und wir in D sehr viel Bio-Produkte importieren müssen.


  • Auch im Bioladen muss man also auf die Zutatenliste gucken (und ehrlich: manchmal gruseln mich die natürlichen Aromen mehr als die künstlichen, daher versuche ich eh auf beides zu verzichten)


    Die natürlichen Aromen sind auch so eine Etiketten-Verarsche.
    Es gibt über 200 verschiedene natürliche Aromen und nur eine handvoll künstliche Aromen.
    Die natürlichen Aromen werden aus Schimmelpilzen o.Ä. gewonnen.


    Ich finde, dass viele Bioprodukte geschmacklich wirklich besser sind als konventionelle. #weissnicht
    (Ich schreibe "viele". Die spanischen Bio-Tomaten z.B. sind auch nicht so der Hit. Aber seit ich was über die dortigen Anbaumethoden gelesen habe, verstehe ich das auch.)


    Ich habe mal einen Bericht über den Anbau von Bio-Erdbeeren in Spanien für den deutschen Markt gesehen. Da wird der Bevölkerung und der Natur das Wasser abgegraben. #flop
    Um die Felder herum gibt es nur Dürre.
    Bio bedeutet nicht nachhaltig für die umgebende Natur.


    Wenn ich mich bei Obst und Gemüse zwischen Regional und Bio entscheiden muss, nehme ich Regional.

    LG
    Anid-Yonja #rose


    Früher war ich eingebildet. Heute weiß ich, dass ich schön bin.

    • Offizieller Beitrag

    @jutta, vielleicht solltest du auch deinen Eismann Konsum überdenken.
    http://www.wdr.de/mediathek/ht…/2012/03/19/die-story.xml


    Nachdem unserem Bofrost Fahrer ähnliches passier ist, boykottieren wir auch Bofrost.


    Auch hier gilt: man kann nicht alles richtig machen, aber mit meinem Gewissen geht das nicht klar...


    oh mann.. bin wohl manchmal sehr naiv :S danke für den link. dann muss ich bofrost canceln.

  • Was ist denn (so ganz knapp) mit Eismann und Bofrost passiert? Ich wollt jetzt nicht eine Dreiviertelstunde ein Video angucken, um zu wissen, worum es geht...

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]
    • Offizieller Beitrag

    die mitarbeiter von eismann werden dazu "ermutigt" selbständig zu werden anstatt fest eingestellt zu arbeiten, weil sie ja dadurch mehr verdienen könnten. es fängt mit 300 € für ihr eismann-uniform an. dann gibt es eine einstandsvereinbarung, d.h. die mitarbeiter bekommen eine liste von ungefähr von 300 kunden (ist wohl nicht selten, dass es sich hinterher heraustellt, ein großteil der liste besteht aus karteileichen) und dafür müssen die handelsvertreter bezahlen und das nicht zu wenig. wenn man kündigt, weil man u.u. nur noch schulden hat, besteht die gefahr eine hohe abschlussrechnung (z.b. schäden am fahrzeug) gestellt wird.


    ganz übel. ich dachte immer, die wären eingestellt und bekommen je nach einsatz mehr.

  • Und: Bio ist nicht immer gleich gesund. Eine Bioschokolade ist genau so süß wie eine normale. Lediglich die Herstellung und die Rohstoffe sind vielleicht besser (Fair trade, Biozutaten)

    Ist bio echt gleich fair? Nicht generell, oder? Wäre ich Alnatura-Manager würde ich das fair nämlich dick und fett draufschreiben, wenn es so wäre.
    Ich glaube jedenfalls nur noch an gepa, was fair angeht.


    Ansonsten konsumieren wir hier eine bunte Mischung aus bio, demeter und bioland. Bei den Eiern bin ich inzwischen strenger. Da gibt es nur noch Bioland, weil die Naturlandeier tlw. von gewaltigen Grossfarmen kommen.
    Bei der Salami hat Sohnemann die richtige Biosalami boykottiert, weil die nicht so aussieht wie Salami für ihn auszusehen hat (rot). #augen Jetzt gibt's da für ihn halt Ald*-Bio.
    Ich hoffe, dass es ein klein bisschen besser ist als kein bio!

  • Danke, fibula!
    Das ist echt gemein... Zum Glück hab ich hier eh den Biosupermarkt gleich um die Ecke und bin auf Lieferdienst nicht angewiesen, auch ohne Auto.

    Ist bio echt gleich fair? Nicht generell, oder? Wäre ich Alnatura-Manager würde ich das fair nämlich dick und fett draufschreiben, wenn es so wäre.
    Ich glaube jedenfalls nur noch an gepa, was fair angeht.

    Das Problem ist, dass die Fairtrade-Zertifizierung auch wieder sehr teuer ist.
    Alnatura hat recht weitreichende Selbstverpflichtungen, ist aber - als Eigenmarke - nicht zertifiziert für faire Produktion.


    Ich glaube trotzdem daran, dass es bei denen deutlich weniger ausbeuterische Handlungsweisen gibt als bei konventionellen Anbietern. #weissnicht

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]