Aptamil Kindermilch 2 plus - *kopfschüttel*

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  • Jaein, bei Pre und 1er sind die Inhaltsstoffe auch genormt und vorgeschrieben, nur manche Zusätze wie LCP sind variabel, aber die Makronährstoffe sind bei allen Gleich. Bei den Folgemilchen nicht.
    Es ist auch NICHT in jeder Folgemilch Zucker drin und Aromen!!.


    ABER:
    Folgemilch hat vor allem einen höheren Eiweißgehalt, und ist nicht mehr so stark an den Makronährstoffen der Mumi orientiert. Deshalb darf sie immer nur erst ab 6. Monat gegeben werden.
    Auch wenn sie mal keinen Zucker und weniger Stärke drin hat, ist der Eiweißgehalt in der Folgemilch immer stärker.


    Sowas lernt man übrigens in der Stillberatung nicht. Das einzige was man als Stillberaterin wissen muss, ist das im Fall einer Zufütterung PRE verwendet werden sollte und bloß keine 1er.


    Über die 1 er kann man wegen der Stärke auch streiten. Die Kalorienzahl ist gleich, der Unterschied ist das Laktose durch Stärke ersetzt wird. Es gibt daher durchaus die Ansicht, sie wäre gerade für moppelige von Adipositas genetisch gesehen prädisponierten Kindern geeigent.
    Da wäre ich aber vorsichtig: es gibt mittlerweile einige Hinweise darauf, das gerade durch die Stärke eine endokrinologisch andere REaktion und quasi Langzeitprogrammierung der Zellen stattfindet, die Adipositas und andere Probleme begünstigen könnte.
    Ich sehe auch gar keinen Grund einem Kind eine Stärkehaltige Milch zu geben. In Muttermilch ist auch keine Stärke...
    Es gibt immer die Argumentation: wenn die Kinder zu viel trinken, ist das nicht gut für die Nieren.
    Aber wer kontrolliert das bei Stillkindern? Und wie lange sollte man da warten, damit es nicht nur "ein Schub" ist?
    Manche Kinder spucken weniger mit 1er Milch. Spucken ist aber nur problematisch, wenn das Kind nicht gedeiht. Auch stillkinder spucken viel. Der Spruch : Speihkinder sind Gedeihkinder zieht zwar nicht immer, bezieht sich aber darauf das viele Kinder so ein "zu viel" an Milch einfach wieder loswerden. Das geht mir dünner Muttermilch und Pre sehr einfach. Mit 1er verhindert man das quasi.
    Für die Eltern erstmal klasse - aber ist das beim "normal physiologischen" spucken ohne körperlich problematischen Hintergrund wirklich wünschenswert?


    Kunstmilch ist ja nicht nur böse, aber ich würde mich doch immer an dem orientieren, was der Muttermilch am nächsten ist. Denn die ist unangefochten das nicht erreichte Optimum.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

    Einmal editiert, zuletzt von katilein ()

  • Je mehr ich darüber nachdenke, umso weniger verstehe ich das System der aufeinander folgenden Milchen: Pre ist das, was MuMi am nächsten kommt und kann somit die komplette Fläschchenzeit gegeben werden (ggf. noch 1'er). Wieso wechselt man dann auf 2'er, 3'er und dann ggf. auf Kindermilch? Das Argument, welches ich oft höre, ist: die Kinder werden nicht mehr richtig satt oder trinken dann zu viel. Aber ist das wirklich so? Ich meine, MuMi wird ja auch nicht irgendwann kalorienreicher oder "fettiger" (klar, die Zusammensetzung ändert sich im Laufe der Stillzeit, da geht es meines Wissens nach aber nicht um Kalorien sondern um die Konzentration der "Abwehrstoffe" wie IG und so). Und wesentlich mehr als einen Liter werden doch Stillkinder auch nicht dauerhaft trinken, oder? Irgendwann gibt es dann ja auch, egal ob MuMi oder Formula, Beikost - auch klar, zunächst deckt die weniger kcal als Milch, aber das ändert sich ja mit der Zeit.


    Und ich gebe meinem Stillkind ja auch nichts Nachts z.B. eine Tasse mit 3'er Milch, weil es Hunger hat, sondern zur Not halt eine Banane oder so und hoffe ansonsten, dass es irgendwann seinen Kalorienbedarf größtenteils am Tag deckt...


    Klar, dass die Babynahrungsindustrie gerne ihre Produkte verkaufen will, aber gibt es eine rein logische Erklärung für die Folgemilchen? Macht Pre wirklich irgendwann weniger satt als MuMi? Und wenn Flaschenkinder ab einem gewissen Alter "normal" essen und zusätzlich, z.B. Nachts, noch 3'er Milch oder Kindermilch bekommen anstatt Pre, nehmen sie dann nicht viel mehr Kalorien zu sich, als Kinder, die gestillt werden oder gar keine Milch als Nahrungsmittel (also in relevanten Mengen) bekommen? Die von mir verlinkte Studie spricht ja dafür, dass diese Kinder ggf. ein "Zuviel" an Kalorien und Nährstoffen erhalten.


    Das interessiert mich jetzt echt und ich fände es toll, wenn jemand etwas dazu schreiben mag;-)!

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Der Gewinn dürfte bei der Folgemilch auch größer sein, da wie gesagt weniger stark adaptiert werden muss.
    Das es mehr sättigt glaube ich durchaus, iat ja mehr eiweiss.
    ABER: finde ich bei Kindern in dem alter nicht optimal, dann sollen sie beikost essen.


    Ich kenne auch Leute die Folgemilch geben da billiger - finde ich auch strange, billigpre von Noname inc. kostet die Packung 3 Euro nochwas (übrigens versus die 13 euro nochwas der teurem Pre die dann wirklich die langkettigen Fette und jeden schnickschnack enthalten).


    Ne, es ist doof. Das ist einzige: es ist unter Umständen noch besser als gleich richtige Kuhmilch, aber wenn wasanderes als mumi, macht nur pre sinn (ausnahme sind spezialnahrungen bei krankheit, und damit meine ich nicht die inflationär eingesetzen ar und comfort Nahrungen....)

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  • Ja, katilein, so sehe ich das auch. WO ist dann nur der Nutzen für den Verbraucher, also zum einen für die Eltern, die das kaufen und zum anderen für die Kinder, die das trinken (in ja teilweise nicht unerheblichen Mengen, bei einer Flasche mal hin und wieder würde ich gar nicht fragen)? Ich spreche jetzt hier auch nicht von Spezialfällen, sondern von den ganz "normalen" Kindern, die erst Pre und dann Folgemilchen bekommen. Da lassen sich doch nicht alle Eltern von der Werbung etc. blenden? Man denkt doch vielmehr vielleicht noch mehr darüber nach, was man seinem Kind an Nahrung gibt, gerade weil es keine Muttermilch bekommt / bekommen kann, aus welchen Gründen auch immer?


    Ich meine das nicht irgendwie böse, wertend, angreifend oder so, es ist für mich wirklich ein Paradoxon, welches ich gerne verstehen würde!


    Edit: ich meine übrigens nicht, dass Folgemilchen und Kindermilch per es schlecht oder schädlich oder so sind, ich denke eben nur, dass Pre wertvoller und "natürlicher" ist und frage mich deshalb, warum man nicht dabei bleibt sondern wechselt. Eben von der Nahrung, die dem "Ideal" am nächsten kommt, hin zu anderen, die zwar bei richtiger "Anwendung" bestimmt nicht schädlich, aber doch weiter weg vom Goldstandard sind...

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    Einmal editiert, zuletzt von Lametta ()

  • Also, die Eltern, die auf 1er umgestellt haben, dachten, dass Kind werde nicht mehr satt. Da hat das Baby alle Stunde wohl über 200 ml mit 6 MOnaten weggeputzt; auch nachts.
    Ich kann es verstehen, dass man sich da Gedanken macht.


    Wer ein sehr schlecht schlafendes Baby hat, versucht es vielleicht auch mit dem alten Tipp; abends einen sättigenden Brei und "dickere" Milch zu geben.


    Bei den Schnuller- und Saugergrößen herrscht ja auch Unsicherheit, ob man die immer passend zum Alter auswechseln soll. Der Gedanke, dass ein größeres Baby und Kleinkind die "nächste Stufe" der Milch bekommen soll, liegt da auch nicht so fern.


    Wenn Hebamme/Kinderarzt/Schwiegermutter noch mit reinreden und dann das Kind seit Wochen irgendwie unzufrieden rumquakt....da liegt es nahe, eine reichhaltigere Folgemilch auszuprobieren, weil die Muttermilch nicht mehr reicht.
    Auch die Angst vor Eisenmangel wird geschürt.


    Vielleicht gibt es auch Misstrauen der normalen Milch aus dem Supermarkt gegenüber.


    Insgesamt finde ich das alles sehr verwirrend und beim Thema "Baby/Kind" ist man oft ängstlicher, etwas falsch zu machen oder nicht genug versucht zu haben.


    Die meisten Menschen möchten für ihre Kinder einen "Goldstandard" erreichen; aber es herrscht keine Enigkeit darüber, was denn nun dieser Standard ist. ;)

  • Naja, ich lese in vielen Mütterforen mit, auch weniger....aehm...bedürfnisorientiert mit weniger intellektuell ansprechendem Klientel(sorry, weiss nicht wie man`s diplomatisch ausdrücken soll). Die informieren sich nicht kritisch, die kriegen was von der Tante, der Freundin, der Hebamme gesagt.
    Die meinen das Kind wird nicht satt, und dann: das Kind schläft besser, trinkt weniger.
    Man kann ja auch nicht 24 Stunden mit der Flasche neben dem kind stehen, heisst es dann
    - denn Babys die mit Pre ernährt werden trinken ganz ähnlich den stillenden Babys und nicht unbedingt mit 3-4 Stunden Rythmen.
    Es ist nicht der Großteil der Menschheit überlegt, reflektiert und liest sich schlau.
    Wenn Du denen Infos gibst - egal wie du es verpackst, du wirst gesteinigt.
    Denn
    "Die Tschakkeline Chantal kriegt die 2er seit sie 4 Monate ist, mit Beikost, und die ist kein bisschen dick! Kann ja wohl so schlimm nicht sein! Ausserdem kenne ich 3 Kinder, die machen das alle so, und sogar der Doktor hat gesagt das ist gut"


    Aehmja.
    Da brauchst du nicht mit Fakten verwirren, das wollen die meisten garnicht.
    Man neigt dazu, die eigene Umgebung - wie das Forum hier - dann als Normal anzusehen.
    ich weiss es ist böse, aber ein Großteil der Menschen ist nicht so reflektiert.
    Da ist Flaschenmilch doch mindestens fast so gut wie muttermilch, und vor allem Langzeitstillen, das ist dann wirklich nicht nötig und überhaupt.
    Dazu kommt dann, das die Hebamme oder der Arzt das empfiehlt. Ich weiss noch welche Auseinandersetzungen ich mit meinem ersten Arzt hatte beim mittleren, wegen dem LZS. Da war er grad etwas über ein Jahr. ich hab das sogar als "Auffälligkeit" ins U-Heft eingetragen bekommen, kein Scherz!
    keine Ahnung was der sonst von Kinderernährung hielt, aber ich würd nicht ausschließen das der die MiluNestApta-Version propagierte.
    Ich habe mich dann informiert und bin zu einem gewechselt, der LZS unterstützt.
    Und der sagt auch - hey, wenn schon nicht nur Mumi, dann bitte PRE.
    Die Ärztin die hier in der Klinik nach der Geburt war, die war SO unkundig was stillen angeht - das war unfassbar!


    Ist wie mit dem stillen: alle gehen davon aus das Hebammen und Kinderärzte Ahnung davon haben.
    Das ist aber nur rudimentär Teil ihrer Ausbildung, und viel abhängig vom privaten Engagement und der Weiterbildungsbereitschaft der Fachpersonen.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Hm, ja, man sollte nicht zu viel bei Urbia anderen Foren lesen; da kommt es sehr komprimiert rüber alles...aber übrigens auch in die andere Richtung. Da gibt es gefühlt nur "Karottenbrei in die Flasche ab 3 Monaten versus nur Muttermilch und Wasser" #augen


    Ich erlebe in meinem Umfeld die Mütter und Väter als geradezu überinformiert und die machen sich wirklich um ALLES einen Kopf.


    Die gehen in jeden Kurs, haben für jeden Pups eine App usw.
    Und machen sich trotzdem ständig Sorgen, weil das Baby nunmal sich nicht ablegen lässt, unregelmäßig trinkt und nachts nicht durchschläft.


    An mangelnder Reflektion kann es da nicht liegen; die sind auch alle nicht blöd und herzensgute Leute mit ihren Wunschkindern.


    Ich denke eher, es wird viel nachgedacht, viel nachgelesen und dann kommen noch widersprüchliche Aussagen von anderen Müttern und der Hebamme.


    Letztendlich bastelt sich dann jeder so seinen Weg zusammen und irgendwann sind alle Babies aus dem gröbsten Geschrei raus, können laufen und essen.
    Dann muss das, was man gemacht hat, ja richtig und gut gewesen sein. ;)


    Auch beim zweiten Kind merke ich, wieviel Kraft es kostet, sich rechtfertigen zu müssen und seinen eigenen Weg zu finden.

  • Ich erfahre es genau so. Ich kann es auch nach wie vor nicht erfassen, warum nciht einfach eine Milch gegeben wird. Dann noch dieser Mütterwettbewerb, wer das bessere Kind hat, und das auch nur, weil Kind in SChema F mit Nahrungsmitteln XYZ passt #haare

  • Bei meinem Neffen war es in der Tat so, dass die Pre-Milch ihn nicht mehr satt gemacht hat. Kuhmilch hat er nicht vertragen. Normales Essen hat er behinderungsbedingt nur sehr wenig gegessen oder immer gleich ausgespuckt. Den Geschmack seiner 3er Milch kannte er von der Pre-Milch, die er als Säugling und noch lange danach bekommen hat. Deshalb hat er diese 3er-Milch glücklicherweise akzeptiert und auch richtig viel davon getrunken (5 Flaschen a 200 ml pro Tag, und das sicher anderthalb Jahre lang, dann konnte die Menge langsam ausgeschlichen werden, weil dann die spezielle Physiotherapie, die er bekam - Kauen und Schlucken üben, Essen im Mund tolerieren lernen- erst dann langsam anschlug). Wie gesagt, bei ihm war es ein Spezialfall, durch seine schwere autistische Behinderung. Meine Schwester hätte das bei einem normal entwickelten Kind niemals gegeben, war aber einfach sehr, froh, dass es diese Milch gab ....
    Interessanterweise hatte mein Neffe trotz dieser absolut suboptimalen Ernährung noch nie in seinem Leben viele Infekte, er hat kein Karies, er hat absolut kein Übergewicht (eher Tendenz zum Untergewicht), er ist körperlich sehr aktiv und topfit. Obwohl nie gestillt, kaum Infekte, keine Allergien. Klar, möglicherweise kann noch irgendwas nachkommen, weil er als Kleinkind so ungesund ernährt wurde. Und natürlich finde ich gesunde Ernährung auch wirklich wichtig. Aber dass Kindermilch oder 3er Milch massive gesundheitliche Schäden hervorruft, ist zumindest aus meiner - zugegebenerweise sehr subjektiven und persönlichen - Statistik nicht bestätigt. Das Nachbarskind, nun 9 Jahre alt, nie gestillt, Flaschenmilch das volle Programm (Pre, 1er, 2er, 3er Milch, Gläschen) - sehr sportliches Kind, so gut wie nie krank, super soziales Mädchen, tolle Schülerin. Mehrere andere Kinder aus der Nachbarschaft - Flaschenmilch ohne Ende, mäßig gute gute Ernährung, trotzdem fit und gesund.
    Betroffen gemacht hat mich immer (und da denke ich jetzt noch immer mal drüber nach), wie meine Schwester das fertig gemacht hat - wir leben in einem recht "rabigen" Umfeld, auch in unserer Wohngegend gibt es viele Mütter, die stillen und tragen, auch in unserem persönlichen Bekanntenkreis und in unserer Familie. Tragen, Stillen, gesunde Ernährung, Familienbett - das ist alles hier absolut üblich. Mein Neffe hat das Stillen verweigert, das Tragen, er hat wirklich ewig lange Flaschenmilch gekriegt, und meine Schwester hat dafür ständig einen auf den Deckel gekriegt von "rabigen" Eltern (auch Vätern) aus der Nachbarschaft, unterschwellig auch aus der Familie, die immer doch irgendwie denken, bei ihnen hätte der Junge bestimmt normal gegessen. Kann ja auch sein - bei meiner Schwester hat er eben nicht normal gegessen und getrunken. Meine Schwester hat sich dann auch als diesem "rabigen" Familien-/Bekannten-Umfeld stark zurückgezogen. Und ich - ich habe meine Kinder ein paar Jahre bekommen, nachdem sie diese Erfahrungen gemacht hatte - habe mich in dieser rabigen Stillen-gesund-Essen-Nummer auch nie so wirklich wohl gefühlt. Diese vielen Gesprächsthemen darüber auf dem Spielplatz, das Sich-Aufregen über die schlimme Flaschenmilch, die man ja selbst niemals füttern würde, und wie können andere nur so blöd sein, dass ... .. vielleicht schreibe ich auch hier, weil dieser Thread diese Erinnerungen/Gefühle in mir wieder raufholt, dass ich mich da sehr fremd gefühlt habe.
    Ich weiß nicht genau, ob das jemand von euch hier nachvollziehen kann ... die meisten Eltern haben ja nichtbehinderte Kinder, bei denen das Stillen gut klappt und die dann auch früher oder später gut am Tisch mitessen.
    Hier im Thread geht es ja um diese Kunstmilch, die rabige, gesundheitsbewusste Eltern natürlich nicht füttern. In den allermeisten Fällen ist das ja auch überflüssig (ich habe sie meinen Kindern auch nicht gegeben). Aber wenn der "Gesamtzusammenhang" stimmt - das Kind also unter einigermaßen guten Bedingungen aufwächst und auch insgesamt überwiegend gesundes Essen bekommt - ist das glaube ich gar nicht so entscheidend für das gesunde Aufwachsen der Kinder, ob sie Kunstmilch trinken oder nun die tolle Muttermilch. Und es gibt Fälle (z.B. Behinderungen), da finde ich es gut, dass es diese Flaschenmilchsorten gibt.
    Hagendeel

  • Bei meinem Neffen war es in der Tat so, dass die Pre-Milch ihn nicht mehr satt gemacht hat. Kuhmilch hat er nicht vertragen. Normales Essen hat er behinderungsbedingt nur sehr wenig gegessen oder immer gleich ausgespuckt. Den Geschmack seiner 3er Milch kannte er von der Pre-Milch, die er als Säugling und noch lange danach bekommen hat. Deshalb hat er diese 3er-Milch glücklicherweise akzeptiert und auch richtig viel davon getrunken (5 Flaschen a 200 ml pro Tag, und das sicher anderthalb Jahre lang, dann konnte die Menge langsam ausgeschlichen werden, weil dann die spezielle Physiotherapie, die er bekam - Kauen und Schlucken üben, Essen im Mund tolerieren lernen- erst dann langsam anschlug). Wie gesagt, bei ihm war es ein Spezialfall, durch seine schwere autistische Behinderung. Meine Schwester hätte das bei einem normal entwickelten Kind niemals gegeben, war aber einfach sehr, froh, dass es diese Milch gab ....
    Interessanterweise hatte mein Neffe trotz dieser absolut suboptimalen Ernährung noch nie in seinem Leben viele Infekte, er hat kein Karies, er hat absolut kein Übergewicht (eher Tendenz zum Untergewicht), er ist körperlich sehr aktiv und topfit. Obwohl nie gestillt, kaum Infekte, keine Allergien. Klar, möglicherweise kann noch irgendwas nachkommen, weil er als Kleinkind so ungesund ernährt wurde. Und natürlich finde ich gesunde Ernährung auch wirklich wichtig. Aber dass Kindermilch oder 3er Milch massive gesundheitliche Schäden hervorruft, ist zumindest aus meiner - zugegebenerweise sehr subjektiven und persönlichen - Statistik nicht bestätigt. Das Nachbarskind, nun 9 Jahre alt, nie gestillt, Flaschenmilch das volle Programm (Pre, 1er, 2er, 3er Milch, Gläschen) - sehr sportliches Kind, so gut wie nie krank, super soziales Mädchen, tolle Schülerin. Mehrere andere Kinder aus der Nachbarschaft - Flaschenmilch ohne Ende, mäßig gute gute Ernährung, trotzdem fit und gesund.
    Betroffen gemacht hat mich immer (und da denke ich jetzt noch immer mal drüber nach), wie meine Schwester das fertig gemacht hat - wir leben in einem recht "rabigen" Umfeld, auch in unserer Wohngegend gibt es viele Mütter, die stillen und tragen, auch in unserem persönlichen Bekanntenkreis und in unserer Familie. Tragen, Stillen, gesunde Ernährung, Familienbett - das ist alles hier absolut üblich. Mein Neffe hat das Stillen verweigert, das Tragen, er hat wirklich ewig lange Flaschenmilch gekriegt, und meine Schwester hat dafür ständig einen auf den Deckel gekriegt von "rabigen" Eltern (auch Vätern) aus der Nachbarschaft, unterschwellig auch aus der Familie, die immer doch irgendwie denken, bei ihnen hätte der Junge bestimmt normal gegessen. Kann ja auch sein - bei meiner Schwester hat er eben nicht normal gegessen und getrunken. Meine Schwester hat sich dann auch als diesem "rabigen" Familien-/Bekannten-Umfeld stark zurückgezogen. Und ich - ich habe meine Kinder ein paar Jahre bekommen, nachdem sie diese Erfahrungen gemacht hatte - habe mich in dieser rabigen Stillen-gesund-Essen-Nummer auch nie so wirklich wohl gefühlt. Diese vielen Gesprächsthemen darüber auf dem Spielplatz, das Sich-Aufregen über die schlimme Flaschenmilch, die man ja selbst niemals füttern würde, und wie können andere nur so blöd sein, dass ... .. vielleicht schreibe ich auch hier, weil dieser Thread diese Erinnerungen/Gefühle in mir wieder raufholt, dass ich mich da sehr fremd gefühlt habe.
    Ich weiß nicht genau, ob das jemand von euch hier nachvollziehen kann ... die meisten Eltern haben ja nichtbehinderte Kinder, bei denen das Stillen gut klappt und die dann auch früher oder später gut am Tisch mitessen.
    Hier im Thread geht es ja um diese Kunstmilch, die rabige, gesundheitsbewusste Eltern natürlich nicht füttern. In den allermeisten Fällen ist das ja auch überflüssig (ich habe sie meinen Kindern auch nicht gegeben). Aber wenn der "Gesamtzusammenhang" stimmt - das Kind also unter einigermaßen guten Bedingungen aufwächst und auch insgesamt überwiegend gesundes Essen bekommt - ist das glaube ich gar nicht so entscheidend für das gesunde Aufwachsen der Kinder, ob sie Kunstmilch trinken oder nun die tolle Muttermilch. Und es gibt Fälle (z.B. Behinderungen), da finde ich es gut, dass es diese Flaschenmilchsorten gibt.
    Hagendeel


    Ich für meinen Teil habe oben bereits geschrieben, dass ich nicht von besonderen Situaitonen ausgehe!
    Dein Neffe ist eine ganz andere Sache, die wg besonderer Umstände andere WEge der Ernährung braucht.
    Für ein gesundes Kind sind Folgemilchen im Normalfall nicht notwendig

  • Hagendeel, ich kan mir gut vorstellen, wie es deiner Schwester ging.


    Ich selbst lebe nicht in einem besonders rabigen Umfeld, baer hier gilt natürlich auch das STillen und Tragen als Optimum. Da wurde erfreulicherweise viel Aufklärungsarbeit geleistet.


    Trotzdem habe ich bisher nicht mitbekommen, dass es da doofe Kommentare gibt, wenn eine Mutter was "Schlechtes" füttert. Im Kinderturnen habe ich immer mal Milchbrötchen (Zucker!) mitgenommen; die Bandbreite reichte bei den anderen von Caprisonne bis Gurkenscheiben und Reiswaffel.


    Ich kann diesmal nicht stillen, was ich sehr schade finde. Aber es hat bisher niemand (außer meiner Mutter) etwas Negatives gesagt. Im Gegenteil: Alle muntern mich auf und sagen, dass die Kinder auch mit der Flasche gut groß werden und sie haben es fast genauso gemacht.


    Ich versuche schon, mich an aktuellen Gesundheitsempfehlungen für mich und meine Kinder zu orientieren. Aber auch ich bin der Meinung, dass es kein Dogma sein sollte. Es gibt sicher genug Mütter, die sich in den ersten Monaten mit dem Stillen abquälen und dann erleichtert mit 5 Monaten mit der Beikost und 1er Fläschchen beginnen. Die haben dann keine schönen Erinnerungen an die Stillbeziehung und trauen sich aber auch nicht, das zuzugeben.


    Andererseits gibt es eben tatsächlich viel Mist für Kinder zu kaufen und ich denke schon, dass da ganz viele Produkte vom Markt genommen werden sollten. Aber das wäre ja wieder zu regulierend. ;)
    Von daher finde ich es schon gut, dass Eltern aufgeklärt werden, wie sie am Besten ihr Kind ernähren können.


    Die Folgemilch mag nicht notwendig sein, aber wenn ein Kind keine großen Mengen Eiweiß verträgt usw. und sie nicht zusätzlich gezuckert und aromatisiert ist, ist es doch ok.

  • Danke für die Antwort!
    Ja, ich habe natürlich auch verstanden, worum es ging.
    Und schön zu lesen, dass andere rabige Eltern nicht meckern, wenn sie nicht-stillende Mütter treffen; das hätte meiner Schwester sich auch gut getan damals.
    Was mich interessieren würde: Beobachtet ihr das auch so, dass auch nicht gestillte Kinder topfit und kerngesund sind? Mir fällt das jetzt, wo meine Kinder im Grundschulalter/Mittelstufenalter sind, schon auf. Von daher (nur so von meinen privaten Beobachtungen) ist es für mich nicht wirklich plausibel, dass Flaschenmilch nur so fürchterlich ungesund sein soll ... aber wahrscheinlich habe ich hier zufällig gerade diese Kinder in der Umgebung, die diese Milch gut vertragen haben. In meinem Umfeld hält es sich wirklich die Waage: es gibt lange vollgestillte Kinder, die permanent Bronchitis haben, Allergien haben, übergewichtig sind oder was weiß ich haben, und gestillte Kinder, die keine Gesundheitsprobleme haben, bei den nicht-gestillten Kindern das Gleiche. Ich denke, neben der Ernährung gibt es noch viele andere Faktoren für Gesundheit, obwohl ich selbst Ernährung auch wichtig finde.
    Hagendeel

  • Hagendeel, also zunächst mal finde ich es ganz schlimm, was Deine Schwester da erlebt hat. Böse Blicke oder gar anmeckern hat für mich mit "rabig sein" absolut nichts zu tun, im Gegenteil! Ich würde NIE einer Fläschchenmama abwertend begegnen - was weiß denn ich, welche Geschichte dahinter steht? Viele Mütter haben sehr gute Gründe, nicht zu stillen bzw. können es nicht und hadern sowieso schon mit der Situation. Wie Deine Schwester. Da kann man doch blöde Blicke gar nicht gebrauchen. Und auch wenn es keine guten Gründe gibt und die Mutter einfach "keinen Bock" hat zu stillen, habe ich trotzdem kein Recht, mich über sie zu stellen. Ich diskutiere und frage gerne hier nach und habe für mich auch eine Meinung, was "das beste" für meine Familie ist - das auf andere zu übertragen und über sie zu urteilen, steht mir schlicht nicht zu.


    Was den Effekt auf die Gesundheit angeht: es ist ein Einflussfaktor von vielen. Stillen hat bestimmt einen positiven Effekt, aber da spielen noch so viele andere Dinge mit rein, dass man eben keine "Regeln" ableiten kann. Ein Beispiel: der Sohn meiner Patentante und ich sind fast gleich alt. Er wurde gestillt, ich nicht. Ich bin immer schon recht gesund und fit (toi, toi, toi), hatte lange keine Allergien (inzwischen den Heuschnupfen meines Vaters "geerbt"). Der Junge leidet seit seiner frühesten Kindheit an schwerer Neurodermitis, hat sehr früh Diabetes bekommen und ist insgesamt eher anfällig. Nun weiß natürlich niemand, ob es ihm ohne das Stillen noch schlechter gehen würde gesundheitlich und ob aus mir, wenn ich gestillt worden wäre, nicht eine Fitnesskanone oder so geworden wäre...


    Die Studien und Untersuchungen sind halt unter'm Strich "nur" Statistik und geben Wahrscheinlichkeiten an - aber es gibt viele Ausnahmen und Sonderfälle...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Hallo Lametta,
    deine Einstellung finde ich toll.
    Und klar, man weiß nie, ob die gestillten anfälligen Kinder ohne das Stillen nicht noch schlechter dran wären - und umgekehrt. Das ist nochmal ein guter Gedanke!
    Hagendeel

  • Mit den Krankheiten; wer weiß das schon...


    Mein Sohn wurde recht lange gestillt; er war im ersten Kindergartenjahr viel krank. Auch richtig mit Bronchitis, Mittelohrentzündung, hohes Fieber usw.
    Jetzt geht es besser. Von der Statur her ist er klein und zart.
    Allergien sind bisher nicht aufgetreten.


    Meine Tochter war bisher (bis auf einen Schnupfen) nicht krank. Sie ist sehr kräftig und vital und gedeiht gut. Für ihr Alter wächst sie sehr schnell. Ist ein Sonnenschein und schläft gut.
    Ihre Flaschenmilch verträgt sie gut; mit Beikost haben wir nicht noch nich begonnen. Hautprobleme bisher keine.


    Mein Großer musste am Anfang viele Medikamente nehmen und hatte ein paar Baustellen; vielleicht wirkt das noch nach.


    Also, keine Ahnung wie das mit reinspielt. Ich würde schon immer zumindest versuchen zu stillen.
    Ist aber eben keine Garantie für ein dauerhaft gesundes Kind. ;)

  • Wenn ich hier kurz was zum Eiweißgehalt einwerfen darf?


    Meine Zimmernachbarin nach der Geburt unseres Jüngsten, also vor 7 Monaten, hat nicht gestillt und wurde in der Klinik gefragt, ob sie an einer Studie teilnehmen möchte, bei der Eiweiß reduzierte Pre getestet wurde. Also zumindest Humana scheint da in die Richtung zu forschen.

    Liebe Grüße, Cornelia


    mit #male (13), #female (12), #female (9), #female (6) und #male (2)

  • Ich finde das immer zum kotzen, wenn Mütter weg sowas dumm angemacht werden #haare
    Bei mir in der STillgruppe sind 3 Mamas regelmäßig, denen das stillen in der Klinik versaut wurde. Alle drei fühlen sich bei mir wohl, eben weil ich da niemals was sagen würde. Ich gebe nur Empfehlungen raus, weise durchaus auch mal drauf hin, die Zutatenliste zu lesen und dann nach Bauchgefühl zu entscheiden.
    Heute gabs hier beim Ausflug Kauf*land Doppelkekse #ja also nur weil ich Sohn 1 fast 4 Jahre gestillt habe und Sohn 2 noch stillt, bin ich da absolut nicht der Typ für, nur das zu kaufen, was 100% gesund und "richtig ist"


    Sohn 1 war im ersten LJ ca 10 mal erkältet, immer di eoberen Atemwege. Seit er in den Kinderladen geht, war er zweimal wg MD zu Hause (uns Eltern hatte es auch übelst erwischt) und 1 TAg wg ERkältung. Sonst nie
    Sohn 2 war im ersten LJ 3 mal wirklich erkältet, ansonsten 1 mal MD (als es uns auch umgehauen hat)
    Sehr unterschiedlich also