Rechtsfrage zu Kitabesuch

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  • Ich finde die Fragestellung recht merkwürdig, muß ich sagen...
    Bei uns finden in der Kernzeit bestimmte Sachen statt, die man so nicht für alle Kinder anbieten könnte, wenn jeder kommen und gehen würde, wie´s ihm grad paßt (Projekte, Vorschularbeit, Ausflüge, Gottesdienste - ja, das ist eine evangelische KiTa, sie üben auch mal Theaterstücke oder sonstige Vorführungen fürs Altenheim z.B. uswusf). Dafür müssen die Kinder da sein und auch noch ausreichend Personal, damit die anderen Kinder betreut sind, während z.B. die Vorschulkinder zur Feuerwehr gehen. Und die Erzieherinnen sind nun mal nicht alle Vollzeit angestellt und auch nicht jede von 7-17Uhr, sondern so, daß die Anzahl der Betreuerinnen dann am höchsten ist, wenn die maximale Anzahl an Kindern da ist. Zudem wird hier im Kiga z.B. im Morgenkreis durchgezählt, wie viele Kinder heute anwesend sind und daraus die Portionenanzahl fürs Mittagessen ermittelt. Und ganz ehrlich, wenn die Kinder mit den Erzieherinnen einen Ausflug machen, möchte ich als Mutter eigentlich nicht, daß die Erzieherin alle 10min ans Handy muß, um jemandem, der sein Kind abholen will, den Standort durchzugeben.
    Was von den Eltern ohne schulpflichtige Kinder gerne vergessen wird - die Schule hat auch feste Zeiten. Sprich, bei so einer "was wollen die Eltern"-Umfrage werden Eltern, die größere Kinder haben, grundsätzlich pro Vormittag als Kernzeit stimmen.


    Und für die Statistik: hier sollte man bis 9 Uhr bringen, abholen zwischen 12:00 und 12:30 - danach ist Mittagessen und dann kann man ab 14 Uhr frei abholen. In Ausnahmefällen auch schon ab 13:30 nach Absprache. Schließung um 17 Uhr. Frühstück gibt´s für alle gemeinsam und das find ich gut so, dann entfallen diese "xy hat aber dies und jenes dabei"-Probleme komplett. Kinder, die im Winter keine wetterfesten Klamotten dabei haben, dürfen leider nicht raus, da sie bei so ziemlich jeden Wetter und nicht nur für 20min, sondern für deutliche längere Zeiten rausgehen - das hat sich dann bei allen spätestens am zweiten Tag geregelt, daß Winterschuhe und Schneeanzug oder wasserdichte Matschhose vorhanden sind.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Und ganz ehrlich, wenn die Kinder mit den Erzieherinnen einen Ausflug machen, möchte ich als Mutter eigentlich nicht, daß die Erzieherin alle 10min ans Handy muß, um jemandem, der sein Kind abholen will, den Standort durchzugeben.


    Das habe ich auch gedacht. Während der Bring- und Holzeiten ist ja in der Regel freies Spiel und sowohl beim Bringen als auch beim Abholen finde ich es wichtig, mit den Erzieherinnen einige Worte zu wechseln und Infos auszutauschen. Wenn alle immer kommen und gehen können dann sind die Erzieherinnen ja ständig damit beschäftigt. Hier ist es allerdings auch so, dass in der Krippe die Halbtage einzeln gebucht werden. Das heißt ich reserviere den Platz fürs Kind dann wenn ich ihn normalerweise auch brauche. Natürlich darf ein Kind mal zu Hause bleiben, aber dauerhaft Zeit reservieren die ich nicht brauche finde ich nicht so fair für andere, die diese Zeit vielleicht brauchen würden.


    Ebenfalls für die Statistik: Bringen bis 9:30, abholen vor dem Schlafen von 12 bis 12:30, abholen nach dem Schlafen 13:30-14:30, abholen am Abend ab 16:30.

  • Ok, ich mach dann mal hier weiter...


    Dank kibiz wurden hier im Ort idR nur noch 9 Stunden Betreuung täglich angeboten. Bei uns wahlweise ab 7 oder ab 7:45, Ende ist dann um 16:15 oder 17.


    25 Stunden geht nur vormittags, also 7 - 12:15, analog endet die 35 Stundenbetreuung um 14:15.


    Das ist ein dammig kleines Zeitfenster für berufstätige Eltern, ja. Es gab Kitas, die ein Jahr lang verschiedenen Modelle angeboten haben. So konnte man sein Kind zu einer vorher gewählten vollen Stunde von 7 - 11 bringen und dann nach 5 Stunden abholen.
    Tja, diese Einrichtung hat schnell festgestellt, dass eine vernünftige Arbeit so nicht mehr möglich ist. Die spät kommenden Kinder wurden während laufender Aktivitäten gebracht oder aus diesen heraus abgeholt. Weil das den Ablauf massiv störte, wurden sie dann von bestimmten angeboten ausgeschlossen. Nicht so toll für die Kinder....


    An die, die für diese große Flexibilität seid: Wann ist denn in dem 11 Uhr Modell die Kernzeit?
    In unserem Kiga war um kurz vor 12 der Abschlusskreis, bis 12:15 dann Abholzeit der 25 und der 35 Stunden Kinder, die über Mittag zuhause sind. 13 Uhr Mittagessen, 14 - 14:15 Abholung der 35-Stunden-Block Kinder. 14:30 kommen die Nachmittagskaffee wieder.


    Wann sollen denn dann zB Ausflüge stattfinden? Unsere Kernzeit war von 9 - 12, bei geplanten Ausflügen ging's auch schon mal um 8 los.


    Alle 25 Stunden Kinder sind ausschließlich vormittags da. Das hat ganz klar nachvollziehbare personelle und finanzielle Gründe. Eine vernünftige Arbeit ist nicht möglich, wenn der Vormittag so zerhackt wird.


    Und mit jeder Vergrößerung des angebotenen Betreuungszeitfensters bei gleichem Personalschlüssel leidet die Arbeit, das ist Fakt. Der Betreuungsschlüssel wird schlechter, die Angebote weniger....


    Und die größere Gruppe der Eltern wünscht nun mal eine Vormittagsbetreuung, das kam bei allen Umfragen heraus. Wer darüberhinaus braucht, muss mehr Stunden buchen und trotzdem später bringen.


    Es geht auch anders, klar. Mein AG hat zB einige Plätze in einer Kita subventioniert, die ist megaflexibel. Das kostet aber auch richtig viel Geld, das muss man sich erst mal leisten können. Ich hab's mir mal ausrechnen lassen, ich hätte für 3 x 7 Stunden (6:30 - 13:30) damals für eine Zweijährige subventioniert 380 € bezahlen müssen.
    Dafür ging auch Betreuung vor 6 oder über in den späten Abend hinein.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Hier ist die bringzeit zwischen 7 und 9 Uhr. Halbtagskinder können zwischen 12:30 und 13 Uhr fertig angezogen auf dem Vorplatz abgeholt werden, damit das Mittagessen drinnen nicht durch abholende Eltern gestört wird.
    Die Ganztagskinder können ab 14 Uhr jederzeit abgeholt werden. Ich finde das sehr flexibel. In Ausnahmefällen (Arzttermin am Morgen o.ä) kann man nach Absprache auch außerhalb dieser Zeiten bringen und holen. Dann muss man halt klingeln und es muss jemand kommen um die Tür aufzuschließen.


    Andere Vorschriften können sinnvoll sein (Schweinefleischverbot bei überwiegend muslimischen Kindern), einfach um den Erziehern die Arbeit zu erleichtern, aber die Farbe der Matschhose oder die Marke der Gummistiefel wollte ich mir jetzt nicht vorschreiben lassen.
    Wenn ihr Eltern die Vorschriften in der Mehrheit unsinnig findet, wendet euch an den Elternbeirat, der kann das kippen oder sich auf Kompromisse einigen.
    Unser Kindergarten macht jährlich eine elternumfrage - da wird eine Vielzahl an punkten abgefragt, zu denen im laufe des Jahres Gesprachsbedarf bestand. Alle Antworten werden gesammelt und ausgehängt, da kann man sich ganz gut ein Bild machen, ob die Mehrheit der Eltern damit ein Problem hat oder ob man alleine dasteht und sich fügen muss.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich finde es bei uns mit den Betreuungszeiten super geregelt. Die Kinder können im Prinzip jederzeit (auch nachmittags) gebracht oder geholt werden. Nur während der Mittagsschlafzeit sollte man vorher Bescheid sagen. Finden Ausflüge statt, dann hängt ein Zettel aus, bis wann die Kinder da sein müssen. Das ist aber nur so alle zwei Wochen mal der Fall. Sollte das Kind später kommen, müsste es vermutlich einfach in eine andere Gruppe. Und bei Angeboten im Kindergarten (z. B. Basteln) machen sowieso nicht alle gleichzeitig mit, da stört es auch nicht, wenn später ein Kind dazu kommt oder geht.


    Für mich ist das Wichtigste im Kindergarten das freie Spiel. Da finde ich es nicht gut, wenn die Kinder wegen Angeboten der Erzieher immer pünktlich sein müssen, obwohl sie die Zeit auch mit ihren Eltern verbringen könnten. Bei speziellen Anlässen wie Ausflügen oder besonders aufwändigen Angeboten ist das was anderes.


  • irgendwie ziehe ichs vor, nicht indirekter verursacher von extremen allergischen reaktionen bei den anderen kitakindern zu sein und so auch nicht die freiheit von mit allergien belasteten kindern einzuschränken...


    Da könnte man jetzt eine schöne Impfdebatte schließen........


    Essensverbote für ALLE Kinder, weil einige (oder auch die Mehrzahl) sich anbestimmte Regeln halten wollen/müssen halte ich für Käse.
    Wenn der Kindergarten Essen stellt, muss da natürlich klar sein, dass es Schweinefleischfrei/glutenfrei/Nussfrei.... ist oder eine Alternative angeboten wird. Ich als Mutter würde mich da nicht zu sehr einschränken lassen.
    Als Tagesmutter, die im Moment auch muslimische Kinder betreut, ist klar, das ich für die Tageskinder kein Schweinefleisch anbiete und das Messer, mit dem ich morgens das Salamibrot meines Kindes durchgeschnitten habe sofort in die Spülmaschine kommt.
    Die Ansprüche einer anderen muslimischen Familie, die forderte, dass ich für Schweinefleisch IMMER (auch privat) andere Messer/Brettchen/Teller/Schüsseln benutze konnte ich nicht befriedigen - und wollte ich auch nicht (Wir haben hier aber auch genug andere Tagesmütter, die das bieten, weil sie sowiso Schweinefleischfrei leben).
    Im Kindewrgarten erwarte ich, wenn mein Kind vegetarisch ernährt wird, dass es beim Mittagessen eine Fleischfreie Mahlzeit bekommt. Wenn es aber vom Wurstbrot des Freundes abbeißt, kann ich es nicht ändern.
    Leider auch bei Allergien.
    Wir hatten ein Kind mit einer Weizenunverträglichkeit, das immer ganz toll nachgefragt hat. Aber unter dreijährigen... naja, ich hörte folgenden Dialog und konnte, weil im Nachbarzimmer, nicht schnell genug einschreiten:
    Kind mit Unverträglichkeit (A): Ist dein Brötchen mit Weizen? Kind B: Nein, mit Salami - und schon hatte A zugebissen.


    Einigermaßen festgelegte Bring und Holzeiten finde ich sinnvoll. Ichbin Dienstleister als Kindergarten, ist schon klar. Aber ich habe auch einen Auftrag an den Kindern, und um diesen zu erfüllen braucht es die Mitarbeit der Eltern. Kinder sind kein Ding, das ich nur verwahre bis die Eltern sich wieder selbst kümmern können.


    LG, gaagii (wollte noch mehr schreiben, muss nun aber auch einen Auftrag erfüllen, und das sogar an einem Rabenkind #herzen )

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • irgendwie ziehe ichs vor, nicht indirekter verursacher von extremen allergischen reaktionen bei den anderen kitakindern zu sein und so auch nicht die freiheit von mit allergien belasteten kindern einzuschränken...


    Da stimm ich vollkommen zu!


    Die Kinder meiner Freundin sind in einer KiTa in der es solche rigiden Essenvorschriften gibt (alle möglichen Allergie auslösenden Inhaltsstoffe sind verboten und sie muss jeden Morgen die Brotbox mit einem Aufkleber verschließen auf dem steht, dass keine der genannten Inhaltsstoffe drin sind), vegetarisch muss das Essen auch sein (wegen muslimischen und jüdischen Kindern). Sie wußte es vorher, wie das ja wohl meistens der Fall ist und nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es überhaupt kein Problem.


    Auch das mit den Hol- und Bringzeiten kann ich vollkommen verstehen. In unserer KiTa sind sie recht locker und bitten lediglich darum die Kindergarten und Krippenkinder vor 9:15 Uhr zu bringen, damit alle beim Morgenkreis da sind und die Hortkinder sollen nicht zwischen 13:00 und 15:00 Uhr geholt werden, da sie da Hausaufgaben machen. Natürlich gibt es Ausnahmen, wenn ich Vormittags zum Arzt muss oder das Schulkind mal Mittags holen muss. Insgesamt versuchen sich aber schon alle dran zu halten, weil es einfach Sinn macht.


    Bei den städtischen Kindergärten sind sie z.T. sehr viel strenger, aber auch da wissen es die Eltern ja vorher auf was sie sich einlassen.


    Edit:
    gaagii
    gerade erst Deinen Post gelesen. Der Unterschied zur Impfdebatte ist aber doch, dass Impfgegner negative Nebenwirkungen durch die Impfung fürchten. Kein Schweinefleisch, Gluten, Weizen, Nüsse,... ist bestimmt nicht ungesund. Und das Kind kann zuhause den Mangel an Schweinefleisch vermutlich noch ausgleichen ;)

  • Für mich ist das Wichtigste im Kindergarten das freie Spiel. Da finde ich es nicht gut, wenn die Kinder wegen Angeboten der Erzieher immer pünktlich sein müssen, obwohl sie die Zeit auch mit ihren Eltern verbringen könnten. Bei speziellen Anlässen wie Ausflügen oder besonders aufwändigen Angeboten ist das was anderes.


    Das klingt irgendwie wie wenn die Erzieher die Angebote für sich selbst machen würden und die Eltern dann die Kinder dazu bringen "müssen" #weissnicht


    Verlassen die Kinder wirklich nur alle zwei Wochen einmal das Kitagelände? Wenn das Gelände wirklich so toll ist, ist das natürlich cool. Bei uns gibts zwar einen Garten aber ich finde die fast täglichen Spaziergänge, die hier gemacht werden schon gut und bereichernd.


    Zum Essen kann ich nichts sagen da wir nichts mitgeben müssen.

  • Du kannst auch in das Kita Gesetz deines Bundeslandes schauen, da siehst du, was gesetzliche Vorgaben sind. Bei uns in Sachsen ist Bringzeit bis 9Uhr geregelt, dass handeln aber viele Kitas, z.B. in Dresden, anders.

    »Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.«


    Christian Morgenstern

  • Nochmal: ich lasse mich und meine Kinder ungern von den Essensgewohnheiten anderer einschränken. Bei schwerwiegenden Allergien hätte ich durchaus Verständnis, aber alles andere geht mir zu weit, auch wenn es um Religion geht. Entweder man schärft seinem Kind ein, dass es nichts von anderen isst, oder man akzeptiert, dass es eben mit anderen Ernährungsgewohnheiten in Berührung kommt.


    Ich finde nicht, dass ich oder meine Kinder durch eine Religion, an die ich nicht glaube, oder Ernährungsideologien, die ich nicht teile, in meiner Freiheit eingeschränkt werden sollten. Das ist nämlich das, was bei mir ankommt. Und ein Süßigkeitenverbot beurteile ich als sinnvoll für mich und meine Kinder, ein Schweinefleischverbot nicht.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • So ganz weiß ich auch nicht, auf was ihr mit der Frage herauswollt. :)


    Wundert ihr euch über verschiedene Regeln, oder möchtet ihr wissen wie es dazu kam?


    Letztlich ist es Angebot und Nachfrage, was die verschiedenen Vorgaben entstehen lässt.


    Rechtliche Vorgaben zu den Kernzeiten gibt es mW nicht. Ich weiß nicht mehr, wer es schrieb, aber spätestens wenn ein Schulkind dazu kommt, findet ihr Vormittagsbetreuung zeitgleich sehr attraktiv. ;)
    Und damit ist die Gruppe derer, die morgens die Kernzeit braucht, recht groß.


    Meine persönliche Meinung, die ich in unserem Kiga entwickelt habe, ist dass die, die lieber später bringen (Beispiel 11-17), einfach nicht bereit sind für 25 statt 35 Stunden zu zahlen. Bis um 11 war nämlich zB die Haushälterin oder die Oma da. Und diese Klientel wollte nämlich im nächsten Schritt ihr Kind 3 x 10 und 1 x 5 Stunden betreut haben. Passte besser mit der TZ-Tätigkeit. #augen. Wie gesagt, es gibt solche spezialisierten Einrichtungen. Aber eben nicht zu dem Preis, den man hier sonst zahlt.


    Und ich rede hier nicht von der AE, die unmögliche Arbeitszeiten in der Restaurantküche hat, sondern von Familien, deren Einkommen über dem Höchstsatz liegt. Erstere hat immer alles irgendwie hinbekommen, Hut ab.


    Kleidung: Kinder brauchen im Kiga Matschsachen und Gummistiefel, sonst kommen Sie nicht raus im Herbst. Denn og Eltern meckern, wenn das Shirt dreckig ist. :p


    Oder Sonnenschutz: Eincremen oder lange Klamotten, Punkt. Und bitte eingecremt bringen, nachgecremt wird bei Bedarf.


    Essen: Kein Süßkram, und zum Mittag gabs 2 x in der Woche Fleisch, sonst veggie. Bei uns damals auch Schwein, da keine Kinder mit religiösen Vorgaben da waren.


    Eine Bekannte arbeitet in einem kath. Kiga mit 3/4 Muslimanteil. Vorgaben haben sie nicht, die Kinder scheinen das so hinzubekommen.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Ich finde nicht, dass ich oder meine Kinder durch eine Religion, an die ich nicht glaube, oder Ernährungsideologien, die ich nicht teile, in meiner Freiheit eingeschränkt werden sollten. Das ist nämlich das, was bei mir ankommt. Und ein Süßigkeitenverbot beurteile ich als sinnvoll für mich und meine Kinder, ein Schweinefleischverbot nicht.


    Die Frage ist halt, ob ein Süssigkeitenverbot nicht auch eine Ernährungsideologie ist... :D

  • Gestern in unserem Gespräch stellten wir natürlich auch fest, dass wir viele Regelungen für sinnvoll halten, manche aber auch nicht, wie die Diskussion hier auch zeigt. Deshalb interessiert uns schon, wie verbindlich solche Regelungen sind und ob es eine Rechtsgrundlage gibt. Das Kindertagesbetreuungsgesetz unseres Bundeslandes enthält keine Hinweise auf z. B. Bring- und Holzeiten, Kleidung, mitgebrachtes Essen, Mittagsschlaf. Mal schauen, ob in Verordnungen Regelungen dazu getroffen wurden.

  • Bei uns sind im übrigen die Regeln die es gibt jeweils in Abstimmung mit dem Elternbeirat entworfen worden. Dazu gehört auch das Süßigkeitenverbot (was nicht sehr streng ist, zu Geburtstagen gibt es Kuchen etc.) sowie eine Kernzeit. Gut, wenn jetzt der überwiegende Anteil der Eltern für ein Schweinefleischverbot ist weiß ich so rein rational auch nichts dagegen einzuwenden .. außer dass für MICH persönlich religiöse Gründe Nachrang hinter der persönlichen Freiheit anderer haben. Grübel #gruebel


    Der Dienstleistungsgedanke: Ja, ich sehe unsere Kinderbetreuung als Dienstleistung. Aber für mich, die ihr Kind da früh morgens bringt und recht spät wieder abholt ist es vorteilhaft (also für mein Kind), wenn da nicht über Stunden ständig Eltern eintrudeln. Von daher finde ICH es gut, wenn Kernzeiten bestehen. Eben weil ich möchte, dass mein Kind eben nicht nur verwahrt wird sondern dass auch Programm möglich ist. Ob das für die Erzieher so einen Unterschied macht weiß ich gar nicht.

  • Ich kann hier nur von einem städtischen Kindergarten berichten (der ja eben auch die Betreuungspflicht hat), dass es extrem schwierig ist, ein Kind (bzw. vielmehr dessen Eltern) "loszuwerden".
    Die einzige rechtliche Möglichkeit ist wohl ein Vertragsbruch wenn das Kind mehr als drei Tage unentschuldigt fehlt.
    Wir hatten hier mal den Fall, dass Eltern eines Kindes sich massiv danebenbenommen haben, die Erzieherin ihrer Tochter so schlimm schikaniert haben, dass diese lange arbeitsunfähig war und letztlich die Gruppe mit dem Kind abgeben musste (zum Leidwesen der anderen 17 Kinder, die dann auf ihre geliebte Erzieherin verzichten mussten), um den Eltern nicht mehr zu begegnen.
    Es ging auch mit dem Jugendamt rechtlich kein Weg rein, das Kind zu kündigen bzw. in eine andere Einrichtung zu verlegen, weil die Eltern trotz ihrer Schikanen, die irgendwie ja auch auf Unzufriedenheit mit der Einrichtung schließen ließen, unbedingt wollten, dass ihr Kind in dieser Einrichtung bleibt #weissnicht .


    Wenn Regelungen, die der Kindergarten aufstellt, nicht der mehrheitlichen Elternmeinung entsprechen, dann kann man versuchen, diese über den Elternrat ins Gespräch zu bringen und die Leitung davon zu überzeugen, dass Alternativen gefunden werden müssen. Wir hatten das hier z.B. mit dem Mittagsschlafzwang. Es hat letztlich 7 Jahre gedauert, aber seit einem Jahr gibt es Wachgruppen #banane .
    Auch das Essensproblem war bei uns mehrere Jahre Thema. Und seit Beginn des Jahres gibt es einheitliches Vesper vom Essensanbieter.

  • Gini
    Dir ist vermutlich Freiheit im Allgemeinen, ein sehr wichtiger Wert, oder? Während die Essensvorschriften eher auf die Gemeinschaft und Rücksichtnahme abspielen.
    Natürlich ist beides wichtig.
    Beim Essen seh' ich es halt nicht als große Einschränkung, auf etwas zu verzichten, wenn es einem anderen hilft. Ich stell es mir wahnsinnig schwer für ein Kind vor, bestimmte Dinge nicht essen zu dürfen und sehr kompliziert für die Betreuer.
    Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Dich nicht an Ideologien halten willst, denen Du nicht zustimmst, nur damit andere sie ausleben können und Du hast auch vollkommen recht. Andererseits denke ich an eine Schulfreundin, die mir neulich erzählt hat, in welche Gewissenskonflikte es sie als Kind gebracht hat, dass ich Fleisch, Wurst etc. dabei hatte, sie von mir auch etwas bekommen hätte, sie aber auch wußte, dass ihre Eltern das missbilligen würden.

  • Meine persönliche Meinung, die ich in unserem Kiga entwickelt habe, ist dass die, die lieber später bringen (Beispiel 11-17), einfach nicht bereit sind für 25 statt 35 Stunden zu zahlen. Bis um 11 war nämlich zB die Haushälterin oder die Oma da. Und diese Klientel wollte nämlich im nächsten Schritt ihr Kind 3 x 10 und 1 x 5 Stunden betreut haben. Passte besser mit der TZ-Tätigkeit. . Wie gesagt, es gibt solche spezialisierten Einrichtungen. Aber eben nicht zu dem Preis, den man hier sonst zahlt.


    Ich frage mich da immer, was denn das mit dem Preis zu tun hat. Wenn man die Kita einfach halbtageweise buchen kann, dann profitieren doch alle davon. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden dann besser genutzt und das Betreuungsangebot entspricht wirklich dem Bedürfnis der Eltern. Solche Wünsche als Exzentrizitäten einer bestimmten "Klientel" abzutun finde ich etwas seltsam...

  • Ich verstehe das Problem, dass bei festen Aktivitäten enrsteht, wenn Kinder flexibel gebracht und abgeholt werden. Aber sehe auch meine Seite als Mama, die im Schichtdienst arbeitet (dann wieder arbeiten wird).
    Wenn ich Spätdienst habe und ich mein Kind um Punkt 8.00 Uhr in die Einrichtung bringen muss, wird es Nachmittags vom Papa abgeholt. Bis ich wieder zu Hause bin ist mein Sohn im Bett und schläft. Das heißt ich sehe ihn erst wieder am nächsten Tag- schnell anziehen, frühstücken und ab in Kiga. Bei mehreren Spätdiensten hintereinander finde ich das ziemlich blöd für uns.
    Hat da wirklich der Ablauf in der Kita vorrang?


  • Wenn ich Spätdienst habe und ich mein Kind um Punkt 8.00 Uhr in die Einrichtung bringen muss, wird es Nachmittags vom Papa abgeholt. Bis ich wieder zu Hause bin ist mein Sohn im Bett und schläft. Das heißt ich sehe ihn erst wieder am nächsten Tag- schnell anziehen, frühstücken und ab in Kiga. Bei mehreren Spätdiensten hintereinander finde ich das ziemlich blöd für uns.


    Hat da wirklich der Ablauf in der Kita vorrang?


    Es geht ja nicht nur um den Ablauf im KiGa, es geht auch um Kontinuität für die Kinder.
    Es gibt Kinder für die ist ein KiGa mit offenem Gruppenkonzept schon zu viel, die brauchen feste geschlossene Gruppen mit festen, klaren und übersichtlichen Abläufen. (Und das sind gar nicht so wenig Kinder)



    Ich kenne das Problem ja durch die Schichtarbeit von meinem Mann, wenn er Spätschicht hat sieht er die Kinder höchstens kurz morgens und das auch nicht immer.
    Für uns wäre es jedoch keine Alternative die Tagesabläufe der Kinder ständig den Schichten meines Mannes an zu passen, die kämen ganz durch einander, wenn sie mal früh, mal spät und mal noch später in den KiGa gehen würden.
    btw: 8°° Uhr als späteste Bringzeit kenne ich gar nicht, im Allgemeinen kenne ich 9 oder 9.30 als späteste Bringzeit.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

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