"Macht" hier jemand zu Hause Montessori? Fragen und Austausch

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  • huhu,
    nur ganz kurz, zur Frage warum das Material zerbrechlich sein sollte.


    Erster Punkt ist häufig, dass das Kind wirklich merkt, wenn es etwas "falsch" gemacht hat, also etwas fallen lässt - Teller kaputt, ohne dass "schimpfen" oder auch nur drauf hinweisen notwendig ist.


    Was ich persönlich aber viel wichtiger finde: Es ist häufig schöner! Kein oller Plastikbecher kann mit einem Handgerechten Glas in Pinnke-Größe mithalten, optisch.
    Dann: Was sage ich einem Kind indirekt, wenn ich ihm nur Plastik und unzerstörbares anbiete?
    - Du bist zu dumm, ungeschickt und nicht würdig, das gute, zerbrechliche zu bekommen.


    Was bei einem "echten" Glas?
    - Du bist mir wertvoller und wichtiger als jedes Glas, auch wenns vielleicht kaputt geht, ich trau dir etwas zu, du kannst das!
    (Natürlich wäre es suboptimal dem Kind durch Körpersprache oder Worte und Eingreifen zu vermitteln: Im Buch steht, ich soll dir Glas geben, aber ich wills gar nicht)


    Grade die Wertschätzung, der Respekt vor dem Kind und dem Lernen des Kindes lag Montessori besonders am Herzen, nur deshalb hat sie überhaupt Jahrzehntelange Arbeit in diesen Bereich gesteckt, weil vor 100 Jahren Kinder noch einen ganz anderen Stellenwert hatten, sie war quasi eine Begründerin des "Respektes vor dem Kind", und deshalb (ich kürz mal ab) hat sie Kindern auch vertraut und Dinge zugetraut.


    LG
    Gummibärchen, die jetzt mal nen Punkt macht... #schäm

  • Kari, für diese heißgeliebten Kleinigkeiten vielleicht ein kleines Regalbrett an der Wand, und als Deko verwenden?
    (Und alles was wirklich nur rumfliegt dabei dann irgendwie entsorgen. ;) )

  • Ich kann dazu nur sagen, daß wir unseren Kindern immer Geschirr aus Glas und Porzellan gegeben haben, selten mal aus diesem Hartplastik, weil es die Kinder geschenkt bekommen haben. Ich weiß grad nicht, wie das Zeug heißt, es schmeckt aber jedenfalls nicht ecklig und es geht auch kaputt, wenn es runter fällt oder kriegt zumindest Risse.


    Bei uns ist allerdings höchst selten mal etwas kaputt gegangen oder mutwillig runter geschmissen worden. Und wenn dann mal ein schönes Teil zu Bruch geht, dann ist die Trauer so unendlich groß, da ist man als Eltern weit davon entfernt, zu schimpfen, weil es einem ja selbst so leid tut, das Kind so unglücklich zu sehen. Und beim nächten Mal wird dann einfach richtg doll aufgepasst.


    Ich war jedenfalls immer unglaublich beeindruckt, wie vorsichtig die Kinder mit Glas und Porzellan hantieren. Es ist eine Freude, das zu sehen und mitzuerleben.

  • Schön, dass sich hier wieder etwas tut. Es macht mir großen Spaß Sachen umzusetzen und zu testen. gerade weil Madame Selbstständigkeit so einfordert.


    Neben Spiegel, Spängchen und Bürste im Bad sind jetzt auch die Zahnbürsten und Zahnpasta in erreichbare Nähe gestellt worden (allerdings auf dem oberen Regal wo alle stehen und wo sie nur mit dem Hocher hinkommen). Bisher keine Schmiererei, nur gelegentliche Wutanfälle von Beiden, wenn wir in Gedanken die Zahnbürsten vorbereiten.


    Wegen heißem Wasser und pritscheln: Wir haben unten im Klo einfach den Heißwasserhahn zugedreht, weil der auf "ihrer" seite war und sie das immer aus versehen heiß gedreht haben. Muss man halt wenn man mal gründlicher die Hände waschen will wieder andrehen, aber meist waschen wir eh kürzer als bis da das heiße aus dem keller angekommen ist. #schäm


    Bei meinen lebhaften Kindern ist auch nicht auffallend viel kaputt gegangen. Madame hatte von Anfang an Gläser (glaube ich #gruebel ) aber wir haben keine Fliesen in der Küche, da geht nicht alles was fällt kaputt. Neulich aber auch ein Melaminteller! (die wir sporadisch nutzen weil Geschenke und beliebt bei den Kindern.)


    Was mir weiterhin schwerfällt ist das aufräumen (lassen) Hier gehen die Spiele oft ineinander über und ich hab es auch nicht so mit dem Aufräumen. Geschwiege denn, dass wir für alles EINEN Platz haben.


    Ich werde mal versuchen, ob ich mit Madame Wetterbeobachtungen zwecks Kleidungsauswahl machen kann (Fratz ist morgens schon aus dem Haus bis er auch nur halbwegs wach ist, der verträgt nicht zu viele ENtscheidungsmöglichkeiten) Bisher entscheidet sie ob Kleid oder Hose und ich greife beratend ein. Meist können wir uns ganz gut einigen.


    Ich freu mich auf weiteren Austausch,
    cloudy

  • Dann: Was sage ich einem Kind indirekt, wenn ich ihm nur Plastik und unzerstörbares anbiete?
    - Du bist zu dumm, ungeschickt und nicht würdig, das gute, zerbrechliche zu bekommen.


    Was bei einem "echten" Glas?
    - Du bist mir wertvoller und wichtiger als jedes Glas, auch wenns vielleicht kaputt geht, ich trau dir etwas zu, du kannst das!


    8I also mal ganz sachte und säuselig gesprochen: diese bedeutungen sind nicht notwendigerweise mit diesen materialauswahlen verbunden. es kann zb auch bedeuten "das hier sind die ess-hilfs-gegenstände, die extra für dich da sind, mit liebe gewählt und mit ansprechendem design, auf dass es dem essensgenuss optisch zuträglich sei"
    wir waren ja eher feige rangegangen mit unzerbrechlichem am start (bei blw iiiirgendwie naheliegend) und haben dann vor allem darauf geachtet, ob bambam damit gerne umgeht. dann kamen auch irgendwann die erwachsenenmaterialien, aber zeitweise war/ist es sein wunsch, mal aus plastikbecher oder mit kinderbesteck zu essen, genauso wie er sich vorher wünschen konnte, mit unserem zeug zu essen (was er einfach getan hat, indem er un unser besteck abnahm ^^ ). da uns also lockerheit und bedürfnisorientierung irgendwie wichtiger sind, haben wir nie an sowas systematisches wie monte bei sowas gedacht. ich glaube das ist auch ne blockade für mich: dieses dualistische herangehen (es gibt nur entweder dies oder das, keine wechsel oder zwischentöne)


    kein vorwurf/angriff/etc, nur mal kontrastiv von einem interessierten und aufmerksamen mitleser...


    nachtrag: die lieblings-geschirr-dinge sind für ihn übrigens die thermos-metall-espresso-tasse und die kleinen porzellankännchen, mit enen er meist sein morgendliches heißgetränk zu sich nimmt und kleine hartplaste-schnapsbecher in buntglasoptik. echte leidenschaft, schwör.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble () aus folgendem Grund: weiterlabern

  • hi,


    ich kann eure ideen verstehen und mache vieles auch so. Andererseits sollte man bei aller selbstständigkeit auch immer aufs kind schauen und bei dingen aus fürsorge/liebe helfen, obwohl es das eigentlich schon kann. Ich finde jedes kind darf da auch seine nicht alterentsprechende hilfe bekommen. Anziehen helfen oder füttern mit 5,6,7. beim aufräumen helfen lassen, popo wischen. Nur weil es die 2 jährigen gerne wollen, die 4 jährigen können, sollte man es manchmal bei den 6 jährigen trotzdem machen. Ist so ein bisschen wie mit der rückkehr ins familienbett, nachdem das kind schon allein schlief.


    Wir benutzen nur normales geschirr, metall besteck, gläser. Einschränkung beim baby: es stand erstmal alles unerreichbar und ich habe eine auswahl vom teller in greifnähe auf den tisch gelegt. Jetzt mit 12 monaten reiche ich den teller als ganzes und lasse was runter nehmen, halte ihn aber noch fest und stell ihn dann wieder weg. Helfe beim löffeln, lasser aber auch allein löffeln und halte das schälchen fest. Glas trinken allein ohne komplettes überschütten ging schon mit 9 monaten, aber nach dem trinken habe ich es wieder ausser reichweite gestellt. Ist immer noch so. Löffel und gabel darf benutzt werden. Meist reiche ich die gabel mit was aufgepiksten, das landet dann begeistert im mund. Irgendwann kann der teller stehen bleiben und ich brauche eine zeit gute reaktionen, wenn der hunger gestillt ist und langeweile einsetzt. Irgendwann wird ganz normal gedeckt.


    Es liegt nicht aller kram in babyhöhe rum, aber wenn mein baby darauf zeigt, dann kann ich es runter reichen. Die kinderSchränke sind schubladen, so dass sie sich selbst bedienen, interessiert aber erst mit 1,5 oder später.


    Zwei zimmer sind babysicher, das bad auch. Die anderen räume bleiben zu oder ich gehe mit rein. Mit 1,5 wollen sie dann putzen, klar bekommen sie einen feuchten lappen. Der kann auch gerne eine weile fürs kind erreichbar sein. Aber ein wassereimer gibts nicht, das gäbe einen ordentlichen wasserschaden. In der alten wohnung lag linoleum in der küche, da durfte mein kleinkind auch mal boden wischen, hier ginge das höchstens im bad.


    Ich finde, man merkt sehr gut, wieviel und wann man seinem kind mehr zutrauen kann. Aber man muss nicht alle bereiche abdecken, sondern schauen, was dem kind interessiert.

  • Hallo,


    Zitat

    ich kann eure ideen verstehen und mache vieles auch so. Andererseits sollte man bei aller selbstständigkeit auch immer aufs kind schauen und bei dingen aus fürsorge/liebe helfen, obwohl es das eigentlich schon kann. Ich finde jedes kind darf da auch seine nicht alterentsprechende hilfe bekommen. Anziehen helfen oder füttern mit 5,6,7. beim aufräumen helfen lassen, popo wischen. Nur weil es die 2 jährigen gerne wollen, die 4 jährigen können, sollte man es manchmal bei den 6 jährigen trotzdem machen. Ist so ein bisschen wie mit der rückkehr ins familienbett, nachdem das kind schon allein schlief.

    Ich denke, wer unter Montessori versteht: Ich stell dir alles in Reichweite, nun kommst du ran, also sieh zu, wie du allein klar kommst (mal ganz krass ausgedrückt) hat etwas gründlich falsch verstanden.
    Ich glaube auch, daß das keiner hier so umsetze3n möchte, habe aber da durchaus beruflich schon eigenartige Erfahrungen gemacht.


    "Hilf mit, damit ich es selber tun kann" schließt für mich ganz selbstverständlich auch ein: Gib mir die emotionales Geborgenheit und seelische Stabilität, die ich dafür brauche." Und das schließt dann wieder Bedürfniswahrnehmung, helfen aus reiner Liebe, als Zuneigungszeichen usw. ein.


    Ansonsten finde ich wie bei allem, man soll aufs Kind, auf die Familie schauen. Also weder "Glas um jeden Preis, weil es bei Montessori so steht" noch "Auf alle Fälle Plastik, so macht man das bei Kindern, damit nur ja nichts kaputt geht".


    Meine Erfahrung ist auch, daß die Achtsamkeit größer ist, wenn es sich um Materialien oder Vorgänge geht, die diese Achtsamkeit herausfordern. Aber manchmal hinkt die Motorik der Achtsamkeit aber auch so weit hinterher, edaß das Kind das noch nicht kompensieren kann, es sind halt Kinder. Dann schaut man aufs Kind und auf das was man selber gelassen aushalten kann und dann passt es schon.

  • Ich habe heute ein zerbrochenes Ei aufgewischt
    ein gekochtes angebissenes Ei weggeschmissen (ich glaube das Ei pellen ist spannender als das essen)
    eine Mandarine weggeschmissen wo der Kleine ein Loch reingepuhlt hat
    und einen angebissenen Apfel weggeschmissen und eine Toastscheibe
    und Saft weggewischt
    und einen komplett zerkrümelten Keks weggesaugt


    Langsam bin ich mir echt nicht mehr sicher ob Lebensmittel in Reichweite eines 2,5 jährigen aufbewahrt werden sollten.


    Abgesehen von der unnötigen Arbeit und dem wegwerfen der Lebensmittel bevölkern im Moment noch 3 Millionen Fruchtfliegen unsere Wohnung.


    Bitte gebt mir Geduld #yoga esistnureinePhase,esgehtvorbei #yoga

    -------------------------------------------------------
    Liebe Grüße von Michaela


    Jungsklamotten, selbstgenähtes, Bücher, Spielzeug und noch mehr im
    ♥ Rabenflohmarkt ♥

    Einmal editiert, zuletzt von mi-ka-do ()

  • "Hilf mir damit ich es selbst tun kann" heißt ja auch nicht "Hilf mir, damit ich es selbst tue". :D


    Plastikgeschirr wird es hier auch geben, die neue Küche ist gefliest, und Dechslein findet es sehr spannend, wenn es "klirrrrrrr" macht.
    Nur Gläser will ich versuchen, weil es deutlich besser schmeckt (Nasennähe und so), und hoffe Wasser ist interessanter als zerdeppern.


    Ich komme auch mit dem starren gebundensein von Objekt und Funktion bei Montessori nicht gut klar. In manchen Bereichen macht das für mich Sinn, aber bei Spielmaterialien nicht. Ich finde es spannend und bereichernd zuzusehen was ein Sohn für sich selbst entdeckt.
    Ich verstehe den Gedanken dahinter, aber für uns passt er nicht. Also lassen wir ihn weg, ist doch keine große Sache.


    Es geht ja nicht darum auf Teufel komm raus ein Konzept umzusetzen, sondern dass ich entdeckt habe dass es ein ganes Konzept gibt dazu wie ich vieles instinktiv mache, und ich das als großes Ideenfundus betrachte.


    mi-ka-do, ich glaube ich würde in so einer Phase die Auswahl an erreichbaren Lebensmitteln sehr einschränken, bis es wieder geht. #angst
    Ich verstehe aber in der Küche und beim Essen selten Spaß, das ist ein Reizbereich bei mir.
    Will eigentlich sagen: Wenn wir anerkennen, dass unsere Kinder Rückschritte in ihren Fähigkeiten machen, dann dürfen wir uns zugestehen unser Verhalten jeweil neu auszurichten.

  • Zitat von »Brina Berlind«
    Ich fürchte aber eher, dass es ein Grundproblem ist. Dank diverser Ratgeber fange ich gerade an, etwas Grund rein zu bringen.
    Welche Ratgeber sind denn das?


    Ich versuche es gerade mit simplyfy your life - Küche, Keller irgendwas.
    Ansonsten fange ich gerade mit flylady für den Haushalt an. Da gilt, regelmäßig 27 Teile entrümpeln. :)
    Das geht total schnell und man merkt auch schnell, dass das Überflüssige weniger wird.


    Es geht eher um die tausend kleinen Dinge, wie 2 alte Scoobidoobänder, kleine Stempel, Teile von der Kinderüberraschung, zwei MiniConniebücher, ein Stift, ein halber Radiergummi, das Jojo, die Plastikspinne, den Papierflieger und ein paar Glasperlen mit Muggelsteinen und zwei Federn, sowie ein Knochen vom letzten Urlaub und ein halb ausgemaltes Malbuch mit ein paar Stickern.
    Also die vielen Kleinigkeiten, für die es nicht lohnt ein Extra Döschen oder Fach aufzumachen.
    Irgendwie landen die bei uns immer in einem einzigen großen Fach und verrotten da, aber sobald man das mit den Kindern aufräumen möchte, sind die Sachen ja soooo wichtig und dürfen auf keinen Fall weggeschmissen werden.
    Was habt Ihr da für Tips, bzw. wie bekommt ihr da Ordnung rein?


    Ich würde tatsächlich für alles ein extra Fach aufmachen und zwar einen Setzkasten.
    Bzw Stempel, Stift Radiergummi bei Schreib-/Bastel-Kram unterbringen.
    Und dann gilt "weniger ist mehr" :) Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen, dass die "Ausstellung" regelmäßig gewechselt wird und gelegentlich auch Teile gehen dürfen.
    Für Urlaubserinnerungen vielleicht noch eine extra Kiste anschaffen, wenn man sie länger aufheben möchte.
    Ansonsten hat unser Sohn noch keinen Krutscht. Ich unterbinde das immer schon beim Schenken. Die Oma bringt immer nur 2 Duplo-Teile mit.




  • Das würde jetzt spontan besser in den BLW Austauschthread passen, ließe man das Alter Deines Sohnes außer Acht. Aber ganz ehrlich: eine angepuhlte Mandarine und einen angebissenen Apfel kann man dochentweder selber später essen oder fertig machen und im Kühlschrank lagern?
    Sowas kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    Und ja, mein Juli 2012 Sohn bekommt inzwischen alleine den Kühlschrank auf und ich finde es genial!

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • barney, das schöne an Monte ZU HAUSE ist doch, dass man sich das rausziehen kann, was man toll findet und das andere ignorert... und keine Eltern an der backe hat, die sich beschweren kommen :D


    Hm Mikado, ich würde die Sachen auch nicht wegwerfen sondern selbst aufessen so bereitlegen, dass das Kind sie weiteressen kann wenn es Hunger hat. Ich glaube nicht, dass Ich-matsche-mit-allem-rum im Sinne Montessoris gewesen wäre ( ;) )
    ANgefangene Sachen die nicht vermatscht oder sehr durchgekauft sind lasse ich oft einfach bis zum nächsten Snackbedürfnis stehen.
    Ich muss aber gestehen, dass es hier keinen freien Zugang zum Essen gibt. #schäm Wasser steht immer bereit, aber Essen gibt es auf Zuruf und nur am Tisch. Unser Kühlschrank ist so hoch, da kommt der Große nur an die untersten Fächer.
    Vielleicht würde es helfen erstmal nur begrenzt Essen bereit zu stellen? Sowas wie eine Schale mit Apfelschnitzen die er sich nehmen kann, wenn ihm danach gelüstet?

  • barney, das schöne an Monte ZU HAUSE ist doch, dass man sich das rausziehen kann, was man toll findet und das andere ignorert... und keine Eltern an der backe hat, die sich beschweren kommen :D


    na klar, deswegen lese ich hier auch neugierig mit - ich wundere mich eher bei manchem, wieso ich das nicht selbst mache oder machte und entdecke halt andere bestrebungen und motivationen, die dem widersprechen.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
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  • Hallo,

    Zitat

    Ich komme auch mit dem starren gebundensein von Objekt und Funktion bei Montessori nicht gut klar. In manchen Bereichen macht das für mich Sinn, aber bei Spielmaterialien nicht. Ich finde es spannend und bereichernd zuzusehen was ein Sohn für sich selbst entdeckt.
    Ich verstehe den Gedanken dahinter, aber für uns passt er nicht. Also lassen wir ihn weg, ist doch keine große Sache.


    Ich weiß jetzt nicht, wie weit du über den Hintergrund ud die Herkunft dieses pädagogischen Ansatzes informiert bist....


    Vielleicht hilft der Gedanke, daß es beim Montessorimaterial eben nicht um "Kreativmaterial" geht sondern tatsächlich vorrangig um LERNmaterial.


    Ich hatte es in einem anderen Thread schon mal geschrieben, schulisches Lernmaterial oder im Sinne von "Lernen eine Form von Arbeit" "Arbeitsmaterial" werden auch an anderen Lernorten nicht unbedingt "kreativ" eingesetzt und aus Mathebüchern Türme gebaut o.ä..


    Es ging damals tatsächlich darum, NEBEN der freien Entfaltung (die in den meisten Fällen darauf hinaus lief, daß die Kinder viele Stunden am Tag sich selbst oder älteren Kindern überlassen waren) ein Angebot zu machen, daß auch andere Lebensbereiche -das Lernen und die Selbständigkeit z.B., fördert.


    Ich habe bei Montessori nirgendwo gefunden, daß freies Spiel schlecht wäre oder auch für SPIELzeug ein "so und nicht anders geht man damit um" gelten würde (dann wäre es ja auch kein SPIEL mehr).


    Aber gedacht war da kein "Vollzeitlernen ohne frei zu spielen", sondern für die Zeit, für dieses Material im Kinderhaus gibt es einen bestimmten Grund, SO damit umzugehen.


    Ich hatte eher immer das Gefühl, daß sie - im Gegensatz zu vielen anderen dieser Zeit - den Kindern schon sehr früh zutraut und somit ERLAUBT, auch mit zerbrechlichen Dingen achtsam umzugehen, zu lernen, zu be-greifen usw. Und das auch noch im eignen Tempo.
    NEBEN dem für Kinder normalen freien Spiel.


    Ich kenne auch keinen Montessori-Kindergarten, der das anders handhabt, selbst an der Montessorischule meiner Kinder hatten - neben dem gezielten Lernen durch "materialgerechtem Umgang" - die freie Entfaltung, Spiel usw. mehr Raum als an den Regelschulen, die ich kenne. Nur eben mit DAFÜR geeigneten Materialien.


    Ich rühre das Essen zu Hause auch nicht mit de Stricknadeln um z.B. Das tut denen nicht gut und rührt nicht richtig und es gibt einfach Dinge, die dafür besser geeignet sind. ;o)


    Daß man sich für zu Hause noch mal mehr raussucht, was zu HAUSE passt, weil es eben zu Hause ist und kein "Kinderhaus" (Also kein Montessori-Kindergarten), ist klar. Wenn man ein Kind in einem guten Kiga oder an einer guten Schule hat, macht man ja trotzdem zu Hause nicht "Vollzeit-Kiga/Schule" sondern schaut, was zu Hause auch schön sein könnte und was nicht - und den Rest lässt man da, wo es hingehört, in Kiga bzw. Schule. :)


  • Genau. In unserem Montessorikindergarten ist es zum Beispiel so, dass die Freiarbeit (ich finde der Name sagt schon aus worum es geht) und die Kreativzeit voneinander getrennt sind. Genauso die Freizeit im Garten/Wald. Das sind ganz unterschiedliche Bereiche, die ich zuhause auch so umsetze.


    Ich würde zum Beispiel wenn mein Kind im Garten eine riesige Burg aus Holzscheiten baut nie darauf bestehen, dass die abends weggeräumt wird. Oder das sie kein anderes Material mit in die Burg nehmen darf (um dort dann zu backen/zu kochen...). Das ist freies Spiel und hat seine ganz eigene Regeln. Meine Regel ist vor allem: Störe nie ein Kind, dass in Ruhe spielt und lasse es in Ruh. Fordert mich mein Kind auf mitzumachen ist das wiederum ein anderes Thema.
    Es gibt aber eben auch spezielles Material bei uns und da wird nach bestimmten Regeln gespielt bzw. muss es im Anschluss weggeräumt werden, weil wir sonst gar keinen Überblick mehr haben wo was ist. Gerade bei Spielen finde ich das wichtig (also Brettspiele mit Zubehör / Steckspiele / Fädelspiele). Da macht es eine strikte Ordnung einfach leichter.


    Für mich (!) ganz persönlich bedeutet unsere Art zu Hause miteinander zu leben eine Erleichterung. Es geht und ging mir nie darum ein bestimmtes Konzept ausschließlich umzusetzen. Mir geht es darum eine gewisse Struktur zu haben, denn die empfinde ich als sinnvoll und wichtig (und ich brauche sie auch um mich wohl zu fühlen). Mir geht es auch darum, dass ich meinem Kind etwas zutraue, dass ich um ihre Kompetenzen weiß. Dass ich ihr zutraue bestimmte Erfahrungen zu machen und sie eben nicht in einer "Erwachsenenwelt" aufwachsen lassen möchte, in der sie nichts selbst gestalten oder berühren kann.
    Ich finde Kinder sind wahnsinnig kompetent, mutig und voller Selbstbewusstsein. Und wenn man sie dann auch einfach mal lässt und Chancen gibt kann das für die eigene Entwicklung nur Vorteile haben. Wie das nun jeder für sich zuhause umsetzt und wie er es nennt ist dann persönliche Sache. Ich denke gerade unter der Prämisse "Montessori" kann man sich eben auch am besten vorstellen wie was gemeint ist. Das kennen mittlerweile einfach viele. Natürlich kann man trotzdem von A.S. Neill, Reich, Piaget oder sonst wem beeinflusst sein. Oder einfach vom eigenen Bauchgefühl #ja Das schließt sich für mich nicht aus.


    In unserem Kindergarten gibt es zum Beispiel auch die "Vorschrift", dass Kinder 3 Wochen pädagogische Pause haben sollen. Wir haben ganzjährig geöffnet und daher müssen die Eltern aktiv auch mal ihre Kinder aus der Institution rausnehmen. Das ist laut unseren Pädagoginnen auch einfach wichtig, weil es für die Kinder tatsächlich auch eine Art "Arbeit" ist sich oft und viel intensiv mit dem Material und den anderen Kindern zu beschäftigen. Und ich finde den Gedanken auch ganz wichtig, dass sich nicht alles darum drehen darf, sondern Pausen gebraucht werden.


    @Mikado:
    Ich persönlich würde das Essen nicht wegschmeißen, sondern das Obst z.B. dann gemeinsam klein schneiden und in einen Naturjoghurt rühren. Und ansonsten halt viel Anleitung geben und nah am Geschehen sein. Meine Tochter war in der Hinsicht aber immer sehr "einfach" und hat von ganz allein Angegessenes wieder in den Kühlschrank gestellt. Oder eben mich gerufen, um zu fragen was wir damit machen.
    Wenn für dich komplett freier Zugang zu stressig ist, dann musst du die Umgebung ändern. Es heißt ja nicht umsonst "vorbereitete Umgebungen schaffen". Heißt: Nur bestimmte Lebensmittel schön platziert zur Verfügung stellen, Schälchen dazu und zeigen welches zum Essen und welches für den Müll ist. Zuerst nur 2-3 Lebensmittel und wenn das reibungsloser klappt einfach erweitern. So wäre mein Vorgehen.

    Girl keep your head up,
    We've still got miles to go,
    Were lead by starlight through,
    The rain and the snow.

  • Ich hab neulich schwer an euch gedacht!
    Als madame so knörgelich war und ich eigentlich Abwaschen wollte (und sie keine Lust mehr hatte zu helfen) habe ich ihr zu den Kastanien eine Flasche von passierten Tomaten und ein Schruabglas gegeben. Das war sehr cool! Sie hat sich richtig lange damit beschäftigt.
    Der Fratz hat es später genommen und schon ganz anders damit gespielt. Hat aber beiden super gefallen.
    Im Moment ist es im kaufladen gelandet

  • hallo,
    der thread hat ja ein bissl zeit aufm rücken, aber vielleicht ist ja noch wer aktiv hier:


    ich hab jetzt noch nicht alles gelesen, da hab ich aber schon eine frage zur verwendung von glas: kälbchen kann bereits aus normalen bechern trinken, hat beim abstellen manchmal probleme, am liebsten nimmt er aber das schnapsglas, das kann er nämlich in einer hand halten. ich bin dabei aber extrem unentspannt, weil ich angst habe, dass er es zerbeißt... ist das unbegründet? auf tassen kaut er ganz schön rum, da hört man das ja... (ich erinnere mich, dass ich das als kind auch getan hab).

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()

  • Hallo Mondkalb, ich kann mir schon vorstellen, dass ein Glas durch kräftiges Beißen zerbrechen kann. Wie wäre es mit einer dickwandigen Espressotasse? Meinst du, er könnte sie halten? Ansonsten gibt es mittlerweile auch Bambusgeschirr, davon habe ich so einen 2cl-Eierbecher. Vielleicht wäre das auch was für den Übergang? (Kannst den gerne haben).

  • Ich habe von Anfang an drauf geachtet, dass auf Geschirr nicht rumgekaut wird, vor allem eben nicht auf Gläsern .hat bisher super geklappt. Er hat nur einmal auf einem Glas bei Nachbarn gekaut NACHDEM der Nachbar davor warnte, dass NICHT drauf gekaut werden sollte. #augen


    Aber mein Sohn hat auch nie Bücher angekaut, das wollte ich genauso wenig ;o)


    Ich denke, wenn man drauf achtet und es im Bedarfsfall positiv kommentiert (Gläser sind zum Trinken da, kauen kannst Du auf....), dann klappt da auch ganz gut. (Naja, zumindest hier)

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • Eierbecher finde ich zum trinken nicht so geeignet, und er trinkt ja auch aus bechern und tassen, wie gesagt. er hat das schnapsglas nur so gerne, deswegen überlege ich halt, ob ich's ihm eben kann... hmmm, ja, zerbeißen wäre schon blöd...
    bambus hat nicht den lerneffekt beim runterwerfen ;) aber danke fürs angebot! #blume


    das beißen/kauen auf der tasse gehört zum trinken dazu, also er kaut nicht einfach so drauf rum, sondern er nimmt einen schluck wobei er die zähne an die tasse haut und schluckt dann. wahrscheinlich bin ich das schlechte vorbild, ich kann auch nicht anders aus einer tasse trinken,...


    danke für eure antworten :)

    Weihnachtskind 2013

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