Reiterfahrene: Sturz bei Volti

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  • Guten Morgen zusammen!
    Ich habe ein Frage an alle, die sich mit Pferden und Reite auskennen.Ich habe nämlich so gut wie keine AHnung. Meine Tochter (4,5) aber ist Pferdefan. Sie war gestern das fünfte oder sechste Mal beim Voltigieren. Und sie ist vom Pferd gefallen, weil dieses sich wohl vor einem Ball erschreckt hat, mit dem sie dann immer ein Spiel machen, er wurde schon rausgeholt. Soweit hat sich meine Tochter wohl nichts getan (fahren gleich noch zum Arzt um das abklären zu lassen), ist aber natürlich geschockt. Das Pferd hat sich kurz darauf nochmal erschrocken, diesmal ohne Kind auf dem Rücken, die Frau mit der Leine(?) in der Hand hatte aufgeschürfte Handinnenflächen.


    Die Reaktion der Volti-Leiterin war jetzt nicht so überragend fürsorglich und sie sagt, dass sie nun auch nicht wisse, wie schnell Kinderknochen brechen können. Das aber die Reaktion des Pferdes normal ist und "mal passieren" kann.


    Meine Fragen: Wie sehr muss/kann man beim Kinder-Volti verhindern, dass sich ein Pferd derartig erschreckt? Wie häufig kommt es vor, dass Kinder fallen? Ist es wirklich o.k., dass sie völlig ungeschützt sind, also keinen Helm oder Schutzweste tragen?
    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Ich kenne es nur so, dass ein Pferd nur dann zum Voltigieren genommen wird, wenn es sich quasi vor nichts mehr erschreckt. 8I


    Ist dies Angebot neu am Stall?


    Und auf Schutzkleidung wird verzichtet, da dies bei den Übungen behindert.

  • Also normalerweise sind Volti-Pferde ziemlich cool und erschrecken sich sehr selten. So habe ich es jedenfalls immer erlebt, ich selbst bin aber immer nur geritten. Wenn die Leiterin von der Longe aufgerissene Hände hat, muss das Pferd ganz schön losgerannt/gesprungen sein. Ich trage zum longieren immer Handschuhe, dann kann man sich nicht verletzen. Ansonsten kann sowas wirklich immer passieren, es sind eben Tiere. Nur dass sich das Pferd vor einem bekannten Ball erschreckt hat, finde ich etwas komisch.
    Helm und Weste gehen wirklich nicht; das schränkt die Kinder viel zu sehr ein.

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. #rose
    Mark Twain


    Glückliches

  • Hallo,
    ich habe auch zwei Pferde und jahrelang Voltigruppen geleitet.


    Das ein Pferd sich mal erschrecken kann ist klar. Was mich wundert ist, dass es sich vor einem Ball erschreckt, mit dem immer gespielt wird. Das ist doch dann nichts neues mehr?


    Besonders stutzig machen mich allerdings die aufgeschürften Hände. Hast du das gesehen? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. So etwas ist mir noch nie passiert und hab das auch noch nie gesehen. Sind das ausgebildete Trainer? Also mit Trainerschein und Longierabzeichen?


    Wie alt ist denn das Pferd? Wie lang schon als Voltipferd ausgebildet?


    Bei uns wurden das ruhige, ältere Pferd für die Krümelgruppen (kleine Kinder) genommen. Jüngere Pferde werden selbstverständlich bei erfahrenen Voltis ausgebildet.


    Das Voltigieren ohne Schutz stattfindet ist richtig. Spätere akrobatische Übungen wären mit Kappe und schutzweste gar nicht möglich.


    Liebe Grüße

  • Ich habe selber bloß Reit- und keine Voltierfahrung.


    Zu Punkt 1:
    Das ein Pferd sich mal erschreckt und zur Seite hüpft ist sicherlich arttypisch. Pferde sind nun mal Fkuchttiere. ABER: Das lässt sich minimieren durch a) Auswahl eines nervenstarken Pferdes. Pferde haben nunmal wie Menschen auch ein unterschiedliches Temperament. Und b) Ausbildung.
    Und an b) scheint es mindestens zu hapern. Ein Pferd, das jede Woche mit einem Ball konfrontiert wird und dabei ruhig bleiben soll, muss dafür ausgebildet sein.


    Zu Punkt 2:


    Selber, wie gesagt keine Erfahrung. Aber im reitforum gab es die Diskussion auch. Fazit der langjährigen Voltigierer war. Schutzausrüstung behindert und schränkt die Bewegungsfreiheit ein und führt somt dazu, dass man sich im Falle des Falls nicht korrekt abrollen kann. Schutzausrüstung wäre also eher gefährlich.


    Aber in der Diskussion kam raus, dass es immer mal wieder zu Stürzen kommt (auch ohne erschreckendes Pferd), weil eine Übung nicht so klappt etc. Das sei aber in fast immer verletzungsfrei. Es sei in jedem Fall notwendig den Abgang vom Pferd zu üben ebenso wie das korrekte Fallen und generell das Training sorgfältig aufzubauen.

  • Finder ihr, dass 4,5 zu klein zu voltigieren ist?

  • Zur Ausbildung der Damen weiß ich nichts, Sie meinte, für ein Falltraining müsste jemand von Aussen kommen, dafür sei sie nicht ausgebildet.

  • 4,5 Jahre finde ich nicht zu klein.
    Es kommt eher auf die Gruppenzusammensetzung, die Pferdegröße und vor allem auf die Trainer an.


    Hier in der Gegend beginnen die Gruppen mit Kindern zwischen 3-5 Jahren. Älter als 6 kann manchmal sogar nachteilhaft sein.


    Falltraining bei so kleinen Kindern? Das haben bei uns die Galoppgruppen gemacht, die auf mehreren Ebenen Turnen.
    Also die Äußerungen der Trainerin... finde ich ungewohnt...

  • Ich hab zwar keine Erfahrung in dem Bereich, finde es aber merkwürdig, dass eine Trainerin Voltigieren bei so kleinen Kindern macht, die ihnen das verletzungsfreie Fallen nicht beibringen kann. Ich hätte mir jetzt gedacht, dass das das allererste ist, was die Kinder lernen müssen. Und natürlich auch, dass zum Voltigieren gerade in einer Anfängergruppe ein Pferd genommen wird, was sich nicht vor einem bekannten Ball erschreckt. Jedenfalls würde ich es sicher nicht gut heißen, wenn dieses Pferd in näherer Zukunft wieder in der Anfängergruppe eingesetzt wird.

  • Kleine Kinder fallen automatisch richtig, da wäre ein Training kontraproduktiv und würde den Instinkt verhindern.
    Ein Pferd kann sich immer auch vor bekannten Sachen erschrecken, kommt auch aauf die Tagesform an. Selbst, wenn das Pferd gut desensibilisiert ist, da brauch der Ball nur mal im falschen Winkel kommen. Oder hat das Pferd kein Vertrauen zu der Trainerin, dann muss die sich das am Bden verdienen.
    Und unabhängig vom Ball, man kann immer mal runter fallen. Ich bin früher auch vom Voltipferd gefallen und auch als ich geritten bin. Gut ist, das eigentlich alle Pferde versuchen ihre Hufen so zu sortieren, das sie keinen runtergefallenen Mensch treffen.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Ein Pferd ist auch nur'n Mensch und hat mal einen schlechten Tag. Wenn es aber häufiger vorkommt, dass das Voltigierpferd so schreckhaft ist, sollte das entschieden angegangen und ggf das Pferd ausgewechselt , bzw. dann das Training mit den Kindern ausgesetzt werden, bis das Pferd wieder "auf Spur" ist. (Wenn das allerdings wirklich gemacht wird, maulen die Eltern, wenn die Kinder mal vier Wochen nur auf dem Holzpferd üben :| )
    Mal passieren kann sowas aber immer - ja. Das Pferd wird nicht vertraglich zusichern, sich niemals wie ein Pferd zu verhalten, nur weil die Longe dran oder ein Kind auf dem Rücken ist.
    Voltikinder fallen mal, das ist so. Nicht mal leider, denn die können hinterher, wenn sie in den Sattel wechseln, idR sehr gut und sicher fallen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Danke für eure Antworten. O.k. gut, dann habe ich nicht fahrlässig gehandelt bei der Auswahl dieses Reitvereins. Dann bin ich beruhigt, dass ich beruhigt sein kann, dass das Fallen normal ist und dazu gehört.Hm, das Pferd machte eigentlich einen sehr ruhigen Eindruck auf mich, ist auch schon älter. Wir waren jetzt beim Röntgen und die Kleine hat Haarrisse im Handgelenk und trägt erstmal eine Schiene. Sie findet das alles superschlimm und möchte gar nicht über den Sturz sprechen. Sie sagte auch schon, dass das Volti nichts für sie sei. Ich finde das schon scahde, aber natürlich darf sie das so entscheiden. Ich würde mir aber für sie wünschen, dass sie es weiter macht, da es ihr gut getan hatte. Unter Druck setzen will ich sie aber auch nicht. Wie würdet ihr damit umgehen?

  • Ist der Kurs einmal wöchentlich?
    Dann würde ich ne zeitlang so zum Gucken fahren.
    Sie muss den Schock ja auch erstmal verdauen.
    Das Vertrauen ist erstmal weg.

  • Kleine Kinder fallen automatisch richtig, da wäre ein Training kontraproduktiv und würde den Instinkt verhindern.


    #confused Das kenne ich so nicht. Was ich kenne ist, dass sich die Kinder festklammern (Instinkt!) und dann unter das Pferd rutschen statt abzuspringen und sich abzurollen. DAS kann zu wirklich ernsthaften Verletzungen fuehren. Ein Instinkt ist uebrigens auch, sich schoen mit beiden Armen abzustuetzen, wenn man beim Reiten vom Pferd fliegt. Das hat dann schon mal 1-2 gebrochene Arme zum Ergebnis...MMn ist Fallen/kontrolliert Absteigen so ziemlich das Wichtigste, was Kind schon sehr frueh lernen sollte, um den Sport verletzungsfrei betreiben zu koennen.


    Ich wuerde sie nicht zwingen. Vielleicht koennt ihr zum Stall fahren, beim Putzen helfen, Pferd 'ne Moehre geben, zugucken beim Voltigieren?

  • Ich bin jetzt mal ehrlich und sage dir, dass ich putzen und pflegen und ab und an mal geführtes reiten für einen viel besseren Kontakt zu Pferden halte als voltigieren. Meist wählen die eltern den voltikurs weil kinder Pferdenarren sind...reiten aber zu teuer ist. Ich persönlich finde voltigieren sehr gefährlich. Aber da kann man ja geteilter Meinung sein. Insgesamt würde ich aufs kind gucken.

  • minnegard, danke für deine Ehrlichkeit. Meine Info ist, dass es noch kein Reiten für so kleine Kinder unter 6 gibt und das Volti das Gefühl für das Pferd vermitteln soll. Das Volti ist aber mit 40 Euro monatlich auch recht teuer.
    Wir haben hier im Dorf aber auch die Möglichkeit ein bisschen auf einem Therapiepferd zu reiten.

  • üfi, ich finde Voltigieren auch ziemlich gefährlich... Vom Pferd fallen gehört definitiv mal dazu, aber dann doch bitte mit Helm (und am Besten Weste) Ich kenne es auch so dass es vor 12 Jahren keinen Reitunterricht gibt. Und "richtig" Reiten wird ihr vllt noch keinen Spaß machen.
    Das mit dem Therapie Pferd hört sich doch toll an!
    In meinem alten Stall gab es eine Purzelstunde. Das sah aus wie Voltigieren, nur ohne große Kunststücke. Und die Kinder hatten alle einen Helm an.

  • Echt?? ist das so mit dem Fallen? Ich habe das aus meine volti Zeit anders in erinnerung.


    Unsere Tochter hat auch kein Volti gemacht, ich habe gleich ein Pflgepony bevorzugt, mit Unterricht.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Mir wurde damals auch gesagt, reiten sollte man frühestens ab 8 Jahren, vorher wäre das breitbeinige Sitzen auf den Pferden schlecht für die Hüften.


    Voltigieren hat mich auch immer abgeschreckt.


    Wir warten nun noch 2 Jahre und schauen dann, ob das Interesse immer noch da ist.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Besonders stutzig machen mich allerdings die aufgeschürften Hände. Hast du das gesehen? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. So etwas ist mir noch nie passiert und hab das auch noch nie gesehen. Sind das ausgebildete Trainer? Also mit Trainerschein und Longierabzeichen?


    Naja, gibt es schon, aber spricht jetzt auch net unbedingt für das Setup. Das einzige Mal, dass mir von nem Pferd die Longe (war auch noch ne blöde mit superfesten Kanten) so durch die Hände gezogen wurde, dass die hinterher quasi hinüber (Abschürfungen/Verbrennung) waren, war mit nem Jungpferd in Ausbildung. Das war's einfach nicht gewohnt und hat sehr unerwartet die Flucht nach außen aus dem Zirkel angetreten. Da saß aber auch niemand oben etc. schon gar kein Kind. Ging da halt um Gewöhnung an Bewegung mit Sattel, Zaumzeug, Longe und das Tier war eben noch jung und schreckhaft, vielleicht auch verspielt.
    Auf dem Hof wo ich früher war, wurden Kinder wirklich nur auf (weitgehend) sichere, ruhige Pferde gesetzt. Nie habe ich eines von denen auf diese Art beim Longieren ausbrechen sehen. Zugegeben, es wurden dort aber auch keine Turnübungen an der Longe gemacht (mehrere Kinder, Bälle etc.) sondern eher für's englischreiten trainiert. Da waren die Kinder dann auch eher älter und mit Reitkappen versehen.
    Vom Pferd gefallen bin ich selbst unzählige Male. Meine schlimmsten Verletzungen waren ein Einklemmen meines Zeigefingers in der Autotür beim abliefern auf dem Hof und nen verstauchter Fuß, auf den mir nen Pferd beim Putzen draufgestiegen ist. Glück gehabt.


    Ich würde denken, üfi, wenn deine Tochter das Voltigieren jetzt schreckt tut ihr vielleicht eine Pause ganz gut. Sie ist ja auch noch sehr klein. Eventuell passt es für sie besser, wenn sie sich später erstmal langsam wieder annähern kann, streicheln, putzen, geführtes Reiten etc. Aber gut, dass nichts schlimmeres passiert ist. :)