Wie findet man Freunde? Oder besser: Eine Busenfreundin?

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  • Mir fällt gerade ein, dass das auch in einem anderen Thread mal zur Sprache kam, dass viele hier eine richtige, gute Freundin in ihrem Leben vermissen. Sind "echte" Freundschaften wirklich so selten? Und woran liegt das? Bzw. was kann man dagegen tun? Wer von euch hat eine echte "Busenfreundin", die ihr so nah (oder näher) steht wie eine Schwester, die fast schon zur Familie zählt, der man sich anvertraut und auf die man nie mehr verzichten mag? Oder wie definiert ihr Freundschaft? Was wünscht ihr euch von einer Freundin? Und woher kennt ihr eure Freunde?


    Und eure Kinder? Haben die richtig "dicke" Freunde, vielleicht über viele Jahre / die gesamte Schulzeit hinweg? Und welchen Einfluss haben Eltern auf die Freundschaften ihrer Kinder?


    Ich hadere da grad mal wieder mit diesem Thema. Das hat bei mir sehr vielschichtige Aspekte:


    - Zum einen wächst meine Tochter als Einzelkind auf. Ein Stück weit unfreiwillig, obwohl es durchaus auch Vorteile hat, ein Einzelkind zu haben (und eines zu sein), so ist es nicht. Aber gerade weil die Geschwister fehlen, ist der Kontakt zu anderen Kindern umso wichtiger. Das weiß ich und habe den Umgang mit anderen Kinder deshalb von Anfang an gefördert. Es ist mit ein Grund, warum ich mit ihr z.B. verschiedene Kurse besuche (Musikgarten, Tanzen, aktuell Schwimmen und Turnen). Wir sind dieses Jahr umgezogen. Vorher hatten wir in einer Spielstrasse gelebt mit ziemlich vielen Kindern in der Nachbarschaft. Die Kids waren zwar alle unterschiedlich alt, haben sich aber trotzdem super untereinander verstanden (was vielleicht auch daran lag, dass es vorwiegend Mädchen waren, die wenigen Jungs in der Strasse waren da zugegeben schon ein bisschen außen vor). Meine Tochter war von Anfang an sehr selbständig und hat sich aktiv Freunde zum Spielen gesucht. Da sie klein und niedlich war, kam sie auch überall gut an und hat schnell Anschluss gefunden. Im Kindergarten später genauso. Mit einem knapp 2 Jahre älteren Mädchen aus der Nachbarschaft entwickelte sich schließlich eine recht innige Freundschaft. Aber dann sind wir dieses Jahr wie gesagt leider weggezogen und im September ist sie hier jetzt eingeschult worden. Natürlich ist hier alles erst mal noch neu und auch Freundschaften müssen wachsen. Sie hat recht schnell andere Mädchen aus der Klasse oder auch aus der neuen Nachbarschaft kennen gelernt. Die Kinder haben ihr gegenüber allerdings den Vorteil, dass die meisten sich schon aus dem Kindergarten kennen. Und das bekommt meine Tochter auch zu spüren, denn im Zweifelsfall halten die Freunde, die sich schon länger kennen, natürlich zusammen. Für meine Tochter ist es eine neue Erfahrung, auch mal abgelehnt zu werden oder als "Außenseiter" daneben zu stehen. Mit dem einen Mädchen aus der Nachbarschaft hat sie sich schon ein paarmal zum Spielen getroffen, die beiden laufen auch gemeinsam zur Schule. Sind aber andere Kinder da, ist meine Tochter sofort abgeschrieben. Auch reagiert das Nachbarsmädchen oft auffällig schroff, aggressiv und zickig. Meine Tochter weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, aber so die richtig innige Freundschaft entsteht da zwischen den beiden nicht gerade, und das Mädchen wäre sicher auch nicht die erste Wahl meiner Tochter. Also hoffe und warte ich, dass sich vielleicht mit einem anderen Mädchen eine tiefere Freundschaft ergibt und frage mich derweil, wie ich ihr dabei vielleicht helfen kann. Wenn sie Interesse an einem anderen Kind zeigt und sich mit diesem privat treffen möchte, organisiere ich entsprechende Verabredungen wenn ich kann. Früher hat fast immer jemanden aus der Strasse zum Spielen gefunden, und wenn es nicht die Nachbarskinder waren, dann wurde ein Spieltermin mit anderen Freunden vereinbart. Es haben ja auch fast alle in erreichbarer Nähe gewohnt. Hier ist das besagte Nachbarsmädchen momentan die einzige "Freundin" in der Nähe, eine weitere wohnt immerhin in Fußreichweite, die anderen Klassenkameraden wohnen am anderen Ende vom Ort und die bisherigen Freunde haben wir ja am alten Wohnort zurück gelassen. Das ist sowohl für meine Tochter als auch für mich jetzt eine neue Situation und zum ersten mal tut es mir leid, dass sie ein Einzelkind ist. :S


    - Auf der anderen Seite denke ich mir halt, dass sich auch selbst in Punkto Freundschaft nicht gerade das leuchtende Beispiel bin. Ich habe zwar eine Schwester, aber unser Kontakt ist relativ oberflächlich. Wir sind sehr verschieden und wohnen auch relativ weit auseinander. Das ist noch das nächste: Meine Schwester hat selbst zwei Mädchen. Ich hätte es toll gefunden, wenn die Cousinen gemeinsam hätten aufwachsen können. Aber auch das geht leider nicht aufgrund der Entfernung. Es mangelt also überall an Geschwistern, Cousinen, Nichten und sonstigen Familienmitgliedern.
    Unterdessen habe ich aber auch selbst keine richtige "Busenfreundin". Hatte ich auch noch nie. Ich war in meiner Schulzeit ein ziemlicher Außenseiter. Aus meiner Kindheit bzw. Jugend ist mir keine einzige Freundschaft erhalten geblieben. Heute haben wir einige gute Bekannte, die ich auch sehr mag. Aber irgend etwas fehlt trotzdem. Diese eine enge Vertraute, die man als erste anruft, wenn man mal Kummer hat. Mit der man stundenlang quatschen kann. Die man auch mal einfach so trifft, ohne Mann, ohne Kinder, ohne Anlass. Die sofort parat steht wenn Not am Mann ist. Dabei gäbe es sogar die eine oder andere Freundin, die womöglich gerne diese Rolle übernehmen würde. Eine meiner Freundinnen ist Single und kinderlos, versteht sich aber super mit meiner Familie, würde ggf. auch mal als Babysitter einspringen und hört mir auch gerne zu, wenn ich was auf dem Herzen habe. Aber aus irgend einem Grund "nutze" ich sie nur wenig als Freundin. Eine andere wohnt leider wieder ein Stückchen weiter weg und hat mehr als genug damit zu tun, Job, eigenes Kind und diverse Engagements und Hobbys unter einen Hut zu bringen. Ich hätte sie gerne mehr in meiner Nähe, würde mich gerne öfter mit ihr treffen, auch mal ohne Kinder. Aber organisatorisch ist das eine Katastrophe ... :S


    Und so bleiben die meisten meiner Freundschaften eher an der Oberfläche. Am Samstag wollte ich mit meinem Mann ausgehen. Da er und Tochterkind aber kurzfristig krank geworden sind, stand ich nun also alleine da und hatte noch eine Karte übrig. Ok, es war kurzfristig, aber ich habe 5 Freundinnen durchtelefoniert, und keine einzige konnte oder wollte mitkommen. Ich bin dann tatsächlich alleine hin und habe all die anderen Freundesprächen und Cliquen beobachtet, die zusammen getuschelt, getanzt und gelacht haben, und fühlte mich echt alleine ... :(


    Und nun sitzt meine Tochter hier am Maltisch und beschwert sich (zurecht), dass sie keinen Bock hat, immer alleine zu spielen (ich spiele ja auch immer wieder mit ihr, aber ich kann ihr keine gleichaltrigen Freunde ersetzen. Auch habe ich nicht immer die Zeit und zugegeben die Muse, mich mit ihr zu beschäftigen). Uns beiden fehlt etwas ganz wichtiges im Leben: Eine richtige Freundin. Eine, über die man sich immer freut, mit der man durch dick und dünn gehen würde, die immer für einen da ist, die uns versteht und uns tröstet, wenn wir down sind, die Krankenbesuche abstattet, als Babysitter einspringt, mit uns shoppen geht oder auch einfach nur mal mit uns zusammen schweigt.


    Wobei: Ich habe ja sogar so einen Freund. Meinen Mann! Unter all den Menschen in meinem Leben ist er mein engster Vertrauter, bei dem es nie peinlich ist, wenn man mal schlechte Laune hat oder sich streitet oder auch einfach nur zusammen schweigt. Und der beste Babysitter der Welt ist er obendrein. #love


    Nun wünsche ich mir von ganzem Herzen einen solchen Freund (oder Freundin) auch für meine Tochter. Wie viel Geduld muss ich haben? Wie viel Einfluss habe ich als Mutter darauf? Und wie kann ich hier am besten helfen, wenn sie sich mal wieder "mutterseelenallein" fühlt? Gegen die Angst, dass sie am Ende ihrer Schulzeit genauso ohne Freunde dasteht wie ich damals? Gegen das schlechte Gewissen, dass wir ihr nie ein Geschwisterchen geschenkt haben? Gegen die Selbstvorwürfe, dass es schließlich unser Wunsch war, hierher zu ziehen (einen Wunsch, den wir auch selbst schon ein paar mal angezweifelt haben ...), denn unsere Tochter war am alten Wohnort immer sehr glücklich gewesen ...


    Gibt es solche "Herzensfreundschaften" überhaupt? Oder ist das alles nur eine Illusion und unrealistisches Wunschdenken?


    (Sorry für den etwas wirren "Gedankenerguss" ...)

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • kann vom handy aus nicht ausführlich antworten. nur soviel: du bist nicht allein beim alleinfuehlen. #knuddel

  • Ja, da kann ich auch nur zustimmen, mir geht's genauso:-/

    Ausdauer ist das Fundament aller Tugenden. - Honoré de Balzac
    Hier gibts noch mehr über mich, Website, Blog...ach ihr wißt schon ^^

  • nur so viel jetzt
    ich betrachte den Fall, eine echte Busenfreundin zu haben, und das über viele Jahre inzwischen als Geschenk..oder Glücksfall oder wie auch immer.
    Ich dachte lange, das wäre normal, jeder hätte sowas. Aber dem ist wohl nicht so.
    Aber zu spät ist es ja nie :)
    ich habe eine "beste" Freundin, noch aus Schultagen. Es hilft natürlich, wenn man schon so viele Jahre und gemeinsame Erlebnisse teilt.
    Aber ich habe auch noch in den letzten Jahren Freundinnen gefunden.
    Das hat zwar eine andere Qualität, aber ist deswegen ja nicht schlechter oder besser.

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible

  • Interessant, ich dachte mal ich wäre einfach nur unfähig langfristige Freundschaften zu führen...


    Obwohl ich hatte 24 Jahre lang (ich bin 31) einen besten Freund, wir haben sogar zusammen gewohnt. Es ist zerbrochen weil ich mit meinem damaligen Freund, jetzigen Mann zusammen ziehen wollte und er mich vor die Wahl stellte: Er oder mein Mann...Tja, ich bin jetzt verheiratet, habe einen kleinen Sohn und keinen besten Freund mehr. Mir ist es eh immer sehr schwer gefallen vertrauen zu fassen. Wie nannte meine Mutter das immer so schön? Ich wäre ein Menschenfeind #weissnicht Ich habe auch nicht viel Kontakt zu meiner Familie, weil sie mich nicht akzeptieren wollen und da habe ich keine Lust zu.


    Menschenfeind? So st es nicht... hoffe ich doch, aber meine Freundesliste ist kurz, bewusst..trotzdem finde ich das oft auch schade, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Leider sind meine richtig engen Freunde über Deutschland und Ausland verstreut..


    Was ich sagen will. Ich kann das sehr gut verstehen. Deine Überlegungen...ich habe da auch Panik wegen meinem Sohn. Er ist ein Gruppentier und liebt alle Leute, Kinder, Tiere etc. ich habe aber keine Freunde mit Kindern. Ich bin sogar soweit, dass ich eine Mutter von der Kita angequatscht habe, ob unsere Söhne sich mal außerhalb der Kita zusammen treffen könnten zum spielen. Sie fands ok, aber für mich wird das Horror, aber das ist mein Problem, nicht das meines Kindes. Ich habe Angst das ich seine Bedürfnisse in der Richtung übersehen könnte... :S Ich habe sogar dafür gesorgt, dass meine Familie, die mich immer fertig gemacht hat, Kontakt zu Luke hat, solange sie sich benehmen, damit er eine Familienzugehörigkeit hat, bis er das selber entscheiden kann.


    Mir geht es auch wie dir: Mein Mann ist alles für mich! Er ist für mich da, beschützt mich, redet mit mir, tröstet mich, streitet mit mir, ist der tollste Vater der Welt und so interessant ..unbezahlbar und alles was ich brauche #love


    Lange Rede, gar kein Sinn! Ich drck dir die Daumen, dass du einen Weg für dich/euch findet/findest #blume

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

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  • Ich hatte als Teenie immer Busenfreundinnen, die allerdings auch wechseln konnten. Seit ich 13 bin habe ich eine beste Freundin, allerdings ist der Titel nur auf dem Papier vorhanden. Wir wohnen weit auseinander und telefonieren 1-2 mal die Woche, ich kann mit ihr aber auch nicht über alles reden (zB meine neue Schwangerschaft habe ich ihr erst erzählt, als die ersten 3 Monate rum waren, weil sie eine ganz schöne Tratschtante ist und weil es sie gar nicht so interessiert).
    Dann gibt es noch eine alte Schulfreundin, mit der ich mich ca 3mal im Jahr treffe, die mag ich wirklich gern, aber auch die ist in einer anderen Lebensphase.


    Ich denke, das ist das Hauptproblem. Meine alten engeren Freunde hier in meinem Wohnort seit 2007 haben alle noch keine Kinder und können deshalb mit meinem Lebensstil und meinen Problemen etc nichts anfangen. Ich kenne ein paar nette andere Mütter, aber gezwungenermaßen steht da bei den Treffen der Nachwuchs im Vordergrund und man kann sich gar nicht so richtig gegenseitig kennenlernen. Bzw bin ich mir dann auch nicht so sicher, ob so eine nahe Freundschaft dann überhaupt gewünscht wäre und falls ja, wie man das angeht. Ich lad ja nicht einfach irgendeine andere Mama aus dem Kiga zum Kaffee ein (oder doch?).

  • Ich persönlich bin gar nicht scharf darauf, eine Busenfreundin zu haben. Ich habe drei enge Freunde, die mich inzwischen mein halbes Leben lang begleiten und die ich aber auch immer mal eine Zeit lang nicht sehe oder spreche. Dann gibt es noch mehrere Freundschaften, die mal enger und mal weniger eng sind. So war das aber schon immer bei mir. dieses "ich habe eine bester Freundin, mit der ich alles teile" konnte ich z.b. noch nie nachvollziehen, das wäre mir wohl zu eng.


    Bei meiner Tochter ist es ähnlich (jetzt 2.Klasse), mein Sohn (4.Klasse) hat sehr wohl einen besten Freund. Ich glaube, mit der Schule festigt sich das nochmal. Hast du denn das Gefühl, deine Tochter leidet richtig darunter oder projizierst du vielleicht etwas in die Aussagen deiner Tochter, was dir damals gefehlt hat?

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

  • Ich kann Dich auch gut verstehen, also zumindest was mich selber betrifft. Meine Töchter haben sich gegenseitig als innige Spiel- (und Streit-) Partner und auch so viele Freundinnen.


    Aber ich selber habe genau eine einzige Freundin, die leider in Berlin lebt (ich in HH) und die zwar wirklich immer für mich da ist, zumindest am Telefon, aber HIER in HH bin ich echt komplett alleine.


    Allerdings bin ich selber Schuld, ich habe große Probleme damit, Freundschaften aufzubauen und zu halten, zumeist, weil ich denke, nicht ehrlich behandelt oder nicht wirklich gemocht zu werden.


    Neulich habe ich mal eine Kleinanzeige aufgegeben, in der ich was von "Alleinerziehend und Schwanger sucht Freundin" schrieb - leider haben sich fast NUR Kerle gemeldet, die sehr gerne eine Schwangere kennenlernen würden (das weckt in mir ganz komische Gefühle).


    Und ich habe keinerlei Hobbys, bestimmt lernt man dort auch Menschen kennen, wenn man etwas gerne und ausserhalb des Alltages macht.


    Naja, helfen kann ich nicht, weil ich eben ein tolles Beispiel dafür bin, wie man es NICHT macht :D Aber verstehen kann ich Dich.

    • Offizieller Beitrag

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    Nur kurz, weil ich gleich los muss. Mir geht's genau so. Lustigerweise meinem Mann auch. Also, wir haben uns. #love Aber abgesehen davon schauts echt düster aus mit Freundschaften. Gute Bekannte, durchaus Freunde, aber nichts so richtig tiefgründiges, festes.


    Später mehr.

  • Also wegen deiner Tochter musst du dir wahrscheinlich keine Sorgen machen.
    Das ist normal, dass zu Schulbeginn erstmal alle an den bereits vertrauten Freunden festhalten. Später entdecken sie die "neuen" Kinder, die sie noch nicht so gut kennen. Was sagt sie denn zu den Pausen? Ist sie da integriert? Meine Kleine war anfangs recht schüchtern, hat aber trotzdem im Laufe des ersten Schuljahres acht neue Freundinnen gefunden (zusätzlich zu den alten ...).


    Tja, und bei Erwachsenen ist das doch auch kein Manko, keine beste Freundin zu haben #weissnicht .
    Umzüge oder unterschiedliche Lebensentwürfe entfremden einander manchmal ganz schnell. Meine zwei besten Freundinnen sind auch nicht hier vor Ort, aber mit denen gehe ich trotzdem schon seit der Kindheit durch dick und dünn.

  • Bei mir dauert das immer ewig.
    In meiner Studi-Stadt hab ich nach ca. 4 Jahren gute Freunde beim Tanzkurs gefunden. Mein Mann hatte dort ne Art Clique. Mit denen haben wir oft was gemacht. Das war aber eher oberflächlich. Dann hatte ich im Studium eine Freundin, die aber sehr anders war im vielen Dingen. So richtig nah war das nicht, obwohl wir uns vieles erzählen konnten.


    So richtig gute Mütter-Freundinnen hab ich vor 4 Jahren mit meiner großen Tochter als Baby gefunden. Vor allem in der Stillgruppe gab es einige, wo es gut passte. Daraus sind 2 Gruppen entstandeng Einmal mit 4 gleichaltrigen Kindern und einmal so eine kleine Sekte von 8 Müttern, die größtenteils lange gestillt, viel getragen, abgehalten haben. Wir haben uns jede Woche getroffen und sind uns sehr nahe. Da gibt es nicht DIE eine Freundin, aber wirklich tolle Frauen, die mir nahe sind.


    Dann sind wir leider 2 Mal über mehrere hundert Km umgezogen :(
    Vor 1,5 und vor einem Jahr. Seitdem ist es bei uns auch ziemlich einsam. Ich bin da halt auch anspruchsvoll, kann die Normalo-Mütter nicht gut um mich haben. Und ein paar, die vllt passen würden, hatten nicht so den Bedarf an neuen Freunden. Z.B. 2 berufstätige Mütter mit je 4 Kindern...


    Ich überlege ob ich mal in der Hebammenpraxis nen Aushang mache und eine Gruppe für bedürfnis-orientierte Eltern anbiete? Vllt findet sich ja da jemand tolles.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

  • Also ich habe auch nicht so eine Busenfreundin.
    In der FH habeicheinige Freunde und jetzt durch Babyschwimmen und Stillcaffe einige kennengelernt.
    Ich empfehle Gruppen aufzusuchen. ZB.: Spielnachmittage im Museum, Basteln in der Bücherrei, Schwimmkurs und lauter so Sachen. Dort auf Leute zugehen und "Nummern sammeln" Du siehst ja,dass es vielen gleich geht. Einer muss den Anfang machen.
    Es gibt bestimmt iwelche Aktivitäten in deiner Nähe (Kirche?). Da ein bisschen Zeit investieren und
    Kontakt halten. Dabei versuchen nicht verzweifelt zu wirken und schon ist man eingebunden.
    Meine Fh-Clique habe ich so gefunden: Ich habe mir einen Menschen rausgesucht und ihm gesagt: "Dir laufe ich jetzt hinterher wir haben den gleichen Stundenplan."
    Ein guter Freund hat sich mich rausgesucht. Ist einfach da gewesen und hat Kontakt hergestellt. Wenn man jemanden will,braucht man Kontakt zu Menschen.
    Such was was Dir spaß macht oder vlt auch am Rabenzaun.

  • gruß und ein dickes fettes danke an "woran",wir kennen uns seit dem kindergartenstart(fast 30jahre!!!!),auch wenn wir inzwischen in norden und süden wohnen und uns nur sehr selten sehen können-ist es doch EINE GANZ BESONDERE FREUNDSCHAFT!!!!!!
    ....und ich würde mir das auch für meine kinder wünschen....




    ...sorry,kleinschreibung da gerade einhändig...

  • Ich glaube du musst das wirklich trennen zwischen deiner Tochter und dir. Kinder schließen im allgemeinen viel schneller Freundschaften und sind offener im Umgang, ich glaube nicht, dass deine Tochter die ganze Schulzeit allein bleiben wird. Und du machst das schon gut so: Wenn sie sich gut mit einem Kind versteht gern die Freundschaft fördern und Spieltreffen verabreden, ggf. die Mädels auch mal unterstützen, wenn es grade Knatsch gibt oder ihnen vor Langeweile die Decke auf den Kopf fällt. Viel mehr kannst du auch gar nicht machen, der Rest braucht Zeit.


    Ich hatte jahrelang keine beste Freundin, oft nichtmal überhaupt eine Freundin. Gern denke ich an die Zeit nicht zurück. Erst nach der Geburt meiner Großen habe ich meine Freundin kennen gelernt und sie würde ich definitiv als "Busenfreundin" bezeichnen, das erste mal im Leben, dass ich so jemanden habe und wir sind beide extrem dankbar, dass wir uns haben, denn ihr ging es eigentlich genauso.
    Kennen gelernt haben wir uns über 5 Ecken. Mein Mann war mit dem Bruder der Exfreundin ihres Mannes befreundet. Kontakt gab es nur sehr sporadisch irgendwie. Ein klein wenig mehr wurde es durch die Geburt unserer Kinder (ihr Ältester ist ein halbes Jahr älter als meine Große) und dann schlich sich das irgendwie so ein. Sie erlitt einen schlimmen Schicksalsschlag und da ich ein ganz schlimmes Helfersyndrom habe ;) kamen wir uns dadurch näher. Schritt für Schritt wurde das immer mehr, durch noch ein schlimmes Unglück hat die Familie auch eine Weile bei uns gewohnt und spätestens da war sie aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. #love
    Wir haben uns nicht gesucht und gefunden, aber ich empfinde es als großes Geschenk sie zu haben. Wenn was ist, rufen wir uns an (zu jeder Tageszeit), wir sind gegenseitig Paten für die Kinder, wir dürfen gegenseitig immer ein und ausgehen, egal wie die Bude aussieht, wir können stundenlang über alles mögliche reden, wenn es geht, treffen wir uns auch einfach mal so ohne Anhang (ok selten, weil ja noch kleine Kinder), wir unterstützen uns gegenseitig, können uns ausheulen bei der anderen und vor allem gleichen wir uns auch im Charakter. Sie wusste meist noch vor meinem Mann, dass ich schwanger bin, sie hat bei den Fehlgeburten mitgelitten, sie war die erste im Krankenhaus um das Baby zu bestaunen... Inzwischen weiß ich nicht mehr, was ich ohne sie machen sollte, sie ist mir schon so wichtig geworden, wie mein Mann.


    Rückblickend würde ich sagen, dass viel Glück und Zufallen dabei geholfen hat, vor allem, da wir beide eher introvertiert sind und nicht sofort offen auf andere Menschen zugehen. Die Schicksalsschläge haben sicher ihren Teil dazu beigetragen (sowas schweißt ja nicht nur Partnerschaften zusammen) und vermutlich auch von beiden Seiten der Wille über manchen Fehler hinwegzusehen und den anderen so zu nehmen, wie er ist. Denn einig sind wir uns bei weitem nicht in allem. Weder in der Erziehung noch in der Lebensführung. Aber wir wissen beide, dass der andere seine guten Gründe dafür hat, reden und diskutieren gern, lassen der anderen aber ihre Meinung und unterstützen trotzdem wo es geht. Eigentlich hat das schon viel mit einer Partnerschaft zu tun, wenn ich ehrlich sein soll. #gruebel Da ist man sich ja auch nicht immer einige, nimmt den anderen aber so, wie er ist, weil er halt auch seine guten Seiten hat. Und genau diese Unterschiede machen es eben auch abwechslungsreich.


    Ich hoffe, dass war jetzt halbwegs verständlich? #angst

  • Als ich die Erfahrung machen musste, dass Freundschaften, bei denen man glaubt sie halten bis zum Weltuntergang und darüber hinaus, sehr plötzlich und wegen eher nichtigen Gründen vorbei sein können, bin ich sehr vorsichtig geworden.
    Ich vermeide es eigentlich Freundschaften zu intensiv werden zu lassen, weil man seinem Gegenüber ja leider nur vor den Kopf gucken kann. Ich hab zwar schon einige Leute über den Krabbelgruppe/ Kindergarten usw. kennen gelernt, aber da ich bei Klatsch und Tratsch nicht mit reden kann, fehlte mir da irgendwie auch die gemeinsame Basis.
    Überwiegend fehlt mir eine Freundin/befreundete Familie mit gleichaltrigen Kindern, so dass meine beiden auch Nachmittags mal andere Kinder zum spielen haben.

  • Also, ich habe einige richtig gute Freundinnen.
    Mit manchen hab ich täglich Kontakt, mit manchen mehrmals die Woche, mit anderen nur 3-4x/Jahr.
    Manche kenne ich seit dem Kindergarten, manche seit der Ausbildung, manche seit den Fensterschweinen/Rabenforum ;) und manche durch's Kind/Nachbarschaft.
    Jede ist wichtig. Und keine will ich missen.


    Einige andere Freundschaften sind da und die dürfen auch wieder vergehen. Diese Menschen begleiten mich eine Zeit lang, aber ich halte den Kontakt nicht zwanghaft aufrecht. Wenn es an der Zeit ist, werden wir uns wohl wieder trennen. Und das ist auch ok so.


    Aber ich glaube, Busenfreundinnen erkennt man einfach. Denen schenkt man sein Herz und bekommt was zurück. Die kann man nachts um 3 anrufen. Und mit ihnen kann man lachen und weinen und schimpfen und trösten und halt einfach leben.


    Meine eine Busenfreundin kenne ich gar noch nicht so lange. Wir trafen uns vor ca. 8 Jahren in der Krabbelgruppe und es war einfach Verstehen ohne Worte.
    Wir waren dann mal auf nem Wellnesswochenende mit der ganzen Krabbelgruppe, und wir spielten Tabu. Wir waren ein tolles Team und alle anderen unterstellten uns Betrug ;) , "weil man mit diesen dürftigen Erklärungen gar nicht auf das Wort hätte kommen können".


    Tjaja - diese Freundschaft, da bin ich mir sicher, bleibt bestehen, auch wenn wir uns räumlich voneinander entfernen.
    In drei Wochen ist wieder Wellness angesagt. #laola

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

    Einmal editiert, zuletzt von knalli ()

  • Ich wundere mich gerade über die Idee von Freundschaft, die dieser Sehnsucht (die ja offensichtlich ganz viele haben) zugrunde liegt.


    Jemanden, den ich immer immer anrufen kann?
    Der auch nachts um drei Gewehr bei Fuß steht?
    Mit der man sich ohne konkreten Anlass trifft?
    Die z.B. für diese Abendveranstaltung selbstverständlich Zeit gehabt hätte?


    Besonders diese Sätze wundern mich - das sind für mich Sätze aus einer anderen Zeit. Einer Zeit mit wenigen Verpflichtungen, viel freier Zeit und besonders: Ohne Familie. In meiner Singlezeit wäre ich eine solche Freundin gewesen (nicht wäre, sondern war), heute habe ich noch nicht mal Zeit zum Telefonieren. Weil man kein offenes Ohr für Probleme haben kann, wenn ein Haufen Leute um einen rumturnt und eifersüchtig auf das Telefon ist.


    Und dann verändere ich mich selbst auch - und so verändern sich auch die Freundschaften. Mehr als ich gedacht hätte. Meine beste Freundin aus dem Studium (und wir waren wirklich sehr eng) war zu dieser Zeit eine perfekte Begleiterin für mich - heute ist es manchmal schwierig, dass jedes Telefonat mit ihr nicht unter zwei Stunden dauert. So viel Zeit habe ich einfach nicht. Sie hätte mich gebraucht in einer für sie äußerst schwierigen Zeit. Ich hatte da gerade mein erstes Kind gekriegt - eine für mich AUCH äußerst schwierige Zeit.


    Eine andere sehr gute Freundin hat mich seit dieser schwierigen Babyzeit begleitet - wir verstanden uns fast blind und waren froh umeinander inmitten all dieser Null-Problemo-Mütter um uns rum mit den braven Babys ;) . Aber ein paar Jahre später stellt sich heraus, dass wir unsere inzwischen etwas größeren Kinder doch recht unterschiedlich behandeln und da nicht mehr so richtig auf einen grünen Zweig kommen. Auch die Kinder mögen sich nicht - was erschwerend hinzukommt.


    Und ein Drittes: Was ist mit den Männern? (Die ich bei den meisten doch irgendwie anwesend vermute). Was im Eingangsposting beschrieben ist - hat so exklusiv nur mein Mann. Immer da, immer da, wenns brennt. Mein liebster Begleiter. Mein Gesprächspartner für alle Themen. Der alles mitträgt und alles aushält. Mich verarscht und mich betüddelt, wenns mir schlecht geht.
    Ich würde mich wohl selbst kaum verstehen, würde eine Freundin so viele dieser Leerstellen besetzen...



    Hm. Vielleicht bin ich auch einfach nicht der Typ für eine Busenfreundin? Ich habe das in der Schule sehr sehr vermisst. Aber ich dachte bisher, das sei was, aus dem man irgendwann rauswächst...

  • neben meinem mann, der dies alles in der tat hat und gibt...gäbe es tatsächlich zwei Freundinnen, mit denen das ebenfalls so klappen würde...ausser der abendbegleitung oder so was, dafür sind wir zu eingespannt...also meine quasi notfallseelsorger (und umgekehrt)...es ist nur einmal vorgekommen, dass ich nachts um zwei aus dem bett geklingelt wurde...da waren mutter und Säugling alleine und richtig krank...sonst noch nie...wir wissen aber, dass die Option bestünde...
    regelmässigen kontakt haben wir nicht, es fehlt die zeit...aber wir knüpfen immer wieder da an wo wir aufgehört haben...
    ansonsten habe ich Freundschaften die kommen und wieder gehen, freundtschaften die an der Oberfläche bleiben...aber ich bin auch gerne alleine mit mir


    meine kinder haben Freundschaften im laufe der zeit kommen und gehen lassen (müssen), einige noch aus kiga Zeiten bestehen wenngleich auch lose immer noch...


    lg doris

  • Meine Kinder sind noch zu klein für echte Freundschaften. ;)


    Ich habe 2 "Busenfreundinnen", die für mich tatsächlich wie eine Art Schwester sind.


    Die eine wurde mir vom Schicksal herangeweht in Form meiner Schwägerin. Sie ist die Schwester meines Mannes und wir sind uns in den letzten Jahren schrittweise immer näher gekommen.


    Die zweite Freundin habe ich im Studium kennengelernt und da gab es einfach viele kleine Augenblicke und Situationen, in denen wir uns wortlos und blind verstanden. Sie wohnt jetzt weiter weg und geht eien ganz anderen Lebensweg.
    Trotzdem: Wenn sie hier bei uns zu Gast ist, fügt sie sich nahtlos in unser Leben ein und ich kann ich wirklich ALLES anvertrauen.


    Ich habe insgesamt eine Handvoll sehr guter Freunde; auch die Freunde von meinem Mann stehen mir mittlerweile teilweise recht nah.


    Das hat sich irgendwie so entwickelt...ich weiß auch nicht. ;)


    Umgekehrt habe ich aber auch ein paar Freundinnen verloren, weil man sich eben tatsächlich auseinandergelebt hat. Da war kein großer Streit, aber man mekr irgendwie, dass die Person im eigene Leben kaum noch eine Rolle spielt und man wichtige Neuigkeiten (Schwangerschaft, Jobwechsel) eher erstmal anderen Menschen in der ersten Freude oder Not mitteilt.


    Meine Freundschaften muss ich aber aktiv pflegen und das ist nicht immer einfach.


    Edit: Ich bin eher der Typ, der Vieles mit sich selbst ausmacht und rufe daher bei Liebeskummer eher nicht andere Leute nachts an.
    Ich habe ja meinen Mann bei mir und wenn nachts irgendwas ist mit den Kindern, kann ich mich glücklicherweise meistens an ihn wenden. Wenn er nicht da ist, riefe ich Familienmitglieder aus der Umgebung an.


    Meine Freundschaften bestehen eher über Telefonate, lange Mails und seltene Besuche. Wir sind alle entweder weit verstreut oder eben mit kleinen Kindern/Beruf eingespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Rubikon ()