Wie findet man Freunde? Oder besser: Eine Busenfreundin?

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  • Danke für eure vielen Antworten! Und ich bin etwas überrascht, dass es so vielen scheinbar genauso geht. Offenbar sind solche "Busenfreundinnen" etwas eher seltenes, ein Geschenk, ein Glücksfall, Zufall, Schicksal, wie auch immer. ich glaube nicht, dass es daran liegt, ob jemand eher extrovertiert oder introvertiert, beziehungskompetent oder sonst wie ist. Und ja, es stimmt, Menschen ändern sich und Lebensentwürfe ändern sich auch. Und manche Freundschaft bleibt dabei auch mal auf der Stecke. Das verstehe ich. Schade finde ich es trotzdem.


    Und: Ich glaube, dass solche engen Freundschaften in der Kindheit / Schulzeit wichtiger sind als später im Erwachsenenleben. Gerade in der Pubertät tut ein Vertrauter und Verbündeter gut, der einem Halt gibt, wenn man das Gefühl hat, die ganze Welt nicht mehr zu verstehen und auch selbst von niemandem verstanden zu werden. Dann braucht man diese eine Freundin, die einen trotzdem noch versteht. Mit der man tuscheln und kichern kann, sich über den doofen Bruder beschweren und über die blöden Eltern ausheulen kann.


    Wir Erwachsenen haben statt dessen häufig unseren Partner an der Seite und sind im Idealfall in ein funktionierendes soziales Netzwerk eingebunden. Man ist also nicht ganz alleine, hat Gesellschaft, sozialen Austausch, notfalls vielleicht auch mal Hilfe und Unterstützung (etwa bei der gegenseitigen Kinderbetreuung oder bei einem Umzug). Das müssen keine super intimen Freundschaften sein und ja auch ich würde eher nachts um drei meinen Mann wecken als irgend eine Freundin anzurufen, wenn's mir schlecht geht. Wo ich allerdings mit mir hin sollte wenn meinem Mann je etwas zustoßen würde, das weiß ich beim besten Willen nicht. Und davor habe ich manchmal auch richtig Angst ...


    Aber wie dem auch sei: Nein, ich hatte nicht erwartet, dass jemand spontan Zeit hat, mit mir zur Party zu gehen (gehofft natürlich schon). Und es geht mir auch nicht schlecht, ich habe eigentlich ziemlich viele nette Bekannte, mit denen ich auch schon viel Schönes zusammen erlebt habe. Vor allem geht es mir um meine Tochter, denn für sie wünsche ich mich wirklich von ganzem Herzen eine enge Vertraute und Verbündete, eine "Ersatzschwester". Sie hatte eine solche Freundin ja schon, die beiden haben sich gleich angezogen und sich gegenseitig als Schwestern bezeichnet. Es tut mir so leid, dass sie hier nun wieder von vorne anfangen muss und "die Neue" ist. Obwohl sie eigentlich schnell und gut in der Klasse aufgenommen wurde. Ruck zuck kamen die ersten Verabredungen, in der Pause darf sie auch mitspielen, allerdings wohl nicht mitbestimmen, was sie ärgert. Das sind dann so Momente, wo die "alten" Freunde halt doch wieder zusammen halten. Ist sie mit der Clique zusammen, dann darf sie zwar mitspielen, hat aber nichts zu melden. Trifft sie sich mit einem der Mädchen alleine funktioniert plötzlich alles super. Ich fürchte, das muss sich erst noch einrütteln. Ich finde es ohnehin ein bisschen unglücklich, dass da eine ziemlich große Gruppe bereits befreundeter Kinder in eine gemeinsame Klasse gekommen ist. Normalerweise achtet die Schule bewusst darauf, die Klassen etwas zu durchmischen, um solche Grüppchenbildungen zu vermeiden und neue Freundschaften zu fördern. Immerhin wird meine Tochter nicht ausgestoßen, hat sogar schon erste Geburtstagseinladungen bekommen, also grundsätzlich scheint es in die richtige Richtung zu gehen. Ich werde verstärkt dafür sorgen, dass sie sich mit den Mädels einzeln am Nachmittag zum Spielen treffen kann. Hoffe, dass sich dabei dann irgendwann vielleicht auch eine "Lieblingsfreundin" herauskristallisiert (und dass das dann auf Gegenseitigkeit beruht ...). Es ist immer schwer, in eine bestehende Clique reinzukommen.


    Ansonsten muss ich sagen, dass die meisten Eltern und Nachbarn hier am Ort sehr aufgeschlossen, kontaktfreudig und engagiert sind. Das ist mir schon sehr positiv hier aufgefallen. Fast schon ein bisschen übereifrig ... #angst Habe mich jetzt auch als Lesepatin beim monatlichen Lesetreff für die Grundschule angemeldet. Also: Es wird. #ja

    Es gibt nichts das höher, stärker,
    gesünder und nützlicher für das Leben ist,
    als eine gute Erinnerung aus der Kindheit.

    - Fjodor M. Dostojewskij -

  • Ich will noch was zum Schwesterersatz sagen. Gräme dich bitte deshalb nicht. Es gibt viele Geschwister, die sich gar nicht grün sind, oder schlimmer, wie bei uns, wo einer gerne möchte und der andere (hier ältere Bruder) den jüngeren Bruder immer wieder zurückweist. Das tut m.E. mehr weh, weil der potenzielle Spielpartner so direkt vor der Nase ist, als wenn einfach gar niemand da ist und von vornherein klar ist, dass man sich selbst um Kontakte kümmern muss.
    Hat alles mehrere Seiten, diesbezüglich brauchst du wirklich keine Schuldgefühle zu haben.

  • tja ich kenne das..
    ich hatte mal eine beste freundin,leider geht das wohl nur von mir aus schon immer..
    bekannte habe ich genug..richtige freunde..naja schon so zwei drei..aber so ganz eng..nö.. :S

  • deine tochter ist aber dennoch erst ganz frisch in der klasse. da kann sich noch viel entwickeln.


    ich kannte in meiner vs-klasse kaum jd. vom kiga her. die meisten allerdings kannten sich schon.(waren anscheinend alle in einer anderen gruppe). also vielleicht ähnliche ausgangssituation.


    daraus hat sich dann aber doch eine ca. 8jährige, damals busenfreundschaft entwickelt und mehrere damals sehr gute freundinnen.


    meine immer noch beste freundin habe ich mit 14, am anfang der oberstufe kennengelernt.
    die ist so eine, die könnte ich nachts anrufen à la: "stelle keine fragen. ich weiß, es ist 5 uhr morgens. aber bitte könntest du schnellstmöglich einen koffer voll bargeld an einer bestimmten, 200km entfernten autobahnraststätte abstellen? es ist wichtig."
    (obwohl ich gestehen muss, dass ich sie gerade augenverdrehend und zornesfältig vor mir sehe).


    mein problem ist eher, dass mein kleiner zwar kiga-freunde hat (so ca. 5 5-6jährige), die aber kaum treffen kann weil die eltern so kompliziert diesbezüglich sind. daweil hat er nichts lieber als besuchen udn besucht werden. das nervt unglaublich. täglich fragt er ob xy zu ihm kommen darf aber ich weiß, dass ich bei den eltern gar nicht anzurufen brauche.
    wenn sie im kiga ein spieldate ausmachen sagen die eltern oft: "nein, wir müssen dann noch einkaufen" (ohne kind, da würde ich jubeln), "nein, nach dem kiga muss das kind erst mal 2 stunden runter kommen und um 15:00 ist es schon so spät" (aha, gibt es dann schon 5 h bettgehritual oder wie?) usw.
    langsam fange ich echt zu überlegen an ob die mir nicht trauen? andererseits kommt mir vor, dass in unserem kiga das kiga-freunde besuchen prinzipiell nicht extrem üblich ist (außer es sind siedlungskinder in der nachbarschaft).


    sein bester freund, mit dessen eltern ich gut klarkomme (wir treffen uns auch "privat", heißt ohne kinder ;)), kann ihn so zweimal/mon besuchen aber das muss schon eine wo. vorher geplant sein. nein, sie haben eigentlich nicht viel um die ohren und sind meist daheim. finden es auch mit dem kind anstrengend. schade. vollstes cocooning.


    meine bekannten und freunde in der nähe sind alle ohne oder ohne gleichaltrige kinder.
    bis auf das eine elternpaar habe ich leider keine elternfreunde, mit denen man sich auch zwecks kindern toll treffen könnte.


    als ich ein kind war, war das anders. zwar fangen meine freundschaftserinnerungen erst mit ca 6 j. an.
    da lief das nach der vs eher so ab, dass eine mutter von der telefonzelle aus bei uns anrief: "xy kommt heute zu uns. was? ja, schläft vielleicht auch hier, weiß ich nicht. ich näh dann auch gleich den blöden rock für ballettauftritt für sie mit, muss ich für meine sowieso machen..."
    oder natürlich umgekehrt.


    trifft vielleicht nicht ganz das ausgangsthema: aber wo ist diese lockerheit und auch das kümmern um andere kinder geblieben? wie sollen sich kinderfreundschaften entwickeln, wenn die eltern ständig sabotieren? (aus welchen gründen ist mir, wie gesagt, noch schleierhaft)

  • Mein Partner ist nicht mein bester Freund.
    Mit ihm bespreche ich lange nicht alles, was ich mit meinen Freundinnen bespreche.


    Meinen Partner liebe ich. Wir sind sehr vertraut miteinander, streiten sehr selten mal, reden viel über Organisatorisches (Kind, Arbeit, Haus, Termine...). Ich würde sagen, wir sind ein eingespieltes Team. Und ich verbringe gerne meine Zeit mit ihm und möchte mit ihm alt werden.


    Meine besten Freundinnen - die geben mir neue Impulse, diskutieren, sind ehrlich, dürfen mich kritisieren...
    Mit ihnen diskutiere ich ganz anders als mit meinem Mann.


    Das mit den Kinderfreundschaften - ich versuche, möglichst wenig zu intervenieren. Sie soll sich ihre Freundinnen selbst aussuchen. Und natürlich spiele ich Fahrdienst.
    Aber mehr nicht.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Mein bester Freund ist auch mein Mann. :) Sonst habe ich mich auch immer schwer getan mit Freundschaften, es gibt/gab eine beste Freundin aus Schultagen, mit der ich immer noch Kontakt habe und im Notfall würden wir füreinander einspringen. Das Vertrauen ist auch nach wie vor da, nur im Alltag haben wir nicht mehr sooo den Draht zueinander.


    Das erste Mal, dass ich so richtig eine Busenfreundin gefunden hab, war im Studium und ich konnte sie praktischerweise zu meiner Schwägerin machen, als ich ihren Bruder geheiratet hab. :D Das ist schon mehr als Freundschaft jetzt, wir sind Familie, auch wenn wir im Alltag durch die Entfernung kaum Berührungspunkte haben.


    Vor ein paar Jahren hab ich dann hier im Ort eine Freundin gefunden, seit dem Studium vor 10-15 Jahren ist das jetzt wieder das erste Mal, dass ich eine Freundin habe zum Alltag teilen. Wir unterstützen uns in jeder Lage, ob es Kinderbetreuung ist, Bastel- und Werkprojekte, Gartenarbeit oder nur der nachmittägliche Plausch, während die (zum Glück kompatiblen ;) ) Kinder mehr oder weniger friedlich spielen. #super Das hat sich über die Zeit so entwickelt, wir haben einfach bei jedem Treffen mehr gemerkt, dass wir uns mögen und eine ganz ähnliche Vorstellung haben von Freundschaft.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • knalli: es ging mir ja um die, die schreiben, dass sie KEINE besten freundinnen haben. dort scheint das fast immer so zu sein.
    du gehörst ja demgegenüber zu denen, die dieses problem nicht haben.
    ich habe eher das gefühl, dass meine these bestätigt wird.

  • ich finde bei Busenfreundinnen ist es so wie bei der großen Liebe. Man muss sich finden und es gibt nicht allzuviele davon.
    Mein Kind ist auch ein Einzelkind und langweilt sich, wenn er nur mit Mama und Papa spielen kann.
    Nun bin ich jemand, der mit guten Freunden reich gesegnet ist, ich schließe schnell Kontakte, bin gern unterwegs, allein unter Fremden macht mir nichts aus, weil ich innerhalb kurzer Zeit jemanden zum Labern finde. Ich gehe auf Leute zu, gebe was von mir preis und bekomme schnell positives zurück. Merlins erster Herzenfreund war das Kind unserer Nachbarin. Mit der hab ich mich relativ schnell angefreundet als wir hier hergezogen sind. Anfangs mit grüßen, dann ein paar Sätze mehr und heute sind wir richtig gute Freundinnen, das mit den Jungs ist dadurch gewachsen, sie waren 2 und 3 Jahre alt. Heute mit 10 und fast 12, geht seit 1-2 Jahren wieder auseinander. Andere Schulen, andere Interessen, das tut meinem sehr weg, läßt sich aber nicht vermeiden. Dafür hat er seit 3 Jahren eine Herzensfreundin bei sich auf dem Campingplatz, nicht im Alltag, weil hier 150km dazwischen liegen, aber im Sommer jede Ferien und jedes Wochenende und seit diesem Jahr - weil ich mich mit der Mutter angefreundet habe, auch außerhalb der Saison. Am Freitag besuchen sie uns über Nacht. Im November besuchen wir sie, die beiden Kinder schicken sich SMS zwischendurch. Das finde ich sehr schön, denn im neuen Alltag im Gymnasium bleibt eh nicht mehr viel Zeit für Freunde, da ist so eine Fernfreundin gar nicht so schlecht.
    Aber, wie gesagt, läuft der Kontakt immer erst mal über mich. Auch in der alten Schule. Er wurde wg. seinem ADHS von allen in der seiner Klasse massiv gemobbt. Als ich mit mit der einen Mama auf einem Elternabend angefreundet habe und wir uns mal privat getroffen haben, hatte er einen Freund in der Klasse, vorher nicht.


    Ich denke, manchmal haben wir sehr hohe äußerliche Ansprüche an eine Freundschaft. Hier im Forum lese ich oft, warum gibt es keine Raben in meiner Nähe, jemand der genauso lebt und denkt in der Kindererziehung wie ich? Ich finde, dadurch beraube ich mich den anderen netten Leuten, die es hier gibt.
    2 Beispiele: meine beste Freundin seit 25 Jahren war Zeugin Jehova, für mich als Atheistin eigentlich kein Mensch mit dem ich viele Anküpfungspunkte habe. Mein Bruder war mal mit ihr zusammen, so ergab sich das eine oder andere Gespräch und wir sind Herzensfreundinnen geworden. Meine beste Freundin seit Merlin auf der Welt ist, hab ich in einer Krabbelgruppe getroffen. Ich bin Naturheilkundlerin, mein Mann HP, die Frau ist Ärztin und hat mit Naturheilkunde nicht viel am Hut, mit rabig sein auch nicht. Aber wir hatten beide eine Fehlgeburt, haben uns ein bißchen geöffnet und darüber gesprochen und sind dann mit der Zeit beste Freudinnnen geworden. Wir ergänzen uns toll und haben beide viel voneinander gelernt.


    Was ich damit sagen will, es geht nicht immer den geraden Weg, wo augenscheinlich alles paßt. Man muss offen sein bei neuen Begegnungen, den Leuten eine Chance geben und wenn das bei Dir klappt, dann wird auch Deine Tochter davon profitieren, entweder durch Deine Kontakte oder dass sie sich dieses Verhalten von Dir abschaut.
    Alles Gute #herzen

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann diese Rolle ausfüllen kann. Aber vermutlich ist das so. Ist vielleicht auch einfach Typsache.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Knalli, ich bin neugierig, hab in einem anderen Thread (klick, weiter unten) von mir auch kurzem gefragt: Wie sieht denn eine Partnerschaft so aus, wenn man nicht auch beste Freunde ist? Ich kann mir das nicht vorstellen. #schäm


    Hier sind meine besten Freunde auch meine Partner, ansonsten bin ich seit kurzem noch mit ein paar Freund*innen (2m, 1w) von mir zusammengezogen, ich gehe davon aus, dass sich da das Verhältnis auch noch deutlich intensivieren wird, das ist bereits absehbar. Davon abgesehen habe ich noch einige Freund*innen, mit denen ich nicht so oft spreche, aber doch immer das Gefühl habe, mich ihnen öffnen zu können. (Wenn ich das noch nicht getan habe, liegt das an mir, nicht an ihnen.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir das auch nur schwer vorstellen. Wenn ich mit meinem Mann nicht über alles sprechen könnte, käme er für mich nicht als Partner in Frage. Das ist vermutlich wirklich Typsache, aber ich würde es gerne verstehen.

  • Ich kann mir das auch nur schwer vorstellen. Wenn ich mit meinem Mann nicht über alles sprechen könnte, käme er für mich nicht als Partner in Frage. Das ist vermutlich wirklich Typsache, aber ich würde es gerne verstehen.


    ich glaube, die Frage ist _wie_
    Oder anders formuliert: Mit jeder meiner Freundinnen/Freunde rede ich ein bisschen anders. Mit jeder ist ein anderer Aspekt eines Sachverhalts wichtig. Jede beleuchtet nochmal ne anderes Seite. Jede versteht etwas ein bisschen anders.
    Ob ich jetzt mit meiner besten Freundin oder mit meinem Mann über ein Thema rede, hat einen ganz anderen Ansatz, oft auch ein anders Ergebnis.

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible


  • Das ist jetzt interessant. Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt. Mein Mann erfüllt diese Rolle so deutlich, dass ich momentan überhaupt nicht die Sehnsucht nach einer so genannten besten Freundin habe.
    Früher hatte ich immer eine solche an meiner Seite: Schule, Abi, Studium, Arbeit - immer eine sehr enge Frauenfreundschaft. Und jeweils einen Mann/ Partner. Seit ich meinen jetztigen Mann kenne, sind - bedingt durch einen Umzug zu ihm - die damaligen Frauenfreundschaften sehr viel loser. Und hier vor Ort habe ich im Lauf der Jahre viele tolle Frauen kennengelernt, mit denen ich auch gern Zeit verbringe. Aber eine Busenfreundin ist nicht mehr dabei - und ich fühle auch keinen Bedarf.


    Aber zur Ausgangsfrage: Kennengelernt habe ich die meisten Freundinnen über gemeinsame Themen - Studium, Arbeit, Hobbys und ganz besonders über die Kinder. Wenn man Sympathien spürt, sich auf einen Kaffee treffen, etwas gemeinsam unternehmen etc..

  • Für mich ist mein Mann auch mein engster Freund und allererster Ansprechpartner. Trotzdem vermisse ich eine enge Freundin, mit der ich den typischen Frauenkram besprechen kann, meine Lieblingsserien gucken kann, abends mal ausgehen kann.


    Ich habe durch meine Tochter viele lockere Bekanntschaften geschlossen, habe auch zwei langjährige Freundinnen, mit denen ich aber eher telefonischen Kontakt habe, aber eben keine enge Freundin. Die gab es mal, aber diese Freundin konnte es nicht ertragen, dass da plötzlich mein zukünftiger Mann in mein Leben trat und sich die Freundschaft dadurch veränderte.
    Seitdem bin ich sehr sehr vorsichtig geworden was Freundschaften angeht.


    Meine Tochter tut sich schwer mit Freundschaften. Meistens ist sie sich selber genug, es gibt aber ein Mädchen (F.) in ihrer Klasse, mit der sie am liebsten spielt. Dieses Mädchen gängelt meine Tochter aber ganz schön. Wenn meine Tochter zum Beispiel lieber mit einem anderen Mädchen spielen möchte, verbiete F. ihr das und meine Tochter ist nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren.
    Ich stärke ihr natürlich den Rücken, sage ihr, dass alleine sie entscheidet, mit wem sie spielt. Ich schlage ihr auch vor, mal ein Kind zum spielen einzuladen. Aber meistens will sie alleine spielen.
    Schwieriges Thema also, aber ich bin halt auch kein leuchtendes Vorbild.

    Merksatz für heute: Ich will nicht so hart zu mir sein und mich mit Wohlwollen anschauen.

  • Ich denke, manchmal haben wir sehr hohe äußerliche Ansprüche an eine Freundschaft. Hier im Forum lese ich oft, warum gibt es keine Raben in meiner Nähe, jemand der genauso lebt und denkt in der Kindererziehung wie ich? Ich finde, dadurch beraube ich mich den anderen netten Leuten, die es hier gibt.
    2 Beispiele: meine beste Freundin seit 25 Jahren war Zeugin Jehova, für mich als Atheistin eigentlich kein Mensch mit dem ich viele Anküpfungspunkte habe. Mein Bruder war mal mit ihr zusammen, so ergab sich das eine oder andere Gespräch und wir sind Herzensfreundinnen geworden. Meine beste Freundin seit Merlin auf der Welt ist, hab ich in einer Krabbelgruppe getroffen. Ich bin Naturheilkundlerin, mein Mann HP, die Frau ist Ärztin und hat mit Naturheilkunde nicht viel am Hut, mit rabig sein auch nicht. Aber wir hatten beide eine Fehlgeburt, haben uns ein bißchen geöffnet und darüber gesprochen und sind dann mit der Zeit beste Freudinnnen geworden. Wir ergänzen uns toll und haben beide viel voneinander gelernt.


    Was ich damit sagen will, es geht nicht immer den geraden Weg, wo augenscheinlich alles paßt. Man muss offen sein bei neuen Begegnungen, den Leuten eine Chance geben


    ja, so sehe ich das auch.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann diese Rolle ausfüllen kann. Aber vermutlich ist das so. Ist vielleicht auch einfach Typsache.


    KEIN mann kann diese rolle ausfüllen? hmm. bei mir sind es bis auf eine alte schulfreundin _ausschließlich_ männer, die ich als beste freunde bezeichnen würde.


    Das ist jetzt interessant. Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt. Mein Mann erfüllt diese Rolle so deutlich, dass ich momentan überhaupt nicht die Sehnsucht nach einer so genannten besten Freundin habe.


    so ist das auch bei mir.
    allerdings fehlen mir hier gerade die blödel-freunde. menschen, die irgendwie locker sind, mit denen man spontan viel machen kann, die für jeden quark offen sind und auch viel zeit dafür haben. das hatte ich bis vor wenigen wochen und das ist durch den umzug weggebrochen. hier sind irgendwie nur familien, die langfristig planen und die in dieser familienkonstellation nicht meine besten freunde sein können.

  • Manna, ich denke es ist normal, dass sich nach jedem Wechsel Freundschaften im Kindesalter neu sortieren.


    Ich habe nur noch eine Freundin aus Kindergartenzeiten. Und gar keine mehr aus Grundschulzeiten.
    Dafür noch mehrere Frauen, die ich auf dem Gymnasium kennengelernt habe. Und dass, obwohl ich das einzige Kind aus dem Nachbarsort und zudem noch sehr schüchtern war. ;)


    Nach der Schule gingen viele getrennte Wege und sobald man eine Familie gründen will, wird es "ernst".


    Der beste Freund meines Mannes begleitet ihn tatsächlich schon seit dem Kindergarten. Ein anderer sehr guter Freund kam auch erst in der Oberstufe dazu.


    Ich würde jetzt auch schon gerne liebe Menschen für meine Kinder festtackern, aber das muss ich ihnen wohl selbst überlassen. ;)

  • Ich abonnier hier mal. Hier ist es aktuell so, dass ich zwar viele Bekannte habe, doch geht die Kontaktaufnahme meist (eigentlich immer) von mir aus. Ich denk mir wenig dabei und führ auch keine Strichlisten, wer jetzt wen zuletzt angerufen hat, aber es ist doch auffällig. Kommt der Kontakt dann zustande, habe ich allerdings nicht das Gefühl, ich wäre unerwünscht....allerdings fänd ich es schon schön, würde sich mal jemand von sich aus bei mir melden...grad so meine Gedanken dazu.

    Liebe Grüße


    Musicus mit gar nicht mehr so kleinem Mädchen (05)

  • Hera: Ich vertraue meinem Mann und ich denke, er kennt mich auch gut.
    Wir sind ein eingespieltes Team und wir leben uns.
    Aber ich sehe in ihm einfach keinen Freund. Er ist mehr für mich. Und in manchen Bereichen des Lebens auch weniger. Es ist einfach eine komplett andere Beziehung als zu meinen Freundinnen oder meiner besten Freundin.


    Und wenn ich mal Probleme mit ihm habe - an wen sollte ich mich wenden, wenn er gleichzeitig meine beste Freundin wäre?


    Hm. Ich kann das schlecht beschreiben....

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...