Jammern und Wehleidigkeit bei 5-jähriger - ich werde noch verrückt!

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  • Liebe Raben,


    ich erinnere mich mit Schrecken dunkel daran, dass ich in irgendeinem Post den Hinweis / Kommentar las, dass das Jammern bei den lieben nicht mehr ganz so Kleinen keine Phase sei, und kein Ende in Sicht...


    Ist das wirklich so???? #angst


    Zur Zeit liegen nämlich meine Nerven blank und ich reagiere extrem gereizt (so kenne ich mich gar nicht #schäm ) auf das gefühlt ständige Jammern meiner inzwischen 5-jährigen Dame. Da wird (gefühlt!) permanent der Jammerton eingeschaltet, auch bei normalen regulären Fragen, anonsten wird sich auch gerne über alles beschwert (mir ist soooo heissss, ich haaaaaaaabee Duuuurrst, mir ist so kalt usw.) in letzter Zeit auch noch gerne mit einem nicht lösbaren Dilemma auf Dauerschleife (z.B. ich mag mit x spiele (NAchbarin) aber ich mag nicht rübergehen, x25 8I )


    Und dieser Ton #kreischen
    Ich ahne ja schon, dass das irgendetwas mit gefühlt fehlender Aufmerksamkeit zu tun hat und versuche, ihr (in anderen Situationen dann) besonders viel Zuneigung, Lob etc. zu zeigen und sie positiv zu verstärken, wenn sie NICHT jammert, aber zur Zeit bekomme ich es einfach nicht hin, auf dieses Jammern gelassen zu reagieren, das klappt die ersten 40 Mal an einem Tag, da sage ich ruhig,d ass ich sie nicht verstehen kann, wenn sie so jammert oder dass wir das, was wir gerade machen vielleicht lassen, wenn sie sich nicht wohlfühlt, aber irgendwann ca. beim 40. Mal platzt mir dann der Kragen und ich merke, dass da eine Menge angestaute Aggression rauskommt, ich also wirklich bös eund ruppig werde #schäm #flop


    Im schlimmsten Fall kommt dann noch hinzu, dass alles wehtut, die Unterhose zwickt, der Mückenstich tut weg, wenn sie beim Vorbeilaufen ein Möbel leicht touchiert gibts ein Riesengeheul, wenn man ihr durch die Haare streicht manchmal ein auuuuuaaaaa Du hast mir an den haaren gezogen usw. und ich merke schon, wie ich richtig innerlich abstumpfe. Ich wollte doch nie so sein, dass ich, wenn das Kind sich wehtut sage "oh, wein nicht / jammer nicht, ist doch nicht so schlimm", aber ich merke, dass ich ein aua-Geweine nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Ich habe uach versucht, ihr das zu erklären, direkt und mit Hilfe der Fabel vom Jungen, der Schafherde und dem Wolf, aber es hat leider nichts geholfen #confused


    Könnt Ihr mir Eure Strategien verraten?


    #hilfe


    Danke!

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)

  • Ich weiß leider keine Lösung, wollte mich nur zu dir gesellen. Hier ists nämlich das gleiche. Ich könnte schon immer in den Tisch beißen, wenn der Jammerton ertönt. :/

    • Offizieller Beitrag

    Hilft es Dir, wenn Du daran denkst, dass Du zwar zum Teil noch für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse zuständig bist, aber nicht MACHEN kannst, dass sie guter Stimmung ist? Du kannst nur die Voraussetzungen dafür schaffen. Wenn Du Dich nicht so in der Pflicht siehst, kannst Du Dich vielleicht besser zurücknehmen und nicht so streng reagieren?

  • Also, als das bei uns losging, hat mich das wahnsinnig gemacht. Und sehr gereizt, unfreundlich und ungerecht.


    Mittlerweile stehe ich drüber. Soll sie ihren Unmut doch äußern. Es ist IHR Ding, nicht meins. Wie ja schon in dem tollen Beitrag von Henrietta steht, sind wir in dem Alter nur noch teilweise für sowas zuständig. Du tust das, was Dir möglich ist. Und glücklich machen kannst Du sie nicht.


    Hier hat es das ganze enorm entschärft, als ich einfach angefangen habe zu schauen, ob ich tatsächlich irgendwas machen könnte/sollte/mag, und meistens ist das nicht der Fall. Und dann hab ich meistens gesagt: "Oh, das ist ja wirklich unangenehm." Und bin nicht weiter drauf eingegangen. Manchmal hab ich gefragt, ob sie auf meinen Schoß möchte, oder ob ich was beitragen kann, dass es besser wird oder ob sie eine Idee hat, was wir machen können. Und meistens ist es dann so, dass sie sagt, nee, da kann man nichts machen, und dann entweder weiter vor sich hin leidet, aber dann für sich und nicht mehr so raumgreifend. Manchmal biete ich Trost an, weil es subjektiv manchmal auch echt doofe Sachen sind, die man nicht ändern kann. Aber ich schau auch, wo sie sich alleine behelfen kann. T-Shirt kratzt: Dann such Dir ein neues/zieh es aus... Oder halte es aus.


    Ich hab manchmal den Eindruck, sie lernt gerade, selbst mit Unzufriedenheit und Unlösbarem umzugehen, und manchmal erfindet sie sich halt solche Situationen, wenn das Leben gerade keine anbietet.


    Jedenfalls hat es stark nachgelassen, nachdem ich angefangen habe, mich selbst mehr abzugrenzen, ohne sie dabei allein zu lassen.


    Genervtes: "Ja, mir aus auch zu heiß" bringt gar nix.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    hi
    erst mal eine riesenportion mitgefühl, das kenn ich und wie, hab in letzter zeit auch in stereo #kreischen
    mir fällt es aucg nicht leicht aber was Henrietta schrieb, ist so wahr.
    meine strategien:


    kannst mal schauen, wo deine normale stimme abgeblieben ist. glaub, die liegt in....


    laut rufend: knirps' freundliche stimmeee. wo steckst duuu? ich brauch dich zwar sooofort!


    das entspannt die situation, meistens.


    aber immer schaff ich es auch nicht.


    sonst...


    ihn umarmen u sagen: gerad gehts dir wohl nicht so gut, was? dann widme ich meine ganze aufmerksamkeit gänzlich nur ihm.


    ich versteh dich so nicht.


    ich möchte nicht angejammert werden, lass uns später reden ( manchmal geh ich ausm raum raus oder schick ihn weg)


    hör damit sofort auf!


    wenn du so sprechen muss, dann halt gar nix #angst


    anstrengend ist es, sehr anstrengend#knuddel

  • Das Problem habe wir auch, bei beiden Kindern, immer mal wieder (sie sind jetzt 5 und 9): Ich beschäftige mich schon mit ihrem Unwohlsein, aber erst, wenn sie mit halbwegs normaler Stimme sprechen (es sei denn, sie haben sich richtig verletzt, sind hingeknallt usw. - dan jammern sie aber eigentlich nicht, sondern weinen richtig). Jammertonfall find ich auch anstrengend. ich mecker nicht, aber ich sag jedes mal: Kannst du bitte normal sprechen? Nach der freundlichen Stimme zu rufen oder sie zu suchen, finde ich aber eine viel bessere Idee! #super das werd ich auch mal machen.


    hagdneel

  • Ich mache auch irgendwas zwischen wahrnehmen ( Ja, Mückenstiche sind doof, Warteschlangen langweilig und manche Wege lang), Tips geben ( gestoßenes Bein reiben, angehauenes Knie kühlen) und ignorieren ( duuuuuuuurst - er weiß ja wo das Trinken steht). Je nach Situation eben.


    Wenn die gebotene Hilfe nicht angenommen wird kann ich eben auch nicht mehr machen. Aber Sohni war ganz erstaunt dass auch mir im Stau langweilig ist, das hat diese Situation z.B. schon ganz schön entschärft.


    Diese Aua- Situationen hatten wir hier Anfang des Jahres ganz ganz schlimm. Ich hab ihm dann gezeigt was man machen kann: reiben, kühlen, pusten... ich sprinte nicht mehr jedes Mal los. Dann wurde es nämlich immer länger und schlimmer. Dann hab ich nur kurz erwähnt dass der Stuhl da wirklich blöd steht oder ich mir an der Ecke auch schon den Zeh gestoßen hab und dass das wirklich weh tut. Und wenn ich ihn anfasse und er brüllt los ( wo ich zu 99% sicher bin das war grad nicht schmerzhaft) entschuldige ich mich kurz und knapp.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Vielen, vielen Dank für diesen Threat! Wehleidigkeit und Gejammer sind bei C. richtig doll ausgeprägt. Leichte Berührungen sind häufig Anlass zu Riesengeschrei und wenn Wünsche nicht sofort erfüllt werden, fängt sie zu jammern an. Je nach eigenem Befinden reagiere ich entweder mit mehr Aufmerksamkeit oder ich reagiere besonders auf den Jammerton gereizt.
    Aber durch Eure Beiträge ist mir klar geworden, dass sie vielleicht gerade lernen soll, Unzufriedenheit auszuhalten oder dass man unangenehme Situationen manchmal einfach aushalten muss.
    Gerade Schmerzen (körperliche und emotionale) würde ich ihr aber am liebsten ersparen und vermutlich habe ich durch meine Haltung ihre Wehleidigkeit und das Jammern eher unterstützt.

    Merksatz für heute: Ich will nicht so hart zu mir sein und mich mit Wohlwollen anschauen.

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke für die hilfreichen Antworten.


    Die einstellung von Henrietta und Fiawin werde ich mir merken. Stimmt. Manchmal bin ich da einfach zu wenig abgegrenzt #top
    Danke auch für die Tipps Fibula, damit kann ich meine Spruchsammlung gut ergänzen :)


    es hilft auch zu hören, dass es Euch anderen auch so geht.


    Und: Es war mal wieder nur eine Phase... :D


    Bei uns gibt es nämlich genau 2 verschiedene Arten zyklisch auftretender Spiralzustände: abwärts, wie zum Zeitpunkt des Posts und wenn man (=der Erwachsene, da sKInd ja meist nicht 8) ggf. noch durch einen guten / erfreulichen äusseren Einfluss, wie neue Unternehmung, besuch etc.) den Ausstieg nicht schafft gehts nur bergab.
    Momentan sind wir aber bei Version 2, wie auch immer habe ich es geschafft, den Fokus mehr aufs Positive zu legen, die Dinge, die geklappt haben mehr herauszustellen, bei denen die nicht geklappt haben mehr zu unterstützen udn siehe da, wir sind in der Aufwärtsspirale.


    Jippih!


    (wahrscheinlich jammert sie immernoch ab und zu, aber wenn meine Grundeinstellung positiv ist fällts mir gar nicht mehr so auf #banane )

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)