Einschlafen, weiter schlafen ....

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  • Hallo liebes Expertenteam.


    Mein kleiner Philipp ist am 21.6. mit 22 Tagen vor ET geboren.
    In der ersten Zeit hat er stark abgenommen, und war ständig müde und zu müde zum trinken. Wir haben ihn mit zufüttwen hoch gepäppelt und nach drei Wochen hatte er sein Geburtsgewicht endlich überholt.
    In der ersten Zeit hat er häufig geweint. Auch nachts bis zu vier Stunden. Mit Tragen haben wir ihn meist beruhigen können und zum schlafen gebracht.
    Nach der ersten Zeit ist er nun ein fröhliches und aktives kleines Baby, trinkt super von der Brust, aber....
    Ja, auch mein Kind kann alleine nicht einschlafen. Alleine heißt jedoch bei uns:
    Im Bett bei Mama und Papa mit mindestens einem von uns dabei. Wir lesen noch und der kleine wird müde und reibt die Augen, aber statt einzuschlafen weint er.
    Nun stille ich ihn auch gern in den Schlaf. Kein Thema. Aber er meldet sich etwa jede ein bis eineinhalb Stunden und auch dann schläft er nur weiter, wenn er kurz trinken darf. Dabei macht er die Augen nicht einmal richtig auf. Aber ich.
    Nun haben wir es seit drei Tagen geschafft, dass er im liegen die Brust findet, andockt und alle glücklich weiter schlafen. Allerdings nimmt es nun solche Formen an, dass er ohne Brust im Mund kaum schläft. Er sucht quasi ständig nachts. Oder nuckelt. Ich habe nichts gegen zwischen stillen. Aber ich habe doch Bedenken, wenn er gar nicht mehr los lässt. Vor allem-wie soll das werden in ein paar Monaten, wenn wir irgendwann mal abstillen?
    Weiterhin fällt mir tagsüber auf: er schläft auf meinem Arm oder im Kinderwagen. Hin und wieder scheint er aber einen schlimmen Traum zu haben. Weint laut auf. Gestern so schließlich, dass ich lieber geweckt habe und er hat noch eine ganze Weile geschluchzt. Das war ganz schlimm für mich.
    Manchmal frage ich mich, ob er schlafen vielleicht mit Hunger verbindet? Aufgrund der ersten Wochen?
    Wie kann ich ihm zeigen, dass schlafen etwas schönes ist? Dass wir ihn ja gar nie alleine ins Bett legen? Und immer auf ihn aufpassen? Wie kann ich verhindern, dass er ohne Brust im Mund nun gar nicht mehr schläft? Gibt es dazu Hilfe?
    Vielen Dank für Ihren Rat.

  • Hallo schlaf-los,


    dein Sohn wird bald ein halbes Jahr alt und hat sich, wie du schreibst, gut entwickelt, das ist wunderbar.


    Grob geschätzt schlafen eigentlich (fast) alle kleinen Kinder nicht so, wie ihre Eltern es sich vorstellen. Ich weiß nicht genau, woher die Vorstellungen kommen, aber fast jeder scheint sie zu haben (ich auch, nebenbei bemerkt). Tatsächlich aber haben die kleinen (und größeren) Kinder fast immer andere Vorstellungen von der Sache.


    Wichtig zu wissen ist, dass Kinder allein oft Angst bekommen, dass sie in der Nähe ihrer Bezugspersonen besser aufgehoben sind, dass sie die Nähe brauchen und oft heftig verlangen. All das scheint ihr ja schon zu berücksichtigen und damit habt ihr ja auch die ersten Monate gut überstanden.


    Ich glaube nicht, dass sein derzeitiges Verhalten auf eine Störung durch die schwierigen ersten Wochen hindeutet. Da es zwischendurch ganz gut geklappt hat, vermute ich eher einen der berühmt-berüchtigten "Entwicklungssprünge", vielleicht auch ein Wachstumsschub. Vielleicht hat er gerade einen besonders hohen Nährstoffbedarf und deine Brust braucht ein paar Tage, um sich darauf einzustellen? (Dazu könntest du auch unsere Hebamme befragen, wenn du möchtest.)
    Vielleicht erlebt er auch gerade tagsüber sehr viel, oder nimmt mehr wahr als noch vor einer Weile und ist deshalb auch nachts mit neuen Eindrücken beschäftigt. Das kann auch mal beängstigend sein (Weinen! Nähe!) und wird mit liebevoller Gegenwart seiner Bezugspersonen wieder vergehen.


    Dass Schlafen etwas Schönes ist, wird er lernen, wenn ihr das Schlafen als etwas Schönes gestaltet, mit Nähe, Kuscheln und ohne Zwang. Dennoch wird er nicht immer dann und auf die Weise schlafen wollen, wie ihr das möchtet. Daher ist es gleichzeitig auch wichtig, auf die Bedürfnisse der Eltern zu achten und rechtzeitig nach neuen Wegen zu suchen. Eine Nacht lang die Brust komplett zum Nuckeln zur Verfügung zu stellen könnte eine Grenze sein, wo man auch als Mutter Selbstfürsorge ernst nehmen möchte (und vielleicht sogar mal einen Schnuller in Erwägung ziehen könnte, wenn sonst nichts hilft und die Phase gar zu lange dauert). Als übermüdete Mutter wird jeder Tag schwieriger als vielleicht nötig. Die Kunst, die Bedürfnisse der Familienmitglieder im Blick zu behalten (aller, auch die der Mutter) ist eine, die jede Familie immer neu üben kann. Patentrezepte sind dabei nach meiner Erfahrung wenig hilfreich, aber es gibt im Forum (Unterforum Schlafen ) eine Menge guter Ideen, die euch vielleicht unterstützen können, euren ganz eigenen Weg zu finden.


    Alles Gute für euch!