Die GDL streikt schon wieder -Ärger SLP

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    • Offizieller Beitrag

    Ja, Wildfang, das Streikrecht ist eben eines der härtesten Waffen, die die Arbeitnehmer noch haben.
    Fällt das eigentlich sonst kaum einem auf, wie wir auf brav hinhalten und weiterbuckeln gebürstet werden?
    Richtet Euren Zorn auf's Unternehmen, nicht auf die Streikenden!


    Mein Mann ist davon auch massiv betroffen, und alle anderen hier, bei denen der ausgedünnte Fahrplan reinhaut, haben auch mein vollstes Mitgefühl.
    Aber ja, ich bin auch der Meinung dass wir ein zuverlässiges Transportunternehmen brauchen, das hauptsächlich den öffentlichen Bedarf decken soll - und kein klassisches Wirtschaftsunternehmen, das bitte vorrangig Rendite abwerfen soll.
    (Ich kenne ja einige sog. "Berater" - ratet mal, was als erstes gekürzt wird, wenn die in Unternehmen gerufen werden? - Richtig, die Personalkosten...)


  • Richtet Euren Zorn auf's Unternehmen, nicht auf die Streikenden!


    :!:

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • ich habe diesen Streik so satt, am Freitag feiert mini2 seinen 1. Geburtstag und die schwiegereltern können nicht kommen. Die haben sich so gefreut und sind überhaupt wahre schwiegerschätze.

  • Nebelung, ich finde das übersteigt so langsam den Status "Unannehmlichkeiten". Das betrifft Millionen von Menschen, die nun innerhalb weniger Wochen zum dritten Mal jede Planung umschmeißen müssen, sei es bzgl Arbeit, Familie, Urlaub etc etc. Wenn sie sich wenigstens daran halten würden, die Streiks ne Woche vorher anzukündigen, aber 48h im Voraus, das ist ein Witz und das empfinde ich wiederum als unverschämt.
    und conundrum: Aufs Unternehmen bin ich auch sauer, definitiv :!: Aber gleichzeitig ärgert mich als Betroffene der Streik. So ist es halt.
    Lieben Gruß

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."


  • :!:


    :!:


    ... und auf den Eigentümer, der zufällig gerade das Taifrecht ad absurdum führen möchte.
    ... und gegen die Gewekschaften, die nicht den A.... in der Hose haben, der gdl zur Seite zu stehen

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Es muß erst einer von zwei Sturköpfen nachgeben!
    Welcher von beiden ist mir egal!


    Ich verstehe zwar immernoch nicht, warum GDL und EVG das nicht untereinander ausmachen, aber die Bahn hat ihren Druckpunkt für mich verloren.


    Am Donnerstag steht eine Verhandlungsrunde mit der EVG an - und die Verhandeln auch Lokführertarife. Wenn es also schon eine Berufsgruppe bei der Bahn gibt, für die zwei Tarifverträge existieren - nämlich die Lokführer - warum soll das dann für die anderen Berufsgruppen wie z.B. Zugbegleiter nicht möglich sein????


    Werte Bahnverantwortliche: Gebt endlich nach!


    Und wenn das dann durch ist, dürfen die Damen und Herren Bundestagsabgeordneten die Bahn wieder verstaatlichen - die jetzigen Bahnanteile sind sowieso zu 100% im Besitz des Bundes, da dürfte das nicht so schwer sein. Dann können an die wichtigen Stellen wieder Beamte gesetzt werden und der Satz "Pünktlich wie die Bundesbahn" gilt wieder!


    (Träumen ist erlaubt!)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich finde tatsächlich problematisch, dass ich sehr deutlich das Gefühl habe das Weselsky hier als aller erstes seine Privatkriege ausficht, tatsächlich tun sich so allmählich auch viele Bahnangestellte schwer mit den Streiks, dem wann und dem wie lang. Die GDL hat aber noch weniger Bock auf Verhandlungen als die Bahn und korrigiert nach jedem Zugeständniss massiv nach. Zusätzlich geht es hier um ein "Gefecht " zweier unterschiedlicher Gewerkschaften... Ganz so einfach Bach dem Motto die armen Arbeitnehmer und die bösen Bahner ist das hier nicht. Zusätzlich schädigt dieser Streik weniger "die Bahn" selbst als massiv die gesamte Wirtschaft und die ersten die dran glauben müssen sind die kleinen Unternehmen die nicht so flexibel auf Lieferengpässe reagieren können wie die Großen. Die Art und Weise wie auch hier über Leichen gegangen wird finde ich sehr unangenehm.


    Kiwi

  • ich habe diesen Streik so satt, am Freitag feiert mini2 seinen 1. Geburtstag und die schwiegereltern können nicht kommen. Die haben sich so gefreut und sind überhaupt wahre schwiegerschätze.


    Habt Ihr Euch den Notfall-Fahrplan angesehen? Der funktionierte meiner Erfahrung nach bei den vergangenen Streiks recht zuverlässig. Im manchen Regionen im Osten Deutschlands ist das Angebot allerdings leider sehr spärlich, da dort wenige Beamte zur Verfügung stehen.


  • Habt Ihr Euch den Notfall-Fahrplan angesehen? Der funktionierte meiner Erfahrung nach bei den vergangenen Streiks recht zuverlässig. Im manchen Regionen im Osten Deutschlands ist das Angebot allerdings leider sehr spärlich, da dort wenige Beamte zur Verfügung stehen.


    Notfallfahrplan funktioniert hier auch gut, nur ist die Frage ob man an einem Unterwegsbahnhof noch einsteigen kann oder ob der Zug gnadenlos voll ist und man draußen bleiben muss.

  • @Kiwi - danke dafür. Genau so seh Ich es auch.


    Ich jonglieren hier irgendwie die Kinder hin und her. Alles schnell und mit heißer Nadel gestrickt. Und immer hoffe ich der Plan passt irgendwie. Meine Nerven sind mittlerweile nur noch Seidenfäden.

  • Hallo Kiwi,


    geht es nicht auch ein wenig undramatischer:

    Zitat

    Die Art und Weise wie auch hier über Leichen gegangen wird finde ich sehr unangenehm.

    Beim "über Leichen gehen" muss ich an Flüchtlingsboote denken und nicht an ausgefallene Züge und die damit verbundenen Alltagsprobleme - auch wenn diese durchaus extrem nervig sein können.


    Zitat

    Ich finde tatsächlich problematisch, dass ich sehr deutlich das Gefühl
    habe das Weselsky hier als aller erstes seine Privatkriege ausficht,
    tatsächlich tun sich so allmählich auch viele Bahnangestellte schwer mit
    den Streiks, dem wann und dem wie lang.

    Irgendwie scheint Weselsky vielen Menschen unsympatisch zu sein - ich habe ihn eigentlich noch nie gesehen (meine Nachrichten nehme ich meist auf gedrucktem Papier zu mir :) ). Ich frage mich aber schon, warum das Thema "Weselkys Privatkrieg" so oft hochkommt - aber nicht das Bild vom "Privatkrieg des Bahnvorstandes" oder so. Und mit Krieg hat der Streik auch nichts zu tun - glücklicherweise.
    So wie ich Gewerkschaften kenne - und da finde ich nicht alles gut und schön - gibt es aber keine "Privatkriege" irgendwelcher Vorsitzender. Ohne Unterstützung der Mitglieder wäre er schon lange kein Vorsitzender mehr - und die in der GDL organisierten Leute machen jetzt auch nicht den Eindruck als ob sie jedem blind hinterher laufen würden.


    Das so ein Streik viele unbeteiligte trifft (anders als wenn bei VW oder so gestreikt werden würde) lässt sich wohl nicht verhindern - außer man würde das Streikrecht/Grundgesetz ändern oder wieder Bahnbeamte einstellen (und dann bitte auch Postbeamte - die Briefzusteller streiken ja auch gerade).


    milo

  • Und wenn man wieder Beamte einstellt dann bitte auch nicht in den unteren Besoldungsgruppe sondern mit einer anständigen Vergütung vorallem in den Ballungsräumen.

  • Ich habe nur hier im Umkreis manchmal das Gefühl, sobald sie hören, das gestreikt wird, ist klar, man muss das Auto nehmen. Dabei fahren durchaus durchgängige Züge, nur eben evtl zu anderen Zeiten und weniger häufig. Deshalb wollte ich das nochmal in den Raum werfen.


    Oh ja.


    Für mich persönlich ist der Streik prima. Meine S-Bahn zum Termin morgen fährt, ein anderer, nervigerer Termin wird wahrscheinlich verschoben, möglicherweise abgesagt. #pro

    Ich finde nicht, dass es Aufgabe der Angestellten ist, sich Gedanken darüber zu machen, wie es den Kunden beim Streik geht. Das ist Aufgabe der Bahnführung.


    Das sehe ich genauso.


    Ich finde es eine Sauerei, dass der Staat erst die Bahn privatisiert und dann, wenn ihm die Konsequenzen (--> Streikrecht) nicht passen, mal eben die Gesetze ändern will.



    Ohnezahn, meine Ideen:


    - Babysitter engagieren oder
    - Nachbarn um Hilfe bitten und dann
    - es drauf ankommen lassen.


    Flugplätze und Mietwagen sind wahrscheinlich schon weg, versuchen kannst du's aber, gerade bei der Strecke bietet sich das ja an.


    Mit Glück ist der Zug auf der Hinfahrt nicht überfüllt. Aber selbst wenn, dann setzt du dich einfach auf den Boden. :) Das habe ich schon ein paar mal gemacht, das geht auch. Du kannst dir ja vorsichtshalber ein Kissen oder so einpacken.

  • :!:


    Beim "über Leichen gehen" muss ich an Flüchtlingsboote denken und nicht an ausgefallene Züge und die damit verbundenen Alltagsprobleme - auch wenn diese durchaus extrem nervig sein können.

    ja. #ja geht mir auch so.
    okay, dann ist halt mal eine zeit lang alles etwas anders als sonst, das kostet zeit und geld und nerven, aber es kommt niemand dabei zu tode.

    2 Mal editiert, zuletzt von casa ()

  • Oh mit "über Leichen gehen" meinte ich kaum die Pendler deren Fahrten sich verschieben, verlängern etc...auch wenn ich es für die massiv ärgerlich finde, sondern die mittelständischen Unternehmen die in arge Bredouille geraten weil sie eben nicht so wir die Großen flexibel und mit Rücklagen auf Lieferausfälle etc. reagieren können...es gibt Betriebe die treibt das gerade in den Konkurs.


    Es tut mir ja leid, das ihr vor eurem inneren Auge die Bilder der Flüchtlingskatastrophe seht, aber es ist eine ganz gebräuchliche Metapher für ein ernstzunehmendes Problem und nicht eine überzogene Beschreibung wartender Pendler auf den Bahnhöfen.


    Kiwi

  • Kiwi, ich versteh' schon, wie du es meinst. Und gebe zu bedenken, dass es durchaus auch für den ein oder anderen Pendler zu einem existenziellen (seine wirtschaftliche Existenz betreffend) Problem werden kann. Es gibt auch unter den Pendlern Arbeitnehmer mit prekären Arbeitsverträgen, verständnislosen Arbeitgebern und ohne (finanzielle) Möglichkeiten, nun auf Mietwagen etc. auszuweichen.
    Auf der anderen Seite steht natürlich das Streikrecht und auch die Verantwortung der Arbeitgeber. Aber das ändert nichts daran, dass so ein Streik in Infrastrukturbereichen oft die (wirtschaftlich) Schwächsten besonders trifft.
    Edit: was ich sagen will: für Manche ist das weitaus schlimmer als es "ein paar Alltagsprobleme" beschreibt.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Ich habe bei den letzten Streiks im Schnitt 5 Stunden am Tag auf der Autobahn verbracht. Bahn ist für mich auch zu guten Zeiten keine Alternative, damit bräuchte ich nämlich im Idealfall 5 Stunden, mit dem Auto im Idealfall gut 2.


    Nun bin ich an manchen Tagen 12-14 Stunden dienstlich zu Gange. Wie ich da noch 5 Stunden Fahrzeit unterbringen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.


    Die Situation ist begrenzt auf 3 Jahre, sonst hätte ich mich auf diesen Job mit diesen Wegzeiten nicht eingelassen.


    Nun hab ich akut einen Knacks an der Halswirbelsäule, Autofahren ist eine Qual, woanders oder gar auf dem Büroboden übernachten geht zurzeit gar nicht. Ich hab mich jetzt für 3 Tage krankschreiben lassen, muss sehen, wie ich das alles arbeitstechnisch hinkriege nach Pfingsten, aber ich kann nicht mehr.

  • Ja, das sollte auch die Probleme vor denen viele Pendler stehen nicht schmälern.


    Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden, ich gehöre nicht zu denen, die am Streikrecht rütteln wollen, im Gegenteil, ich halte das für ein unverzichtbares Arbeitspolitisches Instrument...aber es bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich und ich finde es einfach unsolidarisch dieses in derartigem Maße für ein Kompetenzgerangel zwischen zwei Gewerkschaften einzusetzen, denn darum geht vor allen Dingen. Weselsky ist mit unrealistischen Forderungen gestartet und verhandelt immer wieder nach, damit tut er auf Dauer niemandem, auch den Lokführern (deren Unmut ich bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen kann) einen wirklichen Gefallen. Sein deutliches Machtgehabe verhärtet die Fronten über die Maßen. Natürlich wäre auch ein weiters Einlenken der Bahn wünschenswert, es wäre falsch den Fehler "nur" auf Seiten der GDL zu suchen...aber diese beantwortet nun mal jeden kleinen Schritt in ihre Richtung mit weiteren Streiks und diese werden einfach voll und ganz auf dem Rücken der Pendler und der Wirtschaft ausgeführt... Das ist keine Verhandlung, das bekommt schon einen sehr deutlichen Erpressungstouch...


    Kiwi

  • Ohnezahn, meine Ideen:


    - Babysitter engagieren oder
    - Nachbarn um Hilfe bitten und dann
    - es drauf ankommen lassen.

    Auf mein Kindermädchne kann ich mich leider nicht verlassen - die kommt selbst mit der Bahn. Und ihr kann ich auch nicht zumuten, um 6:00 hier aufzukreuzen, wenn mein Mann fahren muss. Zu irgendwelchen Nachbarn kann ich mein Baby schlecht bringen, so eng sind wir hier mit keinem und zum drauf ankommen lassen waren die Freitagstermine meines Mannes zu wichtig.
    Resultat: Ich bleib jetzt zu Hause und wir machen eine Telefonkonferenz. Der Verlag hat's vorgeschlagen, das Ganze wäre schon ohne Streik wahnsinnig knapp geworden. Mit Streik echt zu heiß. Flug war denen vermutlich zu teuer, um mich für zwei Stunden da einfliegen zu lassen ^^

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!