Die GDL streikt schon wieder -Ärger SLP

Jein, denn auf Frau Nahles´Schreibtisch liegt ein Entwurf welcher regeln soll, dass in Zukunft nur noch die mitgliederstärkste Gewerkschaft verhandeln darf. Treten also jetzt nicht noch schnell einige Zugbegleiter in die GDL ein (weil sie härter verhandelt), ist sie in Zukunft weg vom Fenster. Daher ist es für die GDL jetzt wichtig sich zu profilieren und dadurch Mitglieder zu gewinnen.

Und inwieweit kollidieren nun die Interessen der Gewerkschaft (Mehr Einfluss, mehr Geld, machtposition sichern) mit den Interessen der Mitglieder (Mehr Geld, mehr berufliche Sicherheit)? Solange beides erreicht werden kann mit diesem nun eingeschlagenem Weg, habe ich nichts dagegen einzuwenden, auch wenn es mich jetzt ganz akut in arge Bedrängnis bringt. Ich werde am We mit drei Kindern über 10 h Zugfahrt einrechnen müssen.

Zitat von Elli Blume

Vielleicht sollten nicht nur die Bahnbediensteten streiken (wegen dem Arbeitsklima) sondern auch der Güterkraftverkehr, da ist es sogar noch schlimmer.

Würden sie bestimmt aber soweit ich weiß ist das wohl nicht so einfach. Bei den Arbeistbedingungen ( mein Freund war LKW Fahrer) würde ich auch streiken. Wobei ich selber auch gerne streiken würde bei meinen Arbeitsbedingungen aber bei uns auch nicht möglich da wir Kinder betreuen ( die wohnen bei uns in der Einrichtung also Eltern sind in manchen Fällen nicht)

Zitat von Hermine

Jein, Jorinde.

Zum einen hat der Vorschlag von Frau Nahes aufgrund des Vorgehens eine ganz andere Dringlichkeit bekommen und erfährt viel mehr Unterstützung als vorher. Und zum anderen kann die GDL durchaus auch mit den Vorschlag von Nahes verhandeln. Halt nicht für die Zugbegleiter, sondern "nur" für die Lokführer.

Ah, okay, das muss ich noch mal nachlesen. So hatte ich das bislang nicht verstanden. Danke!

Inwieweit kann man sich denn auf die Aussagen der Bahn verlassen? Wenn auf der Inofseite steht, dass die Regionalbahn auf einer bestimmten Strecke verkehrt, wird sie das vorrausichtlich auch tun?
Und wie verlässlich werden die Ab- und Anfahrtszeiten sein?

Zitat von Njnia

Inwieweit kann man sich denn auf die Aussagen der Bahn verlassen? Wenn auf der Inofseite steht, dass die Regionalbahn auf einer bestimmten Strecke verkehrt, wird sie das vorrausichtlich auch tun?
Und wie verlässlich werden die Ab- und Anfahrtszeiten sein?

Hier kann man sich drauf verlassen.
Fahrzeiten sind das übliche ''Chaos'' mal 5 min, mal 10 min später. Früher war ich noch nie mit der Bahn .

Zitat von Henrietta

Es sei denn, man erwischt einen Fahrer, der nicht verbeamtet ist und dann mitten auf der Strecke eine spontane Arbeitsarbeitsniederlegung macht. Ist meiner Kollegin passiert, mitten im Nirgendwo.

Es beruhigt mich jetzt, dass ich GsD mit der Bahnkonkurrenz fahren darf *uff* Morgen wirds da wohl eher ne ölsardinenfahrt.

Zitat von Lillien

Hat jemand die aktuelle Anstalt gesehen? Deren Beitrag zum Thema fand ich klasse!! Gibts auch im Netz.

Finde es trotzdem schade, dass so extrem gewütet wird hier. Es soll doch ordentlich stören, sonst macht es doch keinen Sinn? Die Arbeitsbedingungen werden in so vielen Bereichen immer mieser, wenn wirklich jemand sich wehrt wird fein medienwirksam gegen die bösen streikenden gehetzt. Aber mal ehrlich, wie soll es sonst besser werden?

Zitat von Poulaki

Ich finde es richtig und wichtig, dass die gdl streikt. Da kann die DB hoch und runter springen und noch so hetzen gegen die gdl. Es geht hier u.a. um die aushebelung des streikrechts und sowas kann und darf nicht sein! Das streikrecht ist ein verbrieftes Grundrecht, wir leben hier immer noch in einer Demokratie, auch wenn man davon oft nix mehr merkt. Süß finde ich ja auch immer, wie schön sich alle aufregen, wenns um die eigenen Befindlichkeiten geht. Bloss nicht solidarisieren, das ist so zum kotzen in unserer Gesellschaft.

das unterschreibe ich

und für wen das vielleicht interessant ist, weil kein Fernbus oä: eine freundin von mir war beim letzten streik in Hamburg und musste zurück nach (hinter) München, rechtzeitig zur Arbeit.
Sie hätte keine Zugverbindung gehabt, mit der sie rechtzeitig nach Haus gekommen wär.
sie hat sich einen Mietwagen (nicht den billigsten, soll ja sicher sein auf der Strecke ) von HH bis M genommen.
Hat die Kosten eingereicht und voll erstattet bekommen....

Natürlich gibt es Menschen, die Streiks in wirklichen Notsituationen treffen und denen gestehe ich jeden Ärger dieser Welt zu. Wir sind diesmal auch betroffen (allerdings keine wirkliche Notsituation, nur schade und lästig), aber ich stehe trotzdem hinter dem Streik.

Diese "Ja, die dürfen streiken, aber nicht wenn es die normalen Pendler/Eltern/Patienten trifft"-Aussagen machen mich immer ein bisschen wütend. Grundsätzlich ist man natürlich für das Streikrecht, klar, alles politisch korrekt, wir sind ja keine FDP-Wähler- aber die eigene Kita/der eigene Arbeitsweg/die eigene Mülltonnen-Leerung bleibt bitte davon unberührt, weil, ja weil man ja selbst die "kleinen Leute" ist, "die es immer am härtesten trifft"... Das ist unsolidarisch. Man könnte doch auch erstmal genau schauen würde, in wieweit man anderen helfen kann, die durch den Streik in eine Notlage gekommen sind. Vielen würde bestimmt etwas einfallen.

Und:
Streik ist doch kein bezahlter Urlaub auf Kosten des armen gebeutelten Bahnkunden. Die Leute streiken, weil alle anderen Mittel offensichtlich ausgeschöpft waren. Sie stellen sich im Plastikleibchen tagelang in den Regen und lassen sich anpöbeln- mal ehrlich, Lok fahren würde denen mehr Spaß machen. Und man hat fiinanzielle Einbußen, das Streikgeld ist nicht so hoch (bzw. so niedrig) wie der Lohn.

Lillien:
Zapperlott, dass ich mit dir mal so was von einer Meinung bin, ist ja allerhand

Öhm Georg ich meine nicht, dass es mich persönlich am schlimmsten trifft. Für uns ist es ausreichend nervig, um den Streiksinn zu erfüllen, aber irgendwie halt machbar. Dass die Arbritsbedingungen der DB-Angestellten untragbar sind, glaube ich übrigens sofort.

Ich meinte dich auch gar nicht, heidschnuck (übrigens niemanden persönlich, sonst hätte ich jemanden direkt adressiert, das ist ja sonst gemein). Ich meinte mehr die "allgemeine Stimmung".

Was mir am meisten stinkt, ist, dass es momentan scheinbar gar nicht in erster Linie um die Arbeitsbedingungen der Lokführer geht, sondern darum, dass die GDL andere Bahn-Mitarbeiter vertreten will bzw. für deren Tarifverträge verhandeln will. Also geht es letztlich um die Macht des Herrn Weselski bzw. des GDL-Vorstandes. Und wenn Herr Frosch deswegen Probleme hat, zum Wochenende nach Hause zu kommen, finde ich es berechtigt, dass ich stinkesauer bin.

Frau Frosch, bis vor kurzem dachte ich auch so. nachdem ich aber die Ausführungen von Viva la vida gelesen habe, denke ich da mittlerweile auch so.
Mich betraf es heute aber GsD nur hälftig, weil meine Bahnstrecke bedient wurde aber natürlich halb B in dem Zug war. Zumindest weiß ich nun, wie sich Ölsardinen fühlen

Umfrage zum Streik.
Hätte ich wirklich nicht vermutet, beruhigt mich aber.

Zitat von Georg

Natürlich gibt es Menschen, die Streiks in wirklichen Notsituationen treffen und denen gestehe ich jeden Ärger dieser Welt zu. Wir sind diesmal auch betroffen (allerdings keine wirkliche Notsituation, nur schade und lästig), aber ich stehe trotzdem hinter dem Streik.

Diese "Ja, die dürfen streiken, aber nicht wenn es die normalen Pendler/Eltern/Patienten trifft"-Aussagen machen mich immer ein bisschen wütend. Grundsätzlich ist man natürlich für das Streikrecht, klar, alles politisch korrekt, wir sind ja keine FDP-Wähler- aber die eigene Kita/der eigene Arbeitsweg/die eigene Mülltonnen-Leerung bleibt bitte davon unberührt, weil, ja weil man ja selbst die "kleinen Leute" ist, "die es immer am härtesten trifft"... Das ist unsolidarisch. Man könnte doch auch erstmal genau schauen würde, in wieweit man anderen helfen kann, die durch den Streik in eine Notlage gekommen sind. Vielen würde bestimmt etwas einfallen.

Und:
Streik ist doch kein bezahlter Urlaub auf Kosten des armen gebeutelten Bahnkunden. Die Leute streiken, weil alle anderen Mittel offensichtlich ausgeschöpft waren. Sie stellen sich im Plastikleibchen tagelang in den Regen und lassen sich anpöbeln- mal ehrlich, Lok fahren würde denen mehr Spaß machen. Und man hat fiinanzielle Einbußen, das Streikgeld ist nicht so hoch (bzw. so niedrig) wie der Lohn.

Lillien:
Zapperlott, dass ich mit dir mal so was von einer Meinung bin, ist ja allerhand

Alles anzeigen

Danke
Ich finde den Streik gerechtfertigt!
Auch wenn ich verstehe das es manchmal nervt

Zitat von Frau Frosch

dass es momentan scheinbar gar nicht in erster Linie um die Arbeitsbedingungen der Lokführer geht, sondern darum, dass die GDL andere Bahn-Mitarbeiter vertreten will bzw. für deren Tarifverträge verhandeln will. Also geht es letztlich um die Macht des Herrn Weselski bzw. des GDL-Vorstandes.

Ist das so? Ich bin mir unschlüssig. Natürlich ist dieser GDL-Chef kein Sympathieträger wie er im Buche steht und ich finde diese Querelen zwischen den Gewerkschaften auch unglücklich. Aber das ist doch ein Nebenschauplatz- Fakt ist doch:

Wenn Leute im Schichtdienst, mit zehn Jahren Berufserfahrungen, teilweise mit extremer emotionaler Belastung (wenn ich nur an die Suizide denke), einer hohen körperlichen Belastung (die müssen ja immer 100% wachsam sein) und einer großen Verantwortung mit unter 2000 Euro netto nach Hause gehen- während ihr Chef munter seine 1,7 Millionen einzieht, dann dürfen die streiken, dass es rummst.

Wenn die alle bei verdi wären und vier Tage streiken würden, würde man auch nicht schneller von A nach B kommen, nur weil kein vermeintlicher Macht-Mensch dahinter steht.

Zitat von Gnomeline

Hamburg aus mit dem Zug nach Köln fahren will.

Guck mal nach HKX - Privatbahn die nicht bestreikt wird. Laut einer Freundin sehr angenehm und fast so schnell wie ICE zu sehr angenehmen Preisen.

Ich bin genervt vom GDL Streik ... aller 2 Jahre wieder Säbelrasseln ...
Ich hab schon von einigen Jahren gehofft, dass die Bahn hart bleibt und nicht nachgibt ... damals haben entweder die Lokführer oder das Boardpersonal oder die Stellwerker (tbc) gestreikt und alles in einem ziemlich kleinen Zeitraum ... ich hatte schon damals kein Verständnis für das Geklüngel der einzelnen Kleingewerkschaften. Ich glaube damals meinte die GDL, dass die erstreikte Lohnerhöhung bitte NUR für GDL-Mitglieds-Lokführer gelten sollte . Klar - so schürt man richtige Missgunst unter den Kollegen. Gleiches versuchen die jetzt beim Zugpersonal?

Diesmal bin ich nicht direkt betroffen, meine Verbindung wird von einer Privatbahn bedient - die werden komischerweise nicht bestreikt, obwohl es da auch Personal gibt, das in der GDL organisiert ist.
Aber derzeit immer die Sorge, dass doch irgendwas ist ... dann komm ich nicht nach Hause.

Die Güterzüge fahren hier trotz Streik - möglicherweise wegen Nähe zu Niederlande .

Naja, morgen noch und dann ist erstmal Wochenende ...