Die GDL streikt schon wieder -Ärger SLP

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  • Ohnezahn: Telefonkonferenz hört sich gut an! Ist doch toll, so sparst du dir die langen Fahrten. Das sind die schönen Seiten des Streiks. ^^


    muss sehen, wie ich das alles arbeitstechnisch hinkriege nach Pfingsten


    Nimm dir ein Hotelzimmer in D! Zumindest für ein oder zwei Nächte.
    So würde ich es machen.
    (Ich weiß, dass du Kinder hast, aber wenn du 13h arbeitest und 2h fährst, gehe ich davon aus, dass eh dein Mann für die Hauptbetreuung zuständig ist...)


    DA oder Telearbeit kommen wahrscheinlich nicht in Betracht?

  • so machen wir das gerade auch, telkos und hotelszimmer, was bleibt übrig sonst? und ich verstehe nicht weswegen die bahn und die Politik nix macht in Sachen einlenken, zumindest mein eindruck
    lg doris

  • Ohnezahn: Telefonkonferenz hört sich gut an! Ist doch toll, so sparst du dir die langen Fahrten. Das sind die schönen Seiten des Streiks. ^^

    Einerseits hast du recht.
    Andererseits bekomme ich das Geld für die Fahrkarten jetzt nicht Donnerstag vom Verlag erstattet sondern von der Bahn - und das kann 4-6 Wochen dauern #yoga

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Nimm dir ein Hotelzimmer in D! Zumindest für ein oder zwei Nächte.


    Das bezahlt mir keiner und ich hab da echt keinen Bock drauf...


    (Ich weiß, dass du Kinder hast, aber wenn du 13h arbeitest und 2h fährst, gehe ich davon aus, dass eh dein Mann für die Hauptbetreuung zuständig ist...)


    Ja, das wäre nicht so das Problem.


    DA oder Telearbeit kommen wahrscheinlich nicht in Betracht?


    Was ist DA?


    Ich denke, im Zweifel nehme ich mir Kram mit nach Hause und bastele mir hinterher einen Zeitausgleich. (Offiielle Telearbeit ist das nicht, aber zum Improvisieren sind wir alle flexibel genug). Wir sind im umstrukturierten Referat derzeit zu dritt, uns fehlt ein Referent (die Arbeit des Referenten mache grad ich, könnte den Job auch offiziell angehen, will aber ja lieber beruflich woanders hin) und ein weiterer Pädagogischer Mitarbeiter (bzw. gewissermaßen dann zwei). Die Stellen sind ausgeschrieben, aber solange sie nicht besetzt sind und die Kollegen nicht eingearbeitet, nützt das grad nix. Und bei uns fällt Arbeit nicht unbedingt planbar saisonweise an, bzw. das ist ein gewisser Teil, der Rest hängt sehr am politischen Tagesgeschäft und der ist zurzeit kaum zu bewältigen. Macht allerdings einen Höllenspaß. Also, das ist kein Arbeitsjammerpost. Im Moment hab ich den Eindruck, dass ich wirlich was bewegen kann in den Bereichen, die mir wichtig sind. Muss halt dranbleiben.


    Jetzt hab ich erstmal 6 Tage frei und kann mich erholen, Pfingstdienstag fahre ich wieder mörderfrüh und dann schaunmermal.

  • @Kiwi und andere: ja, ich teile ja eure einschätzung, daß es für kleinere betriebe und einzelpersonen eine echt schwierige und existenzielle ausnahmesituation ist!
    aber wie gesagt: auch wenn viele zu schaden kommen, zu tode kommt dabei hoffentlich niemand.
    und verantwortlich sind in meiner wahrnehmung nicht primär die streikenden, sondern die bahn und die politik.
    es wundert mich eh, daß die nicht einlenken.


    liebe grüße,
    casa.

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

    • Offizieller Beitrag

    Aber anstatt durch in meinen Augen Sturheit den Erfolg dann zu erzwingen, indem man einfach immer weiter streikt ohne Rücksicht auf Verluste könnte man doch auch irgendwann akzeptieren, dass man mal verloren hat und nicht alles haben kann? Oder soll jetzt in der Konsequenz bis zum Sankt Nimmerleinstag gestreikt werden, wenn sich die Bahn nicht erpressen lässt?
    Leidtragende ist doch hier nicht die Bahn-AG, sondern die vielen Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind. Und wenn der Bahn eh egal ist, was mit ihren KundInnen ist, dann kann die GDL streiken wie sie lustig ist, ohne etwas zu verändern.

    Wie gut, dass die Gewerkschaften früher das ebenso sahen wie die GDL. Sollte man an seinen freien Tagen oder im Urlaub mal darüber nachdenken.
    Die Bahn wird nicht erpresst. Die GDL streikt. Ich finde es unsäglich, das zu vermischen.



    Ich finde tatsächlich problematisch, dass ich sehr deutlich das Gefühl habe das Weselsky hier als aller erstes seine Privatkriege ausficht, tatsächlich tun sich so allmählich auch viele Bahnangestellte schwer mit den Streiks, dem wann und dem wie lang. Die GDL hat aber noch weniger Bock auf Verhandlungen als die Bahn und korrigiert nach jedem Zugeständniss massiv nach. Zusätzlich geht es hier um ein "Gefecht " zweier unterschiedlicher Gewerkschaften... Ganz so einfach Bach dem Motto die armen Arbeitnehmer und die bösen Bahner ist das hier nicht. Zusätzlich schädigt dieser Streik weniger "die Bahn" selbst als massiv die gesamte Wirtschaft und die ersten die dran glauben müssen sind die kleinen Unternehmen die nicht so flexibel auf Lieferengpässe reagieren können wie die Großen. Die Art und Weise wie auch hier über Leichen gegangen wird finde ich sehr unangenehm.


    Oh mit "über Leichen gehen" meinte ich kaum die Pendler deren Fahrten sich verschieben, verlängern etc...auch wenn ich es für die massiv ärgerlich finde, sondern die mittelständischen Unternehmen die in arge Bredouille geraten weil sie eben nicht so wir die Großen flexibel und mit Rücklagen auf Lieferausfälle etc. reagieren können...es gibt Betriebe die treibt das gerade in den Konkurs.

    Die "Zugeständnisse" der Bahn sind aber lächerlich. Diese "Zugeständnisse" werden medienwirksam gemacht, hören sich bei oberflächlicher Betrachtung erst einmal nicht schlecht an (bei näherer Betrachtung schon nicht mehr) und sollen die darauf nicht eingehende GDL als "uneinsichtig und stur" dastehen lassen. Ziel ist es, die Zeit bis zum geplanten Tarifeinheitsgesetz zu überbrücken. Meiner Meinung nach halten auch deshalb die großen Wirtschaftskonzerne so still. Nicht, weil ihnen der Streik nicht wehtut, sondern weil es ganz in ihrem Sinne ist, dass die GDL mit ihren Forderungen nicht durchkommt. Denn wenn so eine kleine Gewerkschaft zeigt, dass man durchaus Erfolg haben kann, dann werden andere nachziehen und das wollen die Großkonzerne natürlich nicht. Deshalb halten alle still und üben keinen großen Druck auf die Bahn auf, weil sie ja Verbündete sind. Und ja, die kleineren Unternehmen leiden darunter - aber das der GDL anzukreiden ist ziemlich kurzsichtig.



    Das sehe ich genauso.


    Ich finde es eine Sauerei, dass der Staat erst die Bahn privatisiert und dann, wenn ihm die Konsequenzen (--> Streikrecht) nicht passen, mal eben die Gesetze ändern will.

    Ganz genau. Mein Mann ist verbeamteter Lokführer, muss schon seit Wochen wegen der streikenden Kollegen Überstunden machen, kurzfristig einspringen, wenn wichtige Züge gefahren werden müssen, muss schauen, wie er zur Arbeit kommt, weil er sonst mit der Bahn fährt ( :D) und hat, sollte die GDL Erfolg haben, zumindest von einer Lohnerhöhung nichts, weil Beamte anders vergütet werden. Und trotzdem steht er voll hinter diesem Streik, weil es einfach seit der Privatisierung so viele Missstände gibt, die einfach totgeschwiegen werden bzw. bisher totgeschwiegen worden sind.



    Sein deutliches Machtgehabe verhärtet die Fronten über die Maßen. Natürlich wäre auch ein weiters Einlenken der Bahn wünschenswert, es wäre falsch den Fehler "nur" auf Seiten der GDL zu suchen...aber diese beantwortet nun mal jeden kleinen Schritt in ihre Richtung mit weiteren Streiks und diese werden einfach voll und ganz auf dem Rücken der Pendler und der Wirtschaft ausgeführt... Das ist keine Verhandlung, das bekommt schon einen sehr deutlichen Erpressungstouch...

    Das deutliche Machtgehabe der Bahnoberen ist nicht besser. Der Bahnoberen, die ihre kurzfristigen Boni trotz einem schlechten Geschäftsjahr 2014 von 1,9 auf 5,2 Millionen Euro erhöht haben (174 Prozent Zuwachs). Glücklicherweise berichteten die Medien darüber nicht wirklich, weil sie über die "raffgierige GDL" schreiben müssen *ironieaus*. (Quelle: http://www.handelsblatt.com/un…lgspraemien/11524652.html)
    Ich habs oben schon einmal geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung, den rechtskonformen Streik der GDL mit Erpressung in Verbindung zu bringen.

  • Aoife. Ich fahre jeden Morgen nach D. Fahrtzeit 45 min mit Privatbahn (fährt zuverlässig). Du kannst gerne unser Gästezimmer bewohnen. Matratze ist allerdings nur ne ganz einfache - Weiß nicht ob dir das hilft ?
    Melden dich einfach.

  • Der Ersatzfahrplan hat heute zuverlässig funktioniert! Die Züge waren allerdings zum Teil sehr, sehr voll.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Das möchte ich gerne einwerfen:


    Die Bahn hat ihr hochgesteckten Ziele für 2014 verfehlt, trotzdem hieß es in den Nachrichten vom 20.3.2015:
    "Grube verteidigte gestiegene Bonuszahlungen an die sechs Vorstände, die laut Geschäftsbericht insgesamt nach gut 6,1 Millionen im Vorjahr nun 10,4 Millionen Euro erhielten."
    http://www.abendblatt.de/wirts…dennoch-hoehere-Boni.html


    Das ist immerhin eine Erhöhung um 70 Prozentvon einem Jahr auf das andere! Und das, obwohl die Ziele verfehlt wurden!

  • Was ist DA?


    Dienstausgleich. DA sagt meine beine Freundin immer, die bei einer Behörde arbeitet, ich dachte, das sei verbreitet. :)
    Also im Prinzip das, was du vorhast.


    Zitat von »Susan Sto Helit«
    Nimm dir ein Hotelzimmer in D! Zumindest für ein oder zwei Nächte.



    Das bezahlt mir keiner und ich hab da echt keinen Bock drauf...


    Ich habe das schon gemacht, wenn mal wieder ein Gericht nicht mitgedacht und 500km von hier einen Gerichtstermin für 10h angesetzt hatte. Ersetzt mir meine Arbeitgeberin auch nicht immer (das ist ne andere Geschichte...), aber allein nicht um 4/5h aufstehen zu müssen, ist es mir wert. Über die üblichen Portale finden sich auch immer mal gute Angebote. Neulich hatte ich was für 37 Euro. :)



    Ich musste heute nach Düsseldorf und zurück, das hat erfreulich problemlos geklappt. :) Die S-Bahn hin war recht voll, das ist sie aber um diese Uhrzeit auch so mal. Der RE auf dem Rückweg war angenehm.


    Ich habe den Eindruck, dass die Bahn inzwischen auch mit dem Streikthema einigermaßen eingespielt ist und der Ersatzfahrplan ziemlich gut läuft. rhcp: sag mal deinem Mann und seinen Kolleginnen und Kollegen lieben Dank. :)

  • Die Bahn hat (für den Moment) in einem entscheidenden Punkt nachgegeben (GDL darf einen eigenen Tarifvertrag abschließen), es wird eine Schlichtung geben.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Hatte ich gerstern schon gehofft, das sowas passiert - "Vertrauliche Gespräche" sind meistens ein gutes Zeichen in Tarifverhandlungen...


    Ich hoffe, die Parteien bekommen es jetzt hin - und ich hoffe, die Streikerei hat sich gelohnt (in dem Sinn, dass die GDL zeigen konnte, dass die ArbeiterInnen/AngesteltInnen mit Organisation und Durchhaltewillen auch gegen starke Widerstände was erreichen können).


    milo

  • Wäre ja schön wenn es mit einer einigung klappt.


    Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden (was interessanterweise passiert obwohl ich deutlich geschrieben habe, dass ich das Verhalten der Bahn nicht richtig finde und ein "Verschulden" ganz sicher nicht allein auf Seiten der GDL sehe).


    Dennoch, und auch wenn du das nicht richtig findest rhcp, finde ich die Art und Weise wie und v.a. auch wann die GDL zum Streik aufruft hat etwas deutlich erpresserisches. Da sind wir schlicht unterscheidlicher Meinung.


    Das die (Edit: DER) Gruber sich und den Vorständen die Boni erhöht obwohl die ziekvorgaben nicht erreicht wurden ist unterirdisch, steht aber strenggenommen auf einem anderen Blatt und hat-auch wenn es ungerecht ist- nichts mit den Lokführergehältern zu tun, auch wenn es wirklich das letzte ist. Das Bonitierungsverhalten von Vorständen in der Wirtschaft ist sowieso etwas das dringen kontrolliert und reguliert gehört. Auch das fehler gemacht wurden bei der "Privatisierung" der Bahn ist klar.


    Was ich als "störend" empfinde ist die tatsache das GDL und EVG sich per se auch nicht einig sind und interne "Machtkämpfe" auch diesbezüglich hier ausgefochten werden.


    Und so sehr ich die Wünscher der Bahnmitarbeiter auch nachvollziehen kann, so sind die GDL-Forderungen unrealistisch und das waren sie von anfang an (ich betone unrealistisch nicht ungerechtfertigt). Von einem guten Gewerkschaftsführer erwarte ich das er das "Bestmögliche" rausholt. wenn ich in eine Verhandlung gehe gehe ich immer mit überhöten Forderungen da rein um eine Verhandlungsbasis zu finden...aber hier soll keine Verhandlungsbasis gefunden werden, hier sollen Forderungen 1:1 umgesetzt werden und das ist nun mal unrealistisch. Auf lange dauer ist Weselskys Verhalten schädlich, er "verhandelt" (eh schon mal so gut wie gar nicht) aber absolut ohne jegliche Weitsicht. er posotioniert sich als "Hardliner" und unbestechlicher Gewerkschaftsboss und tut doch weder seinen Mitgliedern noch sonst jemandem einen gefallen, weil er den bogen soweit überspannt dass irreparable Schäden entstehen, die schlussendlich auch den bahnmitarbeitern schaden.


    Kurz gesagt, ich verstehe was die Mitarbeiter wollen, ich verstehe auch das sie dafür auf die Strasse gehen, aber oin meinen augen laufen sie dem falschen Rattenfänger nach, denn w. wird seine versprechen nicht halten können....


    aber ich hoiffe, dass sich jetzt mit den Vermittlern eine gute Lösung finden lässt.


    Just my humble Opinion.


    Kiwi

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiwi ()

    • Offizieller Beitrag

    rhcp: sag mal deinem Mann und seinen Kolleginnen und Kollegen lieben Dank. :)

    Mach ich :).



    Dennoch, und auch wenn du das nicht richtig findest rhcp, finde ich die Art und Weise wie und v.a. auch wann die GDL zum Streik aufruft hat etwas deutlich erpresserisches. Da sind wir schlicht unterscheidlicher Meinung.

    Ja, da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man ein Wahrnehmen des Streikrechts als verbrecherische Handlung bezeichnet. Das Streikrecht ist eine so große Errungenschaft und diejenigen, die schlicht dieses Recht wahrnehmen als Straftäter zu brandmarken (und nichts anderes ist so eine Aussage), finde ich daneben.


    Das die (Edit: DER) Gruber sich und den Vorständen die Boni erhöht obwohl die ziekvorgaben nicht erreicht wurden ist unterirdisch, steht aber strenggenommen auf einem anderen Blatt und hat-auch wenn es ungerecht ist- nichts mit den Lokführergehältern zu tun, auch wenn es wirklich das letzte ist.

    Nein. Es steht auf keinem anderen Blatt. Von allem anderen mal abgesehen: Allein schon die Tatsache, dass es in den Medien total untergeht, wenn der Bahnvorstand seine Boni um 174 Prozent erhöht, weil eben diese Medien sich lieber auf die "raffgierigen Lokführer" konzentrieren, zeigt eine deutliche Schieflage. Das kann man nicht trennen.


    Das Bonitierungsverhalten von Vorständen in der Wirtschaft ist sowieso etwas das dringen kontrolliert und reguliert gehört. Auch das fehler gemacht wurden bei der "Privatisierung" der Bahn ist klar.

    Warum soll man diese Missstände dann nicht in diesem Zusammenhang erwähnen? Es gehört meiner Meinung nach sehr wohl zu dem Gesamtbild dazu.


    Was ich als "störend" empfinde ist die tatsache das GDL und EVG sich per se auch nicht einig sind und interne "Machtkämpfe" auch diesbezüglich hier ausgefochten werden.

    Hast du dir die Geschichte der EVG mal angesehen? Zum Beispiel Stichwort Norbert Hansen?


    Auf lange dauer ist Weselskys Verhalten schädlich, er "verhandelt" (eh schon mal so gut wie gar nicht) aber absolut ohne jegliche Weitsicht. er posotioniert sich als "Hardliner" und unbestechlicher Gewerkschaftsboss und tut doch weder seinen Mitgliedern noch sonst jemandem einen gefallen, weil er den bogen soweit überspannt dass irreparable Schäden entstehen, die schlussendlich auch den bahnmitarbeitern schaden.

    Was haben die Lokführer denn zu verlieren? Welche irreparablen Schäden? Noch mehr Überstunden? Sollen sie sich lieber von der handzahmen EVG vertreten lassen, die erst gar nicht für ihre Mitglieder eintritt?

  • #weissnicht wir sind da unterschiedlicher ansicht und kommen diesbezüglich nicht auf einen zweig, fürchte ich.


    Ich brandmarke Streikende nicht als Kriminelle, ich finde die Art und weise und v.a. wann gestreikt wird hat etwas erpresserisches (v.a. für die verbraucher)...ich sage nicht die Streikenden sind Erpresseer und gehören in den Knast. Auch habe ich vorher bereits geschrieben, dass ich einen Streik als wichtiges arbeitspolitisches werkzeug erachte und es schrecklich fände wenn ein Streikverbot durchgesetzt würde...ich mag mir hier also nicht den Schuh anziehen lassen ich würde alle Streikenden kriminalisieren...wenn du die aber an dem Wort erpresserisch aufhängts, dann nenne ich das anders, der zeitpunkt und zeitrahmen an dem die GDL zum Streik aufruft den befinde ich als massiv beschissen und unsolidarisch, denn nicht die Bahn, sondern die Verbraucher tragen die Gesamtlast, nun könnte man hergehen und wieder rufen es nicht das Problem der streikenden das der Verbraucher am meisten geschädigt wirde, allerdings könnte man dann auch hinterherrufen es ist nicht das Problem der verbraucher wenn die Lokführer unzufrieden sind mit ihren Arbeitsbedingungen.


    Und ich bleibe dabei, weselsky schadet seinen eigenen Leiuten.


    "Wer nach acht Streiks noch immer nicht auf die Zielgerade kommt, der weckt Zweifel, dass er an dieser Alternative ernsthaft interessiert ist." hat glaube ich Hoffmann (DGB-Vorsitzender) ziemlich folgerichtig erklärt. was denkt ihr den wer den wirtschaftlichen Schaden für die Bahn als aller erstes abfangen muss...ganz sicher nicht der Vorstand!!


    Und sorry, was die Boni angeht, das kann man sicher moralisch betrachtet zusammenlegen, und es ist schlicht ätzend, dass sich der Vorstand die tasche vollmacht und den Lokführern davon nichts zukommen lässt, aber es ist faktisch eine ganz unterschiedliche Sache. Wenn der Vorstand meiner letzten Firma sich die Boni erhöt hat hatt das auch keinen Einfluss auf mein Gehalt obwohl meine "Fussarbeit" denen erst ermöglicht hat sich mehr zu gönnen...meine Boni wurden ganz fix an der Zielvereinbarung festgemacht.


    Und was GDL und EVG angeht...sorry, aber es kann ja nun auch nicht angehen, das die GDL sich zum Sprachrohr derer macht, die in der EVG organisiert sind...das ist ein in meinen Augen recht eigentümliches Rechts-Verständnis.


    Was ich tatsächlich gut verstehen kann ist das "die Bahn" ganz gerne erst mal eine Einigung hätte auf wessen Forderungen genau sie denn jetzt bitte möglichst 1:1 eingehen soll.


    Und so ganz nebenbei ist mir jemand der eine Rhetorik wie Weselsky nutzt per se ein wenig suspekt:

    Zitat


    Von Kranken, die sich miteinander ins Bett legten und „etwas Behindertes“ zeugten, sprach er, als er in einer Rede über die Fusion der Konkurrenzgewerkschaften Transnet und GDBA zur EVG sprach.



    Und ganz nebenbei es geht weselsky ja nicht um die Gehälter und arbeitsbedingungen der Lokführer, er verlangt von der Bahn, dass die GDL auch für Zugbegleiter und Bordgastronomen verhandeln darf, die bislang von der EVG vertreten werden.


    Und er hat bisher immer wieder betont, das er bevor das nicht geklärt ist, über Gehälter gar nicht sprechen will. das ist eine echt beschissene Ausgangslage für alle.


    Ausserdem wollen wir mal nicht so tun als würde dieGDL noch geschlossen hinter Weselsky stehen, denn der hat die GDL in eine ziemliche Zwangslage gebracht. Auch beim -sicherlich grundsätzlich berechtigten Arbeitskampf- würde ein bißchen weitsciht und Fingerspitzengefühl nicht schaden...


    Kiwi

  • Nein. Es steht auf keinem anderen Blatt. Von allem anderen mal abgesehen: Allein schon die Tatsache, dass es in den Medien total untergeht, wenn der Bahnvorstand seine Boni um 174 Prozent erhöht, weil eben diese Medien sich lieber auf die "raffgierigen Lokführer" konzentrieren, zeigt eine deutliche Schieflage. Das kann man nicht trennen.


    Warum soll man diese Missstände dann nicht in diesem Zusammenhang erwähnen? Es gehört meiner Meinung nach sehr wohl zu dem Gesamtbild dazu.


    Hier unterschreibe ich ganz deutlich! ...auch wenn die Boni - nach den mir bekannten Zahlen - "nur" um gut 70 Prozent erhöht wurden.


    Viele Arbeitnehmer/innen-Rechte, die wir heute haben - 40/38h Woche, zwei freie Tage am Wochenende, Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw. wurden in Arbeitskämpfen hart errungen!


    Ich sehe es mit Besorgnis, wie immer mehr dieser hart erkämpften Rechte wegfallen, wie immer mehr Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind usw.. Aber wehe jemand wehrt sich - dann können sich der Bahnvorstand und die Politik zurücklehnen, denn das Fußvolk sorgt schon dafür, dass niemand zu aufmüpfig wird und das System stört.


    Und der größte Skandal: die Presse spielt mit!



    Edit: die sollen, statt sich die Boni zu erhöhen, das Geld in die Infrastruktur stecken! Ich pendele mit der Bahn und der Bahnstreik ist nichts gegen das, was es hier täglich an "Störungen im Betriebsablauf" gibt, weil die Infrastruktur nicht (mehr) ordentlich gewartet wird.

  • Danke rhcp! Die EVG hat im Fahrdienst übringens deutlich weniger Mitglieder als die GDL. Und es werden immer weniger.

    Liebe Grüße
    Anja mit großer Tochter (09/05), Sternentochter (12/13 still geboren in der 39.SSW) und Minitochter (09/15)