Meditieren Lernen

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  • Ihr Lieben,


    ich bin seit geraumer Zeit maximal gestresst und kann mich einfach nicht mehr ordentlich runterfahren.
    Schon lange habe ich im Hinterkopf, dass ich gerne Meditation in mein Leben "einbauen" würde - und wer weiß, vielleicht wäre das ja wirklich ein gangbarer Weg für mich, um runterzukommen.


    Nun stehe ich wie der Ochs vor dem Berg und weiß nicht, wie anfangen. Natürlich könnte ich mich einfach täglich hinsetzen und zehn Minuten atmen, das dann steigern etc. Aber genau da sitzt mein Problem. Ich schaffe das nicht. Ich kriege einfach keine Ruhe hin oder werde hibbelig oder das Telefon klingelt oder mein Kind kommt rein. Wenn es nicht klappt, fühle ich mich wie ein Versager, und das ist genau das Gefühl, das ich sowieso schon die ganze Zeit wegen meines miesen Stress-Managements habe. Leider komme ich mir auch schnell ein wenig lächerlich vor, wenn ich mir selbst beim Atmen zuhöre.


    Habt Ihr Erfahrungen, Tipps, Buchempfehlungen? Am liebsten hätte ich eine Gruppe, in der ich zu einer festen Zeit, gerne unter Anleitung, meditieren üben kann, aber so etwas ist hier auf dem platten Land nicht so einfach zu finden. Die Volkshochschulen bieten eher skurrile Vormittagskurse an, und außerdem sind die eh schon alle im Oktober angefangen. Wie findet man so eine Gruppe? Ich kenne hier niemanden persönlich, der so etwas macht.


    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Freunde gehen immer ins buddhistische Zentrum. Da könntest du mal gucken, ob es so was bei euch gibt.


    Ich musste das in der Ausbildung hin und wieder machen - und fand es damals ziemlich doof.


    Leichter fiel es mir, auf eine Kerze zu gucken oder eine Bildmeditation zu machen.


    Ruhe ist wichtig. Ich würde es mal probieren, wenn das Kind im Bett ist.
    Mach einfach mal eine Kerze an, vielleicht ein wenig meditative Musik dazu.
    Und dann an nix denken (haha).
    Gedanken kommen - aber die musst du dann ziehen lassen.


    Also - für mich ist das nichts, weil ich Gedanken gerne zu Ende denke. Aber ich hatte da immer ziemlich gute Einfälle. #cool

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

    Einmal editiert, zuletzt von knalli ()

  • Frisch, diese "Versagermeditationen" sind die Arbeit, die Früchte kannst du irgendwann sicher ernten. Viell. hilft dir diese Perspektive erstmal, dich nicht unter Druck zu setzen, mit dem "Wie es sein sollte" ...


    Es gibt viele Lehrer, die sagen: Übe 3x 5 min. tgl., das ist besser als einmal 10 oder länger. MBSR hat vom Grundsatz eine andere Herangehensweise, zielt aber auf das gleiche ab. Ich finde die 3x5 einfach schon von der Idee her toll, da sie viel Druck rausnimmt.


    Das andere ist: Jede Ablenkung kann zur Vertiefung genutzt - und sollte nicht verteufelt - werden! Ganz wichtig, sich da mal hineinzudenken.


    Und es geht in der Meditation auch nicht darum, "Ruhe hin zu bekommen" (= Vorstellung), sondern lernen mit dem zu sein, was eben ist (z.B. eben Unruhe, Gefühlschaos, Ablenkung usw.). Um irgendwann die Dinge zu überwinden. ;)


    Ich hatte hier schon mal in einem anderen thread den Hinweis zu Rigpa gegeben. Die bieten eine Meditationsreihe (traditionell) an "Was Meditation wirklich ist" (What meditation realy is). Sehr guter Aufbau, sehr gut strukturiert, sehr klar. Einfach Daumen hoch ...


    Viell. solltest du auch nicht gerade mit der Atmung anfangen, sondern sich auf den Körper ausrichten (Bodyscan oder wahrnehmen, was sich darin zeigt). Wichtig ist eine wertfreie, neutrale, annehmende Haltung, was auch immer da sein wird. Das gilt es, zu üben.


    Das nur auf die Schnelle ... ich muss zum Ofen, sonst brennt mir das Essen an. Viell. hilft dir das ein oder andere ...

  • Ich habe gerade ein ganz tolles Buch zu dem Thema gelesen. Das hier. Ich bin total begeistert. Es hat mir Wege aufgezeigt auf die ich so ohne weiteres nie gekommen wäre, nämlich, dass mich nicht der Stress stresst, sondern die Gedanken über den Stress. Und man lernt mit Hilfe der Anleitung wie man im ersten Schritt die Meditation erlernt und wie man in weiteren Schritten die Gedanken ändert, so dass die belastenden Situationen einem nichts mehr anhaben können und man gelassen wird wie ein Buddha. Nur, man muss üben,üben,üben...
    MBSR kann ich dir auch empfehlen aber das Buch ist vielleicht für den Anfang billiger :)


    Was du beschreibst ist für den Anfang vollkommen normal und passiert den meisten, Übung macht den Meister ;)
    Und die Gedanken tatsächlich ziehen lassen wie auf Wolken,die Gedanken kommen so oder so, wichtig ist, dass man sie akzeptiert, so nach dem Motto, aha, daran muss ich also wieder denken,soso, und dann weiterziehen lassen. So bekommst du einen guten Focus auf das was dich im Leben so beschäftigt und dann kannst du lernen damit umzugehen,indem du die Gedanken über das Thema so modifizierst, dass dir das aktuelle negative Thema nicht mehr soviel anhaben kann. Oder so, ich werde das Buch bei Gelegenheit nochmal lesen.
    Kannst du ansonsten so eine Gruppe nicht vielleicht über ein Forum im Netz finden oder so.

  • Ich hatte mir vor einiger Zeit das Buch "Meditation für Anfänger" gekauft und finde es recht gut. Es ist eine CD dabeii mit geführten Meditationen, ganz simpel z.B. die erste zur Atmung, dann zur Körperwahrnehmung usw. Brauchte ich recht schnell nicht mehr, aber für den Einstieg prima und auch nicht zu esoterisch ;) .

  • Wenn ich mich mal einklinken darf: was genau macht man bei einem MBSR Kurs? Wie läuft das ab und was hat man am Ende davon?

  • Wenn man keine Gruppe besuchen möchte oder kann, finde ich es am leichtesten, so etwas mit einer CD auszuprobieren. Mir hilft es jedenfalls sehr, was auf den Ohren zu haben und mich nicht selber anleiten zu müssen. Außerdem kann ich mir dann genau raussuchen, welche Meditation in welcher Länge ich machen möchte. MBSR mag ich gerne, Louise Hay´s sind ganz anders, aber funktionieren auch gut, in der Bücherei gibt es bei uns ein ganzes Regal voll mit Büchern und CDs, das ist ganz gut zum orientieren.... Ich finde es wichtig, daß man auch die Stimme und Stimmung auf der CD mag, man will sich ja entspannen damit......

  • Oh, vielen Dank!
    Da ist schon so viel für mich dabei. Werde mich mal in Links und Buchtipps vertiefen - auf CD bin ich noch gar nicht gekommen. Und noch weniger auf Bücherei #hammer . Ein Buddhistisches Zentrum gäbe es sogar in beinahe akzeptabler Reichweite. Prima, jetzt habe ich irgendwie einen Ansatz gefunden ...


    Chimana: Das ist sehr hilfreich, was Du schreibst. Genau diese "kleinen" Hinweise zur Herangehensweise haben mir bisher irgendwie gefehlt.


    Ringelelfe: Guter Hinweis, werde mich mal mit dem Stess am Stress beschäftigen. Lustig, ich hatte vor nicht allzu langer Zeit mal in einem Thread von Dir zu einem ähnlichen Thema geschrieben, offensichtlich haben wir gerade ähnliche Baustellen.


    Also, gerne weiter hier schreiben, ich lese interessiert und dankbar.


    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Hallo,


    Vielleicht muss es zum Einstieg ja gar nicht gleich eine komplette Meditation sein. Für mich sind die z.B. eher nichts zum "runterfahren", mich macht es eher kribbelig. Ich muss erst komplett runterfahren und entspannen können um an Meditation o.ä. überhaupt denken zu können.


    Was mir aber im Arbeitsalltag total hilft, sind kurze Momente, in denen ich "bei mir bin". Das sind meist wirklich nur Sekunden (länger geht gar nicht).


    Entweder in dem ich mich auf irgend eine Wahrnehmung konzentriere, das was ich gerade fühle oder indem ich mir ein Bild, ein Gefühl... so deutlich mache, daß es mir hilft, zu entspannen.


    Das kann sein, daß ich mir vorstelle, kurz unter der warmen Dusche zu stehen. Oder (wenn mir eh schon warm ist) am Strand ein, zwei tiiieeefe Atemzüge nehme und kühle, klare Luft einatme und sie mir durch die Haare weht....
    So eine Art "Sekundenurlaub".


    Dazu braucht es gar nicht sooo viel Übung. Einfach mal, wenn es nicht ganz so stressig ist, an ein zwei schöne, entspannende Sachen denken und sich ganz intensiv vorstellen oder es sogar real ausprobieren und dann bewußt hinfühlen. Das Wasser über die Schultern laufen lassen und diese bewusst entspannen, den Wind fühlen, wie er mich kühlt und der Kopf klarer wird...


    Ruhig verschiedene Bilder ausprobieren, sich dann aber auf 1, 2 festlegen, damit man nicht im Stress erst noch das Bild aus dem Wust der Möglichkeiten heraussuchen muss. Ich finde z.B. die Vorstellung allein im Wald in einer warmen Quelle zu liegen extrem entspannend, aber für den Alltag taugt es nichts, da brauche ich was, was im stehen oder gar laufen geht.


    Der schwieriger Teil daran für mich ist, im Stress auch wirklich dran zu denken ;o)

  • Ringelelfe: Guter Hinweis, werde mich mal mit dem Stess am Stress beschäftigen. Lustig, ich hatte vor nicht allzu langer Zeit mal in einem Thread von Dir zu einem ähnlichen Thema geschrieben, offensichtlich haben wir gerade ähnliche Baustellen.


    ja, richtig Frisch #freu und aufgrund des Threads hatte ich mir das Buch ausgeliehen, weil so viele sagten es sei besser das Leben grundsätzlich zu "entstressen"


    Das kann sein, daß ich mir vorstelle, kurz unter der warmen Dusche zu stehen. Oder (wenn mir eh schon warm ist) am Strand ein, zwei tiiieeefe Atemzüge nehme und kühle, klare Luft einatme und sie mir durch die Haare weht....
    So eine Art "Sekundenurlaub".


    Ich habe das auch eingeführt. ich habe eine Situation wo ich warmen weichen Sand unter meinen Füßen spüre und die Meeresluft rieche und eine Situation, wo ich durch einen duftenden Tannenwald spaziere. Ganz toll, das funktioniert wirklich gut.


    Ich habe allerdings das gleiche Problem wie du,Trin, in besonders stressigen Situationen vergesse ich alle meine Notfallprogramme und sehe nur noch rot. Ich frage mich, was macht man dann #weissnicht ?
    .

  • Hallo,


    Vielleicht hilft es ja sich eine Erinnerungshilfe einzubauen. Einen kleinen Gegenstand auf dem Schreibtisch und in der Tasche... und jedes mal, wenn der einem bewusst wird, den "Sekundenurlaub" starten. Oder wenn man durch eine bestimmte Türe geht...


    Auch wenn die Situation gerade ruhig oder nur halb-stressig ist. Wenn man damit ab und zu von halb-stressig auf viertel-stressig runterfahren kann, ist ja auch schon mal was gewonnen und "ganz stressig" kommt vielleicht etwas seltener - oder man denkt auch aus Gewohnheit dann mal dran. ;)


    Bei mir hilft so etwas manchmal, wenn ich neue Gewohnheiten einführen will. Ich müsste nur den Gegenstand immer mal tauschen, damit er nicht zu sehr in die Seh- und Fühlgewohnheiten integriert wird.



  • Ich habe eine App namens "Achtsamkeit". Meditationen von 3 bis 30 Minuten. Geführte Meditationen oder stille Meditationen (da gibt's dann nur ein Klangsignal.
    Außerdem kann man sich erinnern lassen oder sich selbst hin und wieder Achtsamkeitsmitteilungen zukommen lassen.
    Ich finde es praktisch, das Mobiltelefon hat man ja fast immer und überall dabei. So kann man in Momente des Leerlaufs (z.B. in der S-Bahn oder in Wartezimmern) gut für eine kurze Meditation nutzen #ja

  • Hallo,


    wollte mal rumhören, ob jemand den Film gesehen hat? Ich fand ihn in Teilen beeindruckend.