Was hat euch nach dem Kaiserschnitt geholfen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Liebe Raben,


    meine Freundin hatte gestern eine Notsectio und ihr geht es überhaupt nicht gut. Ich würde ihr gern beistehen und wollte gerne mal sammeln, was euch nach euren geplanten/ungeplanten Kaiserschnitten geholfen hat oder was ihr euch im Nachhinein an Unterstützung oder Information gewünscht hättet - direkt nach der OP, während dem Klinikaufenthalt, zuhauaruse...


    Wenn es schon so einen Thread gibt, gerne verlinken, habe jetzt nichts gefunden beim Suchen.


    Vielen Dank!


    Naru

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

    • Ausreichend und vor allem lang genug Schmerzmittel- ich wurde von der Hebamme unter Druck gesetzt, die schnell wieder abzusetzen und habe mich stattdessen gequält
    • Unterstützung beim Stillen (ist mit Kaiserschnitt ja nun schwieriger, weil man sich kaum bewegen kann)
    • Geburt durchsprechen
  • Schmerzmittel, schnell wieder im Rahmen der Möglichkeiten mobil werden und Kind im Bett bei mir, so dass ich es stillen und kuscheln kann und nur ab und an der Schwester klingeln muss, damit sie kommt und es wickelt (am besten bei mir im Zimmer).
    Sehr hilfreich fand ich die flohsamen, die ich gleich nach der Sectio bekommen habe - nach der ersten Sectio hab ich mich sehr quälen müssen, beim zweiten mal dann dank Abführmittel nicht.
    Als ich dann daheim war, hat mir meine Hebamme den Bauch getapt, das tat auch sehr gut.
    Hilfreich war auch, alles nochmal mit der Hebamme zu besprechen, wieso die Sectio notwendig war, damit man sich nicht wie ein Versager vorkommt.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Schmerzmittel und Sab Simplex! Gab es bei mir automatisch im KH und ich hatte keine Schmerzen.
    Ich hatte noch meinen Mann mit auf dem Zimmer, so konnte er das Baby mitversorgen und ich musste nicht immer klingeln. Das war das wichtigste für mich in den ersten Tagen.

  • ich schließe mich Meaow Duck in allen Punkten an. Was mir darüber hinaus noch sehr spezifisch geholfen hat (und zwar so sehr dass ich mich bis heute an dieses Gespräch erinnere): eine Unterhaltung mit einer anderen Mama, die beim ersten Kind einen KS hatte wie ich und die auch damit gehadert hat, und die danach alle anderen Kinder spontan geboren hat. Da habe ich mich richtig verstanden gefühlt.


    Langfristig half mir dann auch ein Gespräch mit einer Therapeutin vom Kaiserschnitt-Netzwerk, das ist aber eher was für später um es im Hinterkopf zu behalten.

  • Hallo,


    Zuhören, Reden können, um die Geburt trauern dürfen.


    Gespräch mit Arzt/und Hebamme, was genau warum passiert ist. Verlauf "aufdröseln"


    Die Geburt anerkennen. Ich persönlich mag nicht den verharmlosenden Begriff "Bauchgeburt", der ein Trost sein soll, mir selbst aber ganz bitter aufstößt.


    No Go´s sind: Hauptsache Dein Kind ist gesund, freu Dich doch, daß am Ende alles gutgegangen ist.......


    praktische Hilfe: Haushaltshilfe, Schmerzmittel, Stillunterstützung, Abnehmen des Haushaltes, Verwöhnen der Mutter,


    Später dann: Aufarbeitung, Gespräche mit Geburtshelfern, herausfinden, warum es zum Notkaiserschnitt gekommen ist


    Bei weiterem Kinderwunsch das Buch: "Meine Wunschgeburt.Selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt" von Taschner und Scheck, edition riedenburg.

  • Ich hätte mir auch besonders nach dem ersten KS etwas gegen die Schmerzen und etwas gegen die Blähungen gewünscht, beides gab es leider nicht in dem KH. Es ist also nicht selbstverständlich und da kann man ggf. als Besucher auch nochmal nachhaken, wenn deine Freundin dazu grade nicht in der Lage ist. Zumindest ich lag wegen der Schmerzen irgendwann nur noch heulend im Bett, da war nichts mehr mit einfordern oder durchsetzen.


    Danach hat es mir geholfen darüber reden zu können und in meiner Trauer und meinem Trauma auch ernst genommen zu werden, denn auch wenn es Kind und mir danach eigentlich gut ging, es war trotzdem ein sehr schlimmes Erlebnis für mich.


    Danach zuhause hätte ich mir länger Hilfe gewünscht. Mein Mann musste 2 Wochen nach der OP wieder arbeiten und ich war 12 Stunden am Tag allein mit dem Haushalt und 2 Kindern, das stillen lief auch nicht rund, da war ich ziemlich an der Grenze. Da hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir vor allem mal die Kinder abgenommen hätte (Haushalt war mir da mäßig egal), damit ich mal Schlaf, ne Dusche oder was zu essen bekommen hätte.


    Im Großen und ganzen also jemanden, der zuhört und bei Bedarf mit anpackt.

  • ich hatte vor 6,5 Wochen einen notkaiserschnitt. ich würde mir immer noch wünschen ich hätte ein wenig Hilfe im Alltag, hab ich aber nicht, bin mit allen Kindern bereits seit 3 Wochen wieder auf mich allein gestellt :( …. meine naht ist dadurch immer noch offen und verheilt nicht richtig, habe immer noch tierische schmerzen und bin körperlich total k.O. :( …. und auch psychisch nagt das alles noch sehr, unser baby war zudem zu früh, auf der intensiv und beatmet und hatte mehrere Komplikationen und wir haben immer noch einige "frühchenprobleme". oft hilft es einfach nur wenn jemand mal einfach nur da ist zum reden…. wenn einer einfach mal mit hinlangt, und wenns banale dinge wie Tisch abräumen sind usw….. direkt nach der OP hätte ich einen dauerhelfer gebraucht im KH. ich bekam von den Schwestern keine Hilfe. musste alleine auf die frühchenstation und wusste nicht wie, wenn da jemand einfach nur dagewesen wäre um mich zu meinem baby zu fahren mit dem rolli und zurück, allein das wäre genial gewesen. es sind so einfache kleine dinge die soviel Hilfe sind….. ich würd sagen frag sie einfach mit was du helfen kannst. das ist am besten….

  • jemand der sich für mich interessiert, mir zuhört und nicht sagt "es war bestimmt das beste für euch beide" und "hauptsache dem Kind gehts gut, sei froh"


    ja, es ist wichtig dass es dem kin dgut geht :)
    aber geholfen hätte mir jemand der sich um MICH kümmert. Egal wie. Zuhören, was für die Narbe mitbringen (und wenn ich es erst in ein paar wochen nutzen kann, und wenn es total nutzlos wäre, hauptsache was für meine wunden), hühnersuppe....

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • emand der sich für mich interessiert, mir zuhört und nicht sagt "es war bestimmt das beste für euch beide" und "hauptsache dem Kind gehts gut, sei froh"


    das kann ich nur unterstreichen. Man hört es so oft und es ist doch so verletzend, obwohl gut gemeint.

  • Vielen Dank für die Antworten! Ihr seid toll!
    Ich hab gleich weitergereicht an meine Freundin und es geht ihr heute um Glück etwas besser. Von Sab simplex oder irgendwelchen verdauungsunterstützenden Maßnahmen nach einer immerhin Bauch-OP hatten die Schwester der Klinik wohl noch nie was gehört, da hieß es: "Wenns nicht klappt, bringen wir Ihnen halt ein Zäpfchen".
    Schmerzmittelmanagement ist auch strange, zuerst Ibu mit der Versicherung, dass das stillkompatibel ist, dann nach drei mal Ibu doch PCM, Begründung: damit sich nicht soviel Ibu in der Milch anreichert #yoga
    Wenigstens reden sie ihr beim Stillen nicht rein und lassen das Kind den ganzen Tag am Busen verbringen #ja


    Hattet ihr Probleme bei der Rückbildung der Gebärmutter nach dem Kaiserschnitt?

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Rückbildung war sehr gut. Wochenfluss und Narben machten auch keine Probleme. Gestillt habe ich insgesamt 1,5 Jahre. ;)


    Ich habe damals nur Paracetamol bekommen; hätte mir aber Ibuprofen gewünscht.


    Nach einem Zäpfchen waren die Beschwerden zwar weg, auf Sab Simplex bin ich aber nicht gekommen und es wurde mir leider auch nicht angeboten.


    Sobald deine Freundin wieder mobil ist, wird sich das mit der Verdauung einpendeln. #ja

  • Noch in der Klinik:
    - notfalls jemanden, der für sie einfordert, dass genug Unterstützung da ist - nach meinem 2. KS gab es z.B. eine ganz tolle Nachtschwester, die auch ohne Klingeln immer wieder kam, ganz selbstverständlich Baby gewickelt hat oder angelegt, wenn ich noch nicht in bestimmte Positionen kam
    - früh versuchen wieder auf zu stehen - auch wenn es sauweh tut, nach den ersten 2-3 Malen wird es besser!


    Zu Hause:
    - ein richtiges Wochenbett - also richtig noch im Bett bleiben dürfen. Das braucht die Narbe und auch die Psyche! Und das 1:1 Kuscheln hat mich für vieles entschädigt
    - Reden! Mit der Hebamme, mit Freunden
    - wenn es geht auch später noch Hilfe im Haushalt (Einkäufe o.ä.)
    - ich fand es auch schön, dann eine Freundin mit gleich altem Kind zu haben, mit der ich recht bald Spaziergänge etc. unternommen habe - das hat abgelenkt, wir haben viel über die Geburte(n) gesprochen, uns aber gleichzeitig sehr über die Kleinen gefreut
    -zugeben, wenn es einem schlecht geht und auch mal verwöhnen lassen

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw

  • genau so


    Leider habe ich eine unentdeckte und somit unebhandelte PPD bekommen, die ich jetzt nach 4 Jahren erst angehen kann.
    Nach beiden Sectiones (einmal sekundär, das zweite mal Not) war meine Rückbildung vorbildlich (laut Hebammen). Allerdings hatte ich einen eher länger anhaltenden, aber im Normbereich liegenden Wochenfluss: einmal 7 und einmal 8 Wochen lang. Dass der Wochenfluss nach SEctio immer kürzer ist, ist also ein Ammenmärchen. Es ist einfach individuell unterschiedlich

  • Ich hatte ja einen geplanten KS, weshalb ich hier eigentlich garnicht wirklich mit reden kann.


    Ich wolte aber trotzdem schreiben, daß ich auch extremste schlimme Blähungen hatte, die den Weg nicht nach draußen finden konnten. Ich hatte so schlimme Schmerzen, daß ich zum Schliuß nicht mehr richtig atmen konnte ;( Es war schrecklich ...


    Ich hab dann letztendlich ne Ladung Morphium und ein sogenanntes Darmrohr bekommen - das war die Rettung !


    Also vielleicht nützt das ja mal jemandem und deiner Freundin wünsch ich alles Gute und daß sie sich aussöhnen kann damit.

    "Das Leben ist nicht das Warten auf das Ende des Sturms...

    Es geht um das Tanzen im Regen."

    Vivian Green

  • #flehan hustenbonbons!


    Wäre "gestorben" ohne...
    Leichter reizhusten bei ks is echt #stumm d


    Sonnige grüße #rose

    #sonne im Herzen und die tollsten Jungs an der Hand #herz #herz  Es könnte nicht besser sein #rose DANKE #rose

  • #flehan hustenbonbons!


    Wäre "gestorben" ohne...
    Leichter reizhusten bei ks is echt #stumm d


    Sonnige grüße #rose


    :diablo:


    Das hatte ich ja ganz verdrängt...


    Jaja, damals habe ich gelernt, wie man hustet und weint, ohne den Körper zu bewegen...*altegeseemannsgeschichtenrauskram*


    :D

  • Zitat von »poison*ivy«



    hustenbonbons!


    Wäre "gestorben" ohne...
    Leichter reizhusten bei ks is echt d


    Sonnige grüße


    Das hatte ich ja ganz verdrängt...


    oH ja, unterschreib!!!


    icb hatte einen sekundären KS beim ersten Kind, womit ich aber gut klar kam. Hilfe im KH war auch, das Baby gleich im Bett zu haben um wenig raus zu müssen, Schmerzmittel gab es jederzeit und das war auch gut so. Bei mir hat das Geburtshaus, wo ich eigentlich entbinden wollte eine Gruppe fu KS-Mütter angeboten. Ich bin zwar nicht hin,weil ich keinen Bedarf nach Austausch hatte, fand das Angebot abe prima, vielleicht gibt es was ähnliches in anderen Einrichtungen auch?


    Ich hatte übrigens auch noch 3 Spontangeburten, zwei davon zu Hause, ich finde es auch immer wieder wichtig, dass es kein "Schicksal" sein muss, nach einem Kaiseshnitt auch weitere Kinder auf diesem Weg zu bekommen.


    Alles Güte für deine Freundin!