der "3.Klasse absacker" - lernen lernen / lernstrategien vermitteln

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  • Ihr lieben,


    nun hat es uns erwischt. Bayern, Sohn bisher in der Schule ein guter Mitläufer (1-2 er, eine 3), praktisch alleine gut durchgekommen. Ich habe mir zwar die Hausaufgaben angesehen und ab und an unterstützt aber im grossen und ganzen alles paletti.


    Und nun steht er durchweg (ausser mathe) auf 4. Das frustriert ihn ohne Ende. Täglich ca 1,5 h Hausaufgaben (im Hort). Jetzt hatte ich ein Gespräch mit der Lehrerin und lerne:
    - wir sollen (natürich spielerisch) so zwischendurch das 1*1 üben (da seh ich weniger probleme, mathe kann er eigentlich)
    - dazwischen immer mal wieder ein Diktat damit die Rechtschreibung besser wird
    - HSU bitte regelmäßig einfach mal abfragen


    ja klar.
    Mein Sohn ist ein helles Köpfchen, aber alles was ihm nicht zufliegt ist "oh mein Gott". Er versucht schnell durchzukommen und das produziert die Fehler. Wenn man die Frage nicht richtig liest, hilft halt auch die falsche Antwort nix, auch wenns richtig gerechnet ist, so als Beispiel.


    Ich sehe handlungsbedarf bei:
    - korrektem Schreiben und der Form
    - Lernen lernen (also "Stoff pauken" wie HSU) und
    - korrektem lesen inklusive lieber langsam arbeiten und ordentlich als schnell fertig sein und beten das man es richtig verstanden hat.


    nun scheint das Aufgabe des Elternhauses zu sein. Ich bin überfordert #stumm und suche Strategien, zum einen für MICH und zum anderen für IHN. Wie macht ihr das mit euren Kindern? Jeden Tag ein bisschen erscheint mir besser als das WOchenende zu nutzen. Proben werden ja nicht angesagt und Hefte sind häufig in der Schule, ich muss also auch raten was denn nun sinnvoll sein könnte zu wiederholen. Muhaha. WIe bekomme ich da den Dreh raus?


    Mache ich einen Wochenplan, wie Montags Dikatat, Mittwoch Mathe, jeden Tag 5 minuten HSU bis ne Probe war und dann wieder Pause? EIgentlich würde ich ja gerne an der Basis ansetzen, aber ist ja auch blöd eine Woche lang Dikatat zu üben um dann den HSU test zu versauen.


    ihr seht ich bin orientierungslos. Erzählt mal, wie macht ihr das? Es geht mir darum mit ihm lernkompetenz zu üben denn er ist ein selbständiges Kind. Es frustriert ihn nur ohne Ende und er vergleicht sich auch mit den besten und schnellsten. Allgemein "sacken" wohl viele Kinder jetzt ab (obwohl wir wirklich keinen easy peasy einstieg hatten, das dazugesagt, die ersten beiden war auch schon kernig). Mein erster Gedanke ist ein wenig Hortpause zu machen und mit ihm zuhause selber zu arbeiten. Ich hoffe das ist möglich, das Gespräch steht noch aus.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Helfen kann ich Dir nicht wirklich, wollte aber einen Knuddler dalassen, wenn Du magst #knuddel Hier ist es sehr ähnlich - 3. Klasse, Sachsen und die Motivation geht gerade den Bach runter (hier vor allem in Mathe). Es gab viel Geschrei und Gewüte dazu - letztendlich haben wir uns in einer ruhigen Minute zusammengesetzt und gemeinsam einen Plan ausgearbeitet, also eher unter dem Motto "Hausaufgaben friedlicher gestalten". Letztlich darf er das 1x1 jetzt mit einem Computerspiel wiederholen, weil das etwas ist, was er gerne mag und er hat versprochen schneller zu sagen, wenn er mal was nicht versteht... dabei ist hier auch das Hauptproblem, dass er versucht, so schnell wie möglich fertig zu werden - z.T. liest er nicht mal die Aufgabenstellung richtig à la "ich weiß schon, was da gemacht werden soll"...


    Dem richtigen "Pauken" stehe ich persönlich in dem Alter sehr skeptisch gegenüber. Wir haben hier ja einerseits ein sehr stark leistungsorientiertes Bildungssystem (frühe Benotung, dauernd Tests und Arbeiten), andererseits sagen viele Lehrer selbst, die Kinder in dem Alter verstehen den Sinn von Lernen (also im schulischen Sinne) noch gar nicht - unsere Schulleiterin meinte neulich, dass die Kinder bis mindestens 10 Jahren nur lernen, um entweder Eltern oder Lehrern zu gefallen und nicht "für sich"... Zumindest bei meinem stimmt das sicher - Hausaufgaben macht er, damit er dann keinen Ärger von der Lehrerin bekommt; nur wenn er ein Thema interessant findet, kniet er sich richtig rein.


    Ich finde es daher auch echt unglaublich schwer ein Gleichgewicht zu finden zwischen "Kind machen lassen und Zeit zum Entwickeln geben" und "Anschluss nicht verlieren". Wobei ich da noch relativ locker drangehen kann, weil es sich bislang nicht wirklich in den Noten niederschlägt.


    Achso und Hausaufgaben im Hort ging hier von Anfang an gar nicht (viel zu viel Ablenkung). Das geht nur zu Hause mit etwas Ruhe... 1,5 Stunden finde ich auch sehr viel - gibt es da bei Euch eine Zeitgrenze? Bzw. wäre es vielleicht besser, Ihr macht die Hausaufgaben gemeinsam zu Hause und Du kannst dann eher draufschauen, wo es hängt?

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Für das Deutsch-Problem wäre vielleicht das 10-min-Rechtschreibtraining was für Euch.
    Da ist es halt wichtig, wirklich möglichst jeden Tag 10 min (aber eben auch wirklich nur 10 min) zu üben.


    Ansonsten kenne ich das Problem bei meinem Großen auch. Also dieses schnell-fertig-werden und nicht kontrollieren gut. Bin da auch an Rezepten interessiert.

  • Hallo,


    hier 3. Klasse Baden-Württemberg - das Niveau hat auch sehr angezogen. Warum werden die Proben bei euch nicht angekündigt?


    Hier gibt es bei jedem Kapitel im Sprachbuch Lernwörter etc. Wenn das Kapitel durchgearbeitet ist, kommt das angekündigte Diktat (abwechselnd reines Wörterdiktat und Text). Außerdem gibt es noch ein Übungsheft, in dem die Rechtschreibung geübt wird (z. Bsp. b/p, d/t mit Verlängerungen etc.). Finde ich eigentlich ganz sinnvoll. Wenn du möchtest, kann ich den Titel raussuchen, wenn es mal wieder in der Schultasche ist.


    Heute schreiben sie den ersten Menuk (HSU) Test. Im Vorfeld haben sie die Sachen auch noch einmal im Unterricht wiederholt. Daheim habe ich ihn erzählen lassen, was ihm zum Thema noch einfällt. Dann nochmal die Texte vorgelesen und anschließend Fragen gestellt.


    Bei Französchisch kleben die Lernwörter an den entsprechenden Gegenständen.


    Ich würde die Noten jetzt nicht überbewerten. Bei uns sind sowohl das erste Diktat als auch der erste Mathearbeit durchschnittlich deutlich schlechter als im Vorjahr ausgefallen. Aber hier in B-W ist ja einiges einfacher als bei euch.

  • Statt HSU zu "pauken" würde ich die Themen aus verschiedenen Richtungen anschauen - youtube-Videos nicht zu vergessen :)
    Und dann: kennst du catlux.de? Da gibt's Proben zum Zuhause-Üben. Abends vielleicht zuviel, aber fürs Wochenende. (Ich wollte das nie, aber nach dem Herbstferien der 4. Klasse bin ich dann doch schwach geworden.)

  • Was mir viel geholfen hat war Interesse meiner Mutter an dem Stoff, den ich gelernt habe. Rechtschreiben kann ich immer noch nicht und da finde ich einfach keinen Zugang zu. Doch wesentliche Inhalte aus einem Text verstehen mich auf etwas gelesenes konzentrieren und so Sachen, die einem dann helfen zu lernen klappt mit der Methode ganz gut.


    Ich kenne eueren Tagesablauf jetzt nicht so gut. Passt es wenn man abends eine Sachgeschichte aus dem Deutschbuch/ Sachkundebuch liest und ihn dann nacherzählen lässt?
    Musik und Kunst finde ich halt einfach schwierig, dass sowas überhaupt in der Schule benotet wird, da würde ich schauen, dass am We was in der Richtung gemacht wird, das Spaß macht.
    Ich finde es traurig, wenn nur aus Disziplin und Fleiß gelernt wird.


    Schule sollte in dem Alter (und eigentlich immer) Spaß machen.
    Ich finde schonmal gut, dass Mathe funktioniert.
    Reli/ Ethik auch auf 4? Da auch zusammen diskutieren?

  • ja, das mit dem spielerisch und viele verschiedene Wege hört sich super an.


    Wenn ich nachmittags hier noch homeschooling machen könnte. und wollte. und er es auch wollte. Aber nach 6 h Schule und danach Hort ist um 16 Uhr erst mal die Luft raus. Dann ist auch der kleine Bruder zuhause und bald gibts ja nochmal nachwuchs.
    Ich sehe einfach die Zeit nicht das "schmerzlos" unterzubringen. Aber er will was ändern, er will bessere Proben haben, er will nicht nacharbeiten (wahrscheinlich das am meisten) und er ist gefrustet von der ganzen Schule :S


    Keine Ahnung wie er in den Nebenfächern steht, das ist mir auch gerade relativ wurscht. Ich möchte ihn darin unterstützen den Anschluss nicht zu verlieren ohne dabei zur fördermama zu mutieren. Er soll ja Spass daran haben.
    Naja.
    Vielleicht oder ganz sicher ist unser System nicht so sehr auf Spass ausgerichtet.


    Also anders formuliert: Ich möchte mit ihm soviel üben wie nötig damit er so frustrationsarm wie möglich mit dem eben bestehenden System auskommt.


    Dazu gehören für ihn aber auch akzetable Noten (was ich gut verstehen kann) und nicht dauerndes wiederholen weil alles schlecht.


    Ich verstehe:
    - auf lernwörter achten und wenn am ende der letzten übung angelangt kommt wahrscheinlich ein Dikatat o.ä. eigentlich logisch. Das ist einfach, denn die schreibt er ja ins Heft das dann zuhause ist.
    - jeden Tag 10 minuten rechtschreiben üben. das ist einbaubar.
    - und dann nochmal das was ansteht? #kreischen


    leider ist es nicht nur das erste Diktat etc. es geht weiter so :/ Ich war entspannt bis zum Gespräch Anfang der Woche :). Und bis zum Verzweiflungsanfall meines Kindes, das meint es wäre das schlechteste der ganzen schule und absoult nicht mehr zu irgendwas zu motivieren. So kenne ich ihn nicht. Es geht mir tatsächlich darum ihn soweit zu bringen dass sein Selbstbewusstsein wieder läuft. Ich hab keinen Stress mit Noten an sich. aber ich kann sehr gut nachvollziehen wie dieses vielei rot in den tests demotiviert :S


    und ich muss eben meine Rolle überdenken, deswegen fragte ich wie ihr das mit dem lernen macht. Ich finde so einen Tag für die kurzen schon sehr lang, er macht NIX ausser Schule, und er ist kein Einzelkind. Dazu kommt noch dass ich arbeite (gut, gerade bin ich im BV, aber das ist ja auch kein Dauerzustand) und nicht damit gerechnet habe meinen Job zu reduzieren WEGEN DER SCHULE. Ich dachte ernsthaft nach dem KiGa wär die kritische Zeit vorbei #augen


    wieviel Zeit macht ihr "extra" mit euren Kindern fürs üben?


    90 minuten Hausaufgaben befand die Klassenlehrerin als "sinnvoll für die dritte klasse" , danach darf man abbrechen. (und den rest am nächsten Tag etc dranzuhängen. der stoff geht ja weiter. hilfft ja nix. also keine wirkliche option :huh: )

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Bei uns heißt es, glaube ich, 1h Hausaufgaben für die 3. Klasse ... extra üben braucht bei uns kaum Zeit bzw. das läuft so nebenher. Z.B. einmal gab's einen Test in Englisch über die Uhrzeiten. Also habe ich meiner Tochter ein paar Uhren aufgemalt und sie sollte dann auf Englisch die Uhrzeit daneben schreiben (also z.B. it's two o'clock) - Zeitaufwand vielleicht 10 Minuten inklusive Aufschreiben durch meine Tochter. Oder sie sollten die Grammatikbegriffe können. Also habe ich z.B. beim Essen gesagt: "XY mag keine grünen Sachen. Sie schmecken ihm nicht. - Welches ist das Adjektiv ..."


    Mehr als so nebenher ein bisschen üben wird hier nicht gemacht, habe ich als Kind ja auch nicht gemacht ;) Wenn er aber unter schlechten Noten leidet, musst Du natürlich was machen. Vielleicht am Wochenende? Nach 16 Uhr noch extra üben finde ich auch ziemlich hart, da verstehe ich schon, dass die Luft raus ist.

  • Meine Tochter ist in BW in einer Montessorischule, auch 3. Klasse. Um Rechtschreibung zu üben bekommen sie jede Woche 10 Wörter die sie falsch geschrieben haben oder typisch in dem Alter Schwierigkeiten machen. Und jede Woche gibt es die Gleiche Vorgehensweise: einmal laut lesen, 3 mal schreiben, sich diktieren lassen, das verteilt sich so über die Woche.


    Wir als Eltern bekommen immer nur mit dass sie es gemacht hat (steht im Lerntagebuch) und es läuft ziemlich gut. Vielleicht ist es etwas für Euch?
    Unsere Lehrerin sagt: wenn etwas zuhause geübt werden muss dann nur 10 Minuten, besonders bei Kindern mit Geschwistern, die Ablenkung ist dabei sowieso zu gross um länger am Ball zu bleiben.


    Wir haben bis 15:30 Uhr Schule und keine Hausaufgaben, wenn wir etwas machen ist es wirklich gaaaaaanz kurz. Bei meiner Tochter ist es recht selten, sie macht es selbstständig in der Schule, beim Sohn 1. Klasse müssen wir es noch täglich üben, aber auch nur 10 Minuten.

  • und ich muss eben meine Rolle überdenken, deswegen fragte ich wie ihr das mit dem lernen macht. Ich finde so einen Tag für die kurzen schon sehr lang, er macht NIX ausser Schule, und er ist kein Einzelkind. Dazu kommt noch dass ich arbeite (gut, gerade bin ich im BV, aber das ist ja auch kein Dauerzustand) und nicht damit gerechnet habe meinen Job zu reduzieren WEGEN DER SCHULE. Ich dachte ernsthaft nach dem KiGa wär die kritische Zeit vorbei #augen

    Ja, das dachte ich auch mal ;) . Tatsächlich ist es m.E. nie wieder so einfach zu arbeiten wie in Kindergartenzeiten (vorausgesetzt, die Betreuungszeiten reichen bis in den Nachmittag hinein). Bei unserem Großen gab es auch einen Einbruch in der 3. Klasse bzw. haben wir da erstmals Probleme bemerkt, weil es hier auch erst Noten ab der 3. Klasse gab.
    Er ging auf eine Ganztagsschule, dreimal die Woche bis 16 Uhr, zweimal bis 14 Uhr. Meiner ERfahrung nach kann man bei Grundschülern nach 16 Uhr kein großes Lernprogramm mehr unterbringen. Vielleicht noch gemeinsam lesen oder so, vielleicht auch 10 Minuten Rechtschreibtraining. Aber nicht in meheren Fächern nachlernen. Meine Ansicht ist mittlerweile dazu: Zunächst gilt es, die Lehrerin ins Boot zu holen und ihr freundlich die Verantwortung zu übertragen, dass der Stoff innerhalb des Unterrichts für die Kinder gelernt werden sollte. Vielleicht auch mit ihr fragend erarbeiten, wie denn dem Kind IM Unterreicht geholfen werden kann. Gibt es zusätzliche Förderstunden, die in die Hortzeiten fallen?
    90 Minuten Hausaufgaben sind irrsinnig viel, ist das so vorgesehen in eurem Bundesland? Kann man da was machen, ggf. notfalls über die Schulleitung? Was sagen die anderen Eltern und die Elternvertreter? Meiner ERfahrung nach dauern die Hausaufgaben aber bei vielen Kindern im Hort und in der Gruppe länger als zu Hause. Könnte das bei euch auch so sein? Vielleicht könnt ihr das mal ausprobieren, ob es ohne Hort besser klappt.
    Wenn du das aus beruflichen oder anderen Gründen nicht willst (und dafür gibt es ja gute Argumente!) bleibt eigentlich nur das ständige GEspräche mit Lehrerin und Hortbetreuerin zum Verbessern der Situation und/oder Gelassenheit. Es kann sich auch gut um eine Phase handeln, die wieder besser wird und mehr und mehr Pensum und Druck macht Kinder selten klüger. Auch das "Lernen" lernen sie so nicht unbedingt, wenn es nur als äußerer Druck an sie herangetragen wird und die Erholungsphasen zu kurz werden. Habt ihr denn Druck wegen eventuell anstehender Schulempfehlungen oder sind die ohnehin nicht bindend?

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ah ich hab gerade gesehen, Bayern, da habt ihr bindende Empfehlungen und auch nicht so viele weiterführende Schulformen wie Gesamtschulen, oder? Das ist dann sicher schon ein gewisser Druck, der auf Kindern und auch Eltern lastet :(

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich finde 90 min Hausaufgaben für die 3. Klasse auch viel zu viel. Da würde ich mal mit der Lehrerin reden.
    Material für das 10-min-Rechtschreibtraining findest Du z.B. hier (es gibt auch noch einen 2. Teil).


    Also mehr als die 10 min und Überprüfen der Hausaufgaben mache ich auch nicht (schaffe ich mit den 3 Kindern auch gar nicht). Lesen muss das Kind letztlich alleine, da kann ich nur immer wieder versuchen zu motivieren (auch mit praktischen Aufgaben, z.B. Rezepte beim Kochen, Einkaufsliste, Bedienungsanleitungen, Zeitungsartikel über Fußball).

  • Hallo,


    mein Sohn ist in der 4. Klasse. Die 3. war für mich ein "mal sehen wie´s läuft" und wo muss ich steuern. Es hat eine Weile gebraucht, bis er sich an die neue Lehrerin und ihren Probenstil gewöhnt hatte. Oft waren es formale Sachen wie " 3 Zeilen Platz für die Antwort heißt, daß da mehr als ein Wort stehen soll" oder daß Fachwörter gelernt werden müssen, so wie Vokabeln. Solche Fachwörter frage ich nun ab und auch die Hefteinträge in HSU gehe ich mit ihm nochmal durch. Catlux ist da eine gute Hilfe, damit ich mich orientieren kann.
    Der "Vorteil" der 4. in Bayern ist, dass Proben jetzt richtig eine Woche vorher angekündigt werden. Da kann ich dann in der Woche vorher immermal wieder was zum Thema fragen. Hat Eure Lehrerin "Codewörter" um die Proben anzukündigen? Bei uns war es ein "schaut euch das noch mal an" oder als Hausaufgabe Fragen zum HSU-Thema finden. Da wußten die Kinder dann, das eine Probe kommt. Gerade bei HSU ist es hilfreich, sich jedesmal die letzte Unterrichtsstunde erzählen zu lassen, nachzufragen. Vielleicht geht das ja beim Abendessen oder sonst so nebenbei.


    Hausaufgaben sollen bei uns bis zu einer Stunde gehen, selten könnte es auch länger dauern. Bisher war das noch nicht der Fall. Ich glaube, so ist das sogar irgendwo als Leitlinie aufgeschrieben. Geht es mit der Dauer der Hausaufgaben anderen Klassenkameraden auch so? Finde ich für täglich sehr lang. Was sagt denn der Hort?


    Bis zum Übertritt ist ja noch Zeit und wenn Du jetzt anfängst für deinen Sohn einen Lernstil zu finden, paßt das bestimmt bis dahin.
    Mein Sohn hat in der 4. einen Schub gemacht und plötzlich ist die Heftführung super und die Schrift leserlich. Einfach so. Hat er sich vorgenommen und dann halt auch gemacht weil - er will auf die schwere Schule und auf die Hefte gibt es ja auch Noten. Das kam nicht von mir, aber ich beklag mich nicht drüber.


    Das mit den 10min Rechtschreibübungen finde ich gut. Fürs 1x1 haben wir ein Memoryspiel. Von Zeit zu Zeit frage ich das auch beim Autofahren ab.


    Viele Grüße
    Karima

  • Diese Situation ist ja richtig ätzend. Er müsste natürlich auch lernen, sein Selbstbewusstsein nicht nur von den Noten abhängig zu machen - das ist für Drittklässler aber schwer. Hat er vielleicht ein Hobby oder sowas, worin er richtig gut ist? Falls ja, würde ich das vielleicht nochmal herausstreichen. Natürlich ist er nicht "das schlechteste Kind der Schule".
    Unsere Kinder gehen auch auf Ganztagsschulen.
    Der Große hatte in der dritten Klasse niemals für anderthalb Stunden Hausaufgaben auf! Im Hort hat er vielleicht 20 min was gemacht, danach hat er gespielt.
    Was er zu Hause machen musste, war jeden Tag 10 min lesen üben. Das hat er in der 3. Kl. noch nicht für sich gemacht, sondern mit einem Elternteil abends auf dem Sofa.
    In eurem Fall würde ich mich auf die drei Fächer Deutsch, Mathe, HSU beschränken.Die Nebenfächer sind weniger wichtig.
    Es gibt verschiedene Hefte, um die Rechtschreibung zu trainieren ("10 min Rechtschreiben" ist eines), ich persönlich finde die Karteikarten-Methode noch am effektivsten. Alle Worte, die nicht gekonnt werden, werden auf Karteikarten geschrieben. Kind "fotografiert sie im Kopf ab", buchstabiert die Worte. Dreht die Karteikarte um, schreibt das Wort aus dem Gedächtnis auf. Wiederholt jeden Tag das Wort, bis es sitzt. Die Worte, die es kann, wandern ins hintere Fach im Karteikasten, die anderen bleiben vorne.
    Wir haben an den Wochentagen immer direkt nach dem Abendbrot erst fünf Lernwörter geübt bzw. wiederholt. Dann hat er 5 Matheaufgaben alleine gemacht (quer durch den Garten aus seinen Heften: Textaufgabe, schriftl. Multiplikation, Addition, Division, Subtraktion, Geometrie), wir haben draufgesehen. Dann hat er die letzten Seiten aus seinem HSU-Ordner durchgelesen und uns aus dem Gedächtnis erzählt. Dann hat er uns vorgelesen, zum Glück fand er das gemütlich. Hat insgesamt 30 min gedauert.
    Am Wochenende und in den Schulferien hat er immer direkt nach den Hauptmahlzeiten jeweils 30 min gelernt: 10 min Mathe, 10 min Deutsch, 10 min HSU, so ungefähr. Immer Wiederholungsaufgaben, auch leichte Sachen, die er schon konnte, aber üben sollte. Für Deutsch/Mathe hatten wir LÜK-Hefte, die sie auch in der Schule benutzt haben; den Kasten hatten wir dann auch nochmal zu Hause. Mathe-Star-Hefte hatten wir auch, für Deutsch ein Übungsheft aus dem Klett-Verlag. Das war der Tipp der Schule. Wir haben immer versucht, eher langfristig zu denken, also nicht unbedingt das durchzupauken, was möglicherweise in der nächsten Arbeit drankommt, sondern bei der Basis anzusetzen (Groß-/Kleinschreibung, so Zeug, auch wenn das jetzt nicht direkt abgefragt wurde) und einfach sehr viel zu wiederholen, damit es sich setzt. Auch das war ein Tipp der Schule. Und wir haben versucht, ihm dieses Schema beizubringen: Erst Rechtschreibung, dann Mathe, dann Sachkunde. So richtig Früchte getragen hat es erst in der 4. Klasse, glaube ich. Aber er ist ein richtig guter Schüler, sichere Rechtschreibung, Grundrechenarten sitzen sicher.
    Ach, Noten sind schon irgendwie kacke, finde ich.
    Vier ist bestanden, das kannst du ihm vielleicht auch nochmal sagen! Schlecht sind erst Fünfen.
    Hagendeel

  • Wir sind aktuell 4. Klasse Bayern.
    Ich fand den Sprung von 2 auf 3 sehr heftig. Als ob da etwas fehlen würde zwischen den Stufen. Zum Trost: dafür läuft es jetzt wieder rund, meines Erachtens ist es in der vierten nun wieder "einfacher" geworden.
    Ein Problem ist wohl, dass in der 3. Klasse plötzlich viel mehr mitdenken, weiterdenken etc. gefordert wird. Am Anfang ist das für die Kinder glaube ich enorm schwer - sie lernen es aber im Lauf der Zeit - vielleicht machen sie in dem Alter auch noch einmal einen Entwicklungsschub oder so? Mir war es immer am Wichtigsten, dass das Kind den Spaß am Lernen nicht verliert - unabhängig von den Noten und das haben wir zu Hause auch immer wieder besprochen.
    1,5h Hausaufgaben finde ich zuviel, da würde ich ggf. auch einschreiten. Wie gut kannst du einschätzen, ob dein Sohn wirklich konzentriert die Aufgaben bearbeitet? Dass einem nicht alles immer gleich zufliegt und man für manche Dinge ein bisschen Einsatz zeigen muss, sollten und können die Kinder lernen, ich finde nur, es darf nicht mit immensem Druck passieren.

    Schaue nicht auf dein Wunderkind sondern auf dein Wunder Kind.


    357 Beiträge im alten Forum

  • Die 90 Minuten waren bei uns in der 3. Klasse auch üblich. In der 4. haben wir eltern gebeten, das zu reduzieren, dann war's besser.


    Hagendeel, euer programm ist ja sehr umfassend. Soviel zusätzlich würden sich unsere Kinder nicht gerne mit schulischen Themen beschäftigen. Mit nem 4er Schnitt kommt man in Bayern halt nicht weit, da verstehe ich die Sorge schon.


    Ich würde: 1. mit der Lehrerin nochmal ausführlich sprechen. Manche neigen zum Schubladisieren, da muss er wieder raus. 2. wenn du's aktuell kannst, ihn zwimal pro Woche früher von der Schule abholen und mit ihm Hausaufgaben machen. Einfach um zu sehen, was er da so tut.


    Ob sich Catlux "rentiert"? In der 4. fand ich es sehr nützlich, weil es uns geholfen hat, die Proben-Fragen und Antworten einzuschätzen. Aktuell nutzen wir's nicht mehr. Ob wir's fürs Mittelkind wieder abonnieren, weiss ich noch nicht. Er ist bisher der Typ, wo höchstens mal 1 Punkt in einer Probe fehlt (2. Klasse).

  • tolle tips, vielen Dank!


    in einer schublade ist er noch nicht - wenn dann nur in einer "er kann mehr als er zeigt", das ist noch nicht besorgniserregend. Er kommt ja auch mit guten Vornoten.


    An den 90 minuten ist nix drehbar. Das haben einige Eltern an dieser Schule schon durch, auch in unteren Klassen. Er macht es zügig wenn er zuhause ist, meistens auch etwas schneller. Wenns wirklich solange dauert dann weil irgendwas anderes wie den schreibtisch anmalen #pinch viel interessanter ist. Er ist eigentlich gut arbeitsorganisiert. An der Form liesse sich noch feilen, aber da sind wir dran #nägel


    Hausaufgaben zuhause machen sehe ich auch als Schlüssel, das werde ich so machen und hoffe der Hort zieht mit. Kann man sich in Bayern vom Hort beurlauben lassen? Finde ich nächste Woche mal raus. den Platz aufgeben können wir nämlich nicht #yoga


    ich habe hier übrigens "das ultimative Probenheft", das ist auch so aufgebaut wie die Proben in der Schule. Ich hoffe dass ich mit etwas übung den Überblick bekomme was gerade in der Schule läuft (ich glaube das ist _mein_ Problem gerade: dadurch dass immer alles lief habe ich keinen blassen schimmer was wann wie wirklich läuft) und dann die passende Probe dazu finde. Jedenfalls bin ich nun schon bestens über den Wald informiert.


    Es beruhigt mich auch das sie nochmal einen Schub machen, und das es vielen so ging und dann wieder besser. Das hört man so oft, da muss was dran sein.


    Den Klasssenschnitt werde ich mir in Zukunft auch geben lassen, damit er sich mit dem Durchschnitt vergleicht und nicht mit den einserkandidaten. und das nächste Elterngespräch im Januar dann.


    An das Hobby denke ich immer wieder, aber ausser Skifahren und Turnen ist hier nicht viel. Musik ist wieder lernaufwand und üben, er muss eher rennen und eigentlich wünscht er sich mehr zeit für sich alleine, woraus ich schliesse das ihm einfach alles zuviel ist in der Menge. Freunde treffen und im Winter die Piste runterbrettern ist gerade alles. Aber da ist er gut, das stimmt :D also jedenfalls ist er schnell :D (was wiederum kontraproduktiv wäre zu erwähnen gerade #freu )

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Nicht wirklich Ideen, aber sehr viel Mitgefühl. Hier war die 3. Klasse ne Katastrophe, die 4. ein bißchen besser und jetzt auf dem Gym gibt´s auf einmal deutlich weniger HA und auch sonst ist das Leben auf einmal so viel entspannter, ich hätte das im Leben nicht geglaubt vorher. Unsere Grundschule hat ganz schön Stress gemacht...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Was ich noch ganz wichtig finde, ist die intrinsische Motivation.
    Wenn das Kind keine Lust hat (noch mehr) zu üben, dann bringt es auch überhaupt nichts, zusätzlich was zu machen. Wie ist es denn da bei Deinem Sohn, will er denn noch was üben?


    Ich lasse mir übrigens auch die ganzen Materialien der Hauptfächer 1 x wöchentlich mit nach Hause bringen (also jeden Tag ein anderes), so dass ich den Überblick behalte, womit sich die Kinder gerade beschäftigen. Dann fällt es mir auch leichter, die Themen mit ins Gespräch einzubringen.