Hypnobirthing Erfahrungen

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  • Hallo,


    Ich kenne bisher nur eine Mama, die Hypnobirthing gemacht hat. Und die meinte, die Schmerzen bei der Geburt wären mit einem großen Toilettengang vergleichbar gewesen - und sie vom Typ her eigentlich ein eher rationaler Typ.
    Nun würde ich gerne auch so einen Kurs machen, aber die gehen ja ewig und sind oft auch noch mit Partner, das schaffe ich zeitlich nicht.
    Ich überlege jetzt, ob evtl auch das Buch mit CD ausreicht, bzw ob das Hypnobirthing überhaupt bei jedem wirkt.
    Also: wer von Euch hat es probiert, wie habt Ihr Euch vorbereitet und was ist dabei "rausgekommen"?

  • Hier,


    habe beim zweiten Kind gemacht und würde es immer wieder tun.
    Leider ist die Familienplanung abgeschlossen.


    Es war eine Offenbarung und hat mich mit meiner verkoksten ersten Geburt wieder versöhnt.
    Man muss sich aber wirklich darauf einlassen können.
    Deswegen, wenn du die Möglichkeit hast, würde ich empfehlen, einen Kurs zu besuchen.
    Auch wenn er nicht günstig ist (war bei mir zumindest), es bringt wirklich viel.


    Der Partner sollte zumindest an einigen Terminen dabei sein, da er in die einzelnen Abläufe involviert/integriert ist und einen gewissen Grad an Verantwortung mitträgt. Insbesondere dann wichtig, wenn du mit einer Hebamme entbinden willst, die sich mit HB nicht auskennt.

  • Ich habe das Buch gelesen.
    Bei einigen "Hypno-birthing-Müttern" ;) habe ich das Gefühl, dass sie zu streng versucht haben nach "Lehrplan" vorzugehen aber grundsätzlich empfinde ich das Buch und vor allem das Gesamtbild das vermittelt wird, als absolut positiv und empfehlenswert. Wobei es meiner Meinung nach (gerade nach "die selbstbestimmte Geburt" und "die Hebammensprechstunde") nichts wirklich Neues beschreibt, es sind halt konkrete Übungen um zu lernen sich "auf Knopfdruck" zu entspannen und ein paar Visualisierungen, die das Atmen erleichtern. Es sollten konkrete Erwartungen (die im Buch aber geschürt werden) vermieden werden! Wie eigentlich immer, beim Thema Geburt...

  • Ich hatte im Fruehjahr (fuers erste Kind) einen an Hypnobirthing angelehnten Geburtsvorbereitungskurs in den USA. Wuerde ich immer wieder machen. Der ganze Kurs war mit Partner und kam mir teilweise eher wie eine Paartherapie als ein Kindkurs vor. Ich weiss aber nicht, ob das so ueblich ist, kenne die Mongan-Methode auch nicht wirklich.


    Der Kurs hat mich super auf die Geburt vorbereitet und war auch nicht zu abgedroschen a la 'keine Schmerzen' (das haette ich sowieso nicht geglaubt) und ich hatte auch Schmerzen waehrend der Geburt, konnte aber mit ihnen mitgehen. Der Kurs war stark auf eine vaginale spontane Geburt ausgelegt, aber hat das nicht immer betont (das wollte ich auch nicht, ich wollte mich nicht einengen kopfmaessig und haette auch z.B. sofort eine PDA genommen wenn ich das gewollt haette - hatte dann Lachgas am Schluss)


    Was ich dort gelernt habe: Vertrauen in den Partner, Zusammengehoerigkeitsgefuehl mit dem Partner, ich bin die Koenigin in der Geburt #ja , Vertrauen in mich selbst und gaaanz wichtig: Atmen

  • Edit: Man kann sich das auch irgendwie selbst beibringen (das Atmen haette man echt schnell drauf), aber was uns dann gefehlt haette, waere die positive Grundstimmung fuer uns beide gewesen. Mein Mann las auch z.B ueberhaupt keine Buecher, d.h. waere ueberhaupt nicht vorbereitet gewesen, und bei der Geburt war er zu grossen Teilen mein Fels, er hat die ganze Zeit vorgeatmet. Das haette mir sehr gefehlt.


    Bei einer etwaigen zweiten Geburt wuerde ich das allerdings jetzt nicht noch einmal machen, da hier viel zu teuer, ich wuerde dann eher nur fuer mich zu Yoga gehen oder so. Aber auch nur, weil wir ja schon so einen Kurs hatten.

  • Nochmal edit: In dem Kurs waren 10 Paare und meiner Meinung nach waren da schon ueberproportional viele dann dabei, die dann tatsaechlich eine natuerliche Geburt hatten. Aber ist nicht wirklich repraesentativ, ist mir schon klar, denn das Klientel ist auch homogener etc.


    Eine Frau in unserem Kurs aber konnte sich nur so eine Geburt vorstellen und hatte dann einen Kaiserschnitt, der fuer sie komplett unverarbeitet ist. Kurse, die dann natuerliche Geburt auf ein extremes Podest stellen, finde ich daher auch gar nicht gut.

  • Ich hatte bei meiner zweiten Geburt Buch und CD gelesen und mäßig geübt. Mann gar nicht. Mir hat das bis zur Austreibungsphase gut geholfen, dann war Feierabend. Ich hätte vs dann Hilfe gebraucht.
    Ich würde beim nächsten mal einen Kurs mit Mann machen um die Hilfe dann zu haben.

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Ich habe das Buch gelesen, regelmäßig die Entspannungsübungen gemacht und meiner Hebamme und meinem Mann davon erzählt. Die Geburt hat sich über mehrere Tage hingezogen und ich habe ab Tag 1 nicht mehr an die Übungen gedacht. War wie aus meinem Hirn gelöscht. Das war schade, denn gerade das Atmen hätte mir sicher sehr geholfen.


    Das nächste Mal würde ich gerne einen Kurs machen. Ich glaube, es gibt, ähnlich wie bei Geburtsvorbereitungskursen, Modelle, wo der Partner nur an zwei Abenden dabei ist.

  • Hm, das klingt ja alles sehr positiv. Wir schauen gerade die möglichen Kurse und Termine an, aber es ist für uns fast unmöglich den Hypnobirthing Kurs auch noch zeitlich unterzubringen. Vor allem auch, weil wir da ja beide hin müssen und eigentlich niemanden haben, der unser Kind da nehmen könnte.
    Aber mal abgesehen davon: was lernt man denn da mehr oder anders als beim normalen Geburtsvorbereitungskurs? Geatmet haben wir da auch, das war aber reichlich bescheuert und gebracht hat es nichts.
    Ich hab auch Angst, dass wir wieder mit einem Notkaiserschnitt enden und dann 500 Euro zum Fenster rausgeworfen haben.

  • Ich habe jetzt beim vierten Kind das Buch gelesen und abends die Übungen gehört. Bei der Geburt konnte ich es nicht direkt anwenden, fand aber das Wissen daraus sehr wertvoll und konnte mich besser in den Wehenpausen entspannen. Die Geburt war wunderschön :) . Also ich würde es ab deiner Stelle probieren und unter der Geburt einfach ganz offen bleiben, für das was dein Körper gerade braucht und dich nicht zu sehr versteifen.
    Meine Wehen haben trotzdem weh getan, aber das war für mich stimmig und richtig und ich hatte das Gefühl, dass ich das gut packen kann

  • Ich habe in der 2. Schwangerschaft das Buch gelesen, leider keinen Kurs gefunden und die CD glaube ich auch nur 2 Mal gehört.
    ABER die Bilder haben mir sehr geholfen!! Und auch wenn ich die Atmung nicht wirklich oft geübt hatte, klappte es unter der Geburt phantastisch.
    Von außen war die Geburt für meinen Mann schmerzfrei. Ich fand sie zwar schon anstrengend, aber bis auf das Austreten des Kopfes wunderschön! Es mag auch daran liegen, dass es die 2. Geburt, eine Hausgeburt und ein genialer Geburtspool war, aber ich bin mir sicher, dass das Verinnerlichen der allgemeinen Idee der Schmerzfreiheit mir enorm geholfen hat!! Ich war in meiner eigenen Welt, habe bewusst mit meinem Kind gearbeitet.
    Hach, es war ganz toll und ich wollte es gleich 2 Stunden später am Liebsten gleich nochmal machen #herzen

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Ich konnte mit Buch und CD so gar nichts anfangen. 500 Euro für so einen Kurs würde ich ganz sicher nicht ausgeben. Aber ich bin auch nicht der Geburtsvorbereitungskurs-Typ. Ich würde an Deiner Stelle einfach mal in das Buch reinschauen, ob es Dir überhaupt zusagt.


    (Ich habe das Buch in der zweiten Schwangerschaft gelesen. Beide Geburten waren außerklinisch.)

  • Wo kosten die eigentlich 500€? Ich seh immer 350€ ?


    Im Netz findet man einiges dazu um sich eine Vorstellung zu machen worum es dabei geht

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Aber mal abgesehen davon: was lernt man denn da mehr oder anders als beim normalen Geburtsvorbereitungskurs? Geatmet haben wir da auch, das war aber reichlich bescheuert und gebracht hat es nichts.


    Meine Erfahrung ist, wie gesagt, aus den USA, und ich kenne auch andere Kurse nicht, aber meiner Meinung nach ist der groesste Unterschied einfach, dass der Partner mit dabei ist und man sich zusammen auf die Geburt vorbereitet und sich als Paar wertschaetzt (bei uns waren alle Erstgebaerende). Was wir gemacht haben in insgesamt 16 Stunden (ist hier extrem lange, es war auf 4 mal aufgesplittet):
    - Kursleiterin erklaert ganz normal die Geburtsablaeufe, beantwortet Fragen etc. Das wird es in jeden Kurs geben, dieser war halt noch spezieller auf natuerliche Geburt ausgerichtet (daher auch einseitiger!)
    - Erklaerung, wie eine Geburt in den Krankenhaeuern der USA generell ablaeuft (Leiterin war pro Hausgeburt) und welche Rechte man hat. Auch evtl Pseudowissen (viel Vitamin C trinken, dann springt die Fruchtblase evtl erst am Schluss, hat bei mir sogar geklappt), sagte aber ganz klar dass sie keine Aerztin/Hebamme ist
    - 'Zeltzeit': Am Anfang zieht sich jedes Paar in das eigene imaginaere Zelt zurueck und kuschelt ein bisschen, redet einfach aktiv miteinander usw.
    - Aufschreiben was man am Partner mag (solche psychologischen Dinge find ich eigentlich bloed, aber das hat irgendwie gepasst) und was man vom Partner gerne auch im Kind sehen wuerde
    - Visualisierung. Fand ich vorher immer doof, aber das hat mir wirklich geholfen. Wir haben drei gemacht, die eine war 'weiter Himmel', das konnte ich mir nicht so vorstellen, aber die andere war fuer mich gut, das habe ich auch automatisch dann unter der Geburt angewandt: Ich bin mit einem Nabel fest in der Erde verankert wie alle Lebewesen, ich kann nicht weggerissen werden, da ist ein Anker
    - Wir sind eins mit der Natur etc (schon ein bisschen esoterisch)
    - Immer wieder: Ich bin die Koenigin. Ich entscheide. Ich bin die Wichtigste im Raum. Mein Partner ist der Ritter, der mir hilft/dient, nicht etwa der Koenig. Was auch immer ich entscheide, ist gut.
    - Das Kind spielt auch eine Rolle. Man kann sich noch so gut etwas wuenschen, aber wenn der andere Mensch das anders sieht, dann ist es so. Wir beide werden die Geburt schaffen
    - Aufschreiben was mich alles behindern koennte (Verhaeltnis zu eigener Mutter, sexuelle Erfahrungen etc) und versuchen das vorher zu verarbeiten
    - Alle moeglichen Dinge, wie der Partner der Frau helfen kann
    - Video einer Wassergeburt
    - Atemuebungen


    Vielleicht faellt mir noch mehr ein, wir haben den Kurs 3 Wochen lang gemacht und waren 2 Wochen vor der Geburt fertig, d.h. da war alles noch frisch. Es war halt viel 'Natur', 'Erde' bei uns dabei


    Fazit: Ich habe fast keine weiteren Infos bzgl Geburt bekommen als ich sowieso schon wusste (bis auf das Vitamin C Ding ;) ) hatte aber auch sehr, sehr viel selbst vorher gelesen. Ich war sogar dagegen, ueberhaupt einen Kurs zu besuchen, aber eine Doula die ich interviewt habe, wollte unbedingt dass ich dorthin gehe (andere Geschichte, und die buchte ich dann auch nicht). Also sachliche Infos - nichts Neues. Das Atmen halt (war immer durch die Nase, kein Hecheln, hatte ich so auch noch nie gesehen) brauchte ich. Fuer uns war es einfach Paarzeit, die so wichtig war.

  • Mist, Editzeit abgelaufen


    - Positives Denken, mein Mantra 'ich schaffe das'
    - Yoga, haben wir bestimmt drei oder vier Stunden am Stueck gemacht. Der Partner massierte, die Frauen lagen auf dem Boden und versuchten sich zu entspannen und zu atmen. So eine Art praktische Uebung ;) Da habe ich echt viel gelernt ueber mich selbst, z.B. waren die Partner einmal 15 Minuten weg und das Atmen fiel mir gleich viel schwerer. Auch, dass ich nicht angefasst werden moechte waehrend des Atmens war mir erst dann bewusst (d.h. kein Massieren waehrend der Geburt)
    - Noch zu Zeltzeit: Hatte auch den Vorteil, dass man lernt, alle um einen rum auszublenden, sofern angemessen natuerlich (Aerzte etc) Bei mir waren am Ende der Geburt bestimmt 15 Leute im Raum
    - Zur 'Koenigin': Ich hatte das soweit verinnerlicht, dass ich im Auto sass und dachte 'ich bin die Hauptperson' (und das auch gut fand)
    - Eine von der Kursleiterin selbst besprochene Relaxions-CD, die man zu Hause anhoeren konnte. Hat mir waehrend der Geburt nicht so viel gebracht, anderen vielleicht schon


    Ich hoffe ich verklaere jetzt im Nachhinein nichts, aber ich kann mich wirklich daran erinnern, dass ich gleich danach die Geburt schoen fand. Ich erinnere mich aber auch, dass ich ein paar Wochen davor sehr Angst hatte

  • Ich hab für die zweite entbindung nur das buch gelesen. Und es war phantastisch! Besonders die atmungsübungen (langsam bis 20 einatmen in einer wehe) waren für mich der schlüssel. Meine entbindung war fast schmerzfrei...
    Ich habe meinen mann nicht dazu gebraucht, würde auch einen kurs nicht machen, aber das buch empfehle ich vorbehaltlos.


    Lg

  • Gibt es dazu eigentlich auch Studien?
    Mich würde interessieren, inwieweit es "mehr" bringt als "allgemeines positives Denken" vor der Geburt. Meine zweite Geburt war sehr schnell und quasi schmerzfrei. Wenn ich jetzt so einen Kurs gemacht hätte oder das Buch gelesen, dann würde ich es daran fest machen. Dabei glaube ich überhaupt nicht, dass ich mir das Geburtserlebnis erarbeitet (& damit verdient?!?) habe. Es war ein wunderbares Geschenk und wir haben höchstens (!) für die richtigen Rahmenbedingungen gesorgt um es anzunehmen.
    Aber selbst dabei hatten wir natürlich auch Glück.


    Wenn es anders gelaufen wäre, würde ich jetzt damit hadern kein Buch dazu gelesen zu haben?
    Ich glaube, dass es sehr gut tut, sich positiv und in bestärkender Weise auf die Geburt vorzubereiten. Wenn Hypnobirthing da für dich passt, dann würde ich das machen. Wenn es "nur" das Lesen von positiven Berichten ist oder Gespräche mit einer beruhigenden, erfahrenen Hebamme, dann kann das meiner Meinung nach genauso hilfreich sein.
    Ob es auch unter der Geburt hilfreich ist und ob es letztlich zum gewünschten Ergebnis führt, ist allerdings bei allen "Methoden" nicht garantiert.
    Mich hätte jede Art "offizieller" Methode gestresst - so nach dem Motto "wenn es nicht wie erhofft klappt, hab offensichtlich ich einen Anwendungsfehler gemacht..,"


    Das war jetzt etwas neben dem Thema, ich hoffe, es ist trotzdem etwas hilfreich. Wenn nicht, dann ignorier es einfach!

  • Ich bin Euch um jede Erfahrung dankbar, auch um Meinungen, regenbogenstraße. Ich selbst wäre auch nie von selbst auf so einen Kurs gekommen, wenn nicht besagte Bekannte - die da ähnlich tickt wie ich - eben diese Erfahrung gemacht hätte.


    Nun habe ich alle verfügbaren Kursleiterinnen hier im Umkreis mal abtelefoniert. Interessanterweise hat eine, die gerade selbst eine Pause macht, mir mehr zu einem ähnlichen Konzept geraten. Es nennt sich Geburt durch Hypnose und ist wohl weniger amerikanisch und vor allem ohne den Partner. Das hätte den Vorteil, dass die Betreuung dann auch kein Problem wäre. Wir als Paar hätten dennoch kurz vor der Geburt an 5 Abenden in der Woche irgendwelche Verpflichtungen, was ich ja echt viel finde.

  • Die Entscheidung fuer den Kus fiel uns deswegen auch leichter, weil hier Kurse, die nicht vom Krankenhaus gesponsert sind (letztere gehen einmal 2-3 Stunden, das war mir zu wenig) alle viel kosten und auch mit dem Partner sind. Zumindest habe ich nichts anderes gefunden in meiner Umgebung. Ob ich den Kurs also jetzt auch in Deutschland gemacht haette weiss ich nicht.