"Meine Narbe"

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  • Ein österreichischer Film zum Thema Kaiserschnitt.


    Als Warnung (an zb werdende Mamas) sei vielleicht noch gesagt, dass dabei Frauen emotional ihre teils traumatischen Erlebnisse berichten und dadurch im allgemeinen ein eher bedrückendes (für mich persönlich sehr bedrückendes) Bild der Geburt gezeigt wird. Als Geburtsvorbereitung ist zb "Orgasmic Birth" sicher geeigneter =)


    http://tvthek.orf.at/program/K…Schnitt-ins-Leben/8834200

  • Danke! Ist das der gleiche Film, der von der Macherin hier gepostet wurde?

  • Hui, gut gemacht. Ganz schön hart zu sehen, gut dass es nur ein Kissen war bei der OP-Darstellung :wacko: . Irgendwie hat mir aber doch auch eine Frau gefehlt, die zufrieden mit ihrem KS war. Und ich wüsnste auch gern, wie viele Frauen im Nachhinein zufrieden mit ihrem KS sind und wieviele nicht.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ich fand den Film wirklich gut, aber fand die Absolutheit, mit der behauptet wurde, es sei unmöglich, dass die Mutter das Baby nach dem KS berührt, sehr traurig und beängstigend.

  • Danke! Ist das der gleiche Film, der von der Macherin hier gepostet wurde?


    Es ist der Film, über den schon kurz geschrieben wurde, genau.
    Ich hab das aber nicht so verstanden, dass die Macherin selbst hier ist/war..?


    Ich fand den Film wirklich gut, aber fand die Absolutheit, mit der behauptet wurde, es sei unmöglich, dass die Mutter das Baby nach dem KS berührt, sehr traurig und beängstigend.


    Das hat mich auch sehr getroffen!

  • Ich kann den Filmbeitrag im Link leider nicht öffnen. Ansonsten finde ich es aber gut, dass das Thema auch mal als Film veröffentlicht wird. Zufriedene Frauen wirds auch geben, aber um die geht es ja nicht, sondern eher darum, dass den nicht zufriedenen bzw. traumatisierten Frauen mal Gehör gegeben wird. Es ist ja eher Anspruch der Gesellschaft, dass Frau gefälligst froh und dankbar für den KS zu sein hat...

  • Ich hab den Film nicht gesehen und werde ihn auch nicht anschauen. Ich hatte bei ursprünglich geplanter GH-Geburt eine sek. Sectio nach vorzeitigem BS und Geburtsstillstand. Mit dem Verlauf und der OP selbst sowie allem drumrum bin ich absolut im Reinen und möchte mir das nicht kaputt machen, dadurch dass ich in dem Beitrag evl. Gedanken aufschnappe, die mich nachträglich grübeln lassen.
    Zu dieser Aussage möchte ich aus meiner Erfahrung allerdings was beitragen:

    Ich fand den Film wirklich gut, aber fand die Absolutheit, mit der behauptet wurde, es sei unmöglich, dass die Mutter das Baby nach dem KS berührt, sehr traurig und beängstigend.


    Wie kam es denn zu dieser Aussage?
    Ich hatte eine PDA. Mir wurde mein Baby sofort nachdem sie draußen war an die Wange gehalten. Dann kam sie zum Apgar-Check, wo mein Mann mit konnte und danach hatte ich sie noch im OP einige Minuten auf der Brust liegen.
    Die Hebamme ist dann mit dem Baby und meinem Mann in den Kreißsaalbereich zum wiegen, messen und anziehen. Als ich im Aufwachraum war, kamen sie wieder und ich bekam meine Tochter angelegt.
    Wie man solche Aussagen wie oben machen kann, versteh ich nicht. Klar, dass dann viele Frauen bei der Ankündigung sek. Sectio Angst bekommen.

  • Ich hab jetzt doch mal reingeschaut, bin etwa bis 15 Min. gekommen.
    Jetzt kann ich verstehen, warum manche Frauen so traumatisiert sind. Wäre ich in dem Fall auch.
    Bei mir war das total anders. Die Oberärztin (eine Österreicherin) kam zu mir, hat sich an mein Bett gesetzt (nicht groß und übermächtig hingestellt) und hat mir erklärt, warum sie mir jetzt einen Kaiserschnitt empfiehlt.
    Genau: EMPFIEHLT! Ich hatte immer das Gefühl, die Entscheidung selbst in der Hand zu haben. Da war nix Übergriffiges, Bestimmendes.


    Mein Problem mit der Sache ist jetzt: Bin ich die Ausnahme oder sind die in dem Film dargestellten Frauen die Ausnahme?
    Ich befürchte Ersteres.
    Zwei Frauen aus meinem GVK hatten im gleichen Krankenhaus zu etwa der gleichen Zeit ebenfalls einen Kaiserschnitt, allerdings geplant wegen BEL. Beide sind nicht im Reinen mit der Geburt und fühlen sich der Erfahrung beraubt und traumatisiert.

  • Ich glaube mittlerweile wirklich, dass ganz viel mit der Kommunikation zwischen ärztlichem Personal und Patient steht und fällt. Z. B. habe ich mehr durch Zufall erfahren (alte FA hatte mir Unterlagen geschickt, die ich wegen neuer Schwangerschaft haben wollte), dass mein KS wirklich sehr dringend und allerletzte Minute war. Das wurde mir aber nie so vermittelt, weil mir die Diagnose nicht erklärt wurde. So hatte ich immer das Gefühl, weil die Ärztin bei der Aufnahme meinte, wegen Größe und Gewicht des Kindes gleich mal eben KS machen, dass sie mir das quasi im Nachhinein aufgedrängt haben. Hatten sie nicht, war echt ein Notfall. Hätte ich aber gerne gewusst (vor allem, weil ich dann in eine Kinderklinik gefahren wäre, weil mein Baby komplett ohne AB-Versorgung bei AIS war! Das hätte auch schiefgehen können: Sepsis etc.). Wir haben wirklich jeden Arzt gefragt, was denn nun eigentlich los war, nur Rumgedruckse und Abwiegelungen statt Infos. SO kann ein Vertrauensverhältnis und Traumabewältigung nicht funktionieren.

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Hui, gut gemacht. Ganz schön hart zu sehen, gut dass es nur ein Kissen war bei der OP-Darstellung :wacko: . Irgendwie hat mir aber doch auch eine Frau gefehlt, die zufrieden mit ihrem KS war. Und ich wüsnste auch gern, wie viele Frauen im Nachhinein zufrieden mit ihrem KS sind und wieviele nicht.


    Hier, ich. :)


    In der zweiten Schwangerschaft habe ich mich damit ausgesöhnt.
    Es gab keine Wundheilungsprobeme, das Stillen klappte und die Bindung zu meinem Sohn ist sehr innig.


    Übrigens wurde mir mein Sohn gleich nach der Schnittentbindung gezeigt und sein Köpfchen an meine Stirn gehalten. #love
    Dann musste er aber wirklich weg; es ging ihm sehr schlecht.


    Ich kenne noch eine Frau mit geplantem Kaiserschnitt, die an sich damit auch zufrieden ist. Sie hat sich nur geärgert, dass sie dann doch noch mehrere Stunden trotz festem Termin warten musste, weil zufällig gleich mehrere Notfälle dazwischen kamen.
    Mit nüchternem Magen, dickem Bauch und doch ein wenig Bammel ist man dann sicher ganz schön nervös bei solchen Verzögerungen. ;)

  • Pamela, bzgl. des KS wurde behauptet, dass die Frau das Kind unmöglich berühren kann und das Kind sofort dem KiA übergeben wird, weil ja beide Arme fixiert seien und mit Infusionen bestückt. Deshalb könne man die Arme auch nicht lösen.


    Ich WEISS, dass das nicht überall so ist. Aber in diesem vorgestellten Wiener KH mit NIEDRIGER KS-Rate wurde das so dargestellt. Das fand ich super traurig. Das KH ist wohl sehr PRO vaginaler Geburt. Aber wenn man das Pech hat, dort einen KS zu bekommen, hat man halt einen, wo Kind NICHT zur Mama kann.


    Und das find ich einfach nur traurig. Das bedeutet, man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder das KH mit 50 % KS-Rate und "schönem" KS, oder das KS mit 17 (?) % KS-Rate und blödem KS.

  • Fixiert wurde ich nicht. Das fände ich ganz schrecklich. Ich war zu schlapp, um das Kind zu halten (die paar Sekunden), aber es wurde mir gezeigt, dann allerdings haben sie es vermurkst mit fotografieren, baden, anziehen und betüddeln statt es bei mir zu lassen. Das kommt definitiv mit auf die Frageliste bei der KH-Auswahl.


    Doof, dass der Film auf meinem Laptop nicht läuft. *seufz* Scheint ja dann doch sehr einseitig zu sein, was ich echt schade finde bei dem wichtigen Thema. :|

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • #rose


    Letztlich macht bei einem ks eben auch die Selbstbestimmtheit den Unterschied. Diese Frauen wurden alle scheinbar überrumpelt mit dem ks...


    Meine Meinung.


    Denn bei mir bin ich im Reinen mit beiden ks.
    Ich habe bei Beiden den Moment bestimmt, an dem nicht mehr weiter versucht werden sollte, die Kinder ins Becken zu locken.
    Ich trauere den Spontangeburten nach, die ich nicht hatte...
    Aber die ks waren ok für mich, so wie sie waren.
    Es war nicht schön, es fühlt sich nicht gut an, es war steril, es war mehr eine op wie eine Geburt... doch am Ende hatte ich meine Wunder #herzen #herzen
    Wir waren verliebt von Anfang an und genießen eine innige Stillbeziehung #love


    Bei mir liefen dann alle weiteren Schritte bestmöglichst und das ist natürlich auch viel wert. Die Narbe heilt super und somit auch all die Erinnerungen an den "Schnitt"!


    Ivy #rose

    #sonne im Herzen und die tollsten Jungs an der Hand #herz #herz  Es könnte nicht besser sein #rose DANKE #rose

    Einmal editiert, zuletzt von poison*ivy ()

  • Eine gute Schmerztherapie soll auch wichtig sein, hab ich mich mittlerweile belesen. Ich hatte keine und dadurch monatelang Schmerzen, wodurch sich ein negatives Schmerzgedächtnis gebildet hat (hab ich das erste Mal beim in den Finger schneiden gemerkt, da bin ich heulend zusammengeklappt, war aber echt eigentlich nicht schlimm mit dem Schnitt, das hatte ich vorher so nicht).

  • Ich fand den Film nicht einseitig. Er beleuchtete ein Thema, was mMn viel zu wenig in der Öffentlichkeit besprochen wird. Dieses Ziel wurde gut erreicht, mMn.

  • Ich hab ihn doch noch ganz geguggt. Jetzt kann ich wirklich besser nachvollziehen, dass viele Frauen davon traumatisiert sind.
    Ich war nicht fixiert, hatte so viel wie möglich Kontakt mit meinem Kind, vermisse keine natürliche Geburt (nach 46h unproduktiver Wehen hatte ich die Schnauze voll) und neide meinem Mann die ersten Minuten nicht.
    Meine Narbe ist gut verheilt, ich bin 2 Tage nach der OP heim, nach drei Tagen hab ich schon meine Ibus vergessen zu nehmen weil ich keine Schmerzen mehr hatte.
    Ich glaub, ich bring "meinem" OP-Team demnächst ne Riesen-Ladung Weihnachtsplätzchen vorbei.
    Dass ich das Stillen mMn zu schnell aufgegeben habe belastet mich mehr.


    Aber ich habe eine sehr innige Verbindung zu meiner Tochter, wir kuscheln viel um das Nicht-Stillen zu kompensieren.

  • Zufriedene Frauen wirds auch geben, aber um die geht es ja nicht, sondern eher darum, dass den nicht zufriedenen bzw. traumatisierten Frauen mal Gehör gegeben wird. Es ist ja eher Anspruch der Gesellschaft, dass Frau gefälligst froh und dankbar für den KS zu sein hat...


    Ich habe es nicht so erlebt dass es ein Anspruch der Gesellschaft ist froh und dankbar zu sein. Bei mir waren alle ziemlich feinfühlig. Klar kam hier und da der Satz, nach immerhin seit ihr zwei jetzt gesund und munter aber nur bei den Leuten die selbst noch keine Kind hatten und bei meinem Not-KS, war der Satz tatsächlich auch berechtigt. Vielleicht ist es der Anspruch vieler Ärzte und Klinikpersonals.


    Zitat

    Mein Problem mit der Sache ist jetzt: Bin ich die Ausnahme oder sind die in dem Film dargestellten Frauen die Ausnahme?
    Ich befürchte Ersteres.


    Das frag ich mich eben auch.
    Ich fand meinen KS nicht gerade berauschend, aber den Umständen entsprechend.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

    Einmal editiert, zuletzt von Siha ()

  • Pamela, deine Beschreibung klingt sehr nach meiner ersten Geburt...


    Ich muss auch sagen ich war und bin sehr im Reinen gewesen mit dem Kaiserschnitt bei meinem ersten Kind. Wobei ich auch alle Frauen im Film verstehen kann, ich empfand einige Ärzte (und leider auch eine Hebamme) damals als übergriffig und wenig emphatisch. Und ich finde es gut und wichtig, dass darüber gesprochen und berichtet wird. Bei mir war ja der zweite KS auch schon quasi "gesetzt". Nur meiner damaligen Hebamme habe ich es zu verdanken, dass wir uns mit ihr dann doch getraut haben, zu Hause zu bleiben und unser Kind in aller Ruhe zu kriegen (und noch zwei weitere hinterher :) ). Das hat mich dann schon auch für vieles entschädigt, was ich bei der ersten Geburt als nicht schön empfunden hatte.

  • Ich habe den Film nicht gesehen, mich aber vor der Geburt auch mit einer möglichen Sectio beschäftigt - es ging alles "normal", aber ich wollte auch darauf vorbereitet sein.


    Und dabei habe ich erfahren, dass es inzwischen schon einige Kliniken gibt, bei denen Bonding schon im OP möglich ist. Das Kind kommt immer erst kurz zum Kinderarzt, um kurz gecheckt und ggf. abgesaugt zu werden, aber danach kann es auf die Brust, wenn alles ok ist. Das macht eben leider nicht jedes Krankenhaus - für mich ist die Frage danach ganz klar mit ein Entscheidungskriterium gewesen.


    Ach so, es gibt sogar extra Tücher (von Hoppediz), die das Baby dann auf der Brust "festhalten", damit der weitere Ablauf der OP nicht gestört wird:


    Edit: Achtung, im Dokument sind Fotos einer Kaiserschnitt-OP (ohne sichtbares Blut)- Bitte nicht anklicken, wenn ihr sowas nicht sehen wollt!


    Sectio-Bondingtuch


    Und Untersuchungen, die zeigen, dass die Komplikationsrate sinkt, wenn das Baby schon im OP angelegt wird, weil sich durch die Hormonausschüttung die Gebärmutter schneller zusammen zieht = weniger Blutungen.


    Ich finde es echt schade, dass sowas noch nicht zum Standard in allen Krankenhäusern gehört - aber wenn immer mehr "Kunden" (genau das sind Patienten ja letztlich!) danach fragen, etabliert es sich vielleicht schneller. Genau deshalb schreibe ich das hier auch und nicht, um jemandem im Nachhinein ein schlechtes Gefühl zu geben, weil das eigene Krankenhaus es nicht angeboten hat, das will ich wirklich nicht! Aber falls in dem Film behauptet wird, man dürfe das Baby nicht berühren, ist es definitiv falsch und spricht in diesem Punkt nicht für gute Recherche.

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

    Einmal editiert, zuletzt von Lametta ()