Was passiert wenn Frau den Kaiserschnitt ablehnt?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Richtig negative Erfahrungen habe ich "nur" zweimal gemacht:


    1. Bei der ersten Geburt war der Arzt einfach unsensibel; nicht mit Taten, sondern mit Worten


    2. Mein Vater wurde als Sterbender nicht mehr richtig behandelt und lieblos in seinem Zimmer liegen gelassen. Es gab keine Infusionen mehr und nichts zu trinken


    Wir haben ihn sofort zum Sterben nach Hause geholt.


    Ansonsten traf ich bisher immer auf bemühtes, freundliches, seeehr müdes und kompetentes Personal.

  • Guten Morgen,


    ich sehe einen Kaiserschnitt sehr zwiegespalten. Einerseits ist es ein Segen, dass diese Möglichkeit existiert, andererseits wäre es für mich ein Alptraum, weshalb wirklich nur die absolute Notwendigkeit einen solchen Eingriff für mich erträglich machen würde.


    Ich hatte vor der Geburt meines Sohnes richtig große Angst - jedoch kein bisschen vor der Geburt selbst, sondern ausschließlich vor unnötigen Interventionen durch Dritte. Ich habe mich dann in sofern "abgesichert", dass ich einen sehr detaillierten Geburtsplan erstellt habe, mit meinem Mann über alle Eventualitäten und seine Rolle dabei gesprochen habe und natürlich habe ich mit den Hebammen und Ärztinnen gesprochen, die meinen Wunsch nach einer natürlichen, sanften und (möglichst) interventionslosen Geburt vollstens unterstützten. Letzteres war natürlich riesiges Glück. Letztendlich konnte ich mich nach all dem "Aufwand" und den Gesprächen sicher fühlen, dass Interventionen wirklich nur dann stattfinden würden, wenn es wirklich notwendig ist/scheint. Insbesondere zum Thema Kaiserschnitt habe ich sehr deutlich gemacht, dass das (selbstredend nach ernsthafter Schädigung meines Kindes) das Schlimmste wäre, was mir bei der Geburt "passieren" könnte und mich zweifellos stark traumatisieren würde - und deshalb wirklich nur stattfinden darf, wenn die Konsequenz für uns andernfalls noch schlimmer als das wären (sein könnten). Mit dieser Sicherheit konnte ich vertrauen und fühlte mich auch durch meinen Mann, der im Zweifelsfall auch gewaltsam meinen Willen durchgesetzt hätte, gut beschützt, so dass ich meine Angst zum Glück tatsächlich verloren habe und "trotz" KH-Geburt keine Interventionen erlebte, sondern eine ganz tolle, vollkommen interventionslose und schnelle Geburt erleben durfte, worum ich unendlich dankbar bin.


    Bei der Versorgung nach der Geburt sind jedoch Dinge passiert, die mich noch arg beschäftigen und belasten, da Trigger. Allerdings kann ich der Ärztin keinen Vorwurf machen, es war eine sehr unglückliche Situation, die andere Frauen vermutlich nicht mal in Erinnerung behalten würden und verglichen mit dem, was andere erleben, auch tatsächlich lächerlich ist. Trotzdem beschäftigt es mich sehr stark und ruft sehr negative Gefühle in mir hervor - besonders jetzt im Nachhinein. Wenn ich mir nun vorstelle, was dann ein ungewollter und unnötiger Kaiserschnitt anrichten kann, wird mir echt schlecht.


    Ich habe den Bericht "Meine Narbe" auch gesehen. Ich habe mir sowas bisher ganz bewusst nicht angesehen, aber nun, über drei Monate nach der Geburt meines Sohnes, dachte ich 'sei mal mutig' - das war ein Fehler! Ich wusste, dass ein Kaiserschnitt für mich niemals ein Wunsch sein würde und wirklich ein furchtbares Erlebnis für mich wäre - aber nach diesem Bericht habe ich echt Angst, irgendwann durch eine weitere Schwangerschaft eine solche Situation zu "riskieren", denn nach einem Erlebnis, wie dort geschildert, könnte man mich vermutlich tatsächlich einweisen - ist es üblich und unumgänglich dass frau bei einem Kaiserschnitt fixiert wird? DAS würde meine Seele nicht überleben!

  • ist es üblich und unumgänglich dass frau bei einem Kaiserschnitt fixiert wird? DAS würde meine Seele nicht überleben!


    Üblich teils, unumgänglich: Nein! Mein KS war ja in Vollnarkose, deswegen weiß ich nicht, wie das in "meinem" KH gehandhabt wird. Aber da würde ich mich auch weigern, das wäre tatsächlich einer der wenigen Dinge, bei denen ich nicht mehr nüchtern wäre und schlichtweg vom OP-Tisch aufspringen und in ein anderes KH marschieren würde (wenn möglich).

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann nur für mich sprechen, ich hatte eine ungeplante Sectio und drei geplante. Ich kann nicht mehr wirklich sagen, ob man meine Arme "fixiert" hat. Ich kann mich erinnern, wir ich mich mit schweren Bauch auf den schmalen OP Tisch legen musste, ich kann mich an warme Tücher erinnern, an das Gesicht meines Mannes mit Mundschutz und OP-Häubchen, daran, dass er sich neben mich setzte und mich berührte. An die Anästesistin hinter mir, die mir erklärte was nun geschieht, an andere Gesichter mit Mundschutz, an das Ruckeln am Bauch, die Schreie meines Babys, die warme, feuchte Haut des Babys an meiner Wange....die völlige Entspannung wenn es vorbei war, mein Mann mit Baby und Hebamme abdampfte und ich ....einschlief während man mich zunähte.


    Arme? Keine Ahnung. Ich weiss, dass ich an einer Hand die Zugänge hatte und die Arme so seitlich auf Armstützen hatte. Aber ob die so richtig fixiert waren? Weiss ich nicht mehr. :)


  • Das hab ich mir denken können.
    Ainu, nichts für ungut zurück, ich wollte auch nicht einen Votrag über unsere heutige Frauen-Gesellschaft oder "die Hebamme" halten. Es sollte nur einen gedanklichen Ansatzpunkt geben.
    Ich habe die Quelle auch nicht dazu geschrieben um deutlich zu machen wie hochwissenschaftlich ich mich informiert habe.
    Ich habe das Buch gelesen, fand es spannend und habe hier einfach mal einen Teil davon beschrieben, es sollte tatsächlich kein Seminar für dich werden ;) Die Quelle steht da weil ansonsten sicherlich gekommen wäre "ohne Quelle kannst du aber hier nicht einfach so was schreiben". Ich kann nicht beurteilen wie gut Frau Grabrucker so ist, sicherlich ist sie nicht die Lektüre die man in einer Hebammenausbildung so zu lesen kriegt.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns ein bisschen in die Komplexität des Themas einführen würdest. Es interessiert mich tatsächlich, wie es denn nun wirklich war.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ich fand das Arme fixieren auch richtig sch...
    Ich konnte mich leider nicht mehr wehren weil die Spinale mich komplett gelähmt hat. Ich konnte dem Anästhesisten also nicht mal klar machen dass ich keine Luft kriege... hätte ich gewusst dass das nicht sein muss hätte ich vorher was gesagt :(

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Huhu,


    bei meinem ersten sekundären Kaiserschnitt waren beide Arme fixiert. Bei dem zweiten und dritten sekundären KS nur ein Arm ...


    ich fand es nicht so schlimm!


    Ohne Möglichkeit des KS würden meine beiden kleinen und ich nicht mehr leben. Daher bin ich einfach nur dankbar, dass es diese Möglichkeit gab!


    LG


    Sandra

  • Mensch leute, darum geht es einfach nicht. Ich bin auch heilfroh das es den KS gibt. Jeder hier ist es!
    Es geht um unnötige KS und Eingriffe und um das WIE! Andere Frauen fühlen sich da einfach sehr ausgeliefert Sandra. Das kann man ändern. Dabei ginge es um kleine Details die anders laufen könnten und vermutlich niemanden stören.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • siha: zu hebammenausbildung kann ich nix sagen, bin keine ;) nur zu historischer forschung zwischen 1500 und 1800 - und da kann ich gerne was beitragen zur "medikalisierung der geburtshilfe", wenn das jemanden interessiert, nur nicht jetzt, jetzt muss ich mich um religiöse radikale kümmern ;)

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Mensch leute, darum geht es einfach nicht. Ich bin auch heilfroh das es den KS gibt. Jeder hier ist es!
    Es geht um unnötige KS und Eingriffe und um das WIE!


    :!:






    Liebe Trin, danke für Deinen Bericht. ;(

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Mensch leute, darum geht es einfach nicht. Ich bin auch heilfroh das es den KS gibt. Jeder hier ist es!
    Es geht um unnötige KS und Eingriffe und um das WIE! Andere Frauen fühlen sich da einfach sehr ausgeliefert Sandra. Das kann man ändern. Dabei ginge es um kleine Details die anders laufen könnten und vermutlich niemanden stören.


    Womit wir wieder bei den Anfangsfragen wären: Was ist unnötig und für wen?


    Die Statistiken listen 50% unnötige Eingriffe auf (ich habe das nciht überprüft, aber ihr schreibt es ja dauernd).


    Medizinisch unnötig, wahrscheinlich. Aufgrund von Zeitdruck, Kostendruck, was weiß ich.


    Immer unnötig und schlimm für die betreffenden Frauen? Können wir das beurteilen?


    Jeder hat hier seine eigenen Erfahrungen und die Erzählungen von Freundinnen, aus dem Pekip-Kurs usw.
    Mehr nicht.


    Dass man mit Gebärenden und anderen Patienten nicht wie Schlachtvieh umgehen sollte, dürfte jetzt mittlerweile angekommen sein und das bestreitet hier in diesem Thread auch sicher niemand. ;)


    Ich bin jetzt offline; muss einkaufen.

  • Ich denke, das ganz große Problem sind nicht die Kaiserschnitte, die vielleicht unnötig sind, sondern die mangelhafte Kommunikation während der Geburtssituation. Und ich habe den Eindruck, dass das Personal in Deutschland da generell übergriffiger ist als in GB, wo zwei meiner Kinder auf die Welt gekommen sind. In England war es normal, dass die Hebamme gefragt hat, ob sie meinen Bauch abtasten darf. Vor vaginalen Untersuchungen wurde sowieso gefragt, und ich wurde nicht so standardmäßig vaginal untersucht wie in Deutschland (wobei ich in der ersten Schwangerschaft eine sehr nette Hebamme hatte).


    Mein Schlüsselerlebnis war allerdings mein erster Besuch mit Kind 3 bei einem deutschen Kinderarzt zur U3: Obwohl ich sagte, dass er nach der Geburt Vitamin K bekommen hatte, gab er der Sprechstundenhilfe den Auftrag, nochmal Vitamin K aus einer Ampulle oral zu verabreichen. Obwohl ich gesagt habe, dass das nicht nötig sei. Ich ärgere mich noch heute, dass ich das nicht verweigert habe und nicht einfach gegangen bin.


    Meiner Erfahrung nach neigt deutsches medizinisches Personal dazu, zu sagen: "Wir machen jetzt..." und dann einfach zu machen. Da wird nicht gefragt und nicht erklärt.
    Kein Wunder, dass Frauen sich unter der Geburt entmündigt und zu Kaiserschnitten hingedrängt fühlen bzw. einen KS als alternativlos ansehen. Sie werden ja auch nicht gefragt.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte noch zu Protokoll geben, dass ich a) im Krankenhaus geboren habe und b)ein Riesenfan der modernen Medizin und ihren Errungenschaften bin.


    Eine Kaiserschnittrate von über 30% und Frauen, die mit "nachher haben wir zuwenig Personal" zum schneller gebären angetrieben werden, zähle ich aber nicht zu den Errungenschaften...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Immer unnötig und schlimm für die betreffenden Frauen? Können wir das beurteilen?


    Unnötige Kaiserschnitte sind aus medizinischer Sicht immer unnötigt und erhöhen das Risiko für Mutter und Kind signifikant. Und sind damit in den meisten Fällen auch unnötig für die Frauen und ihre Kinder.
    (Soll ich das alles noch mal auflisten? Erhöht sind: Beatmung der Neugeborenen, Mortalität der Mutter, Asthmarate der Kinder, Blutungen, Risiken durch Anästhesie, Fehlgeburtsrisiko bei nachfolgenden Schwangerschaften, Komplikationsrate bei nachfolgenden schwangerschaften und geburten, usdw.)


    Immer schlimm für die Frauen hat hier niemand behauptet. Selbstverständlich ist ein kaiserschnitt nicht immer schlimm für die Frauen, individuelles Erleben ist individuell. Ob sie es schlimm finden, dass z.B. die Fehlgeburtsrate bei folgeschwangerschaften erhöht ist, hängt ja z.B. auch stark von der individuellen Situation ab, z.B. davon, ob ihre Familienplanung abgeschlossen ist. Ob sie einen Kaiserschnitt als emotional weniger belastend empfinden hängt womöglich von traumatischen Erfahrungen bei der verhergehenden Geburt ab. Das alles weiß ein Arzt nicht, der die Gebärende mal eben zwischendurch sieht und dann entscheidet, ob sectio oder doch noch weiter probieren.


    Alles führt mich zu dem Schluß: wir brauchen eine frauenzentrierte Geburtsmedizin. Frauen müssen respektiert und Ernst genommen werden. Wir brauchen Bezugshebammen, die Zeit für die Schwangeren haben. Frauen sollten Gelegenheit haben, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, es sollte Standard werden, sensibel nach traumatischen Vorerfahrungen zu fragen (Schulungen, ganz wichtig!) und danach, ob der Partner gewalttätig ist und die Frau mit ihm alleine sein möchte oder lieber nicht.
    Zu fragen , ob weiterer Kinderwunsch besteht, usw. usf.

  • ich denke, daß gerade wegen dieser problematik die freie wahl des geburtsortes so wichtig ist.
    was nämlich für wen sicherer ist, ist durchaus unterschiedlich. ich war unter der geburt nicht in der lage, mich gegen irgendwen durchzusetzen. das war mir einfach eine nummer zu heftig, ich kam nicht so gut mit der geburt an sich (20 stunden nach blasensprung, davon 3 pressphase) klar, mußte irgendwie selber damit zurande kommen - das war unglaublich wichtig, es gab zwischendurch auch eine wehenschwäche, ich fühlte mich sehr überfordert, brauchte kompetenten beistand zur unterstützung. vorher habe ich schlechte krankenhauserfahrung gesammelt, zusätzlich einige schlechte arzterfahrungen. meine mutter hatte 4 geburten in 4 krankenhäusern, 3 in einer großstadt, und in jedem gab es übergriffe auf sie oder das kind (kaiserschnitt wegen BEL, auf den bauch schmeißen zwischen den wehen, glukoselösung ins kind trotz deutlicher ansage, daß es immer gestillt werden soll, hüftultraschall nach der geburt ohne zustimmung, plötzlich ohne ansage ein kurs mit professor im raum, die das kind begutachteten ohne die mutter auch nur anzusprechen... etc.). es gibt weniger als eine handvoll ärzte, denen ich vertraue, und das ist das ergebnis von einiger sucherei. mein körper reagiert auf diese unsicherheiten, dabei funktioniert er eigentlich einwandfrei.


    im geburtshaus hatten wir eine hebamme, die glücklicherweise bereit war, einiges an risiko auf sich zu nehmen. ihr vertrauen in mich (natürlich hat sie dabei immer im blick gehabt, sehr deutlich sogar, wie es mir, wie es dem kind geht - eine verlegung stand während der wehenschwäche auch im raum, und ich wäre auch, wenn sie das entschieden hätte, eher vertrauensvoll diesem rat gefolgt) hat mir überhaupt erst ermöglicht, das kind auf die welt zu bringen. ich hätte dem kaiserschnitt letzten endes zugestimmt, und bin mir sicher, daß ich im krankenhaus mit einigen interventionen, möglicherweise kristellern, wehentropf, pda, mindestens einen fetten dammschnitt kassiert hätte - im besten fall. ich war nämlich mit wassereinlagerungen auch noch derart zu, daß meine schamlippen die größe einer mango erreicht hatten. vaginalen untersuchungen ohne vorstellung oder auch nur vorherigen blick auf den bisherigen geburtsverlauf hätte ich mich gefügt, weil ich zu überwältigt war.
    was ich hatte war eine dennoch unkomplizierte geburt ohne geburtsverletzungen (kein riss, nicht die spur davon!) und mit einem pharisäerkopfkind, das wunderbare apgar-werte hatte.
    das elebnis war einschneidend genug, daß es mich im nachhinein länger beschäftigt hat - und beim zurückdenken gab es immer wieder lauter punkte, an denen ich froh und dankbar war, daß es genau so gelaufen ist. das wäre anders, wenn ich auch nur leisen grund zu zweifeln gehabt hätte, daß andere faktoren wichtiger als unser wohlergehen gewesen wären.


    braunüle, auch wenn das nicht mehr die frage ist, wäre auch nicht gut angekommen - ich habe damit auch arge probleme, nehme so etwas stark wahr und kann es nicht ausblenden, auch wenn es dann vermutlich gerade bei mir angebracht wäre, weil treffen so schon schwer genug ist (letzter versuch: beide armbeugen, 3 stiche in beide hände, bis es geklappt hat. blaue flecken und schwellungen inklusive).


    ich habe mich ausführlich informiert, und ich bin auch nicht auf den mund gefallen - aber unter der geburt war ich nicht wirklich in der lage, mich und meinen körper einzuschätzen, da war ich angewiesen auf jemanden, der entsprechende erfahrung und ausbildung mitbringt und diese verantwortungsvoll für mich einsetzt. zu dem punkt, an dem ich einen kaiserschnitt ablehnen kann, weil ich mich sicher genug dafür fühle, wenn jemand nicht bereit ist, mir die konsequenzen auseinanderzusetzen, wäre ich im leben nicht gekommen und würde das vermutlich bei einer weiteren geburt auch nicht schaffen.


    die selbstentlassungsunterschrift muß man m.w. übrigens nicht zwingend leisten, gehen reicht. zumindest in normalen situationen, wie es unter der geburt ist, weiß ich nicht.


    edit: in der arte-doku vor einiger zeit wurde erwähnt, daß die mortalitäsrate (meine ich, kann aber auch sein, daß es sich generell auf komplikationen bezog) sich seit ca. 30 jahren nicht verändert hat, die kaiserschnittrate aber in der gleichen zeit um einige prozent gestiegen ist und die interventions- und überwachungsmechanismen zugenommen hat. die schlossen daraus, daß das immer-mehr an technik den status quo und die kontrollierbarkeit momentan nicht verbessern kann und das auch schon eine weile nicht mehr wirklich tut.

  • edit: in der arte-doku vor einiger zeit wurde erwähnt, daß die mortalitäsrate (meine ich, kann aber auch sein, daß es sich generell auf komplikationen bezog) sich seit ca. 30 jahren nicht verändert hat, die kaiserschnittrate aber in der gleichen zeit um einige prozent gestiegen ist und die interventions- und überwachungsmechanismen zugenommen hat. die schlossen daraus, daß das immer-mehr an technik den status quo und die kontrollierbarkeit momentan nicht verbessern kann und das auch schon eine weile nicht mehr wirklich tut.


    Ich hatte vor kurzem mal eine Studie in der Hand (weiß leider nicht mehr wo...), in der gezeigt wurde, das die Mortalitätsrate in den USA in den letzten Jahren gestiegen sei. Es wurde angeführt, dass es eben vor allem an der hohen Kaiserschnittrate liege, bzw. den Infektionsrisiken im Anschluss.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)