Hallo ihr Lieben,
(Achtung, ein schlimm jammernder Hilfsgesuch)
Seit 8 Wochen gehe ich jetzt arbeiten... 30 Stunden die Woche...
Der Job ist toll, die Kollegen nett.... Es macht sogar riesen Spaß... Wenn ich einmal im Büro sitze...
Ja... Wenn....
Morgens ist es schon immer ein Drahtseilakt, pünktlich um 8 im Büro aufzuschlagen, die Mittleren müssen um halb 8 zum Schulbus gebracht werden, dann kann ich erst los, das kleine E. Zum Kindergarten bringen...
Sie hasst den Kindergarten... Oder zumindest die Trennung.... Wenn sie einmal da ist, geht es.... Aber jeden Morgen gibt es Trennungsschmerz... Und ich habe keine Zeit sie zu trösten, weil ich leider zum Büro muss... Breche auf der Fahrt zum Büro jedes Tempolimit, und eine rote Ampel zu viel, und ich komme doch mal wieder zu spät...
Schlechtes Gewissen gegenüber dem Kind, schlechtes Gewissen gegenüber den Arbeitskollegen...
Ich bin die, die als letztes kommt, und die, die als 1. geht, weil... Ich muss bis 16 Uhr arbeiten... Der Kindergarten schließt um 16.15 Uhr - Fahrzeit wenn alles rund läuft: 11 Minuten... Blos keine rote Ampel, blos kein bus vor mir, ein Müllwagen, oder eine Straßenkehrmaschine, dann hab ich verloren.... An Schnee und Glätte will ich noch gar nicht denken - mir wird angst und Bange....
8 Wochen gehe ich jetzt also arbeiten... In der Zeit hatten wir 2 mal Magen Darm, 1 mal Windpocken und 3 Kinder mit läusen... Und heute hole ich E. aus dem Kindergarten ab.... Ich habe Lebkuchen gekauft, sie liebt Lebkuchen... Aber möchte nicht.... Sie kommt kuscheln, und ich fühle schon ihr heißes Köpfchen an meiner Wange... Fieberthermometer sagt 39 Grad...
Und ich mag einfach nur heulen... Welche Alternativen habe ich?
Mein krankes Kind irgendwohin abzuladen um arbeiten zu gehen? Schlechtes Gewissen... Wo das kleine E. Doch eh so ein Mamakind ist und mich so sehr braucht....
Oder Kind krank zu machen... Nach 8 Wochen... In der Probezeit... Nicht zum 1. mal.... Schlechtes Gewissen... Und Angst um den Job... Denn ohne geht es nicht :-/
Vom haushalt mal gar nicht zu reden... Alles wird nur noch so halb gemacht, in jeder Ecke türmen sich dinge, die erledigt werden wollen (und dringend müssten...) - mache ich morgen, oder übermorgen... Oder mittwochs, wenn ich frei habe... Aber dann kommt mal wieder mit Sicherheit was dazwischen... Die läusewäsche, der Wasserschaden im Haus, oder einfach sowas wie grundhygiene wieder herzustellen...
Und am Ende fühle ich mich wie jemand, der Scheisse im Job ist, weil er nie 100 % bringt, der eine scheiss hausfrau ist, weil er nicht mehr hinterher kommt, der Ne scheiss mutter ist, weil ich sie in der freien Zeit, die wir haben, mehr anschreie als dass ich mit ihnen spreche, weil meine Nerven bis zum reißen gespannt sind, und wie eine scheiss Partnerin, denn ich bin nicht gut gelaunt und hübsch, wenn mein Freund vorbeikommt, Ne, ich bin total (tschuldigung) abgefuckt und müde, esse das Essen, was er mir gekocht hat und schlafe 5 Minuten später komatös auf der Couch...
Und am Ende des Monats weiß man trotzdem nicht, wie man mit dem Geld auskommen soll...
Und eh fühle ich mich scheisse, weil alle anderen schaffen es doch auch... Und ich bin irgendwie das verwöhnte Gör, dass den Luxus hatte, die letzten 10 Jahre nichts anderes machen zu müssen als haushaltspflege und kinderbespaßung...
Hmpf... Wie schafft ihr das? Was macht ihr mit kranken Kindern? Warum verrotzt euer haushalt nicht....? Was muss ich tun um es hinzukriegen?