Kaiserschnitt bei weiterer Geburt nur wegen Angst vor Schmerzen

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  • Hallo, ich hoffe ich darf als ersten Beitrag gleich eine Frage stellen.


    Kann sich hier jemand vorstellen, oder hat das evtl. auch so erlebt, nach zwei natürlichen und objektiv recht komplikationslosen Geburten, bei der dritten Geburt per Kaiserschnitt zu entbinden, und zwar nur aus Angst vor den Schmerzen?


    Ich schreibe später gerne mehr dazu, möchte nur gerne wissen, ob das für euch überhaupt vorstellbar wäre?


    Vielen Dank schonmal!

  • Naja, "objektiv recht komplikationslos" heißt ja nichts, kann trotzdem traumatisch gewesen sein. Und "nur wegen der Schmerzen" kann man auch nicht wirklich von außen bewerten. Das muss jeder selbst entscheiden. Für mich klingt es aber nicht nach Traumgeburten, wenn man stattdessen lieber einen KS möchte.

  • Ja, kann ich.
    Meine erste Geburt läuft auch unter komplikationslos und lt. KH alles palletti.
    Für mich wars der Horror (all inclusiv: Riesendammschnitt, Kristellern, übergriffiges Personal, ...)


    Das nächste Kind kam 9 Jahre später zur Welt. Und zum Anfang der Schwangerschaft dachte ich auch, "Nur perKS!"


    Tja, am Ende ists dank super Hebamme eine HG geworden, der noch 2 weitere folgten.


    Also, ich kann verstehen, wenn jemand "nur" wegen der Schmerzen o.ä. einen KS erwägt. Aber glücklicherweise weiß frau ja einige Zeit vor ET, dass die Geburt ansteht und kann sich umfassend vorbereiten.

  • Von mir ein ganz klares Nein. Das käme für MICH nicht in Frage. Aber sollte sich jemand anders entscheiden würde ich nicht darüber diskutieren sondern hätte Verständnis dafür. Jeder so wie es für einen am besten passt.

  • Ehrlich gesagt, nach meiner letzten geburt würde ich einiges inkl. Kaiserschnitt oder was weiß ich in kauf nehmen um keine geburt mehr erleben zu müssen.

  • ja. Ich bin übezeugt dass es genauso wie es Mütter gibt die nie wieder einen KS wollen es Mütter gibt die nie wieder eine vaginale Geburt wollen.


    Ich kenne eine Geschichte aus dem direkten Bekanntenkreis, wo die zweite Geburt aufgrund der ersten fürchterlich daneben gegangen vaginalen ein geplanter KS war, und eine die ein geplanter KS einfach aufgrund der vorgeschichte beim zweiten. Bei einer hätte _ich persönlich_ anders entschieden, aber ich kann ihre Gründe absolut nachvollziehen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Also, ich für mich nicht.
    Aber ich denke, da gehört eine Vorgeschichte dazu (die ich nicht habe und das deshalb schlecht beurteilen kann). Und dann sieht es ganz anders aus. Jeder ist anders schmerztolerant (ich eigentlich gar nicht #gruebel). Und wer vielleicht noch das Versagen einer PDA erlebt hat, möchte das sicher nicht auch noch einmal erleben. Besonders in einer Situation, in der sie sich den Schmerzen ausgeliefert gefühlt hat.


    Ich selbst hatte mehr Angst vor den Schmerzen nach der Geburt mit der Narbe. Und dann das lebenslange Vorhandensein der Narbe, aber viele stört die auch nicht. Ich habe wenige Narben, aber die stören mich eher. Ich weiß auch nicht, wie sehr man sich auf das medizinische Schmerzmananagement direkt nach der Geburt verlassen kann.

  • Bildabu, ich kann deinen Gedankengang schon nachvollziehen.


    Ich stecke derzeit in einer ähnlichen Gedankenlage. Meine erste Entbindung war eigentlich ein Traum. Trotz großem Kind und Einleitung mit Gel gabs eine "Blitzgeburt". Dauerte nur 4 1/2 Stunden, kleiner Dammschnitt und kaum Nachwehen. War zwei Stunden später schon wieder auf den Beinen und hab den Großen gewickelt und versorgt :)


    Beim Kleinen gabs einen mehr oder weniger geplanten KS (wegen der enormen Kindsgröße). Spinalanästhesie war ein Klacks, der KS war in 15 Minuten durch. Ich hatte quasi gar keine Arbeit dabei ^^ war schon entspannt.
    Jetzt das ABER... 2 Tage lang war ich ans Bett gefesselt und hing am Schmerzmitteltropf. Danach ging weitere 10 Tage nichts ohne Ibu und insgesamt hat es 4 Wochen gedauert, bis ich schmerzfrei war. Die Rückenschmerzen von der Spinalanästhesie blieben mir ganze 2 Monate erhalten.


    Naja... und jetzt steht bald die dritte Entbindung bevor und ich bin echt am überlegen...
    Pro Spontan: Nach der Entbindung wieder fit
    Contra Spontan: Wehen... Presswehen... und das über einen längeren Zeitraum... :wacko: Und da ich auch noch an einer leichten Hypochondrie leide schwirren mir zahlreiche gefährliche Komplikationen im Kopf herum.


    Pro KS: Die Entbindung wird anderen überlassen #freu Keine Anstrengung und so (und für mich: wenns Komplikationen gibt, lieg ich eh schon im OP... da kann schnell gehandelt werden)
    Contra KS: Der Rattenschwanz danach... #flop und da ich noch zwei kleine Kinder zu Haus hab, kann ichs mir eigentlich nicht leisten so lange flach zu liegen

  • Vielen Dank für die Antworten und den Willkommensgruß.


    Ich bin weder schwanger noch ist konkret was geplant, aber ich mache mir recht oft Gedanken darüber...


    Beide Geburten waren ohne PDA, da es dafür angeblich immer zu spät gewesen wäre, bei der 2. Geburt war das auch ganz bestimmt so. Ich bin bei der 2. extra in ein der PDA zugetanes KH, aber als ich sie gebraucht, also gewollt hätte, war es zu spät.
    Das war der schlimmste Moment, als ich realisierte, es klappt wieder nicht mit der PDA.


    Nach der Geburt war ich gleich wieder fit, Kind ging es super, keinerlei Eingriffe während sehr schneller Geburt notwendig. Wenn ich denke was da andere mitmachen müssen... Da kommt mir ein Kaiserschnitt schon übertrieben vor.
    Aber ich bin froh, dass das doch einige nachvollziehen können, ob man es dann auch wirklich macht, ist ja nochmal was anderes.

  • Ich könnte es mir auch -für mich- nicht vorstellen, weil ich so einen Horror vor OPs habe. Ich kann es aber durchaus nachvollziehen. Ich finde die Schmerzen bei einer Geburt so immens, da finde ich es auch völlig legitim, wenn man das vermeiden möchte.

  • Ich kann nur sagen, dass ich nach meinem KS unvorstellbare Schmerzen hatte. Und ich daher die Idee, ein KS sei schmerzfreier, nicht verstehen kann.

  • Ich war nach dem nicht geplanten KS bei meinem ersten Kind deutlich schneller wieder auf den Beinen und schmerzfreier wie beim zweiten Kind (spontan, Saugglocke). Und ein Grund der mich von einem 3. Kind abhält ist eine weitere Geburt (und Schwangerschaft). Ich vermute ich würde in dem nicht geplanten Falle einer weiteren Schwangerschaft sogar einen geplanten KS vorziehen.

  • ich hatte zwei ungeplante KS; einen mit Vollnarkose und danach vielen Schmerzen, einen mit PDA und wehen davor und danach ging es mir super. Ja, danach hat man schmerzen, aber so dramatisch habe ich sie nicht empfunden.


    Allerdings ist _für mich_ das ein Grund es noch einmal vaginal zu probieren: wenigstens hatte das Kind und ICH wehen, falls es wieder soweit kommt. Und ich hoffe tatsächlich nach einer spontangeburt schneller wieder einsatzfähig zu sein.


    Was mich nicht davon abhält zu verstehen dass jemand einen KS vorzieht nach traumatischen vorgeburten. Nach ein paar Tagen ist das meiste vergessen, die schmerzen ok und ich finde man ist ehrlich gesagt für so eine grosse OP doch recht fix wieder "fit".

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ich kann nur sagen, dass ich nach meinem KS unvorstellbare Schmerzen hatte. Und ich daher die Idee, ein KS sei schmerzfreier, nicht verstehen kann.


    #ja mir ging es ähnlich, ich empfand die Schmerzen bei meiner KS-Geburt als sehr stark, während die zwei spontanen Folgegeburten (ohne PDA) für mich bei weitem nicht so schmerzhaft waren.

  • Beide Geburten waren ohne PDA, da es dafür angeblich immer zu spät gewesen wäre, bei der 2. Geburt war das auch ganz bestimmt so. Ich bin bei der 2. extra in ein der PDA zugetanes KH, aber als ich sie gebraucht, also gewollt hätte, war es zu spät.
    Das war der schlimmste Moment, als ich realisierte, es klappt wieder nicht mit der PDA.



    wäre es dann evtl. eine Idee, die PDA bewusst früher zu setzen, bevor du das Gefühl hast, sie zu brauchen? Du könntest dann auch relativ leicht auf einen Kaiserschnitt umschwenken, wenn du das Gefühl hast, das wäre besser. Vorraussetzung wäre wohl eine geburtshilfliche Abteilung, mit der man das eingehend vorher bespricht, damit du nicht erst unter der geburt erklären musst, was du willst.

  • ich glaube das kann man SO nicht sagen, ich hatte 4 einfache leichte schnelle (eine sogar für mich viel zu schnelle ;) …) Geburten….. und beim 5. kind einen notkaiserschnitt. die schmerzen nach dem Kaiserschnitt waren für mich die Hölle. da sind geburtsschmerzen dagegen für mich nix gewesen. aber das empfindet 1. jede Frau anders und 2. kann man das pauschal einfach nicht sagen weil man nicht weiss was da noch alles mitspielt…. für mich war der KS nur traumatisch :(

  • Liebe Bildabu, willkommen bei den Raben! :)


    Ich kann verstehen, dass du dir da Gedanken machst (mache ich mir auch, aber in anderer Richtung). Aber nein, ich würde "nur" wegen der Schmerzen nie nie wieder einen KS wollen. Ich habe bei beiden Geburten 20 Stunden Wehen gehabt und zwar wirklich richtig dolle, alle 2-3 min die ganze Zeit und so schlimm, dass ohne laut zu werden nichts mehr ging (veratmen, ich lach mich tot...).


    Beide endeten danach aber noch im KS und ich hätte lieber nochmal 20 Stunden Wehen genommen. Ich hatte ganz furchtbare Schmerzen danach und auch meine Psyche hat sehr gelitten. Ich lag wegen der Schmerzen nur noch heulend im Bett, ich konnte mich nicht um das Kind kümmern, nichtmal auf dem Bauch liegen haben konnte ich es.


    Das Problem ist einfach: Mit einer natürlichen Geburt sind, wenn alles gut geht, die meisten Schmerzen nach der Geburt durch (ich rede jetzt nicht von Nachwehen, die hat man in jedem Fall), man kann das Kind mehr genießen und sich kennen lernen. Bei einem KS gehen danach die Schmerzen erst richtig los, oft kann man sich nur eingeschränkt kümmern und mit Kennenlernen war hier nichts, weil ich einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt war.


    Es gibt sehr viele Gründe sich für einen geplanten KS zu entscheiden und auch starke Schmerzen können traumatisch erlebt werden. Nach meinem Erlebnis würde ich aber nie und nimmer freiwillig einen KS wollen und ehrlich gesagt ist das der Hauptgrund, warum ich mich tendenziell grade gegen ein 3. Kind entscheiden würde, denn das würde definitiv nur noch per KS kommen können. :S

  • Unvorstellbare Schmerzen nach einem Kaiserschnitt ist meiner Meinung nach ein ärztlicher Kunstfehler. Das darf echt nicht passieren, Schmerzen sind heutzutage doch gut medikamentös beherrschbar. Ich hatte kaum welche durch eine sehr gute Schmerzmedikation. Problematischer fand ich die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit.

  • Unvorstellbare Schmerzen nach einem Kaiserschnitt ist meiner Meinung nach ein ärztlicher Kunstfehler. Das darf echt nicht passieren, Schmerzen sind heutzutage doch gut medikamentös beherrschbar. Ich hatte kaum welche durch eine sehr gute Schmerzmedikation. Problematischer fand ich die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit.

    Kann gut sein, dass es ein Kunstfehler ist, ändert aber erstmal nichts an der Problematik. #weissnicht Und das ist ja kein Einzelfall.
    Schmerzmedikation war hier tatsächlich sehr mangelhaft. Alle 6 Stunden gab es entweder 500 mg Paracetamol oder 400 mg Ibuprofen, aber auch nur wenn ich vorher regelrecht danach gebettelt habe. "Sie wollen ja stillen, da geht es nicht anders...". Nach der zweiten Geburt war es schon besser, da habe ich dann Tabletten bekommen die ich mir selbst einteilen konnte. Ich gebe aber ehrlich zu, dass ich mir auch selbst eine ganze Menge von zuhause eingepackt hatte und im Notfall für ein paar Tage auch überdosiert hätte.