Einwilligung für Dammschnitt schon bei Aufnahme im Krankenhaus

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  • Hallo zusammen,


    ich muss das hier mal erzählen, weil ich echt ein bisschen geschockt war.
    Gerade komme ich aus der Klinik um den Verdacht auf Blasensprung abklären zu lassen (es ist alles ok).
    Die Hebamme nutzte das und meinte, sie könne mich gleich für die Geburt aufnehmen, ich müsse nur noch 2 Sachen ausfüllen und dann muss ich nicht mehr extra her.
    Geplant ist eine Hausgeburt, aber ich habe mich bisher immer im Krankenhaus vorgestellt und fand das eine gute Idee.


    Ich musste einwilligen, dass ein Dammschnitt während des Geburtsverlauf ohne jegliche Ankündigung vorgenommen wird, wenn die Ärztin/der Arzt das für nötig erachtet. Die Gebärende wird danach über den erfolgten Dammschnitt informiert, keinesfalls davor.
    Habt ihr sowas schonmal gehört?
    Wenn man dem nicht zustimmt, darf man dort nicht entbinden.

    Einmal editiert, zuletzt von Charly ()

  • Ich würde dem nicht zustimmen. Und ich finde das krass übergriffig. Damit können standardmäßig Dammschnitte gemacht werden.


    Hab ich noch nie gehört, dass das VORHER so kommuniziert wird.

  • wat?


    *setzt auf die liste für die doula: keine eingriffe an mir ohne ankündigung"


    8I  
    ich gehe davon aus dass Du das nicht unterschrieben hast, oder?

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Was? Nein, das kenne ich so gar nicht! Ich hatte eine Liste gemacht, dass die begleitende Hebamme(n..., wir haben ja mehrere "verschlissen" wegen der Dauer der Geburt) den Damm sogar schützen und stabilisieren sollen. Außerdem wurde mir erklärt, dass Schnitte viel schlechter heilen, weil ein Riss ja entlang des weichsten Gewebes ist, während ein Schnitt einfach quer durch geht.


    Ich würde es wohl nicht machen :S

  • 8I Das habe ich noch nie gehört.
    Vor allem finde ich es aber auch seltsam, dass du dem vorher zustimmen musst. Ich schätze mal, dass wenn es unter der Geburt wirklich hektisch zur Sache geht und aus irgendeinem Grund wirklich ein Schnitt gemacht werden muss, sie dich eh erst hinterher informieren würden und einfach schneiden. #angst Egal, ob du einen Wisch unterschrieben hast oder nicht.


    Ich finde, das hinterlässt aber keinen guten Eindruck und kein gutes Bauchgefühl. Ich würde wohl nicht unterschrieben, mir ein anderes KH suchen und falls es das nicht gibt, im Notfall trotzdem hinfahren. Denn ablehnen werden sie dich nicht, Wisch hin oder her. #finger

  • 8I :S #stumm #kreischen
    Boar, da fällt einem ja nicht mehr viel zu ein. Ich würde nicht zustimmen und hab bei meinem Planungsgespräch extra gesagt ich will auch vor dem Schnitt informiert werden (beim ersten Kind haben sie einfach geschnitten), um dann noch einmal nachfragen zu können (oder mein Mann nachfragen lassen) ob es wirklich notwendig ist. Beim ersten war es das nämlich nicht.
    Falls das dann in dem KH so gehandhabt wird und die Frau dadurch evtl traumatisiert wird hat sie dann noch das Gefühl das sie selber Schuld ist, hat ja vorher den Wisch unterschrieben. #sauer

  • Hallo,
    Aber es passt doch wunderbar zu der anderen Diskussion (Was passiert wenn...) ... Wozu so eine Unterschrift, wenn doch angeblich keine unnötigen Eingriffe gemacht werden und alles erklärt wird und so?


    Vermutlich machen immer mehr Frauen klar, daß sie kein Objekt sind, an dem ohne Erklärung und Einwilligung "herum-gehandelt" wird sondern daß sie als ganzer Mensch gesehen und behandelt werden wollen. Dazu gehört auch die Absprache von nötigen oder empfohlenen Eingriffen.


    Wenn Frauen unter Wehen kommen, lesen sie vielleicht nicht mehr so genau durch, was sie da unterschreiben... Darum eben so, pauschale Einwilligung, und man ist fein raus.


    Mein Vertrauen in dieses KH wäre gegen Null. Ich würde ein andres KH suchen und durchaus auch publik machen (unter Freunden im Kinderkrieg-Alter) warum.


    Ist das keine Option, können sie so viel ich weiß dich im Notfall auch ohne Pauschalunterschrift nicht abweisen.

  • Herzlichen Dank für eure Antworten.
    Ich war irgendwie völlig überrannt und habe mich ein bisschen gedrückt vor der Entscheidung. #schäm Ich habe gesagt, mir würde das jetzt zu schnell gehen und ich müsse darüber erstmal nachdenken.
    30 Minuten vorher stand ja noch Lungenreife und Verlegung in ein KH mit Neo-Intensiv im Raum, das war mir wirklich einfach ein bisschen viel in dem Moment.


    Ich habe aber wohl recht geschockt geschaut und sie erklärte dann auch, warum das so gemacht wird. Wenn sie die Dammschnitte ankündigen bekommen die Frauen Angst und sie können sie nicht mehr korrekt setzen, man müsse beim Pressen während der Wehe schneiden und wenn man den Moment nicht erwischt würde es sehr weh tun.
    Mir geht es wie euch, ich habe gar kein gutes Gefühl. Bei der Aufnahme wollten sie mir eigentlich auch gleich ein Braunüle legen. Ich bin ja aber nur zur Abklärung dort hin und meinte, sie sollen erstmal Blut aus der Vene nehmen, sollte eine Braunüle wirklich nötig sein später, kann man sie ja immernoch legen.
    Leider gibt es keine wirkliche Alternative. Dieses KH ist 3 Autofahrminuten entfernt, das nächste mit Entbindungsstation erst wieder mind. 30 Minuten. Für eine Verlegung bei Abbruch der Hausgeburt einfach zu weit, befürchte ich.

  • Und dann wird man quasi dazu gezwungen, das zu unterschreiben? Das ist ja super. Wie war das noch mit der Selbstbestimmung? Mich gruselts. Kann man das der KK erzählen?

  • Ist so eine Einwilligung überhaupt wirksam? Ich denke, dass dies viel zu pauschal ist. Sie müsste doch konkret und auf den Einzelfall bezogen sein, so dass die Konsequenzen des Handelns überschaubar sind, oder nicht?

  • Zitat

    Ist so eine Einwilligung überhaupt wirksam? Ich denke, dass dies viel zu pauschal ist. Sie müsste doch konkret und auf den Einzelfall bezogen sein, so dass die Konsequenzen des Handelns überschaubar sind, oder nicht?


    Ich denke schon, daß das wirksam ist.



    Ich habe ein anderes Beispiel: Ich habe bei meinem ersten Kind z.B. - damals leider noch viel zu naiv in solchen Dingen - eine KH-Aufnahme unterschrieben. Meinem Kind ging es nicht gut, es stand ein unschöner Verdacht im Raum, da habe ich mir das Ding tatsächlich nicht genau durchgelesen, weil ich eben dachte, es geht erst mal um die Aufnahme an sich.


    Später dann wurde ich über Nacht mehr oder weniger herausgeworfen inkl. Drohung mit dem Sicherheitsdienst usw. (normale Kinderstation, keine ITS o.ä. - etwas, was ich später auch nicht mehr zugelassen hätte, damals war ich zu überrumpelt. Daß sich der Verdacht Hirnhautentzündung nicht bestätigt hat, war zu dem Zeitpunkt allerdings schon längst klar und es ging ihm wieder gut.


    Trotzdem wurde bei meinem Kind in meiner Abwesenheit OHNE mein Wissen mal eben eine Lumbalpunktion durchgeführt.


    Als ich sauer war und fragte, wie denn so etwas ohne meine Einwilligung gemacht werden kann, wurde ich auf den Aufnahmevertrag verwiesen, den ich naiverweise unter Stress unterschrieben hatte - und in dem stand, daß die Ärzte ohne mich zu fragen Untersuchungen anweisen und durchführen können.
    Daß man damit bis 20 Uhr gewartet hat (Einweisung war am Vormittag), bis man mich weggeschickt hatte, war sicher nicht ohne Grund. Hatte ich nervige Mutter doch vorher darauf bestanden, bei der Blutabnahme dabei zu sein und mein Kind danach sofort zu trösten.


    Seit dem bin ich da SEHR vorsichtig und unterschreibe erst mal nichts bzw. bestehe darauf, daß der entsprechende Teil gestrichen wird. Kommt meist nicht gut an: "Wollen sie gesund werden/das ihr Kind gesund wird oder nicht?" Ähm natürlich, aber dafür schadet etwas Kommunikation mit mir sicher nicht.

  • Trin, habe mich wahrscheinlich nicht klar/ausführlich genug ausgedrückt. Ich würde das auch nicht unterschreiben, nur weil ich es für unwirksam halte und dann davon ausgehen, dass da nichts passiert.
    Mich hat es quasi nur zusätzlich interessiert.
    Ich wundere mich einfach immer wieder, wie mit den Rechten (und in dem Falle geht es ja um das Recht auf Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit) von anderen umgegangen wird... es schockiert mich. Ich arbeite selbst im sozialen Bereich und da passiert ähnliches auch ganz oft. Das macht mich müde und wütend zugleich.


    Das, was du von deiner Erfahrung mit deinem Kind beschreibst, habe ich in anderer Angelegenheit, aber ähnlich übergriffig auch schon erlebt. Ich mag es nicht im Punkte meiner Sorge und Wohles meines Kindes zu angreifbar zu sein

  • Ich würde auf jeden Fall mit der Hebamme sprechen ob im Zweifelsfall nicht mit dem eigenen Auto in ein weiter entferntes Krankenhaus verlegt werden kann.


    Wir hätten auch eine längere Fahrt auf uns genommen, in die Klinik 2 Fahrtminuten entfernt wäre nur direkt in den OP verlegt worden.



    Wie nett, dass sie aus aus reiner Rücksichtsnahme auf die Frau die Erlaubnis möchten ihre Genitalien ohne Ankündigung zerschneiden zu dürfen. #stumm

  • Weg da. Halte dich bloß fern von diesem Haus und such dir eine andere Option, falls während der Hausgeburt eine Verlegung notwendig ist. Falls du die Kraft hast, schreib dem jetzigen KH einen kurzen Brief, worin du erklärst, weshalb du dort auf keinen Fall hingehst und sie auch nicht weiterempfiehlst.


    Wer schon vor der Geburt davon ausgeht, dass während der Geburt ein Dammschnitt nötig sein wird und diese Körperverletzung entsprechend noch rechtlich absichern will, wird in der Situation garantiert schneiden. Halte dich von dort fern und machen einen Riesenbogen um dieses kranke Haus!!

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Trotzdem wurde bei meinem Kind in meiner Abwesenheit OHNE mein Wissen mal eben eine Lumbalpunktion durchgeführt.


    Oje, Trin, mein absoluter Albtraum. #knuddel


    Ich befürchte, dass durch die Einwilligung der Dammschnitt eben viel leichtfertiger gemacht wird, als sonst üblich.
    Auch die sonstige Behandlung dort war unter aller Kanone, die Ärztin sagte mir, dass es "gleich ordentlich drücken wird, das sage ich Ihnen gleich". Ich saß minutenlang auf diesem Gynstuhl und die Tür ging auf und zu, während die Ärztin und Hebamme versuchten, die Abstrichergebnisse zu bewerten. Auch beim anschließenden langen Bauch-US lag ich ab Bauchnabel völlig unbekleidet auf der Untersuchungsliege, ein Tuch über den Beinen wäre ja jetzt keine Riesengeschichte gewesen für die Ärztin.
    Ich bin ganz schön geschockt, wie es da abging und auch, wie brutal die Untersuchung war.


    Ich würde auf jeden Fall mit der Hebamme sprechen ob im Zweifelsfall nicht mit dem eigenen Auto in ein weiter entferntes Krankenhaus verlegt werden kann.


    Hm, das Thema haben mein Mann und ich lange besprochen.
    Wir werden wohl jetzt folgendes machen:
    Wir starten wie geplant mit der Hausgeburt. Ich kann mir gerade keine Situation vorstellen, in der verlegt wird und wir noch viel Zeit haben. Also wenn wir verlegen, dann in die "Horror-Klinik" weil Notfall.
    Mein Mann hat aber auch diesmal das "Recht", die Hausgeburt ohne Grund abzubrechen, wenn er ein komisches Gefühl bekommt. Wenn dann nichts dagegen spricht von Hebammenseite würden wir die 30 Minuten fahren.


    Die Hausgeburt abzusagen, nur weil das Krankenhaus vor Ort eine Katastrophe ist, möchte ich nicht. :(


    Falls du die Kraft hast, schreib dem jetzigen KH einen kurzen Brief, worin du erklärst, weshalb du dort auf keinen Fall hingehst und sie auch nicht weiterempfiehlst.


    Ich brauche das Krankenhaus ja vielleicht noch, deswegen mag ich mir das eigentlich gerade nicht verscherzen mit denen.
    Ich werde mich wohl aber einfach nicht anmelden zur Geburt. Sie haben ja jetzt alle Daten von mir und wenn ich dann komme, sind diese zwei Sachen dann auch schnell unterschrieben bzw. in dem Dammschnittfall eben nicht unterschrieben.


    Hat jemand eine Idee, wie ich das Vertrauen in meinen Körper und das Baby wieder bekomme? Irgendwie sind meine Bauchmaus und ich in dieser Schwangerschaft störanfällig und lassen uns leicht aus der Ruhe bringen. Ich habe aber das tiefe Gefühl, dass alles gut gehen wird, auch mit der Hausgeburt. Im Kopf mag es aber nicht ankommen. Was kann ich da tun, vielleicht weiß jemand was?

  • Charly, du machst jetzt erstmal in Ruhe eine tolle, kraftvolle, selbstbestimmte und familienorientierte Hausgeburt. Danach kannst du ja trotzdem noch schreiben ("um mir all dieses zu ersparen, bin ich zur Geburt daheim geblieben und hatte mit meinem Mann und meiner Hebamme eine wunderschöne Hausgeburt. Mein Kind wog xxxx g und war xx cm groß.").


    Ich habe jetzt nicht verstanden, ob es möglich ist, deine Hebamme auch im KH an deiner Seite bleibt, zumindest als Freundin/Doula. Bei allem Verständnis und allem Respekt vor den Gefühlen deines Mannes: Ich finde, du kommst ihm da sehr weit entgegen. Wenn er ein komisches Gefühl kriegt, wird die Hausgeburt abgebrochen. Aha. Und wenn dein Gefühl stimmig ist, du gut drin bist in deiner Wehenarbeit, wird einfach unter- bzw. abgebrochen und in ein KH gefahren (auch wenn das nun von beiden KH die bessere Alternative wäre). Das heißt Ortswechsel, fremde Umgebung, auf neue Leute einstellen, evtl. Angst von deiner Seite, Schmerzen usw. Und dort soll die Geburt dann besser laufen, weil der Vater beruhigter ist? Was ist mit dir? Du bist die Hauptperson, es geht um dich, um dein Wohlbefinden, deine Privacy.


    Versteh mich nicht falsch: Ich kann nachvollziehen, dass du deinen Partner als Vater deines Kindes miteinbeziehst. Das ist hochanständig, ich find das gut. Achte aber vor allem auf deine Bedürfnisse, was ist dir am Wichtigsten? Wo fühlst du dich am wohlsten? Letztlich kriegt nicht dein Mann das Kind, sondern du. Das heißt, alle Entscheidungen, die du mit Rücksicht auf ihn triffst, haben Konsequenzen für dich - und für euer Kind.


    Noch ein größeres Aaaber: Wenn dein Mann ins KH will, bedeutet das für ihn, dass, egal in welchem KH, er extrem für dich und deine Bedürfnisse einstehen muss vor dem Personal. Das ist eine Riesenverantwortung!! Er kann nicht aus reinem Sicherheitsdenken/Unwohlsein mit dir in ein KH und dann zwar dort anwesend und dabei sein, aber dich ansonsten dem Schicksal und möglichen Interventionen überlassen.


    Glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Ich befand mich vor acht Jahren in einer ähnlichen Situation. Meiner war strikt gegen Hausgeburt, sogar das Geburtshaus kam nicht in Frage. Unsere Große kam in einem KH zur Welt, zwar vaginal, aber sonst mit allen - ich schreibe bewusst Schikanen - der KH-Routine und Interventionsspirale, dazu übergriffigem, unfreundlichem und unsensiblen Personal. Mein Mann spürte unter der Geburt, dass es mir damit psychisch nicht gut ging. Solange ich selbst konnte, kämpfte ich unter Wehen für meine Selbstbestimmung. Irgendwann kam der Punkt, da hatte ich keine Kraft mehr. Anstatt für mich einzustehen, schwieg mein Mann, dachte/hoffte, die würden schon wissen, was sie tun und wenn das Baby da sei, sei ohnehin alles egal. War es aber nicht. Ich ging ins KH - meine Mann zuliebe - und raus kam ich mit einem Baby und einem fetten Geburtstrauma, das Jahre gebraucht hat, um zu heilen. Ich konnte nicht mal mehr an dieser Stadt vorbeifahren, ohne zu weinen. Wir hatten massive Beziehungsprobleme, die wir erst aufarbeiten mussten. Hätte mein Mann das vorher kommen sehen, er hätte meinem Wunsch mehr Beachtung geschenkt, ganz sicher.


    Mein Rat: Spreche mit deinem Mann, stellt einen Plan auf, welche Dinge dir bei/trotz einer KH-Geburt wichtig sind. Du bist Hausgeburtsfrau, Charly, daher gehe ich davon aus, dass du solange es möglich ist und euer Zustand zulässt, vielleicht auf vieles verzichten möchtest, was sonst so Stanard ist (Braunüle legen etc., x Menschen um dich herum, häufige Untersuchungen, Wehentropf, Rückenlage...). Mach dir klar, dass es im KH, egal in welchem, anders sein kann, als daheim. Suche dir, wenns geht, eines, wo sie nicht mit den Augen rollen, wenn du die Einwilligung zum Dammschnitt und zur Braunüle verweigerst, sondern kein Drama draus machen.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

    Einmal editiert, zuletzt von Trish ()

  • Bei uns ist das nächste KH MINDESTENS 30 Autominuten entfernt. Insofern würde mich diese Anfahrt nicht unbedingt schocken.


    Hast du es schon mit deiner Hausgeburtshebamme besprochen? Was sagt sie zu der Option im Notfall 30 Minuten fahren zu müssen?

  • Du hast auch noch die Möglichkeit dieses Krankenhaus im Internet über eines der entsprechenden Portale zu bewerten.


    Das hört sich gruselig an. Ich würde im Zweifelsfall den "Vertrag" ergänzen: Nur bei dringender Indikation und wenn es dem Kind sehr schlecht geht. Oder so ähnlich. Ansonsten zu den nächstgelegenen kH fahren. Ich finde das gar nicht so unwahrscheinlich, daß Ihr mit Zeit verlegt. Du könntest nochmal bei Quag gucken, aber meines Wissens sind die Verlegungen nicht dringlich und enden zu einem Großteil übrigens auch nicht im OP. Insofern würde ich den Fall einer halbstündlichen Fahrt gar nicht so unwahrscheinlich einstufen. Falls es überhaupt dazu kommt. Aber das wird es nicht! #yoga :)


    Ich finde, du kommst ihm da sehr weit entgegen. Wenn er ein komisches Gefühl kriegt, wird die Hausgeburt abgebrochen. Aha. Und wenn dein Gefühl stimmig ist, du gut drin bist in deiner Wehenarbeit, wird einfach unter- bzw. abgebrochen und in ein KH gefahren (auch wenn das nun von beiden KH die bessere Alternative wäre). Das heißt Ortswechsel, fremde Umgebung, auf neue Leute einstellen, evtl. Angst von deiner Seite, Schmerzen usw. Und dort soll die Geburt dann besser laufen, weil der Vater beruhigter ist? Was ist mit dir? Du bist die Hauptperson, es geht um dich, um dein Wohlbefinden, deine Privacy.


    Da unterschreibe ich. Vielleicht tut Euch ein gemeinsames Gespräch nochmal ganz gut? Evtl. mit Hebamme? Das entscheidest natürlich Du, ob Du bei der Regelung bleibst. Aber ich finde, Dein Mann sollte Dir voll und ganz vertrauen, daß Du die Situation (mithilfe der Hebamme) richtig einschätzt. Vielleicht ist er nicht ganz überzeugt und macht sich Sorgen. Die könnten in einem Gespräch ausgeräumt werden, es gibt ja sehr gute Argumente für Deine Entscheidung. :)



    Ich war übrigens immer ganz störanfällig in der Schwangerschaft. Bauchgefühl gleich null. Aber als es dann losging, hat mich irgendwas anderes gesteuert, der Hormoncocktail, die Wehen oder was auch immer und das ging gut so. :)
    Ich drücke Dir die Daumen, daß das bei Dir auch zwei verschiedene Paar Schuhe sind, die Schwangerschaft und die Geburt.

  • Ihr seid so toll, danke für eure Antworten. #knuddel


    Ich habe jetzt nicht verstanden, ob es möglich ist, deine Hebamme auch im KH an deiner Seite bleibt, zumindest als Freundin/Doula.


    Nein, das geht nicht, weil meine Hebammen das nicht machen. Sie würden mich an das Krankenhauspersonal übergeben.


    Ich finde, du kommst ihm da sehr weit entgegen. Wenn er ein komisches Gefühl kriegt, wird die Hausgeburt abgebrochen.


    Ich muss meinen Mann da ein bisschen in Schutz nehmen bzw. das etwas besser erklären. Mein Mann ist definitiv gegen die Hausgeburt. Das war er beim Dritten auch schon, dennoch hat er sie mit begleitet und den Geburtspool aufgebaut und befüllt. Er hat aber auch damals nur zugestimmt mit der Prämisse, er darf jederzeit ohne Angabe von Gründen abbrechen. Das gestehe ich ihm aus folgendem Grund zu:
    Mein sonst sehr kopfgesteuerter Mann scheint eine "Gabe" zu haben, was gesundheitliche Aspekte betrifft. Er hat bereits 2 Mal die Entscheidung getroffen, mit unserem Mittleren ins Krankenhaus zu fahren, wo ich noch lange gewartet hätte. Beim ersten Mal war der Lütte 4 Wochen alt und hatte einen Knubbel am Damm. Nichts, womit man ins Krankenhaus fährt (entdeckt Montag abend). Wir sind dennoch hin und haben dem Kleinen damit eine OP erspart, 2 Stunden später wäre man höchstwahrscheinlich mit dem intravenösen Antibiotikum nicht mehr bis zum Abszess gekommen. Die Ärzte wollten den Kleinen direkt am Dienstag morgen operieren, auch da entschieden wir, wir warten ab ob es besser wird und die Einschätzung war richtig.
    Beim 2. Mal hustete der Mittlere 12 Stunden und mein Mann schickte uns ins Krankenhaus (war natürlich Samstag). Er hatte eine Lungenentzündung und es war gut, so früh zum Arzt zu gehen, wir hatten auch so schon ziemlich Probleme, seine Sauerstoffsättigung in den Normbereich zu bekommen trotz Sauerstoffmaske.
    Auch jetzt beim Verdacht auf Blasensprung schaute er mich an und sagte "Fahr zur Beruhigung, aber es ist nichts, da bin ich mir sicher". Hört sich komisch an, aber er ist da wirklich mein Fels in der Brandung, auf den ich mich bisher immer verlassen konnte.
    Ich vertraue ihm 100%ig, dass er die Hausgeburt nicht leichtfertig abbricht.


    Ich ging ins KH - meine Mann zuliebe - und raus kam ich mit einem Baby und einem fetten Geburtstrauma, das Jahre gebraucht hat, um zu heilen. Ich konnte nicht mal mehr an dieser Stadt vorbeifahren, ohne zu weinen.


    Das hört sich schrecklich an. #knuddel


    Noch ein größeres Aaaber: Wenn dein Mann ins KH will, bedeutet das für ihn, dass, egal in welchem KH, er extrem für dich und deine Bedürfnisse einstehen muss vor dem Personal. Das ist eine Riesenverantwortung!!


    Er hat ja schon 2 Mal bewiesen, dass er auch dafür geeignet ist. Wir haben die ersten beiden ambulant im Krankenhaus bekommen (nicht in diesem, sondern in zwei verschiedenen in Hamburg).
    Es ging nie um großartige Sachen, aber ich habe wahnsinnig Panik vor einer PDA und möchte nur eine, wenn es zum Kaiserschnitt kommt. Bei beiden Geburten kam der Moment, da wünschte ich mir eine PDA. Ohne dass ich es mitbekam signalisierte er den Hebammen, sie sollen das ignorieren und sprach mir statt dessen Mut zu. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
    Er sieht es halt so: wir gehen ins Krankenhaus, die lassen uns da weitestgehend in Ruhe (dafür würde er schon sorgen) und 4 Stunden später spazieren wir mit Baby im Arm wieder raus.


    Eine Braunüle werden wir übrigens direkt legen, wenn die Hausgeburtshebammen eintreffen. Ich gebäre leicht und komplikationslos (und trotzdem sehr schmerzhaft #yoga ), aber mein Kreislauf ist echt die Schwachstelle. Bei der zweiten Geburt im Krankenhaus versuchten sie mir ca. 30 Minuten vor Ende einen Zugang zu legen, was sich dank kaum vorhandenen Blutdruck als echt schwierig herausstellte.
    Bei der letzten Geburt zu Hause war alles traumhaft bis zu dem Moment, als ich aus der Wanne kletterte. Ich bekam sofort massiven Schüttelfrost und mein Kreislauf war dabei, sich zu verabschieden. Mit Traubenzucker ging es mehr schlecht als recht, daher haben wir jetzt diese Einigung getroffen. So können die Hebammen mir schnell helfen, wenn es nötig ist, denn diese 20 Minuten waren für meinen Mann der reinste Horror (für mich waren sie auch heftig, aber ich habe kaum etwas davon mitbekommen) und für die Hebammen auch recht überraschend.


    Hast du es schon mit deiner Hausgeburtshebamme besprochen? Was sagt sie zu der Option im Notfall 30 Minuten fahren zu müssen?


    Eine davon hat ja die letzte Hausgeburt begleitet und da waren wir auch 25-30 Minuten vom Krankenhaus entfernt. Für sie wäre es denke ich also kein Problem.


    Irgendwie war ich da aber stabiler, diesmal hatten wir doch schon externe Fehleinschätzungen, die mein Vertrauen in ein gutes Ende doch stark erschüttert haben (Verdacht auf Trisomie21, Verdacht auf Fruchtwasserabgang).


    Du könntest nochmal bei Quag gucken, aber meines Wissens sind die Verlegungen nicht dringlich und enden zu einem Großteil übrigens auch nicht im OP.


    Finde ich das im Internet? Stehen da auch die Gründe für die Verlegung?
    Bei der zweiten Geburt hatte unser Kind massive Probleme mit Herztonabfall bei jeder Wehe, das ist so er einzige Grund, den ich mir vorstellen kann. Aber das ist ja auch dann ein Notfall, mit dem ich nicht 30 Minuten fahren möchte. Alles andere wie Geburtsstillstand oder ähnliches bin ich sicher, bekommen unsere Hebammen hin.


    Vielleicht ist er nicht ganz überzeugt und macht sich Sorgen.


    Das ist unbestritten so und sein Hauptargument ist eben, was, wenn was mit dem Baby ist das sofortige medizinische Intervention erfordert. Natürlich wäre das der absolute Super-GAU und so richtig entkräften kann ich es nicht, außer dass es eben sehr unwahrscheinlich ist.


    Ich war übrigens immer ganz störanfällig in der Schwangerschaft. Bauchgefühl gleich null. Aber als es dann losging, hat mich irgendwas anderes gesteuert, der Hormoncocktail, die Wehen oder was auch immer und das ging gut so.


    Das freut mich sehr für Dich. #kuss
    Ich war bisher aber eben immer eigentlich ganz entspannt in den Schwangerschaften.


    Ich drücke Dir die Daumen, daß das bei Dir auch zwei verschiedene Paar Schuhe sind, die Schwangerschaft und die Geburt.


    Danke. #blume
    Ich habe ja eigentlich auch das tiefe Gefühl, das alles gut wird, auch mit der Hausgeburt.
    Dennoch will das im Kopf diesmal einfach nicht ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charly ()