Meine Gedanken zur Eingewöhnung

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    • Offizieller Beitrag

    Bärin: Also, als Quasi-Leidensgenossin würde ich Dir raten: Verabschiede Dich davon, hier irgendwen oder -was von Eurem Weg, also den Weg, den Du für richtig befindest, überzeugen zu wollen. Diese eigentlich ganz simple Einsicht hat mir geholfen, mich sicher zu fühlen und mich durchzusetzen. Vorher dachte ich immer, mich erklären und rechtfertigen zu müssen und war dann irgendwie geknickt, dass meine so tollen Vorstellungen kein Echo fanden. Und so konnte ich mich natürlich nicht durchsetzen und hab mich viel zu passiv verhalten und die TaMu mal machen lassen. Die ErzieherInnen machen es ja zigmal anders, die haben halt ihren 'Schuh' drauf, und den finden sie natürlich auch gut. Aber sie müssen es nicht supi-toll finden, es reicht wenn sie Dich einfach machen lassen, es akzeptieren und da mitwirken, wo sie gefordert sind. Du bist die Mama, Du bist die Fachfrau für Deinen Sohn. Punkt.


    Dann finde ich auch, dass viel über die Bezugsperson, die sozusagen an Deine Stelle tritt, geht. Kennst Du denjenigen schon, der das sein wird? (diese Neue, von der Du sprichst) Wenn Sie wirklich rafft, was das heißt, Bezugsperson zu sein und sich um den kleinen Bären bemüht, dann kann da auch eine Bindung entstehen.
    Cool ist natürlich, dass Du Deinem Kind schon viel erklären kannst und er auch schon viel verbalisieren kann. Weiß er, warum Du möchtest, dass er in den Kiga geht? Was sagt er denn so dazu?
    Wie waren eigentlich die Kontakte zu den anderen Kindern in diesem Kiga bisher? Positive, freundschaftliche Kontakte können da natürlich erleichternd wirken.
    Was macht ihm denn im Kiga prinzipiell eine Freude, was am meisten Spaß?


    Und keine Sorge, eine sichere Bindung verschwindet nicht so einfach, wenn es mal stressig und anstrengend wird. Du bist ja immer noch dieselbe Mama, die für ihren Sohn verlässlich da ist und änderst nicht plötzlich dein Verhalten komplett.

  • Hallo,


    ich mag das hier nochmal ausgraben. #schäm


    Als Du, Trin, den Text im Januar hier veröffentlicht hast, hab ich ihn kurz quergelesen, in meinem Hirn den Merker gesetzt "da gibts was zu im Rabenforum" und nicht weiter drüber nachgedacht. ;)


    Jetzt hat es sich ergeben, dass meine Kleine ab Oktober in die Kita geht. Diese Woche war Elternabend (der Einzige bis es los geht, was ich etwas komisch finde, aber naja...) und ich konnte leider nicht teilnehmen. Also ist mein Mann allein hin.
    Aus dem, was er so erzählt, sich durch Nachfragen rausstellt und dem, was in der Infomappe der Kita steht möchte ich mir jetzt mit Hilfe von Deinem Text ein Bild machen, was da ab 5. Oktober auf meine Kleine und mich zu kommt.


    Deinen Text finde ich dazu sehr hilfreich. Vielen Dank nochmal dafür!


    Genau zum Thema "Wie lang wird eingewöhnt" möchte ich etwas schreiben.
    Ich hab meinen Mann per WhatsApp gefragt, wie lang eingewöhnt wird.
    Er antwortet: Eine Woche, bei Bedarf kanns auch mal länger sein.
    Ich hab mir nix bei gedacht. So wie Jule momentan drauf ist, dauert ihre Eingewöhnung nicht viel länger als eine Woche...ob das in fünf Monaten immer noch so ist, weiß man natürlich nicht.
    Eine Bekannte ist Erzieherin und meinte, bei so Mini-Zwergen sind 4 Wochen üblich.
    Das hab ich meinem Mann mitgeteilt und dann kam raus, dass die Kita die Eingewöhnung so lang macht, wie es für das Kind nötig ist, sich die anderen Eltern aber leider nicht mehr Zeit nehmen... ;(  
    Unsere Eingewöhnung startet am 05.10., meinem Chef hab ich mitgeteilt, dass ich ab November wieder arbeiten kann.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich nicht den gesamten Oktober mit anwesend sein müssen, aber ich bin froh, so flexibel zu sein, dass ich es KÖNNTE.


    Die Kita erwähnt und beschreibt das Berliner Modell in der Info-Mappe. Wenn Jule so offen bleibt, wie sie jetzt ist, wird das gut funktionieren, da bin ich sehr zuversichtlich.
    Leid tun mir die Kinder der anderen Eltern. Wenn da eines einen längeren, vorsichtigeren Weg bräuchte... ;(


    Ähm ja...was wollte ich eigentlich schreiben?


    Vielen Dank für den Text, Trin. Da ich selber nie im Kindergarten war, wusste ich überhaupt nicht, was auf meine Kleine da zukommt. In meiner Vorstellung hätte ich sie eines Morgens dort abgeliefert und Mittags wieder abgeholt...Eingewöhnung??? Was ist das #confused
    Sorry, aber ich hatte noch nie mit Kindergarten zu tun.
    In die Schule bin ich ja auch nicht eingewöhnt worden...da musste ich auch einfach so hin, ohne vorher in Fremdbetreuung gewesen zu sein. Ja, das Alter kann man nicht vergleichen. Aber vielleicht als Erklärung, warum ich jetzt selbst erst mal ganz viel lernen muss. :)

    • Offizieller Beitrag

    .Eingewöhnung??? Was ist das

    Das kann frau eigentlich ganz einfach zusammenfassen: "Ich bin an einem Ort, den ich kenne und ich habe Menschen um mich rum, die ich kenne und zu denen ich eine Beziehung aufgebaut habe und denen ich vertraue".


    Wie lange das geht, ist individuell, wie der Weg dahin geht, ist individuell - aber im Säuglings- und Kleinkindalter absolut unumgänglich. Ich halte eine gute Eingewöhnung immer noch für einen der wichtigsten Punkte bei familienergänzender Betreuung (und familieninterner eigentlich auch).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke, Talpa! #herzen
    Aber die Frage war mehr als Verdeutlichung meiner damaligen Ahnungslosigkeit gedacht. Seit ich mich mit dem Thema Fremdbetreuung befasse, weiß ich schon, dass es eine Eingewöhnung gibt und dass es wichtig ist, dass die nach den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes ausgerichtet ist.
    Besser gesagt, die Bedürfnisse des Kindes an erster und die der Eltern an zweiter Stelle. Wenn mein Kind mit höchstmöglicher Einfühlsamkeit zwei Monate Eingewöhnung bräuchte, ich aber schon nach einem Monat arbeiten muss, weil sonst der Job flöten und die Existenz der Familie gefährdet ist, muss man eben einen verträglichen Weg finden, der nicht zu 100% sondern vielleicht zu 80% oder 75% den Bedürfnissen des Kindes gerecht wird.
    Das soll ein fiktives Beispiel sein. Ich persönlich bin zum Glück in alle Richtungen flexibel. Selbst wenn die Eingewöhnung nicht funktioniert und wir noch ein Jahr verschieben ist es finanziell und arbeitsplatztechnisch ok...ich brauch halt dann noch'n bisschen mehr Johanniskraut #lol

  • Leid tun mir die Kinder der anderen Eltern. Wenn da eines einen längeren, vorsichtigeren Weg bräuchte... ;(


    Das fand ich für mich am schlimmsten. Im Kindergarten war ich anfangs von 8-8:30 Uhr mit in der Gruppe, ich konnte nach zwei Wochen nicht mehr mitgehen, weil ich es nicht mehr ertragen habe. Meine Mutter hat dann die Eingewöhnung übernommen. Die drei Erzieherinnen waren mit den - ich weiß nicht wievielen - weinenden Kindern völlig überfordert, ein Junge lag jeden Tag ab 8 Uhr alleine weinend auf dem Boden, wie es um halb neun weiterging, weiß ich nicht, weil ich dann mit meiner Tochter wieder gegangen bin. Kommentar des Vaters: Der will seine Grenzen austesten. #heul Der Junge war die gesamte Kindergartenzeit über auffällig (nach Berichten meiner Tochter).


    Ich denke, dass es in der Krippe zumindest von Erzieherseite anders aussieht, alleine schon vom Betreuerschlüssel her. Aber auch die Einstellung ist eine andere, in der Krippe wird generell begleitet eingewöhnt, im Kindergarten gibt es das dann gar nicht mehr.

  • Hi!
    Ich wollte nur schnell noch ein "Dankeschön Trin!" hierlassen, da ich seit Ende April eine weitere U3 Tagestochter-Eingewöhnung am laufen habe und mir deine Gedanken bzw. den dein verfasster Ablauf von dem Trennungsmoment/tempo da wirklich gut geholfen hat... Da die Mutter bis dato nur eine Kiga-Eingewöhnung über 3 eben mit ihrer älteren Tochter in einer Woche kannte, musste ich zu Beginn doch deutlich Überzeugungsarbeit bzw. "meine Arbeitsweise" erklären/verdeutlichen und es ist grade so schön zu erleben, wie diese vielen kurzen Treffen von uns bei dem Mädelken so deutlich Früchte zeigen und ALLE entspannen und sich über Kontakt freuen!
    Danke echt !


    Schneefrau

    Mit drei Schneejungs 2007, 2009 & 2014 #love