Wie Antibiotikum ins Kind kriegen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Das Bärchen hat gestern wegen Scharlach einen antibiotischen Saft bekommen. InfectoCillin, heißt er.
    Unser Problem, das Kind erbricht, sobald er versucht das Zeug zu schlucken. Es schmeckt echt eklig und würgt sogar mich, beim Versuch es runterzuschlucken. Gestern hatten wir hier ein echtes Drama, er hat zweimal das eh schon wenige Essen und trinken erbrochen. Keine Belohnungsaussicht, nichts half, der Saft ging nicht ins Kind.
    Weiß von euch jemand, ob es Alternativen gibt? Tabletten vielleicht, die ich mörsern und ins Essen mischen könnte? Werd eh gleich beim Kinderarzt anrufen, aber ich wüßt gern konstruktive Vorschläge.
    Er hat das erste Mal Scharlach und ich bin grad etwas hilflos.


    Vielen Dank.

  • Habt ihrs mit einer Spritze in die backentasche versucht? Dann kommt nicht so viel auf die Zunge...


    Antibiotika-Saft ist immer schwierig. Aber Tabletten-Staub auch. Wenn's gar nicht geht, kann der KiA vielleicht etwas mit anderem Geschmack finden.

  • Das Problem kenn ich auch. :S Evtl. hat der KiA noch eine Alternative auf Lager, die nicht ganz so scheußlich schmeckt. Tabletten haben wir nicht bekommen. Unser Trick war dann, das Kind erst ein Stück Schokolade lutschen zu lassen, dann schnell den Saft runterkippen und gleich wieder ein Stück Schokolade hinterher. :D

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Mein Kleiner kann das auch nicht.


    Wir haben diese Lösung gefunden.


    Ich ziehe die erforderliche Menge in eine Einwegspritze, wir bewaffnen uns mit Süßem Getränk und/oder Gummibärchen, und dann wird das Antibiotikum in Minieinheiten verabreicht. Die komplette Dosis führt immer zum Brechreiz. Also Minimengen, dazwischen Gummibärchen oder Trinken.

  • Unsere Geheimwaffe war immer Samba (oder schnöde Nutella, aber Samba-Schokoaufstrich ist "zäher").


    Also ein Löffen Schokodings, Medizin, während's noch im Mund "klebt", ein Löffel Schokodings hinterher.


    Wenn das nicht klappt -> Arzt oder Apotheker nach einer Alternative fragen.


    Gute Besserung!


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Hallo,


    Wenn das Kind erbricht, könnte auch eine allergische Reaktion dahinterstecken.


    Ich würde den Kinderarzt nach Alternativen fragen. Meine Kinder konnten relativ zeitig Tabletten schlucken und fanden die angenehmer als Saft, der ewig im Mund rumklebt. Bei einer Allergie hilft das nichts, aber wenn es "nur" der Geschmack und die Konsistenz ist (dir ich persönlich auch extrem widerlich finde), schon.

  • Danke für eure Ideen. Spritze hatten wir versucht. Auch mit Süßem bestechen. Kommentar war: " ich will auch nie wieder was Süsses essen. Ich will das nicht nehmen" #heul
    Auch der Ausflug ins Naturkundemuseum, grad Dinophase, half als Aussicht nicht.
    Allergie, werd ich mal ansprechen. Allerdings erbricht er sofort, sobald das das Zeug eine bestimmte Schwelle im Hals überschreitet, kanns nicht besser ausdrücken.
    Vielleicht kann er ja Tabletten schlucken..... Er meinte gestern, ich solle doch Kindertabletten besorgen.


    Gleich macht der Kinderarzt auf, ich werde berichten.


    Vielen Dank.

  • Bei meiner Tochter war die einzige Möglichkeit, Tabletten zu geben. Den Saft hat sie nicht runterbekommen, das ging überhaupt nicht. Die Tabletten haben wir 1 x geteilt, dann hat sie einen Löffel Pudding genommen, die halbe Tablette drin versteckt und zusammen runtergeschluckt. Das dann noch mal und ein Glas Wasser hinterher getrunken und das war´s. Kein Vergleich zu dem Drama mit dem Saft...

    Liebe Grüße,
    Kirsten mit Sohn (2003) und Tochter (2006) #sonne

  • Jetzt sitz ich hier und heule. Die Kinderarztpraxis hat zurück gerufen, das Medikament muß ins Kind. Sie haben anderenfalls schon die Krankenhauseinweisung fertig. Ich soll ihm Zäpfchen gegen Übelkeit geben, Vomicur, dann den Saft nochmal versuchen. Für Kinder in seinem Alter 3,75 Jahre gäbe es keine Alternativen.


    Das Bärchen hockt jetzt in seinem Rückzugsort und will nicht mehr rauskommen. Lieber für immer krank sein. Murmelt in einer Tour " blöde Mama". Und ich kann ihn verstehen.

  • Hallo,


    Oh weh, armes Kerlchen, arme Mama....


    Wie begründen die Drohung mit dem KH denn? Besteht irgend eine akute Gefahr für dein Kind, z.b. auf Grund einer Vorerkrankung? Oder ist sein Allgemeinzustand sso dramatisch, daß es zu Hause nciht mehr vertretbar ist?


    Sie können dich ansonstens nicht ins KH zwingen. Man kann leichten Scharlach sogar ganz ohne AB ausheilen lassen (Was viel Zeit, intensive Zuwendung und strikte Quarantäne erfordert, aber nicht verboten ist).


    Was spricht denn aus seiner Sicht gegen eine andere Form (Tablette), wenn das Kind sie nehmen würde? Ist es so ein exotisches AB, daß es das in der entsprechenden Stärke nicht als Tablette gibt und ist durch den Abstrich belegt, daß dieses und NUR dieses AB in Frage kommt?? (Das wäre für mich die einzige Begründung, die ein 2keine andere Möglichkeit" rechtfertigen würde.

    Uns hat auch mal eine KiÄ Zäpfchen aufgeschrieben, weil sie meinte, Kinder im Alter meines Sohnes schlucken keine Tabletten. Unsere KiÄ sah das zum Glück anders und seitdem bekamen wir das Medikament in Tablettenform.



    Ich habe das Gefühl, er macht es sich gerade ziemlich leicht, wenn er nicht mal über Altenativmedikamente nachdenkt und statt dessen weiteres Medikamente - noch dazu Zäpchen - gegen eine Übelkeit verschreibt. die ausschließlich das Medikament verursacht (oder ist ihm auch sonst so übel, daß er Medikamente braucht?).


    Ich wünsch euch eine gute Lösung!

  • Ach Mensch, das ist echt so schwierig. Aber lass Dir nicht mit dem Krankenhaus drohen, das erzeugt nur unnötigen Druck.
    Unser Mittlerer konnte das widerliche Zeug sogar aus dem Magen wieder hochwürgen, also nachdem er es schon geschluckt und nachgespült hatte. Ein anderer Geschmack half hier nicht.


    Habt ihr mal versucht, es in Apfelsaft zu rühren und dann löffelweise? Oder alle Dinos bekommen erstmal einen Schluck?


    Die Aussage mit den Tabletten haben wir übrigens auch bekommen, also dass es für die Altersgruppe keine Alternative zum Saft gibt.

  • Danke Trin für deine Antwort.
    Gerade überleg ich, ob wir es ohne Ab schaffen. Dem Kind geht es an sich nicht schlecht. Er hat Fieber und ist halt krank, aber er trinkt recht gut und iß auch kleine Mengen. Mir macht das Schreckgespenst Scharlach und die Langzeitfolgen, Glomerulonephritis, rheumatiche Beschwerden... einfach Angst. Und drei Wochen Quarantäne ist auch grad keine tolle Aussicht.
    Lt Arzthelferin gibt es einfach das Medikament als Tablettenform nicht.
    Ich glaub wir sind auch vielleicht als faule Eltern abgestempelt. Mein Mann war gestern mit ihm dort. Er hat nicht wie ich sonst, geschwindelt, sondern ehrlich gesagt,daß wir nicht Fieber messen, und nur senken, wenn es dem Bärchen schlecht geht.
    Ich frag jetzt unseren Hausarzt nach Alternativen.


    Edit, ich schreib zu langam. Danke auch den anderen. Krieg das Zitieren nicht hin.

  • oje, ihr armen. bei uns halfen in dem alter nur überredungskünste...ruhiges erklären. sie hat es dann irgendwann verstanden und es anstandslos genommen (mit nase zuhalten, damit sie es nicht gleich schmeckt) und dann gleich was süßes nachgetrunken. alle anderen sachen halfen hier auch nicht.


    aber kann der kia nicht das gleiche ab mit anderem geschmack verschreiben ? da gibts doch bestimmt nicht nur eine firma ??



    Edit, sehe gerade dass du über die arzthelferin schreibst: hast du die aussage auch vom arzt ? ansonsten wäre ich so frech mich direkt zum arzt verbinden zu lassen.

    und HIER und HIER treffen sich die Münchner Raben #top



    I`ve failed over and over and over again in my life....and that is why I succeed
    Michael Jordan

    Einmal editiert, zuletzt von schokine ()

  • Nur der Vollständigkeit halber, das Süße funktioniert nicht als Versprechen, sondern wirklich mechanisch, um es im Mund angenehmer zu machen. Der Beitrag von kerstin_pfalz hat mich daran erinnert, dass wir mal einen Frankreich-Urlaub lang ein Nutella-Glas für meine Tochter herumgetragen haben, die nach einer OP Antibiotika nehmen musste. Da bräuchten wir auch vor Ort Nachschub und der gleiche Wirkstoff in anderem Sirup war für sie viel besser zu handeln.


    Ich glaube, dass man die drei Wochen scharlach-Quarantäne auch vorher abbrechen kann, wenn man nochmal einen Abstrich macht. Wir haben schon beides gehabt - scharlach mit leidendem kind mit Antibiotikum (und Rückfall kurz danach) und Scharlach mit ausschlag und Streptokokken-Abstrich ohne sonstigen Beschwerden ohne AB.


    Wie wurde das Scharlach bei euch denn erkannt/nachgewiesen?

  • cashew, er hat leider die typischen Symptome und es wurde ein Abstrich gemacht, auch hierbei hat er gleich mal die Praxis vollgebrochen. Mein Mann war gestern mit dabei, daher erschliest sich mir nicht alles.


    Die Arzthelferin hat die Ärztin gefragt, deswegen hat sie zurückgerufen. Ich hoffe die ist nicht so dreist mich einfach anzulügen, in der Hoffnung ich würd aus Angst vor dem Krankenhaus das Kind zwingen.


    Ich hab die Dosis AB jetzt in Blitztortenguß gemischt mit viel Xylit und in Dinosilikonformen erstarren lassen, jetzt hoff ich, er kriegt das rein.


    Ich berichte.


    Danke allen.

  • Oje, so ein AB-Drama hatten wir auch schon mal.


    Sprich noch mal mit dem Arzt. Es gibt bestimmt eine Wirkstoffalternative! Und die wird hoffentlich viel besser akzeptiert.


    Mein Kleiner spuckt einen Wirkstoff aus, egal welche Darreichungsform und welche Versüßungen und Versprechen, andere sind kein Problem. Da lohnt es sich echt, nach Alternativen zu suchen. Das schlimmste wäre eine "negtive Konditionierung" gegenüber jeglichen Medikamenten (haben wir leider bei Pflastern, wegen einer rabiaten Krankenschwester #sauer )

    Sabrina mit den Femilus (11/04, 01/08, 05/10 und 05/14)

  • Noch eine Idee: ich kenne mich da nicht aus, aber geht das AB-Rezept vielleicht aufs Budget der Ärztin und sie will dir deshalb kein anderes verschreiben #gruebel
    Dann versuch doch bei einem anderen Arzt oder sogar in der Notaufnahme im Krankenhaus ein Rezept mit anderem Wirkstoff zu bekommen. Es kann doch nicht sein, dass es nur ein AB bei Scharlach gibt. Was machen denn Leute die gegen diesen Wirkstoff allergisch sind ...

    Sabrina mit den Femilus (11/04, 01/08, 05/10 und 05/14)

  • Wir hatten dasselbe Drama hier vor 8 Wochen..und ja auch bei uns hieß es "kein anderer Wirkstoff, keine anderr Darreichungsform" da ich eh kein Antibiotikafreund bin haben wir es dann einfach gelassen....

  • Infectocillin enthält den Wirkstoff Phenoxymethylpenicillin. Den gibt es von anderen Anbietern auch, und zwar sowohl als Saft alsauch in Tablettenform. Es mag natürlich sein, dass aufgrund irgendwelcher Rahmenverträge mit Eurer Krankenkasse mit diesem Wirkstoff nur Infectocillin verordnet werden soll. Von diesen Regeln dürfte es aber auch Ausnahmen in begründeten Fällen geben.
    Außerdem sind bei Streptokokken-Infektionen (wozu Scharlach gehört) auch andere Penicilline wirksam. Fröschlein hat zum Beispiel gerade wegen einer Mittelohrentzündung Amoxicillin-Saft bekommen, der ihm wohl gut geschmeckt hat.