Wenn du nicht ... , dann dist du nicht mehr mein Freund / Lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein.

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  • Hallo,
    Bei uns im Kindergarten grasiert die oben genannte Erpressung. Ich habe das Gefühl, dass gerade die großen (Vorschulkinder) die Kleinen (neu im Kindergarten) damit gerne und oft unter Druck setzten.


    Als mein Sohn mich zu Hause auch mal probiert hat ob man Mama damit erpressen kann musste ich schon sehr grinsen; "Mama, wenn du mir das jetzt nicht gibst, dann lade ich dich nicht zu meinem Geburtstag ein", die von mir angebrachten Argumente haben ihn dann aber doch zum Nachdenken gebracht. Einen Kuchen wollte er ja dann doch auch haben.
    So. Anfangs fand ich das Spiel also nur zum belächeln und laufen lassen. Ich dachte (und denke eigentlich immer noch) dass er es schon lernen wird, dass an echte Freundschaft keine derartigen Bedingungen geknüpft sind.


    Jetzt hat er im Adventskalender diese Loombändchen gehabt, die er auch fleißig verknüpft. Gestern ist er also mit all seinen Armbändchen zum Kindergarten (stolz wie oskar) und als ich ihn abholte hatte er kein einziges mehr weil er sie alle verschenkt hat. Finde ich an sich auch nicht so schlimm, weil ich denke, dass die Dinger eigentlich dafür da sind, und das Basteln zum verschenken ja auch schön ist.
    Allerdings hat er die Bändchen ausschließlich an Kinder verschenkt, mit denen er eigentlich nichts zu tun hat, und die ihn mit der Freundschafts-/Geburtśtagserpressung unter Druck gesetzt haben. Ich habe mal vorsichtig versucht ihm das "freundschaft sollte nicht an Geschenke geknüpft sein"-Prinzip näher zu bringen, finde es aber doch recht schwierig.


    Ganz abgesehen davon, dass das kindgerechte Erklären irgendwie nicht ganz einfach ist, frage ich mich gerade ob das normal ist. Ich habe schon das Gefühl, dass das nicht nur ab und zu vorkommt, sondern zu guten Ton gehört.
    In der Kita wo er bis zum Sommer war kam dieser Spruch nie, allerdings war das auch eine reine u-3-Kita.
    Also, ist das massive einsetzten dieser Sprüche normal für den Kindergarten oder müssten die ErzieherInnen das besser eindämmen können? Ich schwanke ein wenig zwischen "das wird sich schon regeln, er wird es lernen" und "da sollte man eigentlich einen Riegel vorschieben"


    Was ist eure Meinung hierzu?
    normaler Kindergartenwahnsinn?
    oder doch ein wenig zu viel?

    Liebe Grüße


    PS wenn die Groß- und Kleinschreibung nich passt, bin ich gerade einhändig

  • hm, ich kenn das ganz massiv vom Kindergarten eines befreundeten Kindes, das war eine endlose Geschichte und setzt sich dort wohl schon seit Jahren fort :| Bei uns im Kiga gab es das Problem mal eine Zeitlang, also insgesamt mit: Wenn du nicht... bist du nicht mehr mein Freund, nicht unbedingt wegen Geschenken. Das gab sich aber so schnell wieder, das es kein großes Problem wurde, weiß nicht ob es von den Erziehern so schnell eingedämmt wurde oder ob es sich verlaufen hat. Ich würde aber erwarten, das es thematisiert wird, bevor es dauerhaft wird. Ob das allgemein viel bringt können vielleicht die Erzieherinnen hier im Forum besser beantworten #ja
    Bei meiner Tochter in der Gruppe hab ich es jetzt zum Glück noch gar nicht festgestellt.

    • Offizieller Beitrag

    ich wurde vom kleinen auch mal ausgeladen, weil ich etwas nicht tat, was er wollte, ein drittes eis oder so... :D


    ein freund des großen (damals 4 jahre) hatte mir gedroht nicht noch mal zu kommen, wenn er xy nicht darf. da sagte ich, dass ich es schade finden würde aber es wäre seine entscheidung, die ich natürlich respektiere dennoch seinen wunsch nicht erfülle.


    das Phänomen ist sehr bekannt, dass es in meinen augen schon als normal gilt.


    schon vor der schule hörte es bei uns bei beiden kindern auf.


    die erzieherinnen griffen da ein, wenn sie merkten, um bei deinem beispiel zu bleiben, dass de loom-bänder-hersteller unglücklich beim verschenken war, weil er eigentlich gar nicht hätte schenken wollen oder wenn die begeisterten "ich hätte auch gern ein loomband" kinder sehr aufdringlich waren.


    wir haben die kinder zuhause verstärkt, dass sie nichts verschenken und versprechen müssen, wenn sie das nicht wollen. sie spüren ja schon das unschöne Gefühl, dass sie unter zwang sind. Wollen aber auch dazu gehören und niemanden verletzen, ablehnen. das waren immer gute Gelegenheiten um über Freundschaft zu reden. So übt man sie ja auch. Entdeckt seine eigenen Grenzen und sie zu verteidigen.


    das hatte gut funktioniert.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Oh, das kenne ich auch von hier. Allerdings scheint sich das auf den "alten" Kindergarten zu beschränken.
    In der Einrichtung, in die die Kleine gewechselt hat, da scheinen die das zu unterbinden bzw. darüber zu sprechen. (*Memo an mich: mal die Erzieherinnen danach fragen*)
    Wtzig war die Zeit, als meine beiden Mädels sich zuhause damit versucht haben, sich gegenseitig unter Druck zu setzen. Da hab ich irgendwann mal mittenrein gegrätscht mit der Bemerkung: "Hier muss keiner extra eingeladen werden, der eh schon hier wohnt." Kurze Stutzer, Abnicken und dann war gut.
    Aber das Phänomen ist allgegenwärtig in der Altersgruppe. Ich hab das auch noch von meiner eigenen KiGa-Zeit grob in Erinnerung (Typischer Sandkastenplausch: "Wenn du nicht [...]dann bist du nicht mehr mein Freund" Antwort "Pah, bin ich eh nicht, bin ein Mädchen. Blblblbl" )

    Einmal editiert, zuletzt von Tante Dotte ()

  • das gibt es hier im kindergarten auch.
    auch bei spielverabredungen zuhause.


    grade heute nachmittag saß mein sohn (5 jahre) heulend hinterm sofa und schluchzte "du bist nicht mehr meine freundin, ich lade dich niiiie wieder ein!" und seine freundin (knapp 6) hockte auf der anderen seite des raumes unterm eßtisch und schrie: "und du bist auch nicht mehr mehrt mein freund! für immer bist du nicht mehr mein freund! ich spiele jetzt nur noch mit xy und nie mehr mit dir! so! und jetzt geh ich!"
    er (aufjaulend, unter noch heftigerem schluchzen): "mir doch egal! geh doch!"
    sie (nun auch langsam den tränen nah): "ja! das mach ich! ich gehe und komme nie wieder! und zu meinem geburtstag lade ich dich auch nicht ein!"
    er (tränenerstickt, jappsend): "mir doch egal..."
    sie: "meingeburtstag ist bald und ich lade dich nicht ein!"
    er (häuflein elend): "mama...? mama, komm mal, bitte...."
    sie: "wenn du petzt, wenn du jetzt pehetzt...!"
    er: "was? was dann?"
    sie: "dann... dann... dann bist du für immer ein kackfrosch und das sag ich allen! auch den erziehern!"
    er: "boah! wenn du das tust! hey, wnen du DAS tust..." stürzt sich untern tisch
    sie: "vorsicht. VORSICHT, mensch, paß auf. das ist eine spinne."
    er: "wo?"
    sie: "da. guck. eine ganz kleine. eine babyspinne ist das. komm, wir retten sie."
    er: "ja..."


    #herzen


    bei erpressten geschenken würde ich aber vermitteln.

  • Hmpf, ich wurde auch schon mehrfach ausgeladen. Auf meinen Einwand, wer denn dann bitte den Kuchen backt, antwortete Ny ganz trocken "Na Papa".
    Ob ich mit den Argument dem nächsten Kindergeburstag hier entfliehen kann? :D


    Nachtrag: erpresste Geschenke sind natürlich kacke. Ich würde zu Hause im Gespräch verstärken das Schenken etwas schönes und freiwilliges sein soll (passend zur Jahreszeit..) und parallel das Thema bei den Erzieherinnen freundlich ansprechen.

  • Hallo,


    In gewissen Grenzen gehört so etwas zum ausprobieren sozialen Miteinanders. Also es "kann schon mal vorkommen".
    Bei meinen zu Hause hieß der Spruch dann: "Wenn du nicht ... dann schläfst du heute nicht bei mir im Zimmer/dann schlaf ich heute nicht bei dir im Zimmer!" (eine durchaus schmerzhafte Drohung damals...)


    Nimmt es aber Überhand und wird zur üblichen Art, Spielpartnerschaften anzubahnen, Geburtstagseinladungen einzufordern usw. ist natürlich die grenze des "mal ausprobierens" überschritten.


    Zum Eindämmen müssen die Erzieherinen es erst mal wissen. Aber solche Sachen werden meistens dann "besprochen" wenn keine Erzieherin in der Nähe ist. es kann also durchaus sein, daß sie gar nicht wissen, wie sehr da Thema derzeit unter den Kindern "brennt".


    Wenn du sie im Boot haben willst, dann sprich sie doch mal freundlich drauf an, daß dir das aufgefallen ist (auch daß dein Kind da durchaus mitmacht) und was man gemeinsam tun könnte, um das zu veringern.

  • Der Narr in meinem Kopf sagt: die Eltern der "verhandlungsstarken" Kinder anrufen und nachfragen, wann die Geburtstagsfeier ist, damit ihr schon mal fürs kommende Jahr planen könnt... und fragen, ob dem Kind das Armbändchen gefällt, das es mit der Geburtstagseinladung "erkauft" hat

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • Zitat

    sie: "vorsicht. VORSICHT, mensch, paß auf. das ist eine spinne."
    er: "wo?"
    sie: "da. guck. eine ganz kleine. eine babyspinne ist das. komm, wir retten sie."
    er: "ja..."


    #herzen

    Trinity mit DerGroßen (9 jahre) DemGroßen (7) und DerKleinen (3 Jahre) & Mini ( 5/14)

  • Meine Vierjährige kann das auch prima mit ihren Freundinnen in der Kita. Und wenn ich dann abholen komme, kommt ihre beste Freundin und sagt mir: Svea hat mir gesagt, sie lädt mich nicht zu ihrem Geburtstag ein. Oder umgedreht.


    Ehrlich? Ich find's normal. Ich rede dann mit den Mädchen und sage so was wie: Hat Svea wieder rumgetüddelt? Dann grinsen wir alle und logisch wird gemeinsam Geburtstag gefeiert.

  • Ich habe mit meiner Tochter in Rollenspielen gezielt geübt, mit diesen Situationen umzugehen. Sie hat darunter gelitten und brauchte da Unterstützung. Und es hat auch geklappt, sie war dann in Lage sich der "Erpressung" zu widersetzen.

  • Wir hatten immer die Regelung, dass im Kiga nichts verliehen oder verschenkt wird, demnach würde ich bei den Eltern anrufen bzw im Kiga nachfragen und die Armbänder zurück verlangen.


    Erpresst wurde hier auch, aber durch immer wieder erklären, hörte es auf.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume