Wie sag ichs meinem Kind - Pony muß eingeschläfert werden

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  • Hallo ihr Lieben!
    Mein Pony muß nun wohl doch nach längerer Krankheit eingeschläfert werden. Mein Sohn (bald 3) weiß, dass das Pony krank ist, hat aber bisher keine Erfahrungen mit dem Tod machen müssen. Wie erkläre ich ihm das? Ich meine, er sieht, dass das Pony nicht frißt und Durchfall hat, aber das Tier wirkt nicht traurig/ schwach, so das er das sehen könnte. Im Gegenteil, wenn der Kleine den Strick nimmt, trabt das Pferdchen hinter ihm her.
    Davon abgesehen, dass es mir schwer fällt, diese Entscheidung zu treffen, habe ich keine Ahnung, wie ich das dem Kind schonend beibringen kann...
    Bitte helft mir auf die Sprünge!
    Danke,
    Stina

  • Ich würde es so erklären, wie es ist. Auf unserem Reiterhof ist dieses Jahr auch ein Pony eingeschläfert worden, das schon recht alt und sehr krank war. Die Kinder haben immer wieder nach ihm gefragt und ich habe es ihnen so erklärt: Dass Tiere, die sehr krank oder sehr alt sind, manchmal schlimme Schmerzen haben. Und damit die Tiere nicht mehr diese Schmerzen aushalten müssen, gibt ihnen der Tierarzt eine Spritze. Durch diese Spritze sterben die Tiere, das nennt man einschläfern.


    So habe ich es meinen Kindern erklärt und es war okay für sie. Sie hatten dann noch die eine oder andere Frage, was genau das Pferd hatte, wie alt Pferde werden etc. Aber sie hatten kein Problem damit. Ich glaube sowieso, dass für kleine Kinder das Thema Tod nicht diesen Schrecken hat wie für uns Erwachsene. Wir sehen öfter mal tote Tiere beim Spazierengehen, das gehört einfach dazu.


    Traurig ist es trotzdem. Armes Pony. :(

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Danke, Veggie-Mama. Bei uns ist diesen Sommer auch ein Pferd bei einem Autounfall ums Leben gekommen, da habe ich auch einfach erklärt, dass A sich so doll weh getan hat als er gegen das Auto gelaufen ist, dass er lieber in den Himmel gegangen ist, wo ihm nichts mehr weh tut. Das war okay und dass A nicht mehr wieder aus dem Himmel zurück kommt, hat er auch verstanden. Aber nun ist es halt unser eigenes Pony, von dem ich eigentlich gehofft hatte, dass es meinen Kindern noch die Reitanfänge beibringt...

  • Ja, kann ich verstehen. Ich musste auch schon so einige Haustiere gehen lassen. Und möchte im Moment auch gar keine mehr haben, weil ich jedes Mal wirklich sehr gelitten habe. Ich denke aber, dass die Kinder das besser wegstecken als wir. Alles Gute und viel Kraft Euch!

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Ich würde auch bei der Wahrheit bleiben. Wir mussten im September nach 13 Jahren unsere. Hund einschläfern und wir haben mit den Kindern recht offen und ehrlich darüber gesprochen, was vor dem einschläfern passiert, was der Tierarzt macht und was danach mit seinem Körper passiert.
    Die Kinder waren 2 Tage recht traurig, haben geweint, den Toten Hund noch mehrmals gestreichelt (lag bei uns in der Garage, bis wir ihn beerdigt haben) und sich gut verabschiedet.
    Mittlerweile sprechen sie zwar noch häufig über ihn, aber meist mit positiven Erinnerungen verbunden.


    Davon abgesehen hast du mein herzliches Beileid. Diese Entscheidung ist wirklich schwer und traurig, aber auch nötig. ;(

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

    • Offizieller Beitrag

    die kinder gehen mit dem tod ganz anders um. zum teil liegt es auch dran, dass sie die endgültigkeit noch nicht begreifen.
    sag ihm die wahrheit. beantworte seine fragen. unser großer fand, dass unsere katze, die in unserer anwesenheit eingeschläfert wurde (jungs waren 3 und 1 jahr alt), schliefe. ich musste ihm immer wieder erklären, dass sie nicht schläft sondern tot ist, da sie leider nie mehr aufwachen würde.


    es tut mir leid. wünsch euch einen schönen abschied.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Ich weiß nicht, ob ich einem Dreijährigen das Einschläfern erklären würde. Ich würde eher sagen, es sei gestorben und darüber sprechen. Einschläfern ist ja nochmal ein Zacken härter zu erklären.

  • ich bin da gleicher Meinung wie melone, ich würde sagen, dass das Pony gestorben ist weil es alt und krank war, aber das einschläfern würde ich in dem Alter noch weglassen, finde ihn dafür fast noch zu jung.

  • Der Begriff "Einschläfern" ist blöd für Kinder, finde ich. Es ist ja kein Einschlafen.


    Ich habe das immer so erklärt, dass wir Tiere zB nicht langsam sterben und somit auch leiden lassen müssen. Dass es ein Krankheiten und Verletzungen gibt, bei denen es schöner / besser ist, dass wir die Tiere schneller gehen lassen können.


    Ich wünsche euch einen ruhigen Abschied von eurem Pony.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Danke - einschläfern als Begriff werde ich nicht benutzen, er schläft eh schon schlecht ein... Und das mit der Spritze auch nicht, bisher sind Spritzen für ihn was was ich dem Pony gebe damit es ihm wieder besser geht (leider ohne Erfolg...). Also meint ihr ich soll ihm einfach erst hinterher sagen, dass das Pony gestorben ist und ihm jetzt nichts mehr weh tut und ihn nicht vorher damit konfrontieren?

  • Als meine Kleine 3 oder 4 war, sind bei uns am Stall innerhalb einer kurzen Zeit drei Pferde getötet worden. Eine schwere Kolik, eine war uralt und brach ab und an zusammen und einer wurde sehr schnell so stark arthritisch, dass er kaum mehr hochkam.
    Das waren nicht meine Pferde, aber die Sorgen der Besitzer und unsere Gespräche zu dem Thema "Wann ist es soweit?" Haben beide Kinder mitbekommen.


    Unser Pflegepony ist fast 30, und meine Stute hat die 20 schon überschritten. Wir tauschen uns da schon aus, weil wir als Besitzer auch manchmal die Befürchtung haben beim eigenen Pferd betriebsblind zu sein und es zu lange leiden zu lassen. Ich kenne niemanden, der anschließend sagte, er habe sein Tier zu früh erlöst.


    Dein Sohn kann sich ja eigentlich nur verabschieden, wenn er vorher Bescheid weiß. Das wäre mir bei meinen Kindern wichtig, wenn es nichts Akutes wäre beim Pferd. Was hat denn euer Pony?


    Verwandte erzählen ihren Kindern immer, der Hase ist weggelaufen, wenn Opa eines geschlachtet hat. Das finde ich ganz schlimm, denn natürlich wird den Enkeln der Hasenbraten auch aufgetischt. Das passt zB für mich gar nicht, Kinder belügen. Über ihre Tiere und über die Tatsache, dass der Sonntagsbraten ein Lebewesen war.


    Wenn bei uns ein Meerschweinchen stirbt oder wir einen im Zaun verhedderten, toten Igels finden, weint die kleine jetzt noch lange und herzzerreißend. Ich weine dann aus Solidarität gleich immer mit.
    Aber ihren Umgang damit finde ich sehr toll. Einerseits wissen sie um die Fakten (Alter, Krankheit, Unfälle, aber auch zB dass was man als Besitzer zeitlich und finanziell überhaupt leisten kann), andererseits verabschieden Sie sich sehr schön. Ich lag zB das tote Meerschwein den ganzen Nachmittag in seinem geschmückten Schuhkartonsarg und wurde ausgiebig bekuschelt und verabschiedet von meiner Kleinen und ihrer Freundin. #love
    Das fanden meine Eltern total ekelig und schräg, die Kinder nicht.

    LG
    Marion mit zwei Mädels 04/04 und 05/06

  • Stina,
    ich möchte dich erst mal virtuell drücken, wenn du magst #knuddel
    Ich habe in den letzten Jahren nacheinander meine drei Pferde, die ich teilweise über 20 Jahre hatte, einschläfern lassen müssen, und für den betroffenen Erwachsenen ist sowas immer ganz hart.
    Für Kinder im Alter von deinem meiner Erfahrung nach gar nicht. Weder mir noch meinen Kindern hat der Abschied von einem Tier in dem Alter Probleme bereitet (hingegen war ich entsetzt, als ich viel später erfuhr, dass der Hund meiner Großeltern gar nicht weggelaufen war, sondern überfahren worden. Ich hätte mir gewünscht, die Wahrheit gleich zu wissen, dann hätte ich nicht jahrelang darauf gewartet, dass er zurück kommt!).
    Grundsätzlich sollte man Kindern genau so viel erzählen, wie sie wissen wollen, also wie sie erfragen. Und wenn dein Sohn tatsächlich alles wissen will, würde ich ihm auch erzählen, dass ihr mit Hilfe des Tierarztes das Pony duch den Tod erlöst.

  • Tut mir sehr leid :(
    Ich würde ihm in dem Alter kurz vorher sagen, dass das Pony bald sterben wird, weil es alt und krank ist. So kann er sich verabschieden, wenn er möchte. Weder würde ich das Einschläfern erklären* noch erst im Nachhinein sagen, dass es tot ist.


    *) Wobei ich das vermutlich an der Art, wie er fragt, abhängig machen würde. Konkret belügen würde ich ihn nicht, aber nicht mehr erzählen, als er konkret wissen will.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Danke, ihr Lieben!
    Ich habe den alten Herrn heute einschläfern lassen.Als ich heute morgen gesehen habe, dass es soweit ist, habe ich dem Krümel gesagt, dass M bald in den Himmel geht weil es ihm da besser geht. Daraufhin sagte mein Kind: "Da kann der dann auch wieder ganz viel Gras und Heu fressen". Das habe ich bestätigt und noch mal gesagt, dass M dann leider nicht mehr bei uns sein kann. Heute nachmittag haben wir nochmal darüber gesprochen dass M nicht wieder herkommen kann - ich bin gespannt, was er morgen sagt wenn M nicht da steht...
    Das Pony hatte seit Monaten Durchfall und fraß seit Wochen kaum noch - eine Diagnose habe ich nicht, obwohl ich alles untersucht und auf Verdacht behandelt habe, was uns in den Kopf kam. Ich denke, er hatte irgendeinen Tumor oder so. Heute wirkte er plötzlich so viel klappriger und weniger aufdringlich, dass ich nicht mehr warten wollte trotz Sonntag...

  • ;(  
    Trotz allem Unglück freue ich mich zumindest für dich, dass der alte Herr dir die Entscheidung leicht gemacht hat, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war (oft fangen ja uralte oder schwer kranke Tiere just an dem Tag, wo man sie erlösen wollte, nochmal ganz kurzzeitig zu fressen oder rumzutollen an, so dass man ganz verwirrt und unsicher ist).
    Und schön, dass dein Sohn deine erste Erklärung so gut angenommen hat. Wenn er nur das Mindeste mit meinen Kindern gemeinsam hat, wirst du es ihm wohl noch mehrmals erklären müssen, aber das ist ja auch ok.
    Ich hoffe, du kommst schnell darüber hinweg!

  • Danke, ihr Lieben - wir sind traurig, aber auch erleichtert, die Entscheidung nicht mehr vor uns her schieben zu müssen.
    schnobbel: tatsächlich hat er als der TA kam auf der Weide gestanden und Gras geknabbert...

  • Das tut mir total leid. ;(


    Ich musste auch Ende November mein altes Pferd einschläfern lassen, ich kann es immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr da ist, auch wenn die Entscheidung richtig war.


    Meine fünfjährige Tochter, die mit ihm aufgewachsen ist, hat ganz schlimm geweint als ich es ihr gesagt habe, aber sie fand auch sehr schnell den Gedanken tröstlich, dass er jetzt wieder schmerzfrei laufen kann. #rose