Wie macht ihr euren Kindern unliebsame aber notwendige Dinge (z.B. Arztbesuch) schmackhaft?

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  • Hallöchen,


    unser vierjähriger Sohn hat sich vorhin beim Spielen einen Stock ins Auge gerammt. So wie das Auge aussah, war definitiv ein Krankenhausbesuch notwendig ( warum passieren solche Sachen bloß immer am Wochenende #confused ). Der Arme war ob der Schmerzen und des Schreckes eh ganz außer sich. Die Aussicht, dann auch noch ins "böse" Krankenhaus zu müssen, hat ihn vollends aus der Fassung gebracht ;( .
    Wir haben mit Engelszungen auf ihn eingeredet, erklärt, getröstet, gelockt... er war durch nix zum Mitkommen zu bewegen, mit sanfter Gewalt schon gar nicht!


    Nun ja, schlussendlich hat ihn das Versprechen, dass er heute zum Abendessen so viel Eis essen darf, wie er will, nach einer dreiviertel Stunde doch überzeugt :D . Ich war vorher echt am verzweifeln, weil sämtliche Bestechungsversuche fehlgeschlagen sind (ihn hat das "statt Abendessen", das mir zufällig rausgerutscht ist, überzeugt, nicht das Eis an sich). Ich wusste mir echt (bis auf rohe Gewaltanwendung) nicht mehr zu helfen!


    Was macht ihr in solchen Situationen, habt ihr irgendwelche speziellen Tricks, wieviel "Gewalt" wendet ihr an?



    Sohn und Papa sind übrigends mittlerweile schon wieder zurück, bis auf eine ziemliche Einblutung in den Glaskörper ist zum Glück alles in Ordnung.

    Liebe Grüße von Karlinchen!!

    Einmal editiert, zuletzt von Karlinchen ()

  • Also ich finde in so einer Ausnahmesituation Deine Idee vollkommen ok und sehe es auch nicht als Bestechung. Eher als Belohnung für das, was er durchmachen muss. Würde es genauso machen. Ich hatte noch keine vergleichbare Situation, aber unser Tagesgeschwisterkind bekommt Gummibärchen in Aussicht gestellt, wenn sie zum Azt gehen. Finde das vollkommen ok.


    Gute Besserung für Deinen Sohn!

  • Ich versteh Dich auch, Du warst ja wohl auch am Ende der Nerven und wir sind alle nur Menschen und er wird sicher nicht total verhaltensschwierig dadurch werden.


    Ich setz mich in solchen Situationen einfach durch und diskutiere nicht (da gibt's ja auch nichts zu diskutieren), da bin ich ganz klar die Entscheidungsbefugte (man könnte mich dann auch authoritär nennen, aber was soll ich machen). Ich sag einfach, wir machen das jetzt, und auf weitere Einwände gehe ich nicht ein und ziehe einfach die Vorbereitungssequenz (alles zusammensuchen, nochmal auf's Klo und Anziehen und so) ruhig und zügig durch, ohne hektisch zu werden.


    Meine Tochter macht dann aber auch früher oder später mit. Zum Glück.


    Gute Besserung!!!


    PS Ich mache aber auch erstmal mich und die Unterlagen und Rucksack fertig, sodass das Kind sich in der Zeit ausschmollen kann, aber sieht, dass die Aktion unweigerlich stattfinden wird. dem Kind wende ich mich erst am Schluss zu. Ich glaube, die Pause zwischen der unliebsamen Ankündigung und dem tatsächlichen Losgehen/Sichanziehen ist für meine Tochter hilfreich.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Mir gehts da wie Fiawin.
    Das ist klar eine Sache, die ich als Elternteil entscheide und die wird nicht diskutiert.
    Ich rede gerne stundenlang mit meinem Kind über Angst, Ablauf der Dinge, was geschehen wird oder kann und dass es möglicherweise oder sogar ganz sicher weh tun wird.
    Aber dass wir hinfahren, steht nicht zur Debatte.


    Liebe Grüße

  • oh, damit müssen wir ins krankenhaus. punkt.


    oh - ja, ich finde das auch doof - aber geht leider nicht anders. die machen dein auge wieder heil. vielleicht tut das weh - aber manchmal muss es erst noch einmal wehtun, bevor es gut verheilt. wenn *das* nicht behandelt wird, wird es schon sehr bald sehr viel schlimmer wehtun als jetzt im kh.


    du schaffst das schon. ich bin ja bei dir. wenn es zu doll weh tun würde, wird es eh betäubt.


    => heißt jetzt nicht, dass es nicht abends eiskrem satt geben könnte, aber ich würde vorher nicht lange diskutieren.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Danke für eure Antworten! Nicht dass ihr mich falsch versteht: Ich diskutiere nicht mit ihm darüber, ob wir fahren, das habe ich schon ganz am Anfang klar gemacht. Ich habe nur versucht das Ganze so angenehm wie möglich für alle zu gestalten, indem ich erklärt, getröstet und eben auch schamlos bestochen habe. Er war richtig hysterisch, konsequentes Durchsetzen hätte bedeutet ein laut brüllendes, wild um sich schlagendes Kind aus der Wohnung zu tragen. Er ist kein Kind, dass sich schnell beruhigt oder solche Vorfälle vergisst.


    Ich weiß einfach nicht, wie es gelaufen wäre, wenn nicht durch Zufall dieser eine Bestechungsversuch (alle anderen vorher waren gescheitert) funktioniert hätte, dann hätte ich ihn vermutlich doch irgendwann loszerren müssen #weissnicht  ;( .Die Frage ist, macht es Sinn, stundenlang zu reden und zu erklären, oder ist es sinnvoller ein hysterisch brüllendes Kind mit Gewalt ins Krankenhaus zu zerren, das Ganze dafür aber ziemlich zu verkürzen?


    Ich war auf jeden Fall fertig mit den Nerven ;(   ;( !

  • Glaub ich. Hast auch mein volles Mitgefühl. Ich hab auch nicht über Dich geurteilt, hab nur geschrieben, wie es bei uns läuft.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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    • Offizieller Beitrag

    Wenn im Notfall so eine Bestechung hilft, warum nicht?


    Ich hätte wohl eher nicht lange gefackelt und das Kind unter den Arm geklemmt und wäre los - bzw. so habe ich es bisher bei Notfällen gemacht.


    Angekündigte, notwendige aber unangenehme Dinge - wie ein normaler Arztbesuch - werden einfach angekündigt, ehrlich gehalten ("ja, das Picksen wird etwas weh tun, muss aber sein").
    Offenbar strahle ich da eine Ruhe aus, die mein Kind mitmachen lässt. Denn obwohl er sonst extrem verhandlungsfreudig war, bei wirklich wichtigen Sachen hat er mitgezogen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da ganz bei fiawin, carlotta und talpa. Meine Kinder sind in solchen Sitautionen aber eigentlich auch nicht wehrig, sondern unterm Eindruck des Geschehens nicht in der Lage, noch gegen mich verhandeln zu wollen.
    Bestechung/Belohnung habe ich auch schon angewandt, zB nach einer längeren Behandlung mit täglich mehrfachen Augentropfen-Gaben. Danach gabs ein ersehntes Auto o.ä.
    Schön, dass es nichts schlimmes war! Gute Besserung, falls es noch weh tut.

  • Völlig legitim, war doch ein Notfall!
    Um "alltägliche" Arztbesuche würde ich sicher auch nicht so ein Tamtam machen. Als aber meine Tochter (die ein total tapferes "Ärzte- und Untersuchungskind" ist) sich den Arm gebrochen hatte, hatte sie unheimlich viel Angst, ins Krankenhaus zu fahren. Sie hat sich nicht mit Händen und Füßen gesträubt, aber immer wieder geweint, auch im Auto, sich gewehrt usw.


    Hätte damals ein Versprechen auf ganz viel Eis geholfen, hätte ich ihr das gegeben ohne mit der Wimper zu zucken.


    Ausnahmesituationen erlauben Ausnahmemaßnahmen!!

  • Ich finde auch, das hast du gut gemacht.
    Ich bin dazu übergegangen (seit die Jungs größer werden und anfangen, bang zu fragen), ihnen klar anzukündigen, was jetzt gemacht wird und warum das sein muss (z. B. vor dem Impfen), dass es darüber keine Diskussion gibt, aaaaber dass man, wenn es überstanden ist (sie dürfen dabei natürlich auch weinen, schreien oder was auch immer), fürs tapfere Mitmachen sich beispielsweise eine Kleinigkeit in der Spielwarenabteilung/Süßwarenabteilung oder wo auch immer aussuchen darf.

  • Wir sind ja recht KH-erprobt, im Notfall werden hier keine großen Worte verloren, sondern es wird gehandelt - also zB das Kind ins KH gebracht.


    Allerdings habe ich dann schon auch manchmal zum Trost hinterher noch etwas nettes gekauft o.ä.


    Und wenn meine Tochter 1-2x jährlich ihren mehrstündigen, durchaus unangenehmen, Termin in der Uniklinik hat, weiß sie, dass wir danach Essen gehen in einem Restaurant ihrer Wahl (ja, auch McD zählt dazu) - um dem ganzen einen netten Abschluss zu geben - insofern finde ich auch deine Handlungsweise da gar nicht falsch.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Habt nochmals Dank für eure Ansätze!


    Fiawin, ich hab mich in keiner Weise abgeurteilt gefühlt :D . Ich wollte einfach nur nochmal mein Hauptproblem schildern, ich war noch etwas wirr im Kopf und habe mich vielleicht nicht so ganz verständlich ausgedrückt.


    Es ging mir gar nicht so sehr darum Kopftätschler für meine Vorgehensweise zu erheischen, ich habe auch gar kein großes Problem mit der Bestechung (dass es manchmal nicht ohne geht, ist eine der Weisheiten, die mir das Mutterdasein beschert hat).
    Mein Problem war hauptsächlich, dass ich die ganze Zeit, während ich auf meinen Sohn einredete, dachte: "Oh Gott, ich laber und laber und es bringt einfach nix." Mir einfach dieses um sich tretende Wesen zu schnappen, fand ich aber auch sehr krass. Zumal es kein ganz akuter Notfall war, der SOFORTIGES Losfahren erforderte. Ich wollte nur einen Arzt drauf schauen lassen um eine Hornhautverletzung des Auges auszuschließen.


    Vermutlich habt ihr aber Recht und es ist sinnvoll, das Ganze durch beherztes Eingreifen zu verkürzen. Die Belohnung hinterher darf dann natürlich umso weniger fehlen :D .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Mein Problem war hauptsächlich, dass ich die ganze Zeit, während ich auf meinen Sohn einredete, dachte: "Oh Gott, ich laber und laber und es bringt einfach nix." Mir einfach dieses um sich tretende Wesen zu schnappen, fand ich aber auch sehr krass. Zumal es kein ganz akuter Notfall war, der SOFORTIGES Losfahren erforderte.


    Du hast ihn also einfach nicht erreicht, bist nicht durch seine Panik durchgedrungen, richtig?
    Dann weißt Du ja zumimdest jetzt, was ihn in einer solchen vielleicht nochmal vorkommenden Situation erreichen könnte.
    Wenn Du ein schlechtes Gefühl hast, weil Du den Eindruck hast, Du redest fruchtlos aufs Kind ein, noch ein paar Ideen:
    - Das Kind muss nicht einverstanden sein, Du entscheidest in einem solchen Fall.
    - Mehr als Argumente kann etwas Unerwartetes überzeugen. So etwas war ja auch die "Bestechung".
    - "Einfach durchziehen" bei so einem wehrigen Kind ist bestimmt nicht so einfach. Aber in einem Notfall, der sofortiges Handeln erfordert, trittst Du bestimmt auch nochmal anders auf.
    - Dein Kind sammelt ja Erfahrungen, bei einem nächsten Mal kann alles schon einfacher sein.

  • Warum ist denn das Krankenhaus für dein Kind böse?



    Bei uns klappt von Zahnarzt bis Kinderarzt über Krankenhaus alles ganz gut.
    Ich bin superpenibel, was die Formulierungen angeht, obs geholfen hat, weiß man ja immer nicht.


    Wir "müssen" nicht ins Krankenhaus. Wir gehen ins Krankenhaus, weil da ein Arzt ist, der das aus anschaut und vielleicht etwas dagegen tun kann.


    Die Kanüle zur Narkose wurde gespielt, damit Sohni gut schlafen und die Zahnärztin seine Zähne reparieren kann, ohne dass er zappelt (nicht: damit es nicht weh tut).


    Der Kinderarzt nimmt Blut ab, um zu sehen, ob Sohni gesund ist.


    Und ja, Spritzen tun weh, aber das geht ganz schnell vorbei und danach bekommt man ein Pflaster.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3


  • Mein Problem war hauptsächlich, dass ich die ganze Zeit, während ich auf meinen Sohn einredete, dachte: "Oh Gott, ich laber und laber und es bringt einfach nix." Mir einfach dieses um sich tretende Wesen zu schnappen, fand ich aber auch sehr krass.


    Ich kenne das auch.
    Irgendwann hab ich mir dann mal gedacht, dass mein "Drauf einrede" die Dinge eher schlimmer als besser gemacht hat. Jegliches Anbieten vom Etwas, das sie sonst sehr mögen, hat in dem Fall dazu geführt, dass sie das Gefühl bekamen, da kommt nun was gaaaaaaaaaaaaaaanz Schlimmes auf mich zu.


    Deshalb hab ich das irgendwann einfach sein gelassen. Ein Kind, dass ich in seiner Panik nicht erreiche, nehm ich in den Arm und lasse es erst mal in Ruhe, wenn keine akute Zeitnot herrscht. So lange, bis ich mit dem Kind reden kann. Dann heißt es, es muss sein, aber du gehst da nicht allein hin. Wir sind bei dir usw.
    Hab ich keine Zeit, dann handel ich und schnapp mir ein wehrendes Kind und fahre einfach.


    Alles nicht so einfach, was?


    Gruß

  • Ich schließ mich den anderen an.


    Bestechung ist in so einem Fall durchaus legitim - das machen wir auch so.
    Schon bei normalen KiA-Besuchen ist vorher klar, dass es hinterher was leckeres beim Bäcker gibt. Über den Arztbesuch selber diskutier ich nicht mehr.


    Bei notfällen fahren wir dann einfach los - auch mit brüllendem Kind. Diskutieren würde es hier nur schlimmer machen. Meistens werden meine Kinder im Krankenhaus dann ganz ehrfürchtig und ruhig. Und hinterher gibt es immer die Erkenntnis, dass es doch gar nicht so schlimm war und im Fall einer zerschrammten Hornhaut sogar, dass es im KH 'Zaubertropfen' gibt, die sofort das schmerzende Auge wieder heil machen. Der Große hat sich nach der Aktion sogar ganz selbst und freiwillig Augensalbe reinmachen lassen 8I - weil der Arzt gesagt hat, dass das Auge dann nicht mehr weh tut.
    Und hinterher machen wir irgendwas schönes (Zoobesuch ein paar Tage später oder Eis sofort - je nach dem).


    Den Ansatz, dass man beim Arztbesuch alles möglichst positiv hinstellt und kindgerecht erklärt find ich auch super und machen wir so oft wie möglich.
    z.B. ... der Doc guckt nicht, ob die Ohren krank sind, sondern der guckt, ob da vielleicht Möhren drin wachsen ^^ - oder abhören, ob der Bauch gluckert ... oder sowas.
    Besonders toll war unsere Zahnärztin, als beim Großen gebohrt werden musste. Der Kerl war schon ziemlich panisch. Einen extra Termin hab ich mal schnell abgelehnt, weil wir dann schon mit heulendem und panischem Kind dort angekommen wären. Die Ärztin hat alle sehr kindgerecht erklärt und die Geräte gezeigt und auf Teufel komm raus das Wort 'bohren' vermieden ... weil genau das vermutlich bei den meisten Kindern richtig Panik auslöst. Nee - da wurde ausgebaggert und sauber geputzt und abgeschrubbt und Zahnmännlein weggeduscht und dann das Löchlein wieder aufgefüllt. Alles immer untermalt mit einer kleinen Kamera, die ihm die Fortschritte gezeigt hat. Die ganze Aktion hat er ganz prima mitgemacht und fand das am Ende überhaupt nicht schlimm. Er war sogar ganz verblüfft, als er rausgekriegt hat, dass DAS schon das gefürchtete bohren war #freu .


    Viele Grüße und gute Besserung dem Auge

  • Du hast ihn also einfach nicht erreicht, bist nicht durch seine Panik durchgedrungen, richtig?

    Genau das war es! Das hat mich irgendwie fertig gemacht so hilflos und ohne Patentrezept dazustehen.
    Beim nächsten Mal bin ich vermutlich schon viel ruhiger. Das war erst unser zweiter Notfall, wobei der erste tatsächlich viel akuter war und mein Sohn so geschockt, dass er ohne einen Mucks zu machen mitgekommen ist.

    Warum ist denn das Krankenhaus für dein Kind böse?

    Ich glaube es ist gar nicht das Krankenhaus an sich. Er ist einfach ein sehr unsicheres Kind und hat wahnsinnige Angst vor ihm unbekannten Situationen. Die Tatsache, dass er womöglich mit fremden Menschen reden soll oder diese ihn gar anfassen lässt ihn Panik kriegen.


    Ich bin bei geplanten Arztbesuchen immer extrem positiv und versuche ihm zu vermitteln wie spannend das ist (er geht bei mir zum Beispiel gerne mit und schaut auch beim Blutabnehmen interessiert zu), aber selbst da ist es enorm schwierig, auch mit versprochener Belohnung ;) . Im Nachhinein ist er dann aber immer ganz stolz.

  • Bei meiner Tochter habe ich in dem Alter jeden Arztbesuch genauestens vorbereitet: zunächst haben wir alles mit der Puppe als Patient durchgespielt, dann mit ihr, dann mit mir, und sie als Ärztin.


    Das hat total gut geholfen, und falls du seltsamerweise nicht zu den Müttern gehörst, die Unfälle schon Tage vorher so genau erahnen, dass man die Behandlung exakt nach- (bzw vor-) spielen kann, finde ich durchaus auch Eis angemessen #freu


    Aber danach würde ich versuchen, das Thema Krankenhaus mit dem Kind zu bearbeiten.Neben dem exzessiven Vor- und Nachbereitendieser diversen Anlässe haben wir massenweise Bücher zum Thema Krankenhaus, und nicht zuletzt das Playmobil-Krankenhaus, das rege genutzt wird.


    Das alles hat bei meiner Tochter langsam die Sicherheit wachsen lassen, dass man Arztbesuche überleben kann. 8-)  
    Und nicht nur das: Die beiden Kleinen haben nie auch nur im Geringsten Angst davor entwickelt- das kann Zufall sein, aber ich denke, dass die Präsenz des Themas dabei auch geholfen hat. Übrigens habe ich den Eindruck dass chronisch kranke Kinder meistens sehr viel tapferer und gelassener mit den in ihrem Fall oft unangenehmen Untersuchungen zurechtkommen als ansonsten gesunde Kinder. Vielleicht ist das ein Gewohnheitseffekt?

  • Ich arbeite inzwischen auch nur noch mit Bestechung. Zum Glück sind meine so scharf auf Lutscher, weil es die hier sonst nicht gibt, dass sie dafür auch einen unangenehmen oder angstbesetzen Arztbesuch mitmachen.
    (Wobei ich gleichzeitig immer bete, dass sie sich nie von anderen mit Lutschern bestechen lassen - aber das ist eine andere Baustelle *seufz*)
    Am Anfang hab ich mir bei Töchterchen auch immer den Mund fusslig geredet, alles mit Bilderbuch, Arztkoffer etc. erklärt und vorbereitet, aber letztlich funktioniert die Bestechung wesentlich besser. #schäm


    Wobei es inzwischen schon sehr viel besser geworden ist, dadurch dass die Jungs nie so eine Panik vor Ärzten hatten und sich immer auf Arztbesuche freuen. Dadurch hat sie nun auch gelernt, dass Arzt oder KKH nicht zwingend schlimm sein müssen und dass es einem hinterher meistens besser geht.