selbstbestimmt, selbstdenkenden, grenzen wahren - schulpflicht

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org

  • KEINER! Redet von abschaffen. Ganz im gegenteil. Es geht um das zwanglose, freiwillige erscheinen und auch fernbleiben. Es geht darum, dass uns entscheidungsgewalt genommen wird.


    Mein kind ist krank, braucht pause. Mein kind ist gelangweilt, braucht herausforderung. Mein kind fühlt sich unterdrückt von einer person, möchte den lehrer wechseln oder das fach pausieren.ein kind kommt mit dem lärm nicht klar und möchte neben der frontalunterrichtszeit die freiarbeit zu hause machen. Mein kind hat keine lust auf gewalt in psychischer und physischer form, möchte lieber mit freunden lernen. Mein kind hat tolle möglichkeiten in der verwandtschaft und môchte dort 1-2 monate verbringen.


    Das könnte ich ewig weiterführen...


    Danke, quark, das sind genau meine Gedanken zum Thema. Ich möchte in wie von dir genannten Situationen auch selbst entscheiden können bzw mein Kind frei entscheiden lassen können.

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."

  • Ich melde ihn sicher als Vegetarier an.


    Madrone: Ja, das gehört dazu, was die Mahlzeiten an sich betrifft, aber ich denke nicht, dass es außergewöhnlich ist - zumal in so einem jungen Alter - dass man sich Gedanken über die Herkunft macht. Er dürfte zu Hause keine Schokolade essen, aber wenn in der Kita ein Kind was mitbringt hätte ich jetzt kein Problem, dass er ein bisschen was abbekommt. #weissnicht


    Bezogen auf die Schule wäre mir wichtig, dass ich Vertrauen in die Lehrer habe und dass die Schule unparteiisch ist. Ich (obwohl christlich) würde eine dahingehend geprägte Einrichtung wohl ablehnen, wenn sie mir zu wenig offen anderen Weltanschauungen gegenüber wäre. Das ist für mich nicht einschränkend. Wie das Kind letztlich seinen Weg macht, darauf habe ich ohnehin nur wenig Einfluss. Aber die Fundamente sollten gut gelegt sein. Ich glaube nicht, dass ich Helikopter bin, wenn ich möchte, dass mein Kind nicht nur Schrott isst. #gruebel

  • Ich finde es nur erstaunlich, vorausschauen zu sagen "das ist nichts für meine Kinder" oder "die kommen da nicht zurecht", ohne es jemals versucht zu haben. Das ist irgendwie sehr...naja, für mich klingt das überbehütend.


    Wenn ich meinem Kind gesunde Nahrung gebe oder zumindest versuche, ausgewogene Kost anzubieten, dann hat das nicht den Grund, dass es nicht mal eine Pommes oder Schokolade oder was darf, sondern, dass ich möchte, dass es qualitativ gute möglichst viele Sachen kennen lernen darf, Spaß am Essen bekommt und der Geschmackssinn geschult wird. Aber ich würde nicht grundsätzlich ausschließen, dass es nicht (wie wahrscheinlich im Leben aller Kinder) mal eine Phase geben wird, in dem Junk wirklich lebensnotwendig wird. #augen


    (Wenn ich ehrlich zu mir bin, dann würde mich das natürlich verletzen, aber es ist nicht so, dass ich nicht selbst auch schon an diesem Punkt gewesen wäre. ;) )


  • wie kann man also seine prinzipien von selbstbestimmtheit, freiem denken und gewahrten grenzen vereinbaren mit
    •kindergärten die zum mittagsschlaf zwingen
    • schulen die grenzueberschreitend sind
    •betreuungseinrichtungen die meinen persönlichen standard als eltern nicht erfüllen
    und warum eltern das so hinnehmen und das "system" soweit aendern das es besser passt.


    Erstmal denke ich, dass das oben von dir beschriebene kaum jemand hier tut. So wie ich es lese, ist eigentlich allen gerade an guten Betreuungseinrichtungen gelegen, an guten Schulen, an keinem grenzüberschreitendem Verhalten. Klar gibt es schlechte Einrichtungen, aber da ist doch dann auch Widerstand da. Ich verstehe die bedürfnisorientierte Erziehung meiner Kinder nicht so, dass wir jede potenziell schwierige Situation einfach vermeiden, sondern dass wir mit dem Kind in Kontakt bleiben, uns mit seinen Sorgen befassen und versuchen Lösungen zu finden.




    Und ansonsten ist es doch wie bei vielen Regeln immer ein Abwägen: nützt es mehr oder schadet es mehr. Und da frage ich mich tatsächlich: wieviele Kinder leiden denn wirklich in guten Schulen? Und wieviele Kinder würden eventuell leiden, wenn es keine Pflicht mehr zur Schule gäbe (entweder unter den radikalen Einstellungen ihrer Eltern oder unter Vernachlässigung)? Und auf Grund dieserBasis sollte soetwas entschieden werden.



    Quark: und das finde ich eben schwierig, dieses Rauspicken - sehe es aber auch ein bisschen als Symptom unserer Zeit. Ich denke jeder von uns erlebt mal irgendwelche Durststrecken: im Job, in der Beziehung,... Ich finde es falsch, dann sofort zu sagen "ok, dann nicht". Mein Ansatz ist eher zu sehen, wie komme ich da wieder raus. Und das versuche ich auch meinen Kindern schon zu vermitteln.
    Zudem sehe ich auch, dass es in der Schule ja nicht nur um das reine Lernen von Wissen geht, sondern um so viel mehr. Soziale Interaktion, Konfliktverhalten etc Und eben auch um Verlässlichkeit. Kinder müssen zB gemeinsam ein Referat vorbereiten und müssen sich so auch aufeinander verlassen. Und dann kann doch nicht Kind X irgendwann sagen "so, jetzt brauche ich aber erstmal 5 Wochen Pause".

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Zitat

    des weiteren hat mir, zumindest konnte ich diesbezüglich keine antwort feststellen, falls doch bitte ich um info, niemand meine frage beantwortet:
    Weshalb sich menschen vom staat so regulieren lassen obwohl sie doch selbst der staat sind..


    wie zumindest unser teil der welt aussehen könnte, wenn wir alle unsern "ponyhof" wahr werden lassen?


    Ich habe den Thread mit Interesse verfolgt, aber bisher diese Fragen nicht beantwortet. Ich kann sie auch immer noch nicht beantworten, aber ich versuche mal grob zu erklären, warum.


    - Weil ich erst langsam anfange aus diesem und deinen anderen ähnlichen Threads, die ich in Erinnerung habe, zu (re)konstruieren, was du eigentlich meinst. Das mag durchaus auch an meiner Begriffsstutzigkeit liegen, aber ich finde nun mal selten zufriedenstellende Antworten auf Fragen, die ich nicht verstehe.


    - Weil ich mit der Kategorie 'Ponyhof' schlichtweg nichts anfangen kann, auch in der späteren Einschränkung auf unseren (?) Teil der Welt nicht; ich verstehe weder ganz genau, was du meinst, noch welchen Mehrwert es hat, den Begriff auf deine Fragen zu applizieren.


    - Weil ich immer noch daran arbeite, zu verstehen, wer in deinen wechselnden Formulierungen 'wir', 'man' und 'menschen' eigentlich sind. Das klingt jetzt nach Haarspalterei, ist es aber nicht, weil mE davon abhängt, auf welcher Ebene deine Frage beantwortet werden soll.


    - Weil mir ebensowenig klar wird, wo du mit deinem Begriff von 'Freiheit' ansetzt und wohin du damit willst. Weil, um es mal gaaaaanz doll zu abstrahieren: Ich der festen Überzeugung bin, dass Freiheit grundsätzlich mit Verantwortung einhergeht, und mit sozialen, rechtlichen, politischen oder dergleichen Strukturen, die Freiheit(en) zwar auf unterschiedliche Weise begrenzen, aber umgekehrt gerade dadurch Freiheit ermöglichen. Dass Freiheit, ebenso grundsätzlich, ein Prozess der Aushandlung ist, zwischen mir und anderen, zwischen mir und der Welt, dem was jetzt ist und dem was die Zukunft so bringt, undsoweiterundsofort, ich hab jetzt weder Zeit noch Lust noch Kompetenz, ein paar Jahrtausende nicht nur europäischer Philosophie- und Kulturgeschichte, Anthropologie, politischer Theorie, Rechtsphilosophie, undsoweiterundsoweiterundsoweiterundsoweiter Revue passieren zu lassen, und in sämtlichen Details zu diskutieren. Viele VorschreiberInnen haben hier – mit Perspektive auf "selbstbestimmt, selbstdenkenden, grenzen wahren, schulpflicht" sehr kluge Gedanken formuliert.


    Und da ich mich ja schon im Nick als allerschafigstes Oberschaf der Schafigen oute, kann ich für mich persönlich nur festhalten: ich sehe mich fachlich wie fachdidaktisch vollkommen außerstande , die Verantwortung für die Schul-Bildung meiner Kinder selbst zu tragen, übrigens sehr ausdrücklich einschließend den Grundschulbereich.

  • Das obgenannte waren durch nur beispiele..
    schaut doch mal durchs forum
    da gibts sehr viele threads bezueglich zb mittagsschlaf, ungerechte ungenuegende lehrer, falsche oeffnungszeiten etc..


    hier wird schon alles runtergespielt und schöngeredet, ist zumindest mein empfinden ..

  • Das obgenannte waren durch nur beispiele..
    schaut doch mal durchs forum
    da gibts sehr viele threads bezueglich zb mittagsschlaf, ungerechte ungenuegende lehrer, falsche oeffnungszeiten etc..


    hier wird schon alles runtergespielt und schöngeredet, ist zumindest mein empfinden ..


    ja aber schon dass es diese Threads gibt, zeigt doch, dass eben nicht alles einfach hingenommen wird. Sondern dass wir hier Eltern haben, die hinterfragen und kritisieren, die diese Themen ansprechen und dadurch auch Dinge verändern! Es hat sich doch in den letzten 30 Jahren schon so viel getan, was Kitas und Schulen angeht. Das ist doch kein starres unveränderliches Konstrukt und ich persönlich sehe darin einfach einen größeren Gewinn: sich dafür einsetzen, dass es für viele besser wird.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Klar, odette, liest man hier von vielen Fällen wo es richtig sch...lecht läuft. Man muss aber immer bedenken, dass viel, viel mehr Negativberichte gepostet werden, weil man weniger Drang hat, sich hier auszulassen, wenn soweit alles in Ordnung ist.


    Und außerdem kommt dann wieder der Ponyhof (bzw. das es ihn nicht gibt). Zum einen ist es gar nicht nötig, dass immer alles perfekt ist. Wir Eltern sind genausowenig perfekt, wie unsere Umwelt (es gibt ja mindestens genausoviele Threads, in denen Eltern schildern, welche Probleme SIE mit den Kindern haben). Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern den Rücken stärken, ihnen beistehen, wenn es Probleme gibt oder auch wie die Löwen für Themen kämpfen, bei denen wir das Wohlergehen unserer Kinder gefährdet sehen.
    Aber es ist in meinen Augen genauso wichtig, dass sie ihren eigenen Weg finden, ohne uns, in einer vielfältigen, bunten, nicht immer einfachen, aber mit Sicherheit bereichernden Umgebung. Eben der "ganz normalen Welt".

  • Ich bin vielleicht zu phantasielos um mir vorzustellen, wie man verhindert, dass "nichtsoerziehungsgeeignete" Eltern ihre Kinder aus gar nicht kindgerechten Gründen nicht zur Schule schicken.


    Wie ist das denn in Ländern, in denen homeschooling usus ist? Muss ich mich da Jahr für Jahr entscheiden und wenn ich mich für Schule entscheide, muss man dann hin, also Schulpflicht und wenn ich mich für homeschooling entscheide, guckt dann eine Behörde drauf, dass den Kindern genügend Bildungsangebote gemacht wurden?


    Ich mag das Buch von Remo H. Largo und Martin Beglinger "Schülerjahre. Wie Kinder besser lernen."

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Hmm aber es ist fuer mich ein unterschied ob ich mich drueber auslasse bzw darueber berichte oder das dann in weiterer folge so hinnehme..

  • Hmm aber es ist fuer mich ein unterschied ob ich mich drueber auslasse bzw darueber berichte oder das dann in weiterer folge so hinnehme..


    Aber es wird doch auch nicht unbedingt hingenommen. Es gibt doch auch viele Threads, wo es Probleme gibt und dann auch Lösungen gefunden werden, sei es durch Gespräche oder durch Wechsel der Einrichtung. Aber nur weil mein Kind mit der Mittagsschlaflösung in einer Kita nicht zurecht kommt heißt das doch nicht, dass das Kind am besten in gar keine Kita mehr gehen sollte? Ja, vielleicht ist es gut für das Kind zu Hause zu bleiben aber vielleicht ist auch eine andere Kita besser geeignet?


    Auch im echten Leben kenne ich Fälle wo Kinder Probleme in Schule oder Kita hatten aber keinen Fall wo die Eltern mit den Achseln gezuckt hätten und gesagt hätten "Tja, Pech." Eigentlich fallen mir vor allem Fälle ein, wo Eltern nach Lösungen gesucht haben und zumeist auch Lösungen oder Kompromisse gefunden haben.

  • Zitat

    Für mich ist der Grundschulbesuch meiner Kinder viel weniger mit dem Ziel, dass sie Lesen/Schreiben/Rechnen lernen können, verbunden, als damit, dass sie selbständige, selbstorganisierte, selbstbewusste Kinder werden. Lesen/Schreiben/Rechnen könnten sie genauso gut zu Hause lernen.


    ja, aber wenn du das so schreibst, dass es dir nicht um die grundkompetenzen geht, warum die kinder dann nicht täglich in sowas wie einen hort schicken. da hätten sie viel mehr interaktion mit anderen kindern, könnten sich zurückziehen mit freunden, wären nicht auf einen raum mit 30 kindern beschränkt. würden lernen mit ausbrüchen anderer kinder umzugehen, ohne es im klassenraum über sich ergehen zu lassen. sie könnten sich selbst organisieren, an kurse teilnehmen. selbst kurse anbieten.


    aber nein, so sieht doch grundschule nicht aus. der fokus in der schule ist nicht auf weitreichende selbstständigkeit und selbstorganisation gelegt. nur im korsett des unterrichts und deren aufgaben, da darf man gerne selbstständig und selbstorganisiert arbeiten. was so viel heißt, wie den lehrer möglichst wenig zu brauchen.


    Zitat

    Mein schwerster Punkt beim Abgeben ist übrigens das Essen...


    so fängt systemkritik an #pfeif . übers essen beschweren sich alle, einige eltern versuchen was zu ändern (es leben die elternabende), wenige eltern schaffen änderung wirklich und ein paar versuchen es mit schlupflöchern (vegetarier vorgeben). beim essen hört kiga und schule aber nicht auf, es gibt noch mehr kritikpunkte.


    Zitat

    Ich finde es nur erstaunlich, vorausschauen zu sagen "das ist nichts für meine Kinder" oder "die kommen da nicht zurecht", ohne es jemals versucht zu haben. Das ist irgendwie sehr...naja, für mich klingt das überbehütend.


    nein, das ist ganz einfach. jedes elternteil hat so seinen erfahrungshorizont und kann einschätzen, bei was es dem kind eine hilfe ist und bei was nicht. wenn es hier eltern gibt, die sagen, die verantwortung für den schulstoff, die möchte ich nicht. aber wenn mein kind im sozialen kontext leidet, dann bin ich bereit wie eine bärin zu kämpfen. dann ist das in ordnung. aber es gibt auch eltern die sagen, ich schaffe es nicht mein kind im sozialen lernen ausreichend zu unterstützen, das muss von der schule kommen oder aber ich muss den sozialen kontext einfacher halten (kleine schule, div. alternative schulkonzepte, heimunterricht), aber die verantwortung für den schulstoff, den kann ich übernehmen. man muss sein kind doch weder auf eine eliteschule schicken, noch in eine, wo das gewaltpotential überproportional groß ist.


    Zitat

    wieviele Kinder leiden denn wirklich in guten Schulen?


    stell dir vor es wären 0% leidende kinder. das problem ist nur, dass es nie überall gute schulen geben wird. hat ja ein grund warum sooo viele eltern ihr kind aufs gymnasium schieben. weil sie hoffen, so eine gute schule zu erwischen.


    Zitat

    Quark: und das finde ich eben schwierig, dieses Rauspicken ... Kinder müssen zB gemeinsam ein Referat vorbereiten und müssen sich so auch aufeinander verlassen. Und dann kann doch nicht Kind X irgendwann sagen "so, jetzt brauche ich aber erstmal 5 Wochen Pause".


    das war kein rauspicken. ich weiß, dass die schulkonzepte individuelle lösungen kaum zulassen. aber ist es nicht unfair, das einige schulen sachen erlauben, die andere schulen nicht erlauben. das es am schulleiter liegt. kennst du die familie "weltreise mit kind", die bekommen immer wieder mal von ihrer schule frei, damit ihre tochter auf die 3-6 monatigen ausflüge durch die welt mit kann....
    natürlich sollte ein kinder sich nicht unentschuldigt rausnehmen. aber was wäre, wenn sie dass referat nicht vorbereiten MÜSSTEN, sondern es als freiwillige leistung einbringen könnten. und dass die zeitspanne, wann das referat gehalten werden könnte, schon feststeht und die kinder miteinander reden und eines sagt: "ich würde gerne das referat mitmachen, das thema interessiert mich. aber in 2 wochen bin ich für 5 wochen nicht da. wie wäre es, wenn wir schon nächste woche das referat halten?" das ist verlässlichkeit!


    Zitat

    Kategorie 'Ponyhof'


    auch auf dem ponyhof, muss man die pferde füttern, die ställe säubern und sein leben gestallten. es gibt da keine "bösen" wölfe und das leben ist vielleicht ganz angenehm. aber es ist kein schlaraffenland.


    Zitat

    ich sehe mich fachlich wie fachdidaktisch vollkommen außerstande , die Verantwortung für die Schul-Bildung meiner Kinder selbst zu tragen, übrigens sehr ausdrücklich einschließend den Grundschulbereich.


    super, das du dafür eine adequate lösung vom staat präsentiert bekommst. aber zb trin, die sich vollkommen außerstande fühlte ihren sohn zu unterstützen/schützen, vom staat nur den kalten rücken gesehen hat.


    Zitat

    Es hat sich doch in den letzten 30 Jahren schon so viel getan, was Kitas und Schulen angeht.


    ja super, im idealfall leiden nun also 0,5% kinder weniger...

    lg quark


    Einmal editiert, zuletzt von quark ()

    • Offizieller Beitrag

    Zunächst mal würde ich es auch begrüßen, wenn es so wie in Österreich die Möglichkeit gäbe ein Kind zum häuslichen Unterricht abzumelden. Ich kann mir viele Beispiele vorstellen, wo allein das Wissen, dass man nicht unbedingt gehen muss einiges erleichtern würde.


    Aber:

    Alexy meine frage war nicht wie sich das vereinbaren laesst sondern
    wie sich beduerfnisorientierte kinderaufzucht mit quasi ausserhaeusiger betreuung 2.wahl vereinbaren laesst!!!



    und warum eltern das so hinnehmen und das "system" soweit aendern das es besser passt.

    auch wenn es die Möglichkeit gäbe, so wäre Homeschooling nicht die erste Wahl für mich.


    Wenn ich jetzt die KiGa-zeit betrachte, so muss ich sagen, dass dort meine Vorstellungen nahezu perfekt umgesetzt wurden. Außerdem konnten sie so vieles viel besser als ich es je gekonnt hätte. Es war einfach eine tolle Ergänzung zur häuslichen Umgebung und meine Kinder sind wirklich jeden Tag gern gegangen. Da hätte ich ihnen sicher keinen Gefallen getan, wenn ich ihnen das vorenthalten hätte.


    In der Schule ist es jetzt schon so, dass da einiges an Punkten zusammenkommt, wo ich nicht so angetan bin. Und die Verpflichtung schränkt uns in unserem Familienleben eben auch deutlich mehr ein, als es während der KiGazeit war.


    Trotzdem wäre Homeschooling nicht meine erste Wahl, weil ich es einerseits nämlich auch nicht fertig bringe meine Idealvorstellung komplett durchzusetzen. Und es hat auch seinen Grund, warum ich nicht wie so viele in meiner Familie Lehrer geworden bin, ich neige zu Ungeduld. Außerdem: wenn nicht jede Menge Kinder ebenfalls zuhause blieben würden meinen Kindern die Sozialkontakte fehlen und Sportverein oder ähnliches könnten das nicht annähernd ausgleichen. In unserer Gegend sind viele Kinder durch Schule/Nachmittagsbetreuung/Hausaufgaben/Hobbys so eingespannt, dass zum freien Spiel mit Freunden schon in der dritten Klasse kaum 2 Stunden täglich bleiben.


    Es müßten also massive Probleme auftauchen, ehe Homeschooling erste Wahl wäre.

  • sicher, aber wir sprechen ja von deutschland.


    Ja, ich auch. Denkst du in Deutschland leben nur wohlmeinende Eltern, die einzig das Wohl ihrer Kinder im Blick haben und so eine Lockerung "man muss ja nicht, wenn man nicht will" nicht ausnutzen würden aus puren Desinteresse? Denkst dur wirklich, die gibt es nur in anderen Ländern?



    @ odette: Fürs Protokoll:


    Wir sind von unserem Kindergarten rundum begeistert, ich schreibe das allerdings nur, wenn es im Kontext passt. Kein Essenszwang, keine Schlafenszwang, Freiarbeit, viele Interessante Angebote, die aber auch nur das sind: ein Angebot. Zu meinem Großen Glück darf sie da auch viel Rumsauen (äh Basteln), ich bin froh, dass das nicht hier passieren muss.
    Mein Mittlerer ist in der Grundschule und sagt selbst "Er hat den 6er im Lotto!" (damit meint er seine Lehrer und Erzieherinnen) und er gehe an die beste Schule überhaupt. Ich kann da auch keinen Zwang sehen.
    Die Lehrer am Gymnasium gehen sehr indviduell auf meinen Großen (einen etwas besonderen Jungen) ein und sind jederzeit zu Rücksprachen bereit. Zu Hause lernen? Dieser Junge fragte mich mit 5 Jahren, nach den Gründen für Definitionen bei Hoch 0 Potenzen. Seitdem bin ich sehr froh, dass ich ihm nicht allein Rede und Antwort stehen muss! Grad hat er an der Schule (einen selbstbelegten) Kurs "Auf der Suche nach den imaginären Zahlen". Auch hier, danke danke, dass das andere mit ihm machen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Das obgenannte waren durch nur beispiele..
    schaut doch mal durchs forum
    da gibts sehr viele threads bezueglich zb mittagsschlaf, ungerechte ungenuegende lehrer, falsche oeffnungszeiten etc..


    hier wird schon alles runtergespielt und schöngeredet, ist zumindest mein empfinden ..


    Ach herrje, dann schau Dir doch all die Threads an, die erzählen, was die heute Erwachsenen zuhause, bei ihren Eltern erlebt haben... Es muss Dir doch klar sein, dass solche Threads nicht die "Normalität", sondern die gesammelten Probleme abbilden.
    Mei, ich schreib auch nicht ins Stillen und Tragen, wenn ich super gerne und ohne Probleme mein Kind drei Jahre trage....


    Ehrlich, Deine Weltsicht ist ausgesprochen stark von Deinen ERWARTUNGEN geprägt, Odette. Kein Wunder, dass Du nicht akzeptieren kannst, dass es Leute gibt, die Schule nicht als Bildung 2. Klasse empfinden - das kommt in Odettes Horizont nicht vor, also existiert es nicht...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Ich finde es schön, daß viele so gute und tolle Schulerfahrungen machen. Und nein, ich meine das nicht ironisch, wie schon geschrieben, ich bin absolut FÜR tolle Schulen, die ein breites Spektrum an Möglichkeiten anbieten, Wissen (nicht nur Kopfwissen sondern auch "Lebenswissen") zu erwerben anbieten. Als superintressantes, einladendes Angebot - nur eben nicht als alternativlose Zwangsveranstaltung


    Homeschooling als Option zu haben heißt ja eben NICHT, daß ALLE Kinder zu hause lernen müssen oder gar dass Schulen abgeschafft werden. Es heißt es gibt neben guten Schulen eine weitere Option.
    DANN wäre ein freies Ausprobieren möglich und wenn Schulen tatsächlich die beste Wahl wären würden ja mit großer Wahrscheinlichkeit auch fast alle Kinder zumindest die meiste Zeit ganz freiwillig hingehen (das glaube ich tatsächlich). Aber schon diese Freiwilligkeit würde ein ganz anderes Gefühl schaffen, dann könnten die Kinder und Jugendlichen vielleicht tatsächlich auch das "Privileg" von dem weiter vorne geschrieben wird, wahrnehmen.


    Da das Argument der Eltern, die nicht gut sind für ihre Kinder, sie aus Desinteresse nicht zur Schule schicken würden usw. immer noch kommt, zitiere ich mich mal von vor ein paar Seiten.


    "Hm, denkst du, daß ausgerechnet diese Familien Lust hätten z.B. ein Entwicklungsportfolio anzulegen? Das wäre ja eine mMn recht niederschwellige und unaufwändige und in die Art der Bildungsprozesse und den Familienalltag nicht eingreifende Methode.
    Lernmaterialien anzuschaffen (das könnte man ja leicht prüfen) und zu nutzen?
    Oder sich immer mal mit jemandem zusammenzusetzen und die Entwicklung der Kinder zu besprechen? (Wenn es Zweifel am wohlergehen gibt, auch öfter mal)?


    Ich denke tatsächlich, daß diese Familien den für sie billigeren und leichtern Weg gehen würden - den schulischen. "



    Miamaria,


    Das ist doch toll für deinen Sohn. (Geht es allen Kinder der Schule derart prächtig? Das wäre eine richtig tolle Sache und das meine ich ganz ohne Ironie. Nur richtig glauben kann ich es mit meinen Erfahrungen nicht)
    Und daran würde sich doch auch nichts ändern, wenn ein andres Kind, daß vielleicht lieber auf andre Weise oder in einem anderen Umfeld leben und lernen würde, das tun dürfte.


    Wie schon oben geschrieben, keiner würde auf die Idee kommen, die Schule deines Kindes zu schließen nur weil vielleicht ein oder zwei Kinder ganz oder zeitweise außerschulisch lernen würden. #weissnicht


    Zu anderen Sachen später, mein bisher zeichnen hassendes Kind will JETZT Gesichter zeichnen lernen - und die Schule hat gerade zu und zeichnen ist glaub ich in Kunst auch gerade nicht dran... ;o)

  • Was mir hier nicht gefällt und mich schon zig mal auf die Finger setzen lies ist dieses Wegwischen der vielen schlimmen Erfahrungen. Wie arrogant, wenns einen nicht selbst betrifft, gehören schlechte Erfahrungen halt dazu und rechtfertigen kein Umdenken?


    Es ist ein Fakt, dass es immer mehr psychische Probleme bei Schülern, schon unter Grundschülern gibt. Unterhaltet euch doch mal mit Lehrern. Essstörungen, Angststörungen, angebliches ADHS, was medikamentiert wird. Im Hochsensiblenforum schreiben mittlerweile immer mehr Jugendliche mit, die verschiedenste unglaubliche Diagnosen hinter sich haben um dann selbst festzustellen, dass sie einfach nur hs sind und die Schulen nicht damit klar kamen.


    Was stört euch denn daran, dass es einige Kinder gibt, denen staatliche Schulen, aber leider eben oft generell das heutige Konzept Schule eben NICHT gut tun? Das stellt doch nicht den Grundgedanken Wissensvermittlung für alle in Frage.
    Was lässt euch so insistieren, dass homeschooling keine Alternative ist? Was kümmert es euch, wenn diese Kinder eine für sie optimalere Chance bekämen? ..ist es ernsthaft das langsam ausgelutschte "Extremisten"argument? Was, wenn es konkrete, durchdachte Fortschriffkontrollen gibt? Oder ist das ein generelles Mistrauensvotum gegen Odette? Ich denke nämlich, das das nicht verwechselt werden sollte, dafür sind die Schulprobleme heutzutage zu deutlich. es muss ein Umdenken passieren.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • es geht mir hier weder um ausserhäusige betreuung noch um hetze gegen die schule sondern wirklich darum warum man sich so viel gefallen laesst und so sachen erklaert mit
    das leben ist kein ponyhof
    so ist es nunmal
    etc..
    dann muesste ich ja die ersten jahre auch kein liebevolles selbstbestimmtes zusammenleben forcieren sondern bin von anfangan auf ein anderes zusammen leben getrimmt.

    ich lese Odette nicht so, dass alles außer Familie zweite Klasse ist und sie sagt auch nicht, dass sie die Schule generell abschaffen möchte.


    ich
    verstehe es so, dass die Frage ist, warum Menschen so vieles als
    gegeben/ festgelegt hinnehmen und nicht einen optimalen/ optimaleren
    Zustand anstreben. Und das es dann mit "das Leben ist kein Ponyhof"
    abgetan wird.
    Und das in Bezug auf Situationen wo Kinder unglücklich mit der Schul/ Kitasituation sind und darunter leiden.



    Mir geht es so mit der Aussage, dass wir die
    Kinder nunmal auf diese Welt, wie sie ist, vorbereiten müssen und dass wir
    nunmal in einer leistungsorientierten Gesellschaft leben. Ich will meine Kinder aber nicht zu leistungsorientierten Menschen erziehen, für mich ist das keine optimale Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens.