selbstbestimmt, selbstdenkenden, grenzen wahren - schulpflicht

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich war 2012 (? glaube ich) mal auf einem Vortrag von Juul zur Pubertät, da sagte er sowas wie, es wäre ihm unverständlich, warum die Deutschen nicht gegen diese Schulpflicht auf die Straße gingen (wörtlich bekomme ich es nicht mehr zusammen).


    Hm, der Zwang ist ja nicht nur "eventuell empfunden" ein Zwang, sondern er steht ja als solcher in den Gesetzen.
    Und wenn man sich dann überlegt, unter welchen Umständen/Hintergrund dieser Zwang entstanden ist, finde ich das schon gruselig.
    Für mein Empfinden kann ein Zwang in diesem Zusammenhang eigentlich niemals gut sein. Ich überlege hin- und her, mir fällt nichts Vernünftiges ein, wo ich Zwang befürwortenswert fände (außer jetzt vielleicht mein Zweijähriges dran zu hindern, über die Straße zu rennen). In den allermeisten Fällen führen Zwang oder Verbot doch nicht dazu, dass Dinge nicht gemacht werden, sondern höchstens zum 11. Gebot "Du darfst Dich nicht erwischen lassen.". Und so ja auch bei der Schulpflicht: statt das Familien ggf. unter wie auch immer gestalteter staatlicher Aufsicht, sozialer Kontrolle, whatever, ihre Bildung selbst gestalten können, bleiben jenen, die (aus welchen Gründen erstmal auch immer) nicht die Schule besuchen wollen oder können hier durch die Illegalisierung nur Verstecken oder Auswandern oder ggf. auch Flucht ins Ausland, Herumreisen, Abmelden oder der Weg durch die Gerichte oder durch psychologische und psychiatrische Gutachten.


    Das "Recht auf Bildung" (grundsätzlich ja begrüßenswert) wird zu einem "Recht auf schulische Bildung".
    Natürlich, ja, es hat irgendwo mit Maslow's Bedürfnispyramide zu tun, ob ich mir überhaupt erlauben kann, über "so etwas" nachzudenken. Auch hat es natürlich mit meinen persönlichen Wertvorstellungen zu tun, was ich da wo ansiedele. Viele Entscheidungen, wenn nicht alle, kann ich ja doch treffen, gerade in D - darüber, wie ich gerne leben möchte. Und da ließe sich Unschooling oder Homeschooling oft organisieren - wenn ich es denn will. Diese Form der Freiheit nicht zu nutzen, ist ja auch jedermanns gutes Recht - sie zu haben, fände ich trotzdem essentiell. Das ist finde ich schon irgendwie vergleichbar mit dem Recht auf Meinungsfreiheit; "ich muß deine Meinung nicht teilen, aber ich will alles dafür tun, dass du sie sagen darfst". Klar, ich kann auswandern - aber irgendwie hätte ich schon ganz gerne in meinem Heimatland die Möglichkeit der Wahlfreiheit. Viele Dinge sind ja auch wirklich gut oder auch für mich vielleicht "besser" oder geeigneter als in anderen Ländern - aber manche Sachen sind halt auch doof, und das darf man doch sagen, und vielleicht auch ändern?


    Freie Schulen gut und schön - aber diejenigen, die wirklich so frei sind, dass es quasi unschooling im Schulhaus ist, sind dennoch in D an ein bis zwei Händen abzählbar. Zudem binden sie einen immer noch an das Gebäude , die Zeit (Schulanwesenheitspflicht sei Dank) und ja auch an die Leute. Abgesehen von den Kosten ist es zum Teil ein örtliches Thema - vielleicht möchte ich ja in meinem Dorf aufgrund meines sozialen Umfeldes wohnen bleiben, aber die nächste freie Schule ist unerreichbar weit weg ? Außerdem sind die meisten dieser Schulen überlaufen, da es mehr Interessenten als Plätze oder Neugründungen gibt, und wenn man nicht gleich von Anfang an einen Platz bekommt, ist es oft zu spät: Quereinsteiger von Regelschulen werden mittlerweile ja oft nur noch in seltenen Ausnahmefällen aufgenommen, zumal für den Umstiegsprozess meist nicht genug Kapazität zur Begleitung da ist. Und dann - Pech gehabt.


    Ich habe schon den Eindruck, dass es immer mehr Menschen sind, die die Schulpflicht so nicht mehr haben wollen. Und natürlich gibt es auch mehr erwachsene Unschooler als André Stern - auch wenn vielleicht nicht jeder eine Rampensau ist. Naja, und hier in D über etwas Verbotenes zu sprechen, ist natürlich auch schwierig für diejenigen, die es tun.


    Ich kenne mittlerweile sehr viele Freilerner aus einigen Ländern, und sie sind genauso eine heterogene Gruppe wie alle anderen Menschen auch.


    Ja, manchen tut die Schule/Schulpflicht gut - manchen tut auch Krippe gut - und anderen schadet es zumindest nicht, wenn die Einrichtung von ordentlicher Qualität ist. Auch ohne Kindergartenpflicht werden z.B. manche Kinder mehr oder weniger "zwangsweise" dem KiGa zugeführt, mit dem Taxi gebracht, weil die Eltern es gar nicht auf die Reihe bekommen, für die Kinder zu sorgen. Aber letztlich gibt es ja auch dazu die Sozialbehörden.


    Und niemand (naja, wenigstens fast niemand ;-)) will ja die Schulen abschaffen. Aber die wieviel auch immer, die ohne besser dran wären oder diese Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen wollen, ja mei, warum sollen die es nicht machen? Das tut doch den Schulbesuchern nicht weh? Eher noch im Gegenteil, weil nicht überlaufene Plätze noch von Leuten blockiert werden, die da gar nicht hinwollen. Evtl. spart man auch die eine oder andere psychologische Diagnostikschleife junger Schulverweigerer.


    Es gibt einen wie ich finde schönen neuen Film zum Thema, der momentan vielerorts in Deutschland läuft oder anläuft, "Being and Becoming" (http://www.etreetdevenir.com/EED.de.html#Accueil, unter "Vorführungen" sieht man, wann er wo läuft). Hier ist eine Filmkritik dazu http://www.weltexpress.info/cm…auf-ideen-zum-besser.html und hier ein Interview mit der Regisseurin http://www.freilern-blog.de/?p=49, da kommen auch einige der hier im Thread auftauchenden Themen zur Sprache.


    Ich finde übrigens sehr wohl auch, dass Bedürfnisorientierung nicht beim Kleinkind endet (auch wenn mir dieser Eindruck oft begegnet :-(). Die sollte durchaus auch beim Schulkind und weeeit darüber hinaus eine Rolle spielen, meine ich.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • EBEN, der Staat sind auch WIR. Und WIR findens gut so.


    puh, das ist aber nun auch etwas platt gesagt, wer sind wir?Wir findens gut so - wirklich alle??! irgendwie macht ihr odette auch fertig, find ich nicht so schön.... :S



    Nunja, wenn der großeTeil der Eltern unzufrieden wäre, würden sie ja auf die Straße gehen und protestieren. Das tun sie aber nicht. Also scheint es ja in Ordnung zu sein, wie es ist.


    Wenn ich nicht arbeiten müßte und ausreichend Geld zur Verfügung hätte - wer weiß..? Vielleicht würde ich auch gerne meine Kinder zu Hause unterrichten mit Hilfe einiger Fachkräfte, die den Kindern helfen, Mathe zu verstehen (das kann ich nämlich nicht selber gut).


    Ich mache sie (odette) nicht fertig, ich habe Verständnis für ihren Weg. Ich sehe eher MICH angegriffen, warum ich meine 'armen Kinder' nicht vom 'Zwang' der Schule befreien möchte. Aber dagegen möchte ich mich wehren. Denn grundsätzlich finde ich Schule gut und was mir nicht passt - dagegen 'wehre' ich mich sehr wohl, indem ich mit Lehrern spreche und mich für meine Kinder einsetze.

    Amelie mit 3en (*00/*03/*06)

    2 Mal editiert, zuletzt von *Amelie* ()

  • Und niemand (naja, wenigstens fast niemand ;-)) will ja die Schulen abschaffen. Aber die wieviel auch immer, die ohne besser dran wären oder diese Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen wollen, ja mei, warum sollen die es nicht machen? Das tut doch den Schulbesuchern nicht weh?




    Doch, das kann sehr weh tun.
    Indem die Homeschooler zu Fundamentalisten erzogen werden und ihren eigenen Gottesstaat, Arierstaat oder was auch immer einzuführen versuchen.
    Und es kann den Schulbesuchern finanziell weh tun, wenn noch mehr junge Menschen ohne Schulabschluss trotz Fachkräftemangels von den weniger werdenden Steuerzahlern finanziert werden müssen.


    Und es kann den Kindern, denen die Schule aus Desinteresse vorenthalten wird, in jeder Hinsicht weh tun.
    Mir sind diese Zahlen von 10 zu 90 auch hochgradig suspekt.
    Dann dürften in Ländern ohne Schulpflicht ja kein Bildungsgnotstand herrschen.
    Und wer sagt, dass lernen ausschließlich bequem sein muss?
    Ich bin wahrlich keine Verfechterin dieses Schulsystems und würde mir viele Veränderungen wünschen.
    Aber rein aus der Evolution ist der Mensch kein Wesen, dass nur von spontaner Lust getrieben seinen Interessen nachgeht.
    Auch Kinder wurden immer mit Pflichten belegt. Dem einen macht es Spaß, Ziegen zur hüten und dabei Flöte zu spielen, der andere vergeht vor Langeweile.
    Und auch mit dem Durchstehen von unangenehmen Situationen lernt man eine ganze Menge.
    Dieses "Unangenehme", dass muss im Rahmen bleiben und darf die Kinder nicht kaputt machen.
    Ich glaube, die Verfechterinnen des Homeschoolings hier im Forum haben alle triftige Gründe für ihren Wunsch und würden ihren Kindern auch gute Möglichkeiten bieten.
    Aber ich sehe neben den oben genannten Extremisten und den Desinteressierten auch die überehrgeizigen Eltern, die ihren Kindern die Bildung mit allen Mitteln einhämmern.
    Ich behaupte, die Schulpflicht nützt mindestens 40% der Kindern und weitere 40 - 50% gehen sowieso gerne hin.

  • Ich bin da ganz bei Lene!



    Denn NIEMANDES Leben ist ein Zuckerschlecken und wenn ich etwas WILL, muss ich lernen, dafür auch unangenehme Dinge zu tun.


    Und als Eltern muss man auch nicht alles mitmachen, was die Lehrer den Kindern 'antun'. Ich habe z.B. erfolgreich verhindert, dass mein Sohn unnötige Stafarbeiten machen muss. Denn im Schulgesetz meines Landes steht, dass Lehrer UND Eltern GEMEINSAM entscheiden, wie das Kind 'bestraft'wird, wenn es sich nicht an die Regeln hält. Also man hat sehr wohl Mitspracherecht. Und JA, ich finde es wichtig, sich an gewisse Regeln zu halten, damit das Miteinander funktioniert.

    • Offizieller Beitrag

    Das Gesetz hindert Dich weiterhin in keiner Weise daran, Deine kompletten Hinterlassenschaften ins Ausland zu schaffen, wo dann das jeweilige Landesrecht übernimmt... Heisst: für die Wohngemeinde ist "ein Friedhof in der Schweiz" kein Ort (ausserhalb einer Bestattungsanlage), der unter Paragraph 25 fällt, weshalb keine Aschenteilung vorgeschrieben ist. Die Schweiz wiederum kennt keine Bestattungspflicht für Asche, dort darf man wählen, was man mag.


    Ich bin sehr sicher, dass es möglich ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • #augen Soso, Du hälst aus "fachlicher Sicht" höhere Mathematik für "ziemlichen Bullshit". Leider basiert auf diesem "Bullshit" heute ziemlich viel.


    Latein habe ich erst an der Uni gelernt. Es gibt nur noch wenige Schulen die das für Sek 1 anbieten und dann kann man in der Regel wählen, welche Sprache man als erstes lernen möchte. Und wenn die Nachfrage nach Latein da ist, scheint es ja Leute zu geben, die das "sinnvoll" finden.


    #confused


    Mein Sohn freute sich als Mathe endlich nicht mehr nur rechnen war. Darauf musste er lange genug warten. Und er sitzt in einer Klasse, in der 30 Kinder freiwillig 2 Jahre früher ans Gymnasium gewechselt sind und außerdem auch freiwillig sich für Latein entschieden haben. Sie wollten das so! Er ist übigens einer von diesen "komischen Kindern" die sich anstatt für z.B. Dinosaurier und Ritter sich für Multiplikation, Potenzen und ja auch Groß und Kleinschreibung, Grammatikregeln oder überhaupt Regeln interessiert haben. Dieses Interesse, welches schon früh begann, hat ihm übrigens weder Kindergarten, noch Grundschule noch jetzt das Gymnasium "ausgetrieben".



    Ja ich halte die höhere Mathematik ab Klasse 11 für die meisten Menschen Bullshit. Es gab letztens eine Studie, bei Bedarf sucht danach, die aufzeigt, dass von diesem Bereich die meisten Abiturienten nach 2 Jahren alles wieder vergessen haben. Eben weil es unnötig ist, weil es nur ein kleiner Teil braucht. (Chemie, Physik ect. pp ebenso)


    Ich habe zuvor aufgeführt, dass ich das schwedische System bevorzuge, wenn man das kennt, kennt man auch die Wege, die nach der 9. Klasse eingeschlagen werden.


    In meiner Stadt gibt es bspw. ein Mathematikgymnasium, die Kinder die also Interesse an diesem Fachbereich zeigen, können hier ihr Interesse mehr und besser ausleben. Andere müssen nur das normale Maß absolvieren. Eine solche Unterteilung ab der 9. Klasse ist im gesamten viele sinnvoller. In meinem Lebenskreis braucht keiner! höhere Mathematik, davon sogar einige die heute analytisch arbeiten, oder im Informatikbereich aktiv sind. Höhere Mathematik ist für diese Berufe überhaupt nicht notwendig. Grundlagenmathematik natürlich durchaus.


    Mir ging es also darum, dass bis zur 9. Klasse eine gute Grundlage geschaffen wird, danach kann jeder seinen Interessen viel mehr folgen. Ich halte es für Zeitverschwendung Menschen etwas einzutrichtern, dass sie nicht lernen "wollen" und chemische Formeln auflösen gehört nicht zu den Dingen, die man wissen muss um im Leben klar zu kommen. Die 5 von 30 Kindern, die aber Interesse daran haben, können da tiefergehenden Unterrichtet werden.


    Und ja, ich bin "sosos" vom Fach, aber eben kein Mainstream und gehöre in Deutschland was meine Ansicht von Schule angeht nicht zum "wir". In meiner Unistadt wird bezüglich Schule aber wuchs ehr kontrovers unterrichtet, man ist hier dem "anderen" viel näher.. ;)



    @Amelie ehrlich jetzt? Gehst du so durch die Welt - wenn ich nur will schaffe ich alles, und alles bedeutet Verzicht? Ganz ehrlich, dieses "ich muss unangenehme Dinge tun" um etwas zu erreichen, genau das stößt mir und vielen Pädagogen ja so auf. So ist das Leben nicht. Niemand muss sich selbstbestrafen, weil er gerne etwas hätte. Niemand sagt, dass Homeschooling bedeutet, dass es keine Regeln gibt, die einzuhalten sind.
    Zusammenleben bedeutet immer, dass es Regeln gibt, die einzuhalten sind. Sonst funktioniert es nicht. Die Frage ist nur, wie ich das vermittle. Regeln als: Bibel - feststehende Gesetze, oder Regeln die sich aus dem menschlichen Miteinander ergeben.
    Dazu könnte man mal die Literatur zur bedingslosen Liebe lesen, fand ich ein sehr interessanten Einblick.

    Wyrd bið ful aræd!


    Einmal editiert, zuletzt von Iverna ()

  • Aber warum sollte ich wollen das meine ueberreste ins ausland geschafft werden?


    Das ist ja genau der punkt der mir auch sauer aufstoesst
    wenn dir was nicht passt zieh weg
    will ich nicht
    ich bin ö seit zig generationen und ih kenne einige die nicht weg gehen moegen nur weil es unsinnige vorsxhriften gibt obwohl das vielleicht der einfaxhere weg waere

  • Hallo,


    Bei manchen antworten hier frage ich mich, ob sie den Thread gelesen haben oder so völlig gefühllos sind, wenn es um andere Kinder und Jugendliche bzw. deren Schul-Geschichten geht...


    Daß es da weit über "mal was unangenehmes tun" hinaus gehen und man keineswegs vor hat sein Kind zu einem Fundamentalisten irgendwelcher Art zu erziehen (was auch im Rahmen der Schulpflicht kein Problem ist, wenn man das will...), von "Vorenthalten" von Schule geredet wird (wo wir doch recht früh im Strang schon festgestellt haben, daß die meisten sich eine wie auch immer geartete sinnvolle Begleitung vorstellen könnten)



    Sicher kann man zu dem Thema verschiedener Meinung sein, aber nach 36 Seiten so was... Ich überlege gerade - fange ich von vorne an oder lass ich es, weil es vermutlich sowieso genau so überlesen wird wie die gefühlten 17 Mal vorher im Strang... ?

  • Geht mir auch so, Trin.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • Nunja, wenn der großeTeil der Eltern unzufrieden wäre, würden sie ja auf die Straße gehen und protestieren. Das tun sie aber nicht. Also scheint es ja in Ordnung zu sein, wie es ist.


    das glaube ich nicht, dazu sind die meisten menschen viel zu bequem. auch bei anderen sehr wichtigen themen gehen viele nicht auf die straße.

  • Denn NIEMANDES Leben ist ein Zuckerschlecken und wenn ich etwas WILL, muss ich lernen, dafür auch unangenehme Dinge zu tun.


    hört sich hart an, ich denke, du übernimmst evt glaubenssätze oder prägungen aus deiner kindheit?!
    ich erziehe meine kinder keinesfalls so.

  • Odette, zu deiner Frage, warum sich die Deutschen nicht für eine Abschaffung der Schulpflicht einsetzen:


    Es gab 2010 eine Petition für die Straffreiheit von Homeschooling mit über 5400 Unterschriften (siehe Wikipedia). Diese hatte jedoch keinen Erfolg. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich sie unterschrieben habe. Ich setze mich nicht für die Abschaffung der Schulpflicht ein, weil sie mich nicht selbst betrifft, da ich meine Kinder sowieso in die Schule schicken würde. Ich setze mich stattdessen für bessere Schulen ein. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Schulpflicht nicht mit den Menschenrechten vereinbar ist, und würde zum Beispiel auch eine Petition unterschreiben.


  • hört sich hart an, ich denke, du übernimmst evt glaubenssätze oder prägungen aus deiner kindheit?!
    ich erziehe meine kinder keinesfalls so.



    Nur zum Verständnis: Bei dir gibt es keine Zwänge in der Erziehung u. deine Kinder müssen nichts unangehmes machen?


    Es fängt an, dass man Termine hat u. das Kind eigentlich andere Pläne im Kopf > du sagst deine Termine ab?
    Das Kind braucht evtl. Medikamente u. will die aber gar nicht nehmen > braucht es sie nicht nehmen?
    ...das kann man ja unendlich weiter führen, da es im Alltag immer wieder Situationen geben wird, in denen die Bedürfnisse von Eltern u. Kindern auseinander gehen. Dann kommt es eben darauf an, was vorrangig ist u. aufeinmal gibt es eben Dinge, die Kinder machen müssen, obwohl sie sie erstmal gar nicht woll(t)en.

  • Gerade WEIL das ganz normale Leben schon so viele Möglichkeiten bietet, Verpflichtungen kennen zu zu lernen und zu erleben daß eben nicht alles Spaß macht und so weiter, braucht es genau DAFÜR keine Schulpflicht, die tagtäglich und über Jahre hinweg vermittelt: "Egal wie es dir geht, du hast keine Chance zu entkommen!".


    Aber ja, bei Terminen und Medikamenten wäge ich ab, was wichtiger ist. Die Entscheidung kann mal so und mal so ausfallen. Bei einem nach gründlichem Bedenken wirklich unvermeidlichen AB setze ich mich durch, geht es um Hustensaft, der nur vorübergehende Linderung bringt würde ich keine Gewalt anwenden, wenn die nötig wäre, um ihn ins Kind zu bekommen.


    Termine ebenfalls - es gibt Termine, die sind wichtig, ich lasse kein Geschwisterkind vor der Schule stehen, wenn cih versprochen hatte, es abzuholen, nur weil das Kleinkind sich nicht anziehen wollte. Dann kams in eine Decke gewickelt mit. Ging nicht anders.
    Ging es aber um Termine, die nur zu unserem Vergnügen gedacht waren, dann zwinge ich kein Kind dazu, wenn es anders geht, dann entscheiden wir eben um.


    Womit wir wieder beim Thema oben wären - in einer Familie mit 6 Leuten muss man permanent Kompromisse finden und sich auch in Dinge fügen, die man nicht will. Auch ohne Schulpflicht.

  • Ja ich halte die höhere Mathematik ab Klasse 11 für die meisten Menschen Bullshit. Es gab letztens eine Studie, bei Bedarf sucht danach, die aufzeigt, dass von diesem Bereich die meisten Abiturienten nach 2 Jahren alles wieder vergessen haben. Eben weil es unnötig ist, weil es nur ein kleiner Teil braucht. (Chemie, Physik ect. pp ebenso)


    Also das ist jetzt etwas OT, aber das stimmt so nicht: Mathematische Kenntnisse werden in vielen Fächern an der Uni gebraucht: MINT, Wiwi, Psychologie, Sowi und alle weiteren Fächer, in denen man mit Statistik zu tun hat. Das nun als "Bullshit" zu bezeichnen mit dem Hinweis auf eigene Fachlichkeit und "eine Studie neulich besagt, dass...". Nun ja. #stumm

  • Eben Trin, es gibt eben immer u. überall Kompromisse zu finden. Für mich zählt Schule einfach zum alltäglichen Leben dazu. Da interessiert mich die Schulpflicht vom Staat nicht. Ist das Kind krank, bleibt es zu Hause (da zählt seelisches Leiden dazu - es gibt ja immer noch Ärzte) u. wird es nicht besser gibt es doch aber Mittel u. Wege den Schulalltag des Kindes anders zu gestalten. Sind denn die Probleme von Kindern in der Schule nicht viel eher personelle?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber warum sollte ich wollen das meine ueberreste ins ausland geschafft werden?


    Das ist ja genau der punkt der mir auch sauer aufstoesst
    wenn dir was nicht passt zieh weg
    will ich nicht
    ich bin ö seit zig generationen und ih kenne einige die nicht weg gehen moegen nur weil es unsinnige vorsxhriften gibt obwohl das vielleicht der einfaxhere weg waere


    Nö, zwingt Dich ja keiner.... (sorry, das mit dem im Ausland begraben ist in meiner Lebenswelt halt nicht so fremd, ich bin weit entfernt von "seit Generationen irgendwo").
    Aber da es eine Demokratie ist, steht Dir frei, eine Gesetzesänderung anzustreben, wenn es Dir wichtig ist.


    Womit wir bei Deiner Ausgangsfrage wären? Warum lässt Du Dich da gegen Deinen Willen beschränken und unternimmst nicht einfach was dagegen?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Eben Trin, es gibt eben immer u. überall Kompromisse zu finden. Für mich zählt Schule einfach zum alltäglichen Leben dazu. Da interessiert mich die Schulpflicht vom Staat nicht. Ist das Kind krank, bleibt es zu Hause (da zählt seelisches Leiden dazu - es gibt ja immer noch Ärzte) u. wird es nicht besser gibt es doch aber Mittel u. Wege den Schulalltag des Kindes anders zu gestalten. Sind denn die Probleme von Kindern in der Schule nicht viel eher personelle?

    Hast du den Thread gelesen???
    Und nein, ich rolle das nicht noch mal auf und noch mal nein, mein Sohn ist da kein Einzelfall, ich kenne inzwischen eine ganze Menge Familien mit ähnlichen Problemen. #yoga


    Du hast schon mal versucht, ein Kind, dem es mit dem Thema Schule (SCHULE als Institution, als Pflichtveranstaltung) schlecht geht UND das nachweislich zu Hause gut lernt, offiziell längerfristig von der Schule frei zu stellen, ohne daß es statt dessen in eine KJP-psychiatrie eingewiesen wird?


    Wenn nicht, versuch es mal (ich kenne wie gesagt Familien, die sich da über einen heißen Tipp sehr freuen würden). Viel Spaß, danach sprechen wir uns wieder...