selbstbestimmt, selbstdenkenden, grenzen wahren - schulpflicht

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  • es mag sein, dass es darauf ankommt, was man machen will und wie "überzeugend" man ist. auch kann die situation sich verändert haben.
    aber ich habe damals ohne abschlusszeugnis eine einladung zum schnuppern, eine lehrstelle und kurz darauf eine ersatzlehrstelle gefunden. alles in der wiener innenstadt #weissnicht
    realschulabschluss hab ich erst jahre später gemacht.
    ich habe mich damals einfach spontan und formlos in den betrieben, die mir gefallen haben, vorgestellt.


    allerdings, odette, ist es nicht ganz so supereinfach die externistenprüfungen zu machen, oder? meiner erinnerung nach gibt es nur einen termin pro fach pro jahr, man muss sich also schon organisieren. und umsonst ist das ja auch nicht.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Fuer den hauptschulabschluss ist es gar kein thema das geht wirklich ratz fatz und kostet nix. Das wissen was gebracht werden muss ist schnell erlernbar.


    die matura kann man auch voellig kostenlos machen man bekommt sogar schulbuecher gratis und kann sie einem beliebigem tempo machen.
    kontakt zum pruefungslehrer termin machen lernen und gut..

  • die matura kann man auch voellig kostenlos machen man bekommt sogar schulbuecher gratis und kann sie einem beliebigem tempo machen.
    kontakt zum pruefungslehrer termin machen lernen und gut..


    aha! aber nur, solange man noch schulpflichtig ist, oder?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • ganz ehrlich... es gibt auch menschen, die die lehre im nachbarsbetrieb nicht als königsweg für eine ausbildung ansehen #augen
    ich finde das total blauäugig sorry. ich war lange genug in meinem leben auf stellensuche (zugegebenermassen in einem schwierigen feld und einem anderen ausbildungsniveau), um zu merken, dass schon mal mit richtigem blättchen nicht immer einfach ist. wenn man dann auch noch gar kein blättchen hat :|

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • aber ich lese allenthalben, dass es für unserere kinder leichter wird, da weniger bewerber auf jede stelle, bei uns werden jedenfalls händeringend leute für ausbildungsberufe jetzt schon gesucht #weissnicht und gerade die absolventen der mittelschule stellen offensichtlich die betrieben nicht immer zufrieden....

  • ganz ehrlich... es gibt auch menschen, die die lehre im nachbarsbetrieb nicht als königsweg für eine ausbildung ansehen #augen
    ich finde das total blauäugig sorry. ich war lange genug in meinem leben auf stellensuche (zugegebenermassen in einem schwierigen feld und einem anderen ausbildungsniveau), um zu merken, dass schon mal mit richtigem blättchen nicht immer einfach ist. wenn man dann auch noch gar kein blättchen hat :|


    Ja. Bei vielen Stellen muss man sich zum Beispiel online bewerben. Da schaut unter Umständen nur ein Algorythmus drauf, ob die Kriterien (z.B. Abschluss auf bestimmten Level) erfüllt sind, bevor das ein eventuell offen eingestellter Mensch in die Hand nimmt.....)


  • Eine gut gemachte auffällige bewerbung, gutes auftreten, respektvolles benehmen..


    Das sind dinge auf die geschaut wird..
    grossbetriebe haben ihre tests
    kleinbetriebe ihre persoenlichkeit


    Ich glaube das kommt sehr darauf an, für was man sich bewirbt. Es gibt ja genügend Erfolgsstories von Menschen, die auf einem alternativem Weg sehr erfolgreich wurden. Es gibt aber auch die anderen....
    Und derzeit stelle ich erstaunt fest, dass auch nach Studium und x Berufsjahren in großen Unternehmen noch nach der Abinote gefragt wird. Da werden gar nicht alle Bewerbungen (so gut und auffällig sie auch sein mögen) angeschaut, sondern erst einmal ausgesiebt und dann braucht man erst die guten Bewerbungsunterlagen.


    Klar, wenn man einen Ausbildungsbetrieb auch ohne Abschluss gefunden hat und dort bleibt bzw. später problemlos andere Stellen bekommt ist alles klar, aber mit einem guten Abschlusszeugnis hält man sich mehr Wege offen. (und ich hätte nie gedacht, dass ich so einen Satz einmal schreiben werde ;))

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch, dass es durchaus möglich ist, einen 'alternativen Weg' zu beschreiten. Aber ich denke nicht, dass es ganz so easy-peasy ist, wie Odette sich das vorstellt.
    Und es mit den goldenen 90ern zu vergleichen, was angehende Auszubildende heute erwartet, ist meiner Meinung nach wirklich etwas unrealistisch.
    Ich glaube, ich bin zu lange auf Stellensuche gewesen und erlebe den Lehrlingsmarkt hier zu nahe mit, um da blauäugig zu sein...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich denke, wenn man einen besonderen Bildungsweg hat, fällt man gerade auf bei Bewerbungen. Einen Abschluss muss man für die meisten Berufe natürlich trotzdem machen, aber dann hat man schon erstmal den Vorteil, dass man heraussticht gegenüber den anderen Bewerbern.


    Und jemand, der den Abschluss nicht schafft, der steht dann nicht unbedingt besser da, wenn er ihn trotz Schule nicht geschafft hat. Da wirkt es vermutlich auch besser, wenn man keine Lust hatte, einen Abschluss zu machen, aber sich dafür viel mit Dingen beschäftigt hat, die zum zu erlernenden Beruf passen, statt in der Schule die Zeit abzusitzen.


    Nach dem, was ich gehört habe, machen in den deutschen Schulen, in denen die Kinder den ganz Tag tun dürfen, was sie wollen, fast alle einen Abschluss.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Tochter hat gerade gestern Abend ihr Unterlagen fertig gemacht für eine schriftliche Bewerbung, inkl. Zeugniskopien für eine _Schnupperwoche_ in einem Handwerksbetrieb im Nachbarort.
    Sie hat erst angerufen und die haben dann um eine schriftliche Bewerbung samt Noten gebeten. Und soviel ich weiss, vom letzten Elternabend ist das hier so Usus. Bei "höheren" Ausbildungsberufen müssen meist noch Eignungstests beigelegt werden. Das alles, bevor man überhaupt einen Fuss in den Betrieb setzen kann und durch "Persönlichkeit" punkten.


    Das ist ja auch der Punkt, bei dem die Schule beim "Lift"-Projekt ansetzt. Jugendliche in die Betriebe bringen, die es sonst schon in der schriftlichen Bewerbungsrunde wegen Noten rausspülen würde.


    Lehrlingsmangel: nun ja, ich glaube Metzgerlehrlinge werden händeringend gesucht...aber ich denke, das hat noch andere Gründe als geburtenschwache Jahrgänge. Es ist immer noch so, dass ca. 70% der Mädchen einen Ausbildungsberuf innerhalb von ca. 15 verschiedenen Berufen auswählen. Das heisst, dass es also in gewissen Berufen absolut keinen Mangel gibt

  • Meine Tochter hat gerade gestern Abend ihr Unterlagen fertig gemacht für eine schriftliche Bewerbung, inkl. Zeugniskopien für eine _Schnupperwoche_ in einem Handwerksbetrieb im Nachbarort.
    Sie hat erst angerufen und die haben dann um eine schriftliche Bewerbung samt Noten gebeten. Und soviel ich weiss, vom letzten Elternabend ist das hier so Usus. Bei "höheren" Ausbildungsberufen müssen meist noch Eignungstests beigelegt werden. Das alles, bevor man überhaupt einen Fuss in den Betrieb setzen kann und durch "Persönlichkeit" punkten.


    jep. so erlebe ich das auch. einfach, dass es um geringbezahlte, befristete praktikas, volontariate oder sowas geht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, 200 Bewerbungen auf eine Lehrstelle sind nicht soooo selten. Im handwerklichen Bereich sind 20-30 durchaus üblich - für eine Schnupperlehre! Und ja, mein Mann sortiert schlechte Mathenoten aus, Punkt. Da nützt die tolle Persönlichkeit wenig, denn die wird es nicht bis ins Büro schaffen.


    Lift ist ein tolles Programm - aber eben, mit recht viel Aufwand verbunden für den Betrieb (und ich würde die "Erfolgsquote" etwa 1:10 schätzen). Sobald die Wirtschaftslage enger wird, sparen die Betriebe da.
    Übrigens ist das auch ein tolles Beispiel, wie engagiert ich viele Lehrpersonen erlebe: die besuchen ihre "Pappenheimer" regelmässig im Betrieb, korrigieren in der Freizeit Bewerbungsschreiben und der eine oder andere kommt sogar mit ins Bewerbungsgespräch!


    Liebe Grüsse


    Talpa


  • Ja. Bei vielen Stellen muss man sich zum Beispiel online bewerben. Da schaut unter Umständen nur ein Algorythmus drauf, ob die Kriterien (z.B. Abschluss auf bestimmten Level) erfüllt sind, bevor das ein eventuell offen eingestellter Mensch in die Hand nimmt.....)


    nicht einmal nur onlinebewerbungen. es gibt einfach stellen, da ist ein hochschulabschluss voraussetzung.punkt. ohne wird man schlicht nicht in betracht gezogen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • Seht ihr und wir hier und menschen die ich kenne haben es anders erlebt..
    so ist der erfahrungsschatz vin jedem anders..

  • Hm, ich kann mir schon vorstellen, dass es Bereiche gibt (ggfs. mit regionalen Unterschieden, ggfs. in Abhängigkeit von der Betriebsgröße etc.), in denen man auch ohne offizielle Abschlüsse Fuß fassen kann. In vielen anderen Bereichen ist das aber ganz sicher nicht so. Für Jugendliche, die sich für diese betroffenen Bereiche eh nicht interessieren, ist das natürlich verhältnismäßig egal; ich hätte aber Bedenken, dass man mit einem Bildungsweg jenseits der üblichen Institutionen die spätere Wahlfreiheit bzw. die Bewerbungsmöglichkeiten doch empfindlich einschränkt.


    Nicht zu bestreiten ist, dass viele Jugendliche auch mit offiziellem Abschluss ziemlich perspektivlos dastehen.


    Katrin: Schulbeginn 7 Uhr 8I #kreischen

  • ja, aber die offiziellen abschlüsse kann man ja machen? es ist ja nun auch nicht so, als würden alle schulkinder alle möglichen abschlüsse machen.


    klar kann man sagen, dass man "es den kindern leichter macht" wenn sie den "offiziellen weg" gehen.
    aber, ganz abgesehen davon, dass es das nicht für alle kinder immer ist, sind auf dem "nicht offiziellen weg" andere dinge leichter. liegt ja in der natur der sache. und in den meisten ländern der elterlichen autorität überlassen, welches "leichter" als wichtiger empfunden wird.


    ich finde deshalb, dass es okay ist, zu fragen, wie das bei homeschoolern so mit abschlüssen ist. das wurde doch nun aber mehrfach beantwortet.
    warum klingt es in manchen beiträgen noch immer so als wäre homeschooling = keine schulabschlüsse = missratenes leben?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Nein Madrone, das habe und wollte ich nicht so sagen. Ich schrieb nur, dass es eine Offenheit auch der Wirtschaft gegenüber alternativen Bildungswegen braucht, um Jugendlichen, die nicht Richtung Studium können oder wollen eine Chance auf eine Ausbildung zu bieten. Denn ich denke schon, dass Bildung schlussendlich darauf abzielt, sich seinen eigenen Lebensunterhalt möglichst im Einklang mit seinen Neigungen und Talenten bestreiten zu können.


    Aber klar, das ist alles sehr regional und landesspezifisch. Wir haben hier eine Maturaquaote von knapp 20%, das heisst der grosse Rest balgt sich um die attraktivsten Lehrstellen und das in eine konservativen Region.


    Ich bin froh, wenn meine Tochter dann mal einen unterschriebenen Lehrvertrag in der Tasche hat, wirklich.

  • Zitat

    warum klingt es in manchen beiträgen noch immer so als wäre homeschooling = keine schulabschlüsse = missratenes leben?


    Madrone, das wollte ich wirklich nicht unterstellen. Die Diskussion ist da auch etwas abgedriftet. Und klar, an den Übergängen in der Bildungsbiographie wird immer von beiden Seiten geschraubt.


    Hat nicht eine Userin hier die Abiprüfung extern abgelegt? #gruebel